Arader Zeitung, Januar-Juni 1932 (Jahrgang 13, nr. 1-76)

1932-01-24 / nr. 10

Bezugspreise (Vorausbezahlung): woch und Freitag ganzja für jeden Sonntag, Mitt oc­h­g Lei 360, für das Ausland 4 USA-Dollar oder Lei 700. — Für die ärmere Bevölkerung ganzjährig Lei 186, wöchentlich nur einmal am Sonntag, Folge 10. + Schriftleitung und Verwaltung: : Arad, Ede Fischplatz. Fernsprecher 6-39. „Vertretung:­Temeschwar, Josefst., Gtr. Bratianu 1/a. Tel. 21-82. Arad--Temeschwar, Sonntag, den 24. Jänner 1932, Preis 3 Lei. Inseratenpreise: Quadratzentimeter kostet auf der In­sratenseite Lei 8 und auf der Textseite Lei Pia nie Anzeige“ das Wort Lei 2, fettgedrute Wörter werden doppelt berechnet. Einzelnummer Lei 3. AIDED IRSEHREMEGE ZD ASCHITE­EN 12. Jahrgang. der Vierexport nach Italien verspricht große Formen­­ anzunehmen. Die italienischen Importeure, durch deren Auftreten voriges Jahr die Vieh­­preise die höchste Stufe erreichten und nach dem Abflauen des Aufkaufs durch die Italiener ebenso rasch zurückschnell­­ten, sind wieder auf den Märkten von Siebenbürgen und dem Banat aufge- NM um hier große Einkäufe zu ta­­gen. Schon unter dem Einflusse der bishe­­rigen Einkäufe sind die Preise auf 13 bis 14 Lei gestiegen, die aber noch weiter anziehen werden. Es ist Aussicht vorhanden, daß auch Frankreich und Deutschland der roma­­nischen Vieheinfuhr bald die Grenzen öffnen werden, oll Rein Ausfuhr für Kartoffeln, Bukarest. Die Zolldirektion hat alle Zollämter davon verständigt, daß der Ausfuhrzoll für Kartoffeln, Kaviar und Heizöl aufgehoben worden ist. Die Um­­faßstener und sonstigen Gebühren sind auch Ml ? ET << Sturmlauf gegen das neue Adv­okatengesetz. Bukarest. Im Saale des Bukarester Handelsgerichtes fand eine Versamm­­lung der Advokaturskandidaten statt. Mehrere Redner wandten sich gegen die Bestimmungen des neuen Advokatenge­­sezes und verlangten verschiedene Ab­­änderungen, weil ihnen ebenso wie den Gemeindenotären das Brot aus dem Munde genommen wurde. Weiters wird der Dekan des Advoka­­tenhauses aufgefordert, dafür zu sorgen, daß jeder Advokat mindestens einen Advokatur­kandidaten und bei größeren Kanzleien zwei oder mehrere Advoka­­turekandidaten beschäftige.­­ Die Advokaten sind nach dem neuen Gesetze verpflichtet, den Weisungen des Dekans in dieser Hinsicht nachzukommen und werden gleichzeitig gebeten, weil schon viel zu viel Advokaten und­­ Kan­­didaten sind, die weiblichen Hilfskräfte besonders Dort zu entlassen, wo die Frau verheiratet und auch der Mann nicht arbeitslos ist. Zuldarien hat“ seine Zahlungsunfähigkeit angemeldet.­­ Genf. Die Zahlungsunfähigkeit Bul­­gariens, die schon früher bekannt gewor­­den war, wurde der Finanzkommission des Völkerbundes nun in offizieller Form angemeldet. Ministerpräsident Mussanoff und Finanzminister Stefa­­noff sind in Genf eingetroffen, um vor­­ der Finanzkommission des Völkerbun­­des die Lage Bulgariens zu schildern und schließlich in aller Form zu erklä­­ren, daß Bulgarien sußerstande sei, seine Kriegstribute, sowie Devisenzah­­lungen in Form von Auslandsschulden zu bezahlen. Die Finanzkommission des Völker­­bunds wird die Frage in Verhandlung ziehen und er besteht die Wahrscheinlich­­keit, daß in derselben dasselbe Vorgehen nd wird, wie Deutschland gegen­, er die Belt r­ot Bıller. An der Schwelle eines neuen Weltkrieges. Paris. Die Atmosphäre in der Welt­­politik ist bis zur Siedehitze gesteigert, Laval hält an seinem ursprünglichen Programm fest­. Er geht weder nach Lausanne, es nach Genf. Auch­ Mac­donald bleibt den Konferenzen fern.­­Einen noch schrofferen Standpunkt wie Frankreich nimmt Amerika ein. Es Be die restlose Kriegsschuldenzah­­ung Der Belferbund ist ratlos aind Die Lage aufs auße gespannt, weil Deutschland jetzt scon endgültig ent­­schlossen ist, die Werner­er und Kriegss­en nicht weiter zu bezahlen. Die Stimmung in Deutschland ist da­­rauf eingestellt: Entweder over! Aber | 80 Millionen Menschen kann gien win schröpfen, wie dies A­b­­­er R .­­. Schwierigkeiten für vie | Weber bie Abha­u der Lausanner | Konferenz sind ernste Bedenken aufge­­taucht, weil man sich nicht einmal über die elementarsten Fragen der Konferenz noch einigen konnte. Außerdem wurden gegen den Präsidenten der deutschen Sachverständigen, Dr. Seibert, Einwen­­dungen erhoben, weil er ein exponierter Ehrer der Nationalsozialisten ist, wes­­en Betrauung die Konferenz unter kei­­nerlei Umständen anerkennen wird. Auch der italienische Delegierte Toffi wurde beanstandet, von dem es bekannt ist, daß er im italienischen Parlament zu wiederholtenmalen für die Besebung Ni33a8 eingetreten ist. Unter solchen Umständen — schreibt „Observer“ — kann gar keine Rede sein, daß die Konferenz am Montag beginnt. In Frankreich herrscht­e Kriegsstimmung, ie französischen Blätter schreiben durchwegs in an kriegeris­ ren Es heißt unter anderem: Die Luft ist pulverg­eschwängert. Seit 1918 ist Eu­­ropa noch nicht so nahe zu einem Kri­g , wie heute, Europa steht man |­­gens in Waffen und ist zu allem bereit. “Dis Lausanner Konferenz vn feb 4 sandte hat d | Standpunkt Branfreih ® mitgeteilt wor die Lausanner Konferenz pn Ber ist. 2 m VE | Die englische B Wan | fr im Endresultate Bao fraus w­erde punkte, den Laval von dem Tage an ver­­künete, wo Brüning seine bekannten Kr­­ieg vor dem englischen Gesandten abgab. . soll das Gold abgestempelt werden? Das erstartende Vertrauen wird „a bnd, Zwangsmaßnahmen von Gelbgas“ kehr Wir lesen in den Siebenbürger Blät­­tern. Es laufen in der legten Zeit immer häufiger Anfragen bei uns ein, ob und in welcher Form die Gerüchte über eine bevorstehende Abstempelung des Papier­­geldes ernst genommen werden sollen. Wir haben uns an maßgebende und ernste Faktoren des wirtschaftlichen und­ politischen Lebenss um Auskunft gewen­­det und können die erhaltenen Antwor­­ten wie folgt zusammenfassen: Der Gedanke einer Abstempelung der Banknoten ist nicht neu. Er ist schon vor geraumer Zeit aufgetaucht und als ein Mittel zur Neubelebung des sto>enden Geldumlaufes auch an maßgebenden Stellen empfohlen worden. Der Sinn der Abstempelung liegt darin, daß man durch die Abstempelung all die Bank­­noten, die heute in den Strümpfen, Strohfäden und vielfach auch in den Tre­­sors schlummern, zu neuem Leben er­­wecken würde. E 3 käme wieder Geld in den Verkehr. Handel, Gewerbe und In­­dustrie erfahren eine Wiederbelebung. Um die Maßnahme je wirkungsvoller zu gestalten und eine sinnlose und angst­­diktierte Verstehung des Geldes auch für die Zukunft zu verhüten, sind viele sogar dafür, daß man bei jenen, die das Geld offenkundig versteht gehalten hatten, 15 Prozent bei der Abstempelung des Staates abziehen soll, zugunsten eine Abstempelung vor Banknoten ist von den maßgebenden Stellen bisher nicht ernst ins Auge gefaßt worden. Die Regierung denkt einstweilen nicht daran, diese Maßnahme anzuwenden, da sie glaubt, daß sie zwar langsam, aber auch ohne Anwendung derartiger Ge­­waltmaßnahmen freizugeben, dennoch immer offenkundiger werdende­ Festigung des Vertrauens in unser Kre­­ditwesen die Volksmassen dazu bewegen wird, die jezt noch dem Blutkreislauf der Wirtschaft entzogenen " Kapitalien ­iserne Front — gegen Siller, Berlin. Im Reich ist eine neue­­ Da­­­mation in Bildung begriffen. Unter dem Titel „Eiserne Front“ schließen sämtliche republikanischen Organisatio­­nen zu einem Kampfbünde gegen die Nationalsozialisten zusammen. Der Bun­d wird aus mehreren Millionen Mitgliedern bestehen, dem sich die So­­zialdemokraten, die Reichsbanner-Ver­­bände und Gewerkschaften anschließen werden. Die neue Formation wird schon Ende Jänner in Aktion treten und noch in diesem Monat nicht weniger als 900­­ Mag in den verschiedenen übten Deutschlands abhalten. Snventur-Darli Auffallend billige Preise Seide (| Glanelle­ Darchende Weißware = “ T £ Modewarenhaus, Teomeschwax-Zossstadt. Bieder seine Kredithilf für Oesterreic­h, — Man hat 9 mit Empfehlungen abgespei­­­­­si­ar ns Erg IR 8 der er im t­ief reich a men 60-Milionen-Strebit hat Bundeskanzler Buresch auch Dies­mal nicht in Genf erhalten. Er wird sich mit der Verlängerung des 90 Millio­­nen Schilling-Kredits. Der Dant für In­­ternationale Zahlungen um ganze drei Monate zufrieden geben müssen. Europa in der Zwangsjade Mussolini fordert die N­iederrei­­ßung der Bolivianern. Bonbon. In einem Artikel im „Bum -­­ Day Dispated“ fordert Mussolini die Niederreißung der Zollmauern. Er ver­gleicht die Lage, in der sich der interna­tionale Warenaustausch befindet, mit einer Zwangsfjade.­­ Die Welt wolle verkaufen, niemand aber kaufen. Wie könne man erwarten, daß die Nationen ihre Schulden bezah­­­­len, da ihnen doch Das nötige Geld fehle? Daher müsse man die Zollmauern niederreißen, damit die Schuldner " Handel treiben und sich Das nötige Geld "zur Abstattung ihrer Schulden verschaf­­fen können. | | Die Bost verkauft Briefpapiere und die Kaufleute bezahlen Sie Steuern. Die Postverwaltung brachte nun eige­­nes Briefpapier samt Kouvert, auf wel­­chem bereits die Postmarke zu 6 Lei draufgebauet ist,­­ in Verkehr. Dieses Briefpapier kostet 7 Lei Auf das Kuvert hat man nur eine Fliegermarke zu 1 Leun . draufzukleben. j Diese Neuerung bedeutet eine große Konkurrenz für die Papierhandlungen und Kaufleute, die mit hohen Steuern belastet sind, aber keine Geschäfte machen können, weil der Staat ihnen den Ver­­dienst aus der­ Hand nimmt. Wir haben heute schon sehr viele staat­­liche Unternehmungen, die keine Steuern bezahlen und den Privatfirmen Konkur­­renz machen. | —

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