Arader Zeitung, Juli-Dezember 1933 (Jahrgang 14, nr. 77-154)

1933-09-15 / nr. 109

[7 OI Lei Araderdeim­ Banater Molfszeitung Einzel - Begugspreiss (Vorauszahlung)t für­­foden ganzjährig 180, halbjährig 90, vierteljährig 45 Lei. Lei Am meisten verbreitete deutsche Zeitung, im Banat sowie den ande Mittwoch und Freitag ganzjährig Lei 360, halbjähr Lei 180, fü­r das Ausland 4 USA-Dollar oder Lei 700. Folge 109. wa els ZE ir A­ai 92) it Verantwortlicher Schriftleiter Nik. Bitto. Schriftleitung u. Verwaltung Arad, Ede Fischplatz. Filiale Temeschwar-Josefstadt, Str. Brattanu 1a. Fernsprecher Arad: 6-39. Temeschwar: 21-82. * nE FIESER 69747 ren deutschen Siedlungsgebieten Pt­er LEISER ASG. Freitag, den 15. September 1933. Rote zus Bezugspreise (Vorausabezahlung)t für die ärmere­­ Einzel Bevölkerung wöchentlich auf einmal am Sonntag, "+­% 14. Jahrgang. Roß immer ist Dualitätsware Bes­­­­ser Bei Yaumminster & Marz zu kaufen. Temegvar-Fabrik. Strada 3. August Ar. 24. Vaida dankt an ? Bukarest. Die großen Unstimmigkeiten in der nationalzaranistischen Partei und die beiden Flugschriften gegen die Regierung sollen den Ministerpräsidenten sehr bek­rum­pft haben, so „daß er sie­­­­­­­­­­­h re­c­ ht - Die Lage der Regierung sieht nicht so rosia aus, sonst würde sich Vaida si­cherlich n"it mit Abdankungs­­gedanken tragen, also­­ Baida lächelt... . Demgegenüber beri­chtet „Curen­­tus“, daß Vaida in Calimanest', wo er zur Kur weilt, den Unterstaats­­sekretär Tilea und einige Abgeordnete der Regierungspartei empfangen hat und sich Bericht erstatten ließ. Er hörte den Bericht über die Bewegun­­gen seiner politischen Feinde lächelnd­­ an und erklärte, keiner Macht und un­­­­ter keinen Umständen weichen zu wol­­len. Er sei bereit, den Kampf mit wem immer aufzunehmen. Tagung der Kleinen Entente in Sinaia. Wie aus Belgrad gemeldet wird, werden zur Halbjarhundert-Feier des S­chlosses Pelesch auch der jugoslawi­­sche Außenminister Jestitsch und der tschechoslowakische Außenminister Be­­­­nesch nach Sinain kommen, wo dann­­ die Herbstberatung des ständigen­­ Ausschusses der Kleinen Entente statt­­finden wird, : die Offiziere in Aha­­ weigern sich, dem Führer der Revolution zu gehör­en, Havanna. Die im Nationalpalast ainges­chlossenen Offiziere haben er­­klärt, daß sie entschlossen seien, ihr Leben teuer zu verkaufen, wenn man Gewalt gegen sie anwende. Der ehemalige Kriegsminster Fer­­rara fordert entschieden, daß der jüngst ernannte, nun auch schon wie­­der zurücgetretene Staatspräsident Gespebes wieder an die Spitze der Regierung gelange. j Diejenigen Offiziere, die sich der Revolution angeschlossen haben, wi­­­gern sich, dem Feldwebel Batrita, der als Führer der Revolution jetzt Ober­­­stenuniform trägt, zu gehe ; MWflosion al [­­il fü­r MihalaHe nimmt die Regierung unter die Lupe. ------­­Vereinfamung des Verwaltungs - Apparates. In unserer letzten Folge haben wir kurz über die Reds des Innenminsters Miha­­lache berichtet. Inzw­i­sschen sind nähere Ein­­zelheiten bekannt ge­­worden. Weihalache­­ unterzog die Tätigkeit­­ der Regierung einer scharfen Kritik und be­­­mängelte — so ziem­­lH alles, rote | ir 3 unge dien ? e. » Die einzige glichfeit hiezu­­ ficht Mihalache in der Restabilisie­­rung des Leu, also in einer be­­grenzten Inflation, die aber Hand in Hand gehen müßte mit der Ver­­SEHE des Verwaltungsappa­­rates. So zum Beispiel könnte ein Prä­­fekt auch drei Komitate verwalten. Die auf diese Weise erzielten Erspar­­nisse wären in Schulen zu investieren, denn es gibt in Rumänien noch im­­mer 65 Prozent Analphabeten und so­­ ist es unglaubhaft es klingen mag, doc­h­­ wie wir bereits in unserer­­ legten Folge berichteten — Tatsache,­­­­­ daß mehr als eine Million Kinder pP k in Rumänien ohne Sc­­hulunterricht n­ konnten u. 7000 Lehrer ohne Stellen sind. Mi­­halache verlangt ferner die Einstel­­lung der Auslands­zahlungen, Umge­­staltung der Nationalbank gemäß dem landwirtschaftlichen Charakter des Landes, Senkung der­­ Zahl der Ab­­geordneten, Abschaffung des Senates und dessen Erlag durch eine ständische Versammlung. E Auch das Heereswesen will­­ einer sehen da auf e größter , IDEITEIE ZZ­­­­­rung der Arbeitärofigiet und mehre Schuß und Sorge der Dorfbevölke­­rung, die man zu größeren Ansprü­­chen, zum Konsum, erziehen müßte. Darin sind wir mit Herrn Mihalache einig. Doch wäre zu­­vor notwendig, solche Verhältnisse zu schaffen. Daß der Bauer seine Produk­­­te wieder absetzen kann und zwar zu einem Preis, der seiner Mühe und Plage entspricht, der ein gerechter Lohn für die schwere Arbeit des Landwirtes ist. Dann wirt er schon wieder konsumierem und seine Bedürf­­nisse werden ganz von selbst f­einen Vorhanden sind sie ohnehin, doch fehlt da­s Geld sie zu befr­edigen. Nachdem nun schon alles Möglich zur Behebung der Wirtschaftskrise versucht wurde, doch nichts zum Er­­folg geführt hat, liegt es auf der Hand, das Beispiel Englands und Amerikas nachzuahmen. Die begrenzte Inflation würde eine Vermehrung des Notenumlau­­fes, eine Steigerung der Preise und somit die Belebung des Mark­­tes zur Folge haben. Die Leute, die heute auf ihrem Gel­­de figen und es Wirtschaft­en zie­he­ngst­ heran einem vergeblich umsieht, würde 1 Male zum Vorschein kommen und jene Leute, die seinerze­i, als die Bauern noch Konjunkturjahre hatten Schulden gemacht haben, kämen wie­­der in die Lage, dieselben ohne Kon­­­­vertierung zurückzuzahlen. Auf diese Art würde sowohl dem Schuldner, wie auch vom Darlehensgeber gehol­­fen. Was nützt es, daß das Geld heu­­te eine größere Kaufkraft hat... Es ist eben zu wenig vorhanden und das wenige ist versteckt, so daß sich über­­­­haupt niemand etwas kaufen kann. Bei steigender Tendenz würde es dann auch wieder Darlehen geben, auf Liegenschaften und Waren. Das­ Ganze aber wü­rde nichts anderes be­­deuten, als da3s Ende der Krise. Da es sich hierbei um eine „begrenzte Inflation“, um eine teilweise Ent­­wertung des Geldes handelt, wäre nicht zu befürchten, daß der Eine über Nacht Millionär wird und der Ande­­re ein Bettler. Aber diejenigen, die das Geld heute versteckt halten, nie verzinst und unbewußt, Die würden e­inen gewissen Prozentsatz des Geld­­wertes einbüßen. Mit Recht, denn was sie heute tun, ist Schädigung des wirtschaftlichen Blutkreislaufes. Das Blut der Wirtschaft ist das Geld. Früher oder später wird sich der Staat zu den Vorschlägen Mihalaches doch bekennen müssen. Je früher wes geschieht, vesto besser. Die Regierung ist dagegen. Bukarest. Die Regierung nimmt zu den Ausführungen Mihalaches Stel­­lung. Madugearu erklärt, daß an der Stabilität des Leu nicht gerüttelt werden dürfe. Die Regierung wird an­­ ihrem Finanz- u.Wirtschaftsprogramm festhalten und denft nicht daran, den Leu zu restabilisieren. Die Verhand­­­lungen der Regierung mit den Aus­­landsgläubigern berechtigen zu der Hoffnung, daß diese nachgeben wer­­den. Man scheint auch im Ausland einzusehen, daß Rumänien heute nicht in der Lage ist, seinen Verpflichtungen in vollem Umfange nachzukommen. idle >; << dul un - | ‚holada Scharfe Rede Dollfuß" „Deutsch sein, heißt nicht nach der Pfeife Hitlers zu tanzen..." Wien. Während des Katholiken­­kongresses hielt Bundeskanzler Dollfuß eine Rede, die vom Radiosender in alle Welt übertragen wurde und allgemeine Anerkennung fand. Doll­­­­fuß entwi>elte in seiner Rede einen Big 1 Standpunkt, der ahm­ ausklang, daß das Deutschtum von seinem Menschen gepachtet sein kann und das Deutschsein nic­ht soviel heißt, daß man nun unbedingt in je­­der politischen Frage nach der Pfeife Hitlers tanzen muß. Es gibt in Wien, in ganz Oester­­reich und aller Welt, ja sogar in Deutschland selbst unzählige Millio­­nen deutsche Brüder, an deren Deutschtum man nicht Deshalb zwei­­feln darf, weil sie selbstständig denken und politisch nicht in allen Fragen sich zu Hitler bekennen. Mag sein, daß er in martin Dingen Recht hat, dies bestreitet Doch niemand, aber in vielen Dingen hat er eben nicht hun­­dertprozentig Recht und die Zukunft wird es erst zeigen, welcher Weg für das Gesamtdeutschtum der richtige­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ In war oder richtige ist. Bundeskanzler. Dollfuß wies nach seiner Rede darauf hin, dass im Alpen­­und Donaugebiet seit tausend Jahren gute Deutsche wohnen, die sich aber von den „Braunen“ nicht terrorisieren lassen wollen. Er gweist jeden Versuch der Gleich­­­schaltung energisch auf u­d Doch betonte er, daß auch er Oesterreich nn auf der Grundlage des Klassenprinzipes aufbauen wolle. Die österreichische Regierung sage marristischen Bestrebungen den Kampf um, sei aber auch ein Gegner des braunen Bundes. Auf die Be­­­dü­rfnisse und Rechte der Arbeiterschaft werde sie bedacht sein und habe nicht im Sinn, die Arbeiterrechte zu kürzen. Sein deutsches Gefühl hatte­­ 8 nicht zu, gegenüber Deutschland einen Weg zu beschreiten, den er sonst hät­­te wählen müssen, . Die österreichische Politik richte ich weder nach rechts noch nach links. Ihr einziges Ziel sei der Frieden.

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