Banater Deutsche Zeitung, Juli 1927 (Jahrgang 9, nr. 143-169)
1927-07-22 / nr. 161
ein 7 Suiond a Bei, heibjägrig 590 Lei, vier ich Häheig 209 Lei me ee Bei. — Frhr 19 Lei monatlich, — Bezugspreis Ike dus Saurland ganzjährig — Einzelpreis: Reiffeilig 4 Bei, zweisseilig 3 Vet. - n Sei it-de > den 22. Juli 1927 tax8 din lerea de la Danger 1 Beschrifticiliung nach Dees ein Irene: Gear Ai em fräglich BOSLALE ERST 1 ° Hartie Pin Wizoars narasar a VIEUS 10904. Dir. Gen, Yaxapiätitt sütmerar en > Ts als Herren ng En Berndt dee .4 Noenadgmilings und 9. Jahrgang Me, 161 Die Nachricht vom Tode unseres erlauchten Königs Ferdinand brachte tiefe Trauer und herben Schmerz dem ganzen Vaterlande und, allen seinen Völkern. Das deutsche Volk des Banates, des Arader und Sathmarer Gaues empfindet den Verlust des großen und gütigen Herrschers umso schmerzlicher, da Er — ein Sprosse des schwäbischen Stammes — stets ein edler Gönner und Beschützer auch unseres Volkes war. Wir sahen in ihm nicht nur den Gründer und erhabenen Herrscher Großrumäniens, sondern das Symbol und die Verkörperung der Güte und der Gerechtigkeit, den Beschützer der Schwaben, den Freund der Minderheiten. Der Vollzugsausschuß der Deutsch- schwäbischen Volksgemeinschaft wendet sich mit dieser Kundgebung im Namen des Volksrates in das ganze Banater, Aradgazer und Sathmarer deutsche Volk mit der Bitte, die tiefempfundene Trauerteilnahme bis in die Heinite Nachbarschaft und in jede deutsche Familie zu tragen. Das Angedenken des Königs Ferdinand I. sei in Pietät und Dankbarkeit ewig verehrt! Der Vollzugsausschuss der Deutsch- schwäbischen Herzogenmeier Im Auftrage des Vollzugsansschusses der Deutsch-schwäbischen Volksgemeinschaft richtete Obmann Dr. Muth an Ihre Majestät die Königin folgendes Telegramm: Ihrer Majestät Phau Königin Maria = 5 . Bukarest Das deutsche Volk des Banates, des Arader und Sathmarer Gaues ist durch das Hinscheinen unseres geliebten, erlauchten Herrschers Ferdinand I. in tiefe Trauer versetzt und nimmt innigsten Anteil am Schmerze unserer königlichen Familie. Im Namen unseres Volksstammes versichern wir Eure Majestät unserer immerwährenden dankbaren Erinnerung an den entschlafenen, gültigen Herrscher und der treuen und unseres Volkes zu Thron, Dynastie und Vaterland, Dr. Kaspar Muth, im Auftrage der gerrieg Bottegemeinfeeft Kronprinz Michael wurde zum König proklamiert Erhebende Feierlichkeiten im Parlament .Es Bukarest, 20. Juli. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung, an der sämtliche Parlamentarier teilnahmen, wurde der Kronprinz Mihai zum König proklamiert und der Regentschafterrat vereidigt. Den Vorsitz führte Senatspräsident Nicolaescu. Die Versammlung bot schon in ihrem Aeußeren den Anblick eines außerordentlichen Ereignisses. Sämtliche Anwesenden, mit wenigen Ausnahmen, waren in Stab und Ordensschmut erschienen. Die Tribünen waren vom diplomatischen Korps, den Spitzen der Behörden und Damen in Trauerkleidung besetzt. Auch die National-Zaranisten mit Maniu an der Spitze erschienen in Frack. Ebenso die Vertreter des Minderheitenblogs. Auffallend war das Erscheinen des Generals Averescu im Sraßenanzug, Schuhen und weichem Kragen. In gelben Am Fuße der Estrade war ein Altar errichtet, an dem der Metropolit Pimen, unter Assistenz von zwei Diakonen, später den Eid des Regentschaftsrates entgegennahm. Die Nationalversammlung und die Regierung mit Jonel Bratianu an der Spitze erwarteten die Ankunft des neuen kleinen Königs, der mit einem Sonderzug aus Sinaia vom Totenbette seines Großvaters abgereist war und um vier Uhr in feierlichem Zuge in der Kammer eintraf. Er war begleitet von seiner Mutter, die in tiefe Trauer gekleidet war und von den Mitgliedern der Regentschaft u. zw. Prinz Nikolaus, Patriarch Miron Christea und Kassationshofpräsident Burdugan. Beim Eintritt erhob sich die Versammlung und rief: „Es lebe der König!“ Präsident Nicolaescu verkündete, daß die Nationalversammlung im Sinne der Verfassung konstituiert sei. Nachher sprachen die Mitglieder des Regentschaftsrates der Reihe nach folgende Eidesformel: „ I< gelobe Sr. Majestät dem König Mihai dem Ersten Treue, I< schwöre, die Verfassung und die Gesetze des rumänischen Volkes zu achten, sowie seine nationalen Rechte und Unversehrtheit seines Staatsgebietes zu wahren.“ Sodann unterzeichneten die Mitglieder der Regentschaft das über diesen Staatsakt aufgenommene Protokoll. Präsident Nicolanescu trat sodann zur Estrade und rief: „Es lebe der König Rumäniens Mihai der Erste!“, worauf die gesamte Versammlung in stürmische Hochrufe ausbrach. Der kleine König berührte das vom Metropoliten ihm gereichte Kreuz und verbeugte sich vor der Nationalversammlung. Sodann verließ er an der Hand seiner Mutter, gefolgt von der Regentschaft und der Regierung den Saal und begab sich in die Metropolie, wo ein feierlicher Gottesdienst stattfand. Königin Maria, die an der Proklamation Mihais zum König ebenfalls hätte teilnehmen sollen, blieb in Sinaia, da sie erklärte, den Leichnam König Ferdinands nicht veräassen zu wollen. en u. zinnenn lebe der König !“ Formelle Demission des Gesamtkabinetts Bukarest, 20. Juli. Nach Beendigung des Gottesdienstes in der Metropolie, begab sich Bratianu mit den Mitgliedern der Regierung zur Regentschaft und überreichte derselben, entsprechend der Vorschrift der Verfassung, die Demission des Gesamtkabinettes. Er empfing darauf sofort den Auftrag zur Neubildung der Regierung und stellte sodann der Regentschaft seine bisherigen Mitarbeiter als Mitglieder des Kabinettes vor. Dieselben wurden dann in dieser Eigenschaft bestätigt. Die Hoftrauer Beerdigung der Bukarester Garnison Bukarest, 20. Juli. Die Bukarester Garnison wurde heute ebenso wie die Armee im ganzen Lande auf König Mihai vereidigt. Der Kriegsminister ordnete für die Armee eine sechswöchentliche, beziehungsweise für Offiziere eine dreimonatige Hoftrauer an. Die Regentschaft wird ihren Sitz im Bukarester Königsschlof auf der Calen Bictories haben. Es ist auch die Ernennung eines Generalsekretärs für die Regentschaft geplant 8 W