Arader Zeitung, Januar-Juni 1923 (Jahrgang 4, nr. 2-45)

1923-01-14 / nr. 3

hes: und EEE „Gr Sun­dn DE BRD „für wöchentlich zweimal, | jeden Donnerstag und | Sonstag ganzjährig 80’— Sei für Autervika 14 » Dollar­­ ". Der Bezugspreis ist im STEINE .- ME­ER volkswirtschaftliches Orten , Schriftleitung und Verwaltung: für die ärmere Bevölke­­r Arad, Str. Soarelui (Zoltangasse) Nr. 4. Nik. Bitto. rang wöchentlich nur ein­­mal am Samstag ganzjäh­­ri­­­g 50 halbjährig 25 Lei- Vorhinein zu bezahlen. ee RE Schriftleiter : Vertreter für Amerika: + L Nik. NJ­o­st, Court Street 430 Elisabeth (New-Jersey)­­ARAD, Sonntag, den 14. Jänner 1923. Anzeigenpreis 3: FE Der einspaltige Raum 1 Zentimeter hoch 7.— Sei­ Kleine Anzeigen das Wort 75 Bann, fett gedrute Wörter werden = doppelt gerechnet. Bei mehrmaliger Einhaltung ins Jah­­­­­resanzeigen Nachlaß. Anzeigen werden in alen Annonzen» ; A expeditionen angenommen 11. sind im Vorhinein zu besublen (<-malige Aus7a2Dbe!; 4. Jahrgang Es­er-Guttenbrunn gestorben. Laut Meldung einer Drathnachricht ist unser grosser Dichter Adam Müller-Gutten­­brunn am 8. d. IR. in Währing bei Wien verschieden. Weit in die deutschen Lande hinaus dringt das klagende Ge­­läute der Glocken, den­ Tod unseres­­ großen Deutischen Dichters, verkündend. Trauernd stehen alle deutschen Stämme an einem Totenlager, welches jenen unermeßlichen Verlust­ birgt für unser Volkstum und dessen Idee in der Welt — immer wieder, wenn uns einer unserer Großen entrissen wird. .. Und die traurige Kunde in seiner Heimat! Unser Färrer ist tot! Kaum sind die festli­chen Tage an Denen wir j­inen 70. Geburtstag gefeiert hatten, an denen Die Dextsiche Jugend Huldigend zu ihm­ gezogen war — nun deckt ihn die Erde, wohl die deutsche Erde aber fern von der heißge­­liebten, schwäbischen= Heimat Wer “wird uns hin dein Mey weisen und den Brüdern in der Welt von unsrer Not und Gefahr erzählen und für uns Hilfe erbitten ? Nun möge Gott das schwäbische Volk schoßen, auf daß sein Schieffal nicht mit dem Tode seines Herolds­ ins Grab sinke! Nein, Schwabenbrüder, wir dürfen im über­­großen Schmerze nicht den Mut sinken lassen, denn schlecht würden wir sonst sein Erbe verwalten. Und das ist 28 nur, was uns wieder aufrichten mu­ß. Seine Werke müssen in uns und uns x­­­­­­­­­­ feren Kindern weiterleben und sein Andenken muß in unserem schwäbischen Volke jederzeit wach sein, dann wird sein Geist in unseren Herzen unaus­­löschlich sein und länger dauern als Steine und bronzene Denkmäler. Je­­des neue Geschlecht wird seinen Namen sein Werk mehr ehren, in seine Füße tapfen tretend, seine kulturelle Seu­­dung nie vergessen. Dann mögen uns die Wogen im Wölkermeere noch so Schwaben­­ verg­ntgen, sehr umprausen, seine deutsche Heldengestalt steht als feuchtendes “Beispiel echter deutscher Treue und Heimatliebe in unserer Mitte; wer könnte uns in­ allen Bedrängnissen bessere Richtschnur sein, als er, der „Erzschwave“. So wollen wir sein Erbe Verwalten: Vielen seiner Volfsge­­nossen wird sein Name erst sehr durch die Trauerbotschaft geläufi­­ger werden, Denksteine werden ihm errichtet werden und sein Ruhm wird sich nun vollends über die deutschen Lande verbreiten , nach­­dem­ er verschieden ist. Dies ist ja immer wieder das Los aller Großen . . . Aber in keinem schwäbischen Hause Dürfen k­eine Schöpfungen fehlen, die uns immer erinnern an unsere herrliche Heimat und an uns selbst, mit allen unseren Fehlern und Vorzü­­gen, die er uns in inniger Liebe zu Volk und Heimat liebevoll vor Augen hält, in denen er uns dem Mutterlande wieder zugeführt hat und unseren Brüdern im Reiche Kunde gab von einem Häuflein der Ihrigen, die dort im Osten, immer im Kampfe um ihre hei­­ligsten Güter, ihr dasein fristen. — So soll sein Werk das Denk­­mal sein in jeder­ schwäbischen Familie, es Und tun wollen wir in seiner Heimat die Totenfeier halten, wollen Kränze winden und die Totenglocken läuten. Unsere Trauer­­feier soll eine S Heldenehrung sein auch für das gesamte deutsche Volk. Entblößten Hauptes stehen wir im Geiste an seinem Grabe, bringen im eine Handvoll Heim­aterde und bitten den Allmächtigen er möge seine reine Dichterseele nach einem mühevollen Erdengange einer fröhlichen Auferstehung entgegenführen und die Seinen vor Not und Kummer bewahren.­­ Wir getoben aber an seinem Grabe: Wir wollen unser Volk. Leben, so wie er uns geliebt hat, wollen unsere hei­­ligsten Güter, Sprache und Sitten und alle völkischen Tugenden, flecenlos reinhalten, * nie uns von fremdem­­ eier. Sr uis ihm, dem großen Sohn unserer Hei­­rat, „unserem­ Nationalheros, "zum ewigen Gedächtnisse. Unsere leßten Grüße senden­ wir in den stillen Waldfriedhof von Wäh­­ring, wo er nun ruht­­an­­ der Seite unseres unsterblichen Lenau : Deutsche treue wollen ihm die Söhne seiner Heimat halten ! Die deutsche Erde sei Ihm: Leicht.“ Trauerkundgebung für Gg. Müller-Guttenbrunn. Anläßlich des Ablebens unseres größten Heimatsdichters Adam Mal­­ler-Guttenbrunn in Wien am 5. d. M." beschloß "der zusammengetre­­tene Volksrat, am Samstag, den 13. d. M. halb 9 Uhr. Vormittag, in­­ Timsoara-Temeschburg in der Dom­­kirche ein Requiem für den Verstor­­benen lesen zu lassen, weiters am Sonntag, den 14. d. M. eine Trauer­­fundgebung zu veranstalten. An der Trauerkundgebung werden ich außer der deutschen Bevölkerung sämtliche Schüler unter der deutschen Volks- und Mittelschulen beteiligen. Gleichzeitig wurden an die Familie Müller-Guttenbrunn in Wien und an die­ Geburtsgemeinde dan Müller-Guttenbrunns folgende Telegramme geringte: : Familie Müller-Guttenbrunn, Wien, XVIIE . Tieferschüttert entbieten wir innigste Anteilnahme und versi­ern, daß unser lorbeergefrönter geistige Führer im dankbaren Volke fortleben wird. Deutsch-schwäbische Bolfsgemeinschaft. Gemeinde Guttenbrunn. Tief erschüttert durch das Ableben Adam Müller-Guttenbrunns drücken wir der Geburtsgemeinde des großen Schwaben unser innig­­stes Beileid aus. Deutsch-schwäbische Volksgemeinschaft. Die Bundesleitung des deutsch-schwäbischen Kulturverbandes in Timișoara-Temeschburg hat ebenfalls, nach Sonntag mehrere Beileidstelegramme abgesendet.

Next