ACTA ARCHAEOLOGICA TOMUS 21 (A MTA RÉGÉSZETI KÖZLEMÉNYEI, 1969)

21. kötet / 1-2. sz. - M. GÁBORI: Paläolithische Schnecken-Depots von Szob

grobkörnig und besonders in den oberen, also in den sich über den Siedlungsspuren befindlichen Horizonten von sandiger Zusammensetzung. Die starke Sandanreicherung wird durch die unmittel­bare Lage am Flußufer und durch die starke Sandauswehung vom Überschwemmungsgebiet her erklärt. Im Aufschluß gibt es, bis zur freigelegten Tiefe, keine Lehmzone, doch bekommt die Schicht in der Umgebung des Siedlungsniveaus bzw. vom Siedlungsniveau abwärts eine leicht dunklere Schattierung. Die eingehender durchgeführte chemisch-physikalische Analyse des Schichten profils samt der klimatologischen und chronologischen Auswertung — haben wir bereits in der erwähnten Bearbeitung mitgeteilt.3 Im unteren Teil des Aufschlusses, unter dem Siedlungshorizont läßt sich ein tatsächlich relativer Anstieg des Humusgehaltes und ein dem durchschnittlichen gegenüber höherer hygroskopischer Wert (hy) beobachten. Wahrscheinlich dürfte man jedoch dies nur als eine kleine Klimaoszillation auffassen. Auch in diesem Niveau gab es zur Ausbildung einer gebundeneren Vegetation eine sehr geringe Möglichkeit, und dies noch weniger zur Zeit der Siedlungsspuren, für die wir ein kalt-trockenes Steppenklima vermuten. Vergleicht man das Ergebnis der stratigraphischen Untersuchungen mit denen der terrassenmorphologischen Angaben, so hat man das Alter des Fundortes nebst Aufrechterhaltung der Möglichkeit, daß sich die letzte Terrasse nicht dem W 3, sondern dem früheren Stadial anschließen kann, wodurch natürlich das Alter des Fundortes sich auch auf einen früheren Zeitpunkt versetzen ließe — mit W 3 bestimmt. Eine neuere, bis zu einer größeren Tiefe als die bisherigen durchgeführte stratigraphische Untersuchung des Fundortes wird M. Pécsi in einer eigenen Studie veröffentlichen. Die Siedlung ist viel ärmer, als daß es sich lohnen würde, Grundrißzeichnungen darüber zu veröffentlichen. Die Kulturschicht ist bloß 1 2 cm dick, sie erreicht nur selten und auch dann nur auf einer geringen Fläche, die 6 8 cm, man kann sie oft nur als Spurlinie, als Spur­horizont verfolgen, und sie verweist auf eine Station, die nur von provisorischem Charakter war. Die dünne Kulturschicht verfolgt vertikal die Unebenheiten der einstigen Bodenoberfläche. Der Fundort erstreckt sich in NS-Richtung, durchschnittlich in einem 15 20 m breiten Streifen über dem Fluß, hört jedoch zuweilen innerhalb seiner 250 300 m langen Ausdehnung über größere Gebiete auf, oder kommt das Abfallmaterial lediglich in kleineren Flecken, Haufen vor. Fassen wir zuerst die Ausgrabungsbeobachtungen zusammen. Anläßlich der die ersten Spuren verfolgenden Probeausgrabung wurde im nördlichen Abschnitt des Fundortes auf einem ganz kleinen Geländeteil eine 10 cm dicke Kulturschicht freigelegt. Die Kulturschicht war übrigens nur an dieser einzigen Stelle so dick. Es wurde bloß eine einzige retuschierte Klinge zutage gefördert, gleichzeitig kamen noch an 5 6 Punkten Knochenfragmente und ein wenig Holzkohle zum Vorschein. Etwas südlicher gab es wieder Feuerungsspuren und Abfälle bzw. Absplisse. Die meisten Spuren der Siedlung wurden noch auf dem mittleren Teil des Löß-Zuges am Ufer vorgefunden: hier kamen in größerer Menge in geringem Abstand voneinander Abfälle und einige fossile Muscheln zum Vorschein.4 Im mittleren Teil des Fundortes lagen Rohmaterialstücke, aus dem Flußufer heraufgeholte, größere, zcrspaltene «Geröllstücke» und Abfälle um sie herum. Es war zu beobachten, daß das geringe Fundmaterial, immer mit wenig Knochenfragmenten zusammen, in kleinen, nestartigen Flecken vorlag. Die Siedl.ungsspuren nahmen nach S ab, - an einem einzigen Punkt jedoch, an einer etwa 50 X 50 cm großen Oberfläche kamen wieder 220 Absplisse ans Tageslicht. Ebd. 84 -80, 100. ' Die Tiofenangaben der einzelnen Punkte der Siedlung teilten wir nicht mit. Bei den älteren Aus­grabungen war nämlich die Kulturschicht nicht nivel­liert und so stehen uns voneinander völlig abwei­chende, sich zwischen 1,5 und 4 m oszillierende An­gaben zur Verfügung. Aus demselben Grund wurden fallweise ein, zwei bis drei Kulturschichten beobach­tet. Anläßlich der authentisierenden Ausgrabung wurde festgestellt, dal.l die Siedlung aus einem einzigen Horizont besteht, dessen Tiefe wir bereits angegeben haben.

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