ACTA LINGUISTICA TOM. 18 (A MTA NYELVTUDOMÁNYI KÖZLEMÉNYEI, 1968)

1968 / 1-2. sz. - NÉMETH, J.: Über alttürkische Sternnamen

J. NÉMETH zitieren fast gar nichts von der ungeheueren Literatur, von der die Arbeit eines Folkloristen, wenn er über Sternnamen schreibt, wimmelt.1 2. Zur Kenntnis der türkischen Sternnamen teilt Lazarus Budagov in seinem ausgezeichneten Wörterbuch unter dem Worte yïldïz noch heute brauchbares Material mit (II, 1871; S. 363). Umfangreicher sind die Bei­träge von N. I. Zolotnickij in dem Anhang III. seines Корневой чувашско­русский словарь (1875), S. 153—161: Названия Бога, неба и светил небесных. Wir haben auch eine alte Monographie über das Thema, die unter dem Einfluß der erwähnten russischen Arbeiten steht, und zwar in ungarischer Sprache, von Armin Vámbéry.2 Sie enthält Plaudereien über Wörter wie z. B. azun „Welt" (wird mit acuq 'offen' zusammengestellt), tamuq 'Unterwelt' (vgl. - nach Vámbéry ,,tam-tum" „dunkle Welt"). Auf Grund von Budagovs erwähnten Angaben schreibt Vámbéry (S. 7): Die Türken haben eigene Bezeichnungen nur für die Sterne 1. altïn oder ternir qazuq; 2. kölc-bozat und aq-bozat (im Kleinen Bären, am fernsten vom Polar­stern); 3. arqan yolduz (die verbindenden Sterne im selben Sternbild; arqan 'Strick'); 4. yeti qaraqci 'die sieben Räuber, die Ursa maior'; 5. sekiz yolduz, s. Budagov, а. а. O.; 6. colban 'Venus'; 7. ülker 'Plejaden' ürkel, ürker nach Vámbéry unklar); 8. die Milchstraße, mit verschiedenen Namen, wie 'der Weg der Vögel', 'Weg der wilden Enten', 'Weg der Pilger', 'Strohdieb'. Und so geht es weiter, — kün 'Tag, Sonne' wird mit küy- 'verbrennen', ay 'Mond' mit aq 'weiß' zusammengestellt. Allerdings ist der Versuch wissenschaftsgeschicht­lich bemerkenswert. 3. Bazin gibt ein gut disponiertes Bild und in diesem Rahmen bekannte und neue Erklärungen von Sternnamen. Seine Abhandlung wird durch die von Clauson, die neben Etymologien eine kritische Zusammenstellung der Quellen und eine minutiöse, auf tiefschürfenden Studien beruhende Analyse der Einzelheiten bietet, glücklich ergänzt. Ich nehme die Behandlung von Bazin zur Grundlage. Bazins kurze, aber inhaltsreiche Darstellung umfaßt — wie schon ange­deutet - die alte, gelehrte Sternkunde fremder Herkunft und die volkstüm­liche alte Sternkunde. Die gelehrte Sternkunde, den iranischen, indischen, chinesischen, grie­chisch -arabischen Einfluß, beleuchtet Bazin durch die Namen des Jupiter 1 Vgl. z. B. Uno Harva: Die religiösen Vorstellungen der altaischen Völker (FF Communications, vol. LII, No. 125). Helsinki 1938. „Die Sterne", S. 177—204. — Neuer­dings sind mir zu Gesicht gekommen: L. Mándoki: Straw Path. Data on the spread and the origin of the mediterranean name type of Via laetea. Acta Ethn. XIV [1905], 1 -2. (Mehr Problemstellungen als Lösungen.) — Ders.: Asiatische Sternnamen. In: Glaubens­welt und Folklore der sibirischen Völker. Hrsg. v. V. Diószegi. Budapest (Akad.) 1963, S. 519—532. (Beide Abhandlungen mit reicher folkloristischer Bibliographie.) 2 „A török-tatár nép primitív culturájában az égi testek" [Die Himmelskörper in der primitiven Kultur des türktatarischen Volkes], Abhandlungen der I. Klasse der LTng. Akad. d. Wiss. aus dem Jahre 1879 (Bd. VII, Nr. IX, 14 S.). Deutsch in „Die primitive Cultur des turko-tatarischen Volkes." Budapest 1879. Acta Lingnistica Academiae Scientiarum Hungaricae 18, 1968

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