Banater Deutsche Zeitung, November 1925 (Jahrgang 7, nr. 248-272)
1925-11-25 / nr. 268
* nt, A zn „ICutit de taxa posf.“ art. 3 din 1. dela 19 Marti 1904 Bezugspreis: Inland ganzjährig 340 Nei, Halbjährig 429 Sei, steristjährig 16 Du Ne Zıwmespar, Stabi, Deutsches Haus 3 Apr nn Sn ni ES 7. Jahrgang Timisoara-Temesvar, MUMRN. x wur 25, Mapember 1925 ag i Tit. Muzeul Asociatiunea a Suftellung in Tezir 5vor ?0 Rei moneilih -- Bez Yusland vd Äh 7 Seller — Einzelpreis:? Achlijeltig 4 Lei, Zwölfseitig I Bei. nud an 79 Nei — vzepreis für des Scrifileitung nach a Sniereienaufnehme in der Verw Fernsprecher Ar. 14-18 — Grakaml täglich alfung und bei jedem Unnenzem. Ei Ar. u. €, M DN AD DIRGHUBLN 4 ARIZEIELR LICH TED WERD EILE BETEN ETC SCHEIT 87% RI BLUME ET SEE TREE ET EEE ARNIE 347 EICHE SSR ISIN ; 55 Rasen, der Heißsporn und Chauvinist der Nationalpartei, gegen die Minderheitsrechte Die Erhöhung der Beamtengehälter im Staatsvoranschlag — Offizierswohnungen für Temesvar Bukarest, 23. November. (L.) Vintila Bra ii, Avu gab gestern von Finanzministe-pressevertretern ein Exposee über den Staatsvoranschlag pro 1926. Er führte darin die unlängst gemeldeten Ziffern an und erklärte u. a., daß insgesamt vier Milliarden Lei für die Erhöhung der Gehälter der Staatsbeamten und Pensionisten bereitgestellt würden. Dies beweiste durchschnittlich eine Erhöhung um 60 Prozent. Die Vermehrung der Einnahmen soll unter anderen auch durch die Erkältung von Postgebühren, die tis unter der Weltpilität seien, wie auch durch die Bereinheitlichung und Grheunis Der Ziempelgebühren erzielt werdn. Der betreffende Enttwurf wirt nächster Tagdem Parlamente moraziert werden. Der Finanzminiter wies ferner neuerdings auf die Durchgeführte Konfolidierung der Staatssould hin und betonte, für 1920 sei eine Tilzungsrate von 45 Mitllieden dervorırohen Rumumkehr könne man an die Heranziehng des Auslandskapitales und lande ve t Rücksicht auf den Stand unserer Währung dürfe man vorläufig freilich nur eine kurzfritige Aureihe: Me Erwägung ziehen. Vufagrest, 23. November. (8): In der heftigen Kanmierte Finanzminister Bratianu den Staatsvoranschlag für 1925 ein. Der Nationalparteiler La 3cu nimmt Bezug auf eine in der vergangenen Session eingebrachte Interrelation betreffend die Tatsache, daß das Land von Auztendern Übaghiwemm werde. Justbesandtere fümen immer tWieder Leute wieder, die unter alten möglichen Vorwänden Unternigmumden, Enqueien usw. veranstalten wollen. Dieser Zustand lauere nur verändert fort. Der Redner wirft namentlich dem gewesenen Minister Goga vor, er habe derartigen Hintersuchungen Vorschub geleistet. Goga bestreitet dies und erklärt, er habe lediglich einer Kommission, die sich von der Lage der Religionsgesellsschaften im Lande überzeugen wollte, Bewegungsfreiheit und Unterstützung H x > 5x m in NTER FLA an Feindselige Aemonstrationen gegen Barbie Bukarest. 23. November. (2) Henry Barbusse erklärte gestern in einem Vortrage im Arbeiterheim, die Behauptung, daß er in einer besonderen Mission hergekommen sei, wäre vollständig unrichtig. Er betreibe überhaupt keine Politik, sondern habe lediglich eine Studienreise aus wissenschaftlichem und schriftstellerischem Interesse unternommen. Nach dem Verlassen des Lokales war Barbusse auf offener Straße Gegenstand einer feindseligen Demonstration seitens nationalistischer Studenten, die Barbusses Anhänger mit Ovationen abzuschwächen suchten. Es kam zwischen beiden Parteien sogar zu Tätlichkeiten, bei denen mehrere Personen leicht verletzt wurden. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Ein Versuch, die Kundgebungen nachmittags vor Barbusses Hotel zu wiederholen, wurde von den Sicherheitsorganen im Keime erstickt. Barbusse reiste abends nach Konstantinopel ab, gewährt, damit sie sich ein unparteiisches Urteil von a merning anseren Krebites im Ruß, der hier herrschenden Toleranz bilde. Die Kommission habe sich auch tatsächlich davon überzeugt, daß von religiösen Verfolgungen bei uns keine Rede sei. Der Abgeordnete La 8cu erklärt fortfährend, die Mitteilungen Ducas in der BR Sen Mor fent! den französischen S unr zulänglich. Barbusse sei Sowjets hergekommen und es sei je ein netzlicher Zustand, daß man ihm gestattet habe, das Land zu bereisen. Warum sei Barbusse nicht auch nach Ungarn, Italien oder Spanien gegangen? Warum untersuche er nicht, wie viele Soldaten am Dnjester als Opfer des Sowjerterrors gefallen seien? (Langanhaltender Beifall bei der Mehrheit.) Warum untersuche er nicht die in Rußland von den Bolschewiken begangenen Greuel gegen Priester und Intellektuelle? Die Regierung habe durch den Fastlihen Empfang Barbuffes einen schweren Fehler begangen. Es gehe nicht an, daß man diekbute schwere Blutopfer unserer Soldaten erkämpfte, 10 tonale acher dem Gutdäünken.jedes Beliebige Ansterungen Ducas widersprächen vollommen "den scnalen Worten Jones Bratianus während de vergangenen Session im Senate. Der Redner fragt schließlich den Außenminister Duca, wie es sich mit dem angeblichen Gegenprojekt zum Privatschulgeseb verhalte, das ihm der ungarische Deputierte Josef Sandor unterbreitet haben soll? LaScu ist dor Ansicht, da die Minderheiten keine souveräne Rechtspersönlichkeiten seien, die als gleichberechtigte Faktoren mit der Regierung verhandeln könnten. (Dies sagt ein Nationalparteiler?!) Der Abgeordnete Pistiner interpelliert den Verkehrsminister wegen Verhaltens der Czernowiger Post bei der Beförderung der sozialdemokratischen ukrainischen Zeitungen. Anstatt dieselben dort, wo kein Belagerungszustand sei zu verteilen, werde die ganze Auflage einfach der Militärzensur übergeben. Eine zweite Interpellation Pistiners an den Kriegsminister beschäftigt sich mit dem bekannten Postdiebstahl bei Sotin, wessen Urheber, obwohl sie dem Grernomciter Kriegsgericht wohlbekannt seien, noch immer nicht bestraft wurden. Nach den verklungenen Interpellationen wurden mit der Debatte über die Tagesordnung begonnen. Die Kammer bevollmächtigte den Finanzminister, dem Magistrat der Stadt Temesvar gewisse militärische Grundstücke, zudem Zwecke zu überlassen, um dieselben als Offiziershausplätze zu parzellieren. Neuerliche Einschränkung des Devisenverkehrs Bukarest, 23. November. Die Banca Nationala hat sämtliche für Devisen autorisierte Geldinstitute mittels telegraphischem Rundschreiben verständigt, daß sie den Devisenverkehr zwischen den einzelnen Städten, sowie die Entziehung der Devisen aus dem Verkehr verbietet. Wenn die in einer Stadt befindlichen Devisen den Anforderungen nicht genügen, darf ein Reuttonenfang = in einer anderen Stadt nur mit Erlaubnis der bei den Filialen der Banca Nationale und vom u Direktor geleiteten Devisenkommission bargenovigggng werben. Dieses Verbot beinhaltet abermals eine Beschräufung des Devisenhandels und soll aus dem. 8 . Grunde erlassen worden sein, weil die Devisenagenturen offene Leikenterminen verursachten, woraus der 5 rumänischen Währung westhersehbaren:, Sthäptin es ir Bee Seam. "2 eviseng = EEE TE Seenovelle von Hans Adebar-Münden Man fühlt in dem Speisesaal, dessen Flügeltüren gegen den See geöffnet sind, nichts von der drückenden Scwüle, die über dem Lande liegt. Wohl sind die Gesichter glutheiß. Aber sie sind es von innerer Wärme, von der allgemeinen Festfreude, die bei der ganzen Hochzeitsgesellschaft herrscht. Auch die Braut und der Bräutigam glühen. Wenn sich ihre Blicke finden, wenn seine Hand ‚Ihhmeichelnd die ihre bewührt, wenn sie, eine Sekunde alles vergessend, an seiner Schulter lehnt, dann geht eine Lebensweise durch ihr Blut und ihr Gemüt, Denen draußen gleich, die sich azurblau mit weißen Schaumkronen am Strande feenaussteigen aus unergründlicher Tiefe, froh bewegt, geheimneisvoll verrauschend . Nur eine im Saal ist bleich und stumm — die Schester der Braut, deren Augen sich raum je einmal von ihrem Teller erheben. Sie scheint traumverloren in sich selbst zu lauschen. Und da liegt auf ihrer Stirne ein Frieden, über ihrem ganzen Gesichte eine Ruhe,daß niemand von denen, die hier weilen, etwas ahnt von dem furchtbaren Kampfe, der in ihr tobt. Die Schwester hat ihr den Liebsten geraubt, der freilic nie etwas wußte von der heißen Leidense tat, die dem stillen, stolzen Mädchen für ihn seit Jahren entbrannt in war. Auch die Schwester, die glückliche „Braut, weiß nichts von dieser Leidenschaft und diesem Kampfe. „Sieh nur," flüstert sie, ähyent jungen Gatten zu, „wie Else gang, in sich verfunken ist! Ich bin überzeugt, daß keine unser Glück tiefer fühlt wie sie — sie ist der seltenste Mensch, der hier an ider Tafel sitt.“ Draußen sind Wolken aufgegogen. Die Sonne verfinstert sich. Hin und; wieder. Aber hier innen merkt man von all dem mächts. MRO, der Jich Shens vi am aß, EINER. Es EE still im ganzen Set. Ihre weiche, tiefe Stimme klingt zu Den leisen Akfonden, Die ihre bebenden Finger aus den ZMEN rufen, Wunderbarst das Weihelied, das alle bang Die herrlichen Worte des Dichters, des Tonsehers ergreifende Melodien, scheinen übertroffen zu wenden vom Der Hingabe, mit der das stille Mädchen sie zu Gehör bringt. Kein rauschender Beifall folgt ihrem Vortrage. Alles ist so ergriffen, daß die ödeste Phrase frumm bleibt. Nur Braut und Bräutigam treten auf sie zu und fassen ihre beiden Hände. „El: 1" flüstert die junge Frau. „Dan hast uns Das Beste gegeben, was wir. Reichbeschenkten haube empfingen. Habe Dank!“ sie wiederholte der junge Gatte. Sie lächelt und acht an ihnen vorüber in den Garten hinaus den Strand hinunter. "Gleich davoauf, hört man ein Ruder in den See gleiten. „Sie will allein sein, fest Die Braut. „Sie ist immer so. "Ih kann er verstehen.“ Er nickt. Draußen — er Meter vom Ufer — mo. das schlente Segalschiff hält, legt Elfe den Nacken an den Rand des leichten Seglers. Bald nachher rauschen die weißen Leintranbbreiten an den Masten empor. Das Schiff wendet sich und schneidet mit flatternden Segeln hinaus in die vom nahenden Gewitter noch umbewührte, glatte Flut. Die Gesellschaft ist vor das Haus getreten und folgt beivumder und der sicheren Fahrt. Kleiner und kleiner wird das Segelboot. Mitten auf der weiten Flut scheint es einem bestimmtem Ziel umaufhaltssam zuzustreben. „Hoffentlich kehrt sie bald zurück . . .“ mand. „a, ja, das Wetter zieht schnell herauf 17-7, sagt ein anderer. Die Braut lächelt. „Keine Angst um Elie! Sie ist die vorsichtigste und gewandteste Seglerin weitum. An Dem Tage, an dem wir uns verlobten — micht wahr, Heing? — hat sie uns beiden bei einem jähen Umwetter durc ihre sichere Hand das Leben gerettet.“ Er ist und greift nach der Rechten: seiner jungen Gattin, als ob er sich noch einmal ihres Besitzes vergewistern wollte . Plötzlich pfeift ein scharfer Windstoß üer das Wasser hin. Im Nu hat sich das Bild der spiegelnden Fläche verändert.Das tiefe Blau ist verschwunden. Dunkles Grün, sterlenweise bis zum Schwarz verdüstert, breitet sich oben die gepeibte Flut, aus der weiße Schaumfkämme auf» Steigen, sich“ höher umd. höher türmen und heulend am Ufer brechen. „Nun wär's mir Doch lieber," meint der Vater das ! bemerkt je ; - - - FR ET E 248 - 2 ;