Arader Zeitung, Juli-Dezember 1927 (Jahrgang 8, nr. 76-153)
1927-07-22 / nr. 85
Belt 2. " "Henker Being" Duktant einschaften:= Achtung! Jene Wähler, die bei den letzten Wahlen aus welchen Ursacheni immer, nicht abgestimmt, haben, werden reich nach Wahlschluß dur den „Richter, der die Wahl tet, hat mit .500 | Dei bestraft. Dies muß auf dem Gemeindehause bracht damit dir "Bestraften dagegen Appelgesetz gefordert werden werden, lieren können.. Versäumen sie es, innerhalb 5 Tagen nach der Affichierung die schriftliche Appellation einzureichen, so müssen sie zahlen ! Es kann also sehr leicht passieren, wenn wir nicht achtgeben, daß jene deutschen Wähler, die bei der Senatswahl nicht zur Abstimmung gelassen wurden, nach obendrein Strafe zahlen müssen, weil sie nicht abgestimmt haben . Was ist da zu machen. ? 1. Die Obmänner sollen ss überzeugen, ob die Liste der Bestraften am Gemeindehause ausgehängt ist, wenn nicht, so soll dies vom betr. 2. Gegem die Bestrafungen. ist scriftlich zu appellieren, in dieser Appellation anzuführen, weshalb man nicht abstimmen konnte (Zeugen anführen !) Die Appellation ist beim betr. Bezirksgericht einzureichen. 3. Die Appellationsfrist von fünf Tagen Notar unter Hinweis auf das Wahl .naß der Affisierung ja nicht versäumen. 4. Fertige Appellationen und die nötige Instruktionen können durch eigene Boten der Ortsgemeinschaften von dem Arader Gauamt abgeholt werden. GRETEN nl Flucht in EREN Kleidern. In Berlin verwendete die Hausangestellte Hedwig Hart Spiritus zum Feueranmachen. Die Flasche explodierte und setzte die Kleider des Mädchens in Brand. In ihrer Angst lief die H., lichterloh brennend und laut um Hilfe rufend, auf die Straße. Passanten rissen ihr die Kleider herunter und alarmierten die Feuerwehr. Die Flammen konnten bald erstickt werden. Die Verunglückte hatte aber so schwere Brandwunden am ganzen Körper davongetragen, daß sie ins Krankenhaus überführt werden mußte. Ihr Zustand ist bedenklich. Sum Feuer in Kreuzstätten. Der Wochen berichteten wir über ein großes Feuer, welches in dem Hofe des Kreuzstättener Landwirt Dinzens Kornett bedeutenden Schaden angerichtet hat. Wie man uns nun nachträglich mitteilt, ist der Brand nicht in der Scheuer, das heißt im Hofe des obgenannten Landwirtes entstanden, sondern an dem einen Ende des Strohschobers, der quer über den Hof stand und an die beiden Nabarhöfe angrenzte. Wir geben dieser Feststellung umsomehr gerne Raum, da wir jemand “verdächtigen wollen und dadurch unsere Unparteilichkeit beweisen. Seintausend Lei Geldstrafe wegen Nistaufstimmung. Aus Temeschburg wird berichtet: Bei der Stadt ist heute die erste Namensliste jener Komitatsund Gemeinderäte „eingelaufen, die bei der am 14. Juli stattgefundenen Senatorenwahl der Gemeinderäte nicht abgestimmt haben. Die Liste bezieht sich auf die Komitatsund Stadträte von Temeschburg die wegen Nichtabstimmung auf Grund der einschlägigen Bestimmungen des Wahlgesetes mit 10.000, schreibe Zehntausend Lei per Kopf bestraft wurden. Die Appellationen sind binnen fünf Tagen beim Desietsgerich einzubringen. | Der Kampf um Wien — Beendet. | Die Recdierung Hat die . = Verdächtiger Sti stand auf;Beiden, Seiten. — Beerdigung der er. — Alle I genommen. hab prae "WR wilder. aus ; auch EY ALLE por. | [ande lassen 965, in den, Kasernen ruhen Der Ben sind | 84 Tote und 400 Verwundete zum Opfer gefallen, außerdem wurden 300 Kommunisten arretiert und der Staatsanwaltschaft eingeliefert. Über die Schreden der Revolution bringen wir untenstehend folgende, bereits gestern u. vorgestern IMST VATENEN Nachrichten die schon größtenteils durch die Unterbrüung der Revolution überholt sind. Hegyeshalom. Nachdem jeder Telefon- und Telegrafenverkehr mit Wien unterbrochen ist, kann man nur jene Nachrichten berichten, die die vielen Flüchtlinge erzählen und als neu auftischen. Tatsache soll sein, Oberhand daß die Regierung die und mit den revolutionierenden Arbeitern einen provisoristen Waffenstillstand geschlossen hat. Allgemein ist man jedo der Meinung, daß die Regierung nur Zeit gewinnen will, um chrisstlichsoziale Truppen aus Tirol nad Wien zu konzentrieren und die Wiener Regimentern, die mit den Zirbeitern gehen, auszutauschen. In sozialistischen Kreisen will man ebenfalls Seit zur Bewaffnung einer organisierten Arbeitertruppe gewinnen und willigte deshalb in den Waffenstillstand ein. Der Generalstreit dauert an und in den Abendstunden erschien eine sozialdemokratische Deputation unter Führung des Wiener Bürgermeisters Seis und verlangte vom Bundeskanzler Seipel, die Tiroler Truppen, die in den Abendstunden eingelegt worden waren, und die Polizei aus der Stadt zu entfernen und den gesamten Ordnungsdienst dem Arbeiterschulbund auszuliefern. Wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, hat Bundeskanzler Seipel diese Zumutung "entschieden zurückgewiesen. Es verlautet aus Kreisen der organisierten Arbeiterschaft, Angehörigen des Schußbundes hätten die erhalten, zu begeben, die ' republikanischen | Weisung ' sich in die äußeren Bezirke wo sie neu formiert und | mit Waffen eingeteilt werden. Das sozialdemokratische Nachrichten |blatt, das als einzige Zeitung unter dem Titel „Mitteilungsblatt der Sozial| demokratie Oesterreichs“ erscheint, stellt einen Höhepunkt gewisenlosester Massenverletzung bei unerhörtester Verdrehung der Tatsachen dar. Auf der ersten Seite befindet sich ein Aufruf des sozialdemokratischen Parteivorstandes und der Geweifschaftsfonuntiffen, Des dere Denentralstreik proklamiert. In dem Aufruf heißt es u. a.: „Ströme von Blut sind gestern in WMW jemals hat unsere | Wien geflossen. | Stadt Aehnliches erlebt. In den stürmischen Wahlrechtskämpfen, bei der | blutigen Teuerungsdemonstration, während der ganzen großen Revolution von 1918 bis 1919 ist in Wien nicht soviel Blut geflossen wie gestern. Die Freisprechung der Arbeitermörder von Schattendorf hat furchtbarste Erregung hervorgerufen. Die geschriebene Auflehnung des beleidigten Rechtsgefühls der Arbeiterschaft hat sich in der Niederlegung der Arbeit in vielen Bertrieben und in einer stürmischen Demonstration auf der Ringstraße geäußert.“ Weiter wird behauptet, diese Demonstrationen wären ohne Blutvergießen abgegangen, wenn die Menge nicht durch „Verhaftungen“ und sinnlose Reiterattacken“ „provoziert“ worden wäre. Zuletzt aber sei durch förmliche, Treibjagden der mit Gewehren bewaffneten Polizei auf die friedlichen Arbeiter, auf im Krönungsdienst stehende Schußbundabteilungen u. selbst auf die mit beispielloser Opferwilligkeit arbeitenden Sanitätsmannschaften | Schußbundes des Republikanisten eine ungeheures Unglück angerichtet worden. Gegensaß zu den , welcher Diese Darstellung steht im ' ziert wurde. Tatsachen laut die Revolution von Bela Run vorbereitet und von Rußland zum Caseifmänil Bela Run ist vor 14 Tagen in Wien FINGEN und hat aus jungen Arbeitern und jungen Arbeiterinnen unter dem Namen »Singpionieren« eine Sturmtruppe organisiert, die sich nun glänzend bewährte. Ein Polizeioffizier in Stade gerissen. | wei Polizi | ? 3 : Poizisten auf Laternen |, listen aufgehängt. . Dreßburg. Aus Wien hier eingetroffene Augenzeugen erzählen über die blutigen Unruhen von gestern abends schauerliche Details. Gelegentlich des Zusammenstoßes vor dem Justispalais, als die Wut der Menge den Gipfelpunkt erreichte, wurde ein Polizeioffizier im wahren Sinne des Wortes in Stücke Zwei Polizisten wurden zerissen, doch die Demonstranten auf den Laternenpfahl aufgehängt. Laut Behauptung anderer Augenzeugen waren die Arbeiter von Wiener Heustadt am Morgengrauen im Begriffe nach Wien zu marschieren, um dort den Demonstanten zu Hilfe zu eilen. Laut abends verbreiteten Nachrichten wollte man im Laufe der Not die Arbeiter der Fabriksvorstädte bewaffnen, um zur Morgendämmerung mit voller Kraft der Polizei entgegentreten zu können. Gestern abends ist in Steinamanger aus der Steiermark ein Großlaufmann | eingetroffen, der erzählte, daß in der | Steiermark gestern wo keine Leichen einer Revolution Bemerkbar waren. Uebrigens traf aus der Steiermark | die Nachricht ein, daß die Bahn auch dort streikt und so der Personenwie der Güterverkehr stillsteht. " Sie englische Presse über die Wiener Ereignisse. Die englischen Morgenzeitungen kommentieren vorerst nur jährlich die Wiener Ereignisse. Die „Daily News“ befaßt sich eingehend mit der Situation jener Staaten, die im Sinne der Friedensverträge nur eine geringe Armee aufrechterhalten können, ein Militär, das sozusagen nichts anderes, als ein Ergänzungsorgan der Polizei ist. In diesen Ländern führt das Batt aus: "Ist es wahzunehmen, das die Arbeiterschaft zumeist eine große Stärke erlangte. „Daily Chronicle“ befaßt sich mit den „politischen “Folgen der Wiener Ereignisse; ‚und verleiht jener Meinung Ausdruck, daß obzwar die Ruhe und Ordnung in der österreichischen Hauptstadt. „gänzlich hergestellt wurde, es sich noch immer neuen politischen Kom„plikationen oder Umzählungen" weite "Bahnen öffnen. Die Regierung machtlos. Berlin. Laut der deutschen Presse ist die Regierung Zeipel den Sozialdemokraten gegenüber machtlos. Es steht ihr weder eine Telephon, noch eine Radiostation zur Verfügung. Diese, sowie sämtliche Eisbahnlinien ,in Wien, Linz, Innsbruck und Salburg, hält die Arbeiterwehr in Händen. Reuerliche Straßenkämpfe in der Nacht von Sonntag auf Montag. — Organisierung der Bürgerwehr. Ofenpest. Aus Wien wird über Preßburg berichtet: In der Nacht von Sonntag auf Montag fanden im vierzehnten Bezirk mehrere blutige Zusammenstöße statt, denen drei Menschenleben zum Opfer fielen. Bürgermeister Seiß hat, um einem weiteren Blutvergießen vorzubeugen, beschlossen, im eigenen Machtkreise eine aus Bürgern und Arbeitern bestehende , Schußwehr zu organisieren. ' Der Orient-Expreß fährt in Wien? Arad. Für den Orient-Erpreg wer „ abfolgt. ' den wieder Fahrkarten bis Wien wer . Scheinbar erhielt dieser Zug die Erlaubnis, bis nach Wien zu fahren. ee '8 die Sozialisten nachrx3Ben a: a Die Nachgiebigkeit ES ist auf die feste Haltung des Bundeskanzlers Seipel einerseits, andererseits aber auf die Befürchtung wegen dem Einmarsch semder Befaßungstruppen zurückzuführen. Italien und Ungarn hielt sich schon zum Einmarsch nach Oessterreich bereit und besonders Mussolini zeigte große Lust in Oesterrei „Ordnung“ zu „machen. Martin Tomas erprobte, wurde gestern vom Lepteren auf der Straße erkannt und der Polizei überstellt. Verhafteter Bauernfänger. Der Vorbestrafte Dilies Sleu, der den alten Gaunertrip mit dem Brieftaschenwerfen an dem Udlorser Bauern Das ist die echte Packung der bewährten Aspirin SS a Bages * M der hervorragenden Schmerzstiller. Kauft nur die Originalpackunn oder 20 Tabletten ae marke! . a Münroten Siegel