Arader Zeitung, Januar-Juni 1929 (Jahrgang 10, nr. 4-76)

1929-01-11 / nr. 4

ges Ausland 700 Lei, -- Bezugspreis: für jeden Sonntag, Mittwoch u, Sieb­ tag ganzjährig Sei 400---, Amerika 4 Dollar, sonsti» Pita Ama 408% "Schriftleitung und Verwaltung: Arad, Piata Perelui [Ede Sishplag) Ar. 1­­ür die ärmere Bevölkerung, wöchentlich einmal Sonntag, ganzjährig 200'=­­Lei, Fernspießer Ar. 6/39 Sorge 4. Lernsprecher Ar. 6/39 EI 5 Sr Arad, Freitag, den 11. Jänner 1929. Tavele pogiale plätlie Eh­­extseite Lei 6. „Kleine “ Inseratenpreise: Der reg­ger kostet auf der Inseratenseite "Lei 4 und auf der Anzeigen" das Wort Lei 3, fettgedruckte Wörter werden * dopelt berechnet. Die Einzelnummer Lel 4*= 10. Jahrgang Verbot des Beklaufes­­ von Agraxfeldern. Im Sinne des Gesetzes dürfen die bei der Bodenreform jemandem zugeteilten Grundftüde erst nach Ablauf von 5 Jahren verkauft werden und zwar vom Tage gerechnet, an welchen das Grund­­ftüd auf den Betreffenden grundbücher­­lich übertragen worden ist. Wer solchen Grund verkaufen will, muß zuerst den zuständigen Landwirt­­schaftsrat verständigen, von diesem eine Bescheinigung erhalten, die ihn zum Ver­­kaufe berechtigt. Als Käufer dürfen nur rumänische Staatsangehörige, landwirt­­schaftliche Arbeiter, kulturelle Vereinigun­­gen u. Genossenschaften auftreten, wobei ein Käufer höchstens 25 Hektar erwer­­ben darf. Wer aber schon 25 Hektar be, ist, kann von dem enteigneten Boden nichts dazu kaufen. Zeö welcher Kauf, der unter Mißachtung dieser Bestimmungen zustande kommt, kann jederzeit vom Verkäufer oder dessen Erben, vom Staat oder vom Staatsan­­walt angefochten werden. Im Arbeits­ministerium INDER ae 506: Or "4 ri Wr A FRTHES, x 1 D € J Seins ür 1 a en len können. „qea'Bestet — feitz PA FERN 2.0 Bufarefl. Laut amtlichem Ausweis sind beim Arbeitsministerium 425 Beam­­ten entlassen worden, von denen es sich herausgestellt hat, das sie­ unter ver­schiedenen Titeln Gehälter bezogen haben, ohne dafür eine Arbeit zu leisten. Sie versperrten höchstens den arbeiten wollen­­den Beamten den Weg­ und verleiteten auch die Arbeitswilligen zum Michtstun. — Den was werden nur die vielen Ent­­lass­en im Zukunft leben ? Es ist zu befürchten, daß sie andere Sachen stehlen werden, wenn sie keine Tage mehr ftb­­ Minister Z Bocu wird kein Gesandter. Bukarest. Die vor Taxen veröffent­­lichte Nachricht, daß Minister für das Banat Sever Bocu zum brasilianischen Gesandten ernannt werden soll, entspricht nicht den Tatsachen, weil eine solche Er­­nennung bisher nicht erfolgte. Ungarisch- türkischer Neutralitäts- und Schiedsvert­trag. Ofenpest. Im Aeußenministerium wurde der ungarisch-türkische Neutralitäts-, Schlichtungs­­und Schiedsgerichtsvertrag unterzeicnet. Der Vertrag enthält auch politische Bestimmungen und spricht aus, daß keine der v­ertrasschließenden ODar­­teien sich einem gegen die andere Partei gerichteten politischen oder wirtschaft­­­lichen Dertras oder Abkommen anschlie­­ßen dürfe. Weiters verpflichten sich die Parteien, falls sie troß ihres friedlichen Verhaltens seitens dritter Staaten anges­­­griffen würden, die Neutralität für die ganze Dauer des Konfliktes zu bes­­ahren, in Neue deutsche M Deutsch AN Die Tochter des Direktors am Per­gamoscher deutschen Gymnasium Simon Radius, Frl. Ida Radius, hat in Klaw­senburg die Professorenprüfung aus Geographie und R­aturunwissenschaften mit gutem Erfolg bestanden. Sie Auslandsanleihe unmittelbar vor dem Abschluß? Paris. Der Staatssekretär im Innen­­ministerium Rugojeanu, der in Paris an den Anleiheverhandlungen teilnimmt, erklärte, daß die Anleiheverhandlungen unmittelbar vor dem Abschlusse stehen. Die erste Rate der Anleihe in der Höhe von 250 Millionen Dollar wird in kür­­zester Zeit gezeichnet. Die übrigen Raten werden­­ je nach Bedarf zur Emission gelangen. Der Bericht über den bald zu erfolg­­ten Abschluß der Anleihe haben wir mehr als genug bisher. Jett sollte end­­lich einmal der Abschlug der Anleihe selbst kommen, > GOOO2R092099999 2290000909209 Die Automobilsteuer. Das neue Geseß betreffs Besteuerung des Automobil enthält folgende wesentliche Bestimmungen : Art 1. Alle Automobildefiges werden jährlich mit folgenden Steuern belegt: 8000 Lei für ein Auto bis 1000 Kilo­gramm, 5000 Lei für ein Auto von 1000 bis 1200 Kilogramm, 2000 Lei für ein Auto von 1200 bis 1500 Kilo­­gramm, 10,000 Lei für ein Auto über 1500 Kilogramm. Die Mietautos, die mit Gemeinde­tagen belegt sind, die Autokamions, Autos , Zisternen, Reinigungs, und Sprengautos, |­ ur 4 at Vo Ct zu FR FIDO OD INO ben Steuerträger sind verpflichtet, bei dem zuständigen Steueramt ein Bekenntnis einzureichen, in der alle für die Steuer­­bemessung nötigen Daten anzugeben sind. Das Steuerbekenntnis ist stempelfrei. Z im ersten Jahr ist innerhalb von 50 Tagen nach Inkraftietung dieses Gesetzes, in den nächstfolgenden Jahren im Monat Januar einzureichen.­­ Verspätete Einreichung des Bekennt­­nisses oder er vs­ wa Fi wird durch Eintreibung der dreifa surame bestraft. Die Steuerzahlung hat vierteljährlich zu erfolgen. Bei verspä­­en zteuer­­eter Einzahlung werden 8 nt Der, ro­­ 3 vr G ' a j As. L rt I wer Pa­nuar in Kraft getreten, 30,070 mpanama entdeckt.­­ Eine organisierte Räuberbande hat das Land bestohlen, sagt Minister Madgearu. Bukarest. Bei Überprüfung der ver­­schiedenen Klagen gegen die Durchfüh­­rung des Berggeseßes ist man im Han­­delsministerium auf weitere unerhörte Mißbräuche draufgekommen. Es ist unter anderem aufgehegt worden, daß die verschiedenen Bergwerke und Petro­­leumquellen, die auf Grund des soge­­nannten Nationalisierungsverfahrens an liberale Interessengruppen (sagen wir­­ Diebsbanden) vergeben worden sind, einen Wert von 1500 Millionen Lei repräsen­­tieren. Die betreffenden liberalen Grup­­pen haben dafür aber nur einen Kauf­­preis von 126 Millionen Rei gezahlt. Das Land ist also um 1400­­Millionen Lei bestohlen worden. Die weitere Folge war, daß auch die Steuern in diesem Verhältnis gezahlt wurden. Die nationa­­lisiert gewordenen Unternehmungen ha­t 0X0/2/010)010/0/0/0,0/0,0)0X­­90090C den im Frieden 60 Millionen Goldleß (heute 1900 Millionen Lei) Steuern be­zahlt. Seit­dem dieselben Unternehmun­­gen in die Hände der gewissen liberalen Gruppen übergegangen sind, werden insgesamt 39 M­illionen £et in heutiger Währung, also nicht einmal 2 Millionen Gold sei an Steuern gezahlt, erahnen Madgearu sagte im Zusammenhang mit dieser Entdeckung, daß er im Parlament die Frage an die Liberalen richten werde, wer die Ver­antwortung dafür trage, daß das Land ein Jahrzehnt hindurch von einer orga­­nisierten Räuberbande beraubt und be­stohlen werden konnte? — Wenn wir nur schon einmal anstatt des vielen Ans­­agens etliche Großliberale im Henker sehen würden, In Jugoslawien herrfht Ruhe — vor dem Sturm. Belgrad. Der zum Ministerpräsidenten­­ ernannten General Peter HZsivkovitsch hat sein Amt angetreten. Was der Mi­­nisterpräsident des Königs — wie er genannt wird — eigentlich unternehmen wird, darüber herrscht vollkommene Un­­klarheit. In Agram soll man angeblich­ zuversichtlich an eine für Kroatien gün­­stige Lösung glauben. Diese Auffassung hätte viel Glaubwürdiges an sich, wenn nicht zufällig General Sstvfoniss der Vertrauensmann des Königs wäre. S­ivkovics ist nämlich einer der Offiziere, die seinerzeit den unglücklichen 2uleran­­der Obrenovics und seine Frau mit tierischer Grausamkeit ermordeten und aufs Gassenpflaster warfen. Ein fanati­­­­scher Großserbe und zu jeder Gewalttat bereit, erscheint dieser Zsivkovics kaum der geeignete Mann zur Entwirrung­­ einer Krise zu sein, die dur­ Gewalt­­gelöst werden kann. Maßnahmen wie In englischen und französischen Krei­­sen beurteilt man den Schritt des Hönigs nicht gerade ungünstig mit dem einzusetzen, wenn er diesen Schritt unternommen habe, um die zwischen Serbien und Kroatien schwebenden fragen zu lösen. Die nichtamtlichen Blätter in aller Welt erwarten von dieser diktatorischen Unter­nehmung aber wenig Gutes und befürch­­­­ten, daß Jugoslawien seiner Auflösung entgegen gehe. Großer Geldmangel im ganzen Lande. Bukarest. In Finanzkreisen ist man aufs höchste bestürzt über den zuneh­­menden Geldmangel. Verschiedene Ban­­ken versuchten im Ausland Darlehen aufzunehmen, doch ist es nur in Aus­­nahmsfällen gelungen, gegen 159/0­ge­winsen kurzfristige Darlehen zu erhalten. Die ausländischen Geldgeber warten zu, bis die Stabilisierung der Währung er­­folgt sein wird. Wie schwer besonders P­ukarest von der Krise betroffen wird, reist sich aus den zahlreichen Insolvenzen. Die meisten Banken sehen sich gezwungen den über­wiegenden Keil der fällig werdenden Wesel zu protestieren, weil ihre Schuld­­ner, vorwiegend Kaufleute, kein Geld haben, die Bauernunruhen meßten sich in Rußland. Moskau­. In Weiß-Rußland ist ein Bauernaufstand ausgebrochen. Im Dorfe Bolotno haben die Bauern die Häuser der kommunistischen Behörden in Brand gestellt. Sodann richteten sie einen An­­griff auf die Sowjettruppen, die sie bis um­legten Mann niedermeßelten. In ,­­ va ware­n agazin­er , weren 3­14 E­­­fee in die Luft gesprengt. In Borinsk i x Gemeinde Bobrinsk haben die Bauern ämmerten sie das Regierungsan ! Die So­wjetbehörden konnten den Aufruhr­­ nun mit großen Schwierigkeiten ersticken: " „Wie lange werden die Sowjetführer die Aufstände noch erstiken können ? Wlan die Sowjetmänner ersu­den wird,­­ wird es noch erleben, daß der UAufstand A ; % Bukarester Geistliche verlangen die Wiedereinführung des alten Kalenders. Wie das Blatt Diminenta meldet, be­­reitet sich unter der griechisch orientalischen Geistlichkeit in Bukarest eine Bewegung auf, die die Wiedereinführung des alten Kalenders fordert. Vor allem wird die Verlegung des Osterfestes verlangt. Es besteht die Absicht, einen Landeskongreß EMSER falls dem Verlangen der Geistlichen ni<t nachgeben wird. Andere Sorgen haben wir scheinbar keine, als doppelte Ostern feiern zu können, schon darum, weil wir viel zu wenig Feiertage haben. Am besten wäre es 500 Cage des Jahres heilig zu sein un. 60­0 Tage zu arbeiten, Die Fischerei wird freigegeben. Laut einer Bukarester Meldung hatte Bisher ein liberales Konsortium die­­ Fischerei in Pacht und demzufolge künst­lich­h­e Fischpreise in die Höhe getrie­­ben. Die Regierung will nun ein neues Fischgefäß erbringen, laut welchem die Fischerei gänzlich frei ist, damit der Fisch­­ang ausgiebiger wird und die Preise erabgehen. Nur Geduld — die Eisenbahn Bezahlt ihre ganze Schulden? Wie aus Bukarest gemeldet wird, hat die Generaldirektion der CFR­ beschlossen, bis 530. Juni die Forderungen sämtlicher Lieferanten des Jahres 1928 zu liqui­­dieren. — Hoffentlich bleibt es nicht bei einem Beschlusse, sondern derselbe wird auch durchgeführt werden,

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