Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde - Neue Folge, 1877-1878 (Band 14, nr. 1-3)

1877 / nr. 1

1­ ­i Ueber einen Fund römischer Consulardenare CARL WERNER. Im Juni 1875 wurde bei Frauendorf in der Nähe von Mediasch einer der reichsten Funde antiker Münzen, an denen der Boden Siebenbürgens bereits so ergiebig gewesen ist, gemacht. Zwei Frauendorfer Landleute fanden nämlich beim Ackern eines ihnen gehörigen Feldes an der linken Berglehne des Kokelthales einen Haufen Silbermünzen in einem irdenen Gefässe von grobem Material und sehr einfacher Arbeit, das bei der Hebung des Fundes zertrümmert wurde. Ich war in der Lage, sämmtliche Münzen, von denen eine Auswahl der interessantesten und schönsten Stücke für die Münzsammlung des evangelischen Gymnasiums in Mediasch gemacht worden ist, genau zu untersuchen und sie in dem unten folgenden Verzeichniss zu beschreiben. Der Fund besteht aus 563 lauter römischen Silberdenaren aus der republikanischen Zeit. Die ältesten darunter reichen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts nach Erbauung Roms zurück, während die jüngsten aus der Zeit unmittelbar vor dem Beginn des Bürgerkrieges zwischen Caesar und Pompeius stammen. Be­­merkenswerth ist, dass sich darunter keine einzige Münze, die nachweislich von den Machthabern des ersten und zweiten Trium­­virats oder den Münzmeistern dieser Zeit herrührt, ebenso wenig eine Kaisermünze findet. Für die Zeit der Vergrabung des Schatzes Vereins-Arcbiv N. Folge, Bd, XIV, Heft I.

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