Arader Zeitung, Juli-Dezember 1931 (Jahrgang 12, nr. 77-154)

1931-07-22 / nr. 86

„Arader Zeitung“ Mittwoch, von M. Huli 1081. In Arad ist die Schweineseuche auf­­getreten, so daß behördlicherseits die Sperre verhängt wurde. In Szentek hat die Gattin des Land­­wirten Geza Süts Vierlinge zur Welt gebracht. Alle vier Kinder sind Knaben und befinden sich wohl. Die Dettaer Sparkassa hat am 14. d. M. ihre Zahlungen eingestellt. Das Ak­­tienkapital derselben beträgt zweieinhalb Millionen Lei. In Arad hat sich das Dienstmädchen Maria Benex in der Nähe der Neptun- Schwimmschule in die Marosch gestürzt. Sie wurde aber von dem Schwimm­­meister der Schwimmschule aus den Fluten gezogen. In Arad wurde der Glogowater Einwohner Peter Sida von einem Auto derart angefahren, daß er schwer a­m­s Spital geführt werden mußte. Während man in Deutschland bereits Hunger leidet, fand in Paris ein „Wett- Tanzen“ statt, bei welchem ein Paar 600 Stunden ununterbrochen das Tanz­­bein schwingte und dann vor Erschöp­­fung zusammenfiel. Beide mußten in das Spital gebracht werden.­­­­ In Berlin sind gegenwärtig 15.000 Wohnungen unbewohnt, was einen alten Mietzinsverlust von 40 Mil­­ionen Mark (eineinhalb Milliarden ee Be NE­ee ah TE­­ * 7­ee Mae u Lei) ausmacht. THSPONS Während der schreilichen Hitze wurden an einem Tal 10 Mil­lien ter Wasser, 15.000 Liter Soda­­wasser und 700 Melkerzentner Eis kon­­sumiert. Während der schreilichen Hitze konsu­­mierte die Bevölkerung der Stadt Arad an einem Taa sechs Millionen Liter Was­­ser, 5000 Liftr Bier, 20.000 Flaschen Lovawasser, 2000 Liter Gefrorenes und drei Waggon Eis.­­ Gegen den Ungarischpetschkaer Schnei­­dermeister Florea Pontea wurde der Konkurs verhängt. Der Anmeldungster­­min läuft am 30. September ab. Außerhalb Karansebesch wurde die Leichte des Salamon Riezel, die mehrere Stichwunden aufwies, gefunden. Der Mörder wurde in der Person des Ni­­kolaus Munteanu eruiert und verhaftet. L­e = In Orafsviha Ü­berfuhr zu nächtlicher Stunde der Autolenker Nikolaus Bran­­ei einen Mann, der in betrunkenem Zu­­stande die Straße passieren sollte, wo­­urch dieser einen Be­nbruch sofeie son­­stige schwere­­ Verletzungen erlitt. " Orawita fiel eine Arbeiterin, welche "Durch die große Hitze ohnmächtig wurde, in die Trommel der Dreschma­­schine, wobei ihr der Arm zermalmt wurde. Sie starb bald darauf. In Sächsisch-Reen ist Donnerstag die Zensdapdlung und­ägewerk „Deda­­iptra“ aOG 60 Arbeiterfami­­lien sind arbeitslos und der Schaden be­­trägt viele Millionen Lel. Da Manoilescu auch von seinem Mandat im Neamber Bezirk abgewankt hat, findet dort eine Neuwahl statt. Die Bie­mung win ven Prinzen Valentin Bihoscu, die Nationalzaranisten aber Madgearu und außerdem wird noch ein Lokalkandidat kandidieren. In der Doralstun Sangesegenden der Frau Marta Antochi in Lippa, welcher von ihrer Freundin anstatt Chinin, Strichnin verabreicht wurde, hat die Staatsanwaltschaft­ die Exhumierung der Leiche am Samstag durchgeführt. u i­ Po Tas mil Polen verrät Rumäniens gebliches Freundschaftsangebot in Mana und Preisgebung Bessara- Berlin. Die Warschauer Korrespon­­denten reichs deutscher Blätter wissen von einer radikalen Umstellung der polni­­schen Außenpolitik gegenüber Rußland zu berichten. Nach diesen Berichten soll Polen bereit sein, mit Rußland einen Freundschaftsvertrag abzuschließen, wenn Rußland die Ostgrenze Polens garantiert. In diesem Zusammenhang hat die polnische Presse bereit eine Kampagne zweir Beeinflussung der polnischen Meinung begonnen. Die „Gazeta Pols­ka“, das Blatt Pilsuds8- fi3, bringt einen sensationellen Artikel, in welchem Moskau vor den unlauteren Absichten Deutschlands Fun wird. Die Freundschaft mit Deutschland, so schreibt die „Gazeta Polska“, sei nur auf Revancheabsichten­ aufgebaut. Deutschland sei in der letzten Zeit Ruß­­land gegenüber immer unaufrichtig ge­­wesen.­­ Dieser Artikel schließt mit dem über­­raschenden Vorschlag, im Falle des Eingehenss eines Freundschaftsvertra­­ges zwischen Rußland und Polen, Ruß­­land in der bessarabischen Frage freies Spiel zu lassen. In diesem Falle sei Polen sogar bereit, den Vertrag mit Rumänien zu lösen. Der Kladowaer Waldhüter hat den Morv­ im Paulischer Wald aus Uebermut begangen, weil der Zigeuner Toma ihm nicht salutierte. Wir haben kurz berichtet, daß der Waldhüter Elias Hand­a aus Kladowa den Georg Toma im Paulischer Wald “erschossen hat. Der Waldhüter gab bei seinem Verhör durch die Gendarmerie an, daß er Toma beim Holzdiebstahl er­­tappt habe und ihm, da er trotz wieder­ Fb Anrufs nicht stehen blieb, nieder­­der Waldhüter, daß er mit noch zwei Kameraden zechte und daß sie auf dem Heimwege in der Nähe des Dorfes aß. Die Sezierung der Leiche hat jedoch ergeben, daß der Schuß aus unmittel­­barer Nähe, und zwar von vorne erfolgt sei. Nach eingehendem Verhör gestand auf eine Zigeunerkarawanne gestoßen seien, welche vor einem Lagerfeuer näch­­tigte. Hand­a forderte die Zigeuner auf, aufzustehen u. vor ihm zu salutieren,­was Elias Hanc­a wurde in Untersu­­chungshaft gesetzt, diese auch befolgten. Nur der 22-jähr.Ge­­org Toma, der weiter ab in tiefen Schlaf versunken war, wurde nicht wach. Auf das spannte der betrunkene Waldhüter den Hahn seiner Dienstwaffe, ging auf den Schlafenden zu und versetzte ihm — nach seiner Angabe­­­ einen Schlag mit dem Gewehrlauf. In diesem Moment entlud sich das Gewehr und Toma wurde tödlich getroffen. ­­ee Der Patt der Liberalen mit der Regierung gelöst. | WUR SOOR: Der Führer der Altliberalen, Duca, hielt hier eine große Rede. Er gab bekannt, daß die liberale Partei den mit der Re­­gierung geschlossenen Pakt auflöste. Dazu­­ wurde die Partei dadurch veran­­nicht jene Sparmaßnahmen ins Leben ers­tieß, welche notwendig gewesen wären. Er laßt, daß die Regierung gegen die Sün­­der des vertroffenen Regimes keine Strafverfügungen anwendete, die öffent­­lichen Lasten nicht verminderte und auch­­ Sodann griff Duca die nationalzara­­­nistische Partei an, wer er Regionalis­­mus vorwirft. Er sprach von dem Rüc­­­­tritt Manius, den er als einen strategi­­schen Kniff bezeichnet und verurteilt ent­­schieden den Geist des Regionalismus. Georg­­ Bratianu bei Argetoianu. Bukarest. Georg Bratianu hatte mit dem Finanzminister Argetoianu eine längere Unterredung, der man in poli­­tischen Kreisen große Bedeutung zu­­schreibt, Billionendefraudation bei der Bahn. Von 60 Eisenbahnkassen waren nur 20 in Ordnung. Die Temeschwarer Eisenbahndirektion nahm gemeinsam mit dem Arader Inspektorat auf dem Gebiete des lei­­teren in zehn Tagen an 60 Eisenbahn­­­­kassen Revisionen vor, bei denen ins­ge­­samt bloß 20 in Ordnung befunden wurden. Bei allen anderen wurden grö­­ßere oder kleinere­ Anregelmähtafetten vorgefunden, so daß die Fehlbeträge insgesamt 1 Million ausmachen. In Nordinandöhera allein wurde ein Man­­ko von 24.000 Let festgestellt, welche der Kassier laut seinem eigenen Einbekennt­­nis für seine eigenen Zwecke verwendet hat. Auf Grund der Anzeige wurde der­­selbe verhaftet. Die übrigen Kaffiere verteidigten sich damit, daß es sich bloß um Irrtümer in ver Buchung oder Rechnungsfehler handle. Es soll nun durch die eingelei­­teten Untersuchungen festgestellt werden, inwieweit diese Angaben den Tatsachen entsprechen. : bihredlicher Gelbstmord , nes Draydorfer Rasierers, in Temeschwar. == Mit dem Rasiermesser in Gegenwart der ster sich die Kehle durchs­itzen, Frau und Schwe­­ Der in Kuhn­ gebürtige Rasierer Josef Pleß lebte schon seit 25 Jahren in Temeschwar, wo­ er einen Rasiererladen hatte und ein Häuschen sein eigen nannte. Er war verheiratet und hatte einen Sohn, welchem er das Geschäft übergab umn nun mit diesem gemeinsam arbei­­e . Am Freitag war im Hause großes Reinemachen, an dem auch die Schwester Nieß, Frau Katharine Lenhardt aus Frzydorf, mithalf. Alles ging in größter Ordnung und Friedfertigkeit" vor sich, bis sich eine Bekannte mit der Neuigkeit bei Frau Pleß einstellte, daß ihr Mann ein Verhältnis mit einer anderen un­­terhalte. Darüber zur Rede gestellt, fing­­­­ Pleß seine Frau an zu mißhandeln und auch seine ester, welche iazwischen­­trat, Tod­euberte er zu Boden.­­ Durch diesen Handel geriet der Mann in raserische Wut, so daß er in die Küche lief und mit zwei großen Messern her­­vorkam, von denen 00 mit einem in den Hals s<nitk. MIEBIEe Frauen Ihm bis er entwanden, lief er in den Ra­­siererfaden, voni we er im nächsten Mo­­ment mit einem Rasiermesser herbeikam. Mit dem Aufruf: „Da schaut mal her!" schnitt er sich die Kehle bis zur­ Wirbel­­säule durch. Er verblutete, noch ehe die Retter, un­ die sofort telefoniert wurde, eingetrof­­fen waren.­­ Der Verstorbene hinterläßt seine Cin Lei das Kilo Melonen auf dem Graber Markt. Die Melonenbauern pa­im bend­­­en ha x wieder einmal eine gründliche­nttäuschung erlebt und sind teilweise 440 schlechter dran, als die Getreide­­bauern. Infolge des übergroßen Ange­­­­botes an Melonen und der schrecklichen Geldknappheit sind die Melonenpreise auf das Minimum von ein bis einein­­halb Lei pro Kilogramm gesunken. Da auf ein Kilo durchschnittlich 2--3 Heine Zuckermelonen gehen, ist es kein Wunder, daß man zwei Melonen für einen Leu kaufen kann. Trotzdem gibt es aber immer noch sehr viele Leute in der Stadt, die schon seit Monaten oder gar Jahren ohne Ver­­dienst stehen und nicht einmal die zwei bis drei Lei haben, um sich, wenn es schon nicht für Brot reicht, mindestens mit Melonen satt zu essen. Hunderte­­ Arbeitslose und Kinder sieht man auf dem Marktplatz die Melonenschalen zu­­sammensuchen, um aus denselben noch das Eßbare herauszutraten. Aber auch in den schwäbischen Ge­­meinde herrscht große Not und manche Familie hat Wochen hindurch keine 3 bis 5 Lei, um sich eine Schachtel der überaus teiren Zündhölzer oder Essig etc. zu kaufen. Umarmen Das Lippaer Strandbad wurde schon eröffnet. Ein langgehegter Wunsch der Lippaer ist durch die Eröffnung eines neben der Brücke errichteten Strandbades­ in Er­­füllung gegangen. Das neue Strandbad ist mit schönen Kabinen ausgestattet und entspricht allen hygienischen Anforde­­rungen. . Fahrplanänderung auf der Hakfeld — Temeschwarer Gtrode v Tberfügt ı allen en 3.51 Uhr morgens von Haß­eld ab­­­­­geht und um 5.05 Uhr in Temeschwar eintrifft. Der Gegenzug Nr. 1137 geht aus Temeschwar um 11.35 Uhr vormit­­tags ab und trifft um 12.50 Uhr in Hake­eld ein. Diese Veränderung ist bereits n Kraft getreten. Die neuen Komitats­­und Stadträte werden diese Woche ernannt. Der Araber Komitatspräfekt erklärte, aus der Hauptstadt heimgekehrt, daß die­ Auflösung der Komitats- und Stadt- Räte täglich zu bewärtigen ist. Die Li­­sten für die Interims­kommissionen sind endgültig festerstellt. Sie werden jedoch erst veröffentllict, werden, wenn die Entscheidung des Ministeriums eintrifft, was zugleich mit dem Auflösungs­dekrete der Fall sein wird. vac er Verlobung, Dr. Hana Poth, Tierarzt, Sohn de Berlamoscher angesehenen Landwirten Raham­ Poth, verlobte ich mit Xrl. GC 3ihe Vermenyt, Fochter des verfinrhe«­­nen Geza Vermennt, Direktor und Chef- Innenieur Der Obertorontaler­­und Aranka - Walasserreaultenunags Gesellschaft. ] RL GZ EE R R SRI EINS SHIRIN ENE IRIS 2] Denn Erdmeine und Mossad ist das sicherste Mittel „Contramortal", Preis einer Flasche 25 Let, Zu haben in der Apotheke „Chillag“ Temeschwar, Josefstadt Skudierpl. 2, . Willscht Du seht zur Sommerzeit Für Deine Lieben a großi Freiv', So fahr noch schnell in die Stadt do nin Und kauf beim Josef Wert in! Dort kriegscht Leimet, Stoff und Seid , Bor reicht un for armi Leit,­­ U jehr kriet, was er nor will, Wutes un Sceenes, un 'd koscht net viel! Moverwarenhaus Josef weh I Temeschwar, Josefstadt, Fröblgasse 48. 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