Arader Zeitung, Juli-Dezember 1931 (Jahrgang 12, nr. 77-154)
1931-11-25 / nr. 140
BVogugspreise (Vorausbezahlung) : woch "und Freie ganzjährig Lei 400, für Am sonstiges Ausland Lei 700. — Für die arme wöchentlich nur einmal am Sonntag, Sorge 140, für jeden Sonntag, Mittelika 4 Dollar, Arad, Gde Fischplatz. Je Bevölkerung ganzjährig Lei 280. Vertretung: Temeschwar, Bofefft., Str. Bratianu 1/a. Tel. 21-82. Schriftleitung und Verwaltung: Fernsprecher 6-39. Arad--Temeschwar, Mittwoch, den 25. November 1931. Inseratenpreise: Der Quadratzentimeter ko vor pg bn Lei 4 und auf der Te am ed vas Lei 3, fettgedruckte Wörter werden Einzelnummer Lei 4. eite Lei 6. „Kleine Anzeige“ Doppelt berechnet, 11. Jahrgang. ERHITZT Dr. Lupu wird Außenminister? Bukarest. Im Mittelpunkt des polittesse Lebens gem die bevorstehende Abankung des Außenministers Ghica. In when oine Kreisen verlautet, daß x. Lupu der neue Außenminister wird. Die Verhandlungen der Regierung mit der Partei Dr. Lupus und Georg Bratianus scheinen auch dadurch Bestätigung finden, daß die beiden Parteien in Kammer nicht gegen die Regierung Stellung genommen haben. Auch eine epen Nervosität der Liberalen ist auf jeden Umstand zurückzuführen. Nachdem die Vereinbarung mit den Lupisten und Georgisten perfekt zu sein scheint, ist von den kleinen Parteien nur mehr die Volkspartei Marschall Averescus übrig. Die ungerechte Behandlung der Lehrer muß aufhören. Bukarest. In der Parlamentssizung legt der liberale Abgeordnete Zori dar, daß die Gehälter der Lehrer seit Monaten nicht zur Auszahlung gelangten, was eine schreiende Ungerechtigkeit bedeute. Wenn von Entbehrungen die Rede sei, Hunger gelitten werden muß, dann müßte dies von der Ministerbank angefee von allen getragen werden. Beifall. Die ungerechte Behandlung der Lehrer müsse endli< aufhören. an muß ihnen ihr Gehalt pünktlich ausbezahlen, damit sie nicht die Liebe zu ihrem Beruf verlieren. Rohrstimmen als Gonakoron bei einer Abstimmung im Senat. Bukarest. In der Senatssizung am Freitag befaßte sich Pfarrer Ursica mit der befragenswerten Lage der Motzen. Der Industrieminister verspricht Maßnahmen zur Erweiterung der Bergbauarbeit. Pilat protestiert gegen die Nichtauszahlung der Beamten-Gehälter und Pensionen. Botez verlangt Einführung der festen Besteuerung. Es wird eine Wahl vorgenommen, bei der mehr Kugeln abgegeben werden, als Senatoren abgestimmt haben. Der Vorsitzende protestiert gegen das Vorgehen und erklärt die Wahl für ungültig. Eine Inlandsanleihe zur Bezahlung der Staatsschulden an die Nationalbank, will Argetoianu aufnehmen. Bukarest. Der „Argus“ hat erfahren, daß Finanzminister Argetoianu sich mit dem Plan einer inländischen Anleihe befaßt. Laut dem Projekt beabsichtigt Argetoianu im Inlande eine Milliarde Lei als Anleihe aufzunehmen, um damit die Schulden des Staates der Nationalbank gegenüber zu begleichen. In dieser Angelegenheit sollen bereits Verhandlungen zwischen der Regierung und der Nationalbank im Gange sein. Der „Argus“ hat auch erfahren, daß gewisse großindustrielle Kreise (2) sich schon bereit erklärt haben, die eine Milliarde flüssig zu machen. Die Meldung des Finanzblattes wird in finanziellen Kreisen lebhaft erörtert, zumal man nicht weiß, welcher Industriekonzern,außer den von der Regierung geschübten Quer-, Papier-, Zement-. Textilfabriken.unter den gegenwärtigen Verhältnissen über so gewaltige Reserven verfügt, um sie der Regierung zur Verfügung stellen zu können. Falls die Anleihe zustandekommt, s= wird der Staat dafür staatliche Schuldobligationen herausgeben, Die Großbanken verlangen die Zurückziehung der Der Aderbauminister in Paris. — Der Bauernentschuldung. Plan der Bauernentschuldung ein „rervolutionärer Schritt“. Bukarest. Die Großbanken hatten Freitag eine gemeinsame Besprechung, in welcher sie beschlossen haben, von der Regierung die Zurückziehung des Bau- EINES ERING PIME zu verlangen, da dasselbe für die Banken besonders ungünstig ist und im schlechtesten Falle sehr stark abgeändert werden müßte. Argetotanu ist im Zusammenhange mit dem Bauernentschuldungsprojekt vor dem König in dringender Audienz erschienen, weil der Verwirklichung sowohl inländische, wie auch ausländische Schwierigkeiten entgegengetreten sind. Wie man sieht, wird es dem Einflusse der Banken am Ende noch gelingen, das Entschuldungsprojekt der Regierung über den Haufen zu werfen. „Ein revolutionärer Schritt der Regierung“. Bukarest. In der Angelegenheit der Konvertierung der Bauernschulden ist eine überraschende Wendung eintreten. Die die Stabilisierung stützenden ausländischen Banken haben sich in mngt 5 € einer Zuschrift an die Regierung gewendet, in welcher sie die Konvertierung als einen revolutionären Schritt der Regierung bezeichnen. Dieses unerwartete Ereignis hat die Regierung veranlaßt, den Okerbauminiser Ionescu-Sisesti nach Paris zu entsenden, um den Konvertierungsplan den Freikreisen auseinanderziehhen. Wie man sieht, hängt es diesmal nicht an dem guten Willen der Regierung, den Bauernstand vor seinem vollständigen Niedergange zu retten, sondern die ganze Aktion kann noch durch das Manöver des Großkapitals, Durch die Banken, zum Falle gebracht werden. Daß die Banken keine Freunde einer Entschuldung der Bauernschaft sind, war ja vorauszusehen, weil sie an den Staatsobligationen mit 8-prozentiger Verzinsung nicht so melken können, wie sie es bisher bei haben. Hen Bauern assan. ee FR Rumänien führt Beizen ei. Die starke Weizenausfuhr dieses Herbstes hat zur Befürchtung Anlaß gegeben, daß Rumänien bis zur nächsten Ernte Weizen einführen wird müssen. Eine Meldung aus Konstanga, wonach 30.000 Kilogramm Weizen aus der Türkei eingetroffen sind, zeigt, daß in der Tat eine Einfuhrsendung schon erfolgt ist. E83 wäre allerdings verfehlt, bei der heutigen Preislage und angesichts der noch vorhandenen Vorräte dieser kleinen Einfuhrsendung größere Bedeutung beizumessen. Vorläufig handelt es sich jedenfalls um eine Ausnahme. Aus Angaben der Landwirtschaftsministerium 3 geht hervor, daß gegenwärtig noch 50.000 Waggons Weizen verfügbar sind. Die Maisernte wird auf 700.000 Wagons geschält, wovon 300.000 für die Ausfuhr in Betracht kommen. 5 „donnert son im Parlament Sturmszenen wegen den Zeitungskonfiszierungen, den „Opfersteuern“ der Privatbeamten, den hungernden Pensionisten und der Marmorosch-Bank. Bukarest, Kaum daß das Parlament mit seinen Eigungen begonnen hat, vereinigte sich ein großer Teil der Opposition und macht der Regierung die Lage sehr heiß. Vor allem wurde heftig wegen den verfassungswidrig konfiszierten und eingestellten Zeitungen polemisiert. Schließlich sagte der Redakteur Pamfil Seiaru, der sehr Abgeordneter der Regierungspartei ist, daß bisher alle Regierungen gleich sind: solange die Parteien in der Opposition waren, schmeichelten sie den Zeitungen und wenn sie als Regierungspartei am Ruder sind, dann unterdrücken sie jene Presse, die ihnen unangenehm ist. So waren die Liberalen, die Averescaner, die Maniu-Leute und warum sollen die Jorgisten besser sein? Wegen der in den angeschlossenen Gebieten verspäteten Auszahlung der Pensionisten intervenierte der ungarische Abgeordnete Franz Loar in sehr geschickter Weise und fragte den Finanzminister, warum die Bukarester und die Pensionisten im Altreich immer pünktlich ihre Pensionen bekommen? Sodann unterbreitet Argetotanu das Budget für 1922, den Gesetzentwurf über die Aufstellung der Amortisationskassa, den neuen Status-Plan der öffentlichen Beamten und schließlich die gefürchtete Gesetvorlage über die Opfersteuer der Privatbeamten. Da erreichte nun der Sturm seinen Kulminationspunkt. Die Sozialisten beginnen mit einem mächtigen Lärm, dem sich ein großer Teil der Opposition anschloß. Trancu-Itasi bringt in der Angelegenheit der Marmorosch-Bank eine Interpellation ein und fragt, welche Rolle der Finanzminister in dieser Angelegenheit hatte und fordert, daß Argentoianu auf seine Frage antworte. Argetoianu (erregt): Dann antworte ich auih nur so, wie es mir paßt und Sie können farbige Luftballone in die Stratosphäre emporlassen . . . Die Antwort Tranau-Sasis läßt nicht auf sich warten: — Sie werden sehen, wenn Sie in einem sollen Geiste negieren, wird Ihre Macht nicht lange währen! Unter großem Lärm fließt der Präsident die Sihung. Friedenobschfun in matura Buraret, Aberbauminister Bonesch- Siferti konferierte mit dem Minister für Bessarabien Rascanıı u. mit den bessarabischen Abgeordneten, wobei die Frage erörtert wurde, wie die Bauern die zum Anbau aufgenommenen Schulden in natura bezahlen könnten. aus Amerika. Lavals vertäterte Heimlehr 75 GA Naum ließ der franz. Ministerpräsident Laval die Segel hissen, Da Hat er auch s<on == kopen müssen. H. K. in Chiffone, Lei uer 7 Renee DL GE Gtelucht epi EIER TimijoarasJojelltadt, vis-a-vis der röm. -kath. Kirche. WRT TR ERT EE EEE nn Einstellung der Pensionen , die gew. Regentschaftsrats! Mieten Fs HN die Sozialisten, Yukarest, Bekanntheit war durch die Nachehr König Karls der hohe Regentschaftsrat, welcher bis zur Großjährigkeit des Prinzen Michael die königliche Macht innehatte, überflüssig und wurde pensioniert. Die monatliche Bension wurde damals angeblich mit 150.000 Lei pro Regent, dies sind 450.000 Lei für alle drei Ratsmitglieder festgesetzt. Am u Bee nam in der Parlamentfigung der sozialistische Abgeordnete Mirescu die Einstellung vieler Pensionen, weil alle Ratsmitglieder ohnehin in gutbezahlten Stellen sind und das Land in einer derart schweren Not sich befindet, daß es sich einen derartigen Luxus nicht erlauben kann. Weiters sagt der Redner, daß es ein unhaltbarer Zustand ist, wenn die gewesenen Regent» schaftsratsmitglieder in solcher Zeit derart hohe Pensionen bekommen, wo man den armen Drevatbeamten noch von Iehten Bissen Brot aus dem Munde nehmen will, die anderen Pensionisten überhaupt nicht bezahlt und die Staatsangestellten Monate hindurc hungern läßt. Auch die Pepaker Bank verlangt Zwangsausgleich. Beim Temeschwarer Gerichtshof hat der aus Pekak stammende gewesene Präfett und Advokat Dr. Anton Boadan ein Gesuch der Novaker Bank ein urroiht in morschem htofoshem Zwang 38 anänlctch bittet. Die Bank besteht fchon fett 27 Jahren, Merfinite fter eine Mission ' sittonkavttal nd amet Millionen (Rinlagen. Angeboten werben 60 Progent, 2 hlbar in zwei Jahren in vier gleichen Raten, samt 7 Prozent Zinsenvergütung.