Banater Deutsche Zeitung, September 1928 (Jahrgang 10, nr. 196-220)

1928-09-15 / nr. 207

FERN Ba 2.0 ae ZZ Preis 4 Leif,‘ zB 3 " ’ N Fi - CH DU Taxa plälit in zumerar aprobare Dir. Gen. P. T. T. Bezugspreis bei: Baraukzahlung: ganzjährig 980, halbjährig 500, vierteljährig 268, monatlich 90 Lei. — Buftelung in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 150 Lei. — Bei Zahlung im Nachhinein wird der monatliche Bezugspreis berechnet. — Einzelpr.: 4, Sonntag 5 Bei Timisoara-Temeswar, Samstag 10. Jahrgang " Schriftleitung und­ Verwaltung: Temeswar, Stadt, Deutsches Hens. Lernsprecher: Schriftleitung Nr. 14-18. Verwaltung Nr. 4-38 Erspeint täglich 4 Uhr nachmittags, den 15. September 1928 | Nr. 207 Minister Lapedatu verspricht für den Herbst eine Regelung der Min­­derheitenfrage Sie soll nicht länger ein Streitobjekt bilden Bukarest, 14. September. Kultusminister L­ap­e­­datu erklärte einem Redakteur des „Cuvantul“ gegenüber, daß die Regierung fest entschlossen sei, in der Herbstsession die Beziehungen zwischen Staat und Minderheiten endgültig festzu­­legen. Es bedürfe hiezu keines besonderen Nationalgesetes wie es seinerzeit in Ungarn bestanden hat, da die Minderheitenfrage an und für sich ja prinzipiell Durch die Bestimmungen der Verfassung bereits­­ ge­­regelt­ sei. Es handle sich also gegenwärtig eigentlich nur noch um die Durchführung der Bestim­­mungen über die Fragen der Schulunter­­stügungen, der Kirchensteuern und des Ge­­brauces der Minderheitensprache in den Ge­­meindeorten. Durch die allgemeine und endgültige Regelung Die­­ses Problemes soll die Minderheitenfrage aus dem Streit der politischen Parteien herausgehoben und zu einem stetigen Bestandteil der­­ höheren Staats­­politik gemacht werden. ..Jngoslawiens Amputierung­ England und Italien sind damit einverstanden — „ der bäuerlich-demokratischen Koalition“ Tschechoslowakei Masaryk Belgrad, 14. September. Hier ist die Nach­­richt verbreitet, daß die ausschließlich von Kroaten bewohnten Landesteile vom jugoslawischen Staate abgetrennt­­ werden sollen. England und Italien sollen dazu schon ihre Einwilligung gegeben haben. Mini­sterpräsident. Marxinkowits­ sei nun be­­strebt, auch die Zustimmung­ Briands zu und zu diesem­­ Zweck nach Paris gefahren, erlangen Die bäuerlich idemokratische Koalition plant durch einen wirksamen Gegenzug, wozu sie die Hilfe S900239929UC990E39E0080 TTIEVDIELIGHHTPOBIOHULHEN­COHHSEHBBER G­ egenzüge des Präsidenten Der und des tschechoslowakischen Außenministers Be­­nes< gewinnen möchte, die Aktion Marinfomwith­ zu vereiteln. In Vertretung der Koalition soll sich Wilder mit einem diesbezüglichen Auftrag nach Prag begeben haben. Demgegenüber wird aus Agram gemeldet, daß Pribitschewitsch in einer Erklärung mit größter Entschiedenheit in Ab­­rede stellte, daß die Reise Wilders nach Prag einen politischen Charakter hätte. Deutschland lehnt über den Friedensvertrag hinaus­­gehende Verpflichtungen ab Die Franzosen wollen das Rheinland unter die Kontrolle einer neutralen Kommission stellen Genf, 14. September. Ueber die gestrigen Ver­­handlungen bezüglich der Räumung des Rheinlan­­des verlautet, daß die Franzosen daran festhalten, das Rheinland solle nach der Räumung unter die Kontrolle einer neutralen Kommission ge­­stellt werden, deren Betrauung auf unbe­­stimmte Zeit lauten würde. Die Deutschen hätten dagegen erklärt, nicht bereit, auf Verpflichtungen sie seien einzugehen, die über die Paragraphen des Friedensver­­trages hinausgehen. Der­ Kriedenzvertrag sehe zwar die Möglichkeit der Entseundung, einer­ neutralen, Kontrollkommission vor, doch beziehe sich das nur auf Ausnahmefälle. Die Franzosen sollen auch die Revision der Wiederaufmachungsverpflichtungen zur Sprache ge­­bracht haben, doch habe die deutsche Delegation den Standpunkt vertreten, daß diese Revision mit der Räumung des Rheinlandes keinesfalls in Verbin­­d­ung gebracht werden könne. Die Besprechungen, die bis Sonntag fortdauern, werden wahrscheinlich mit der Bestimmung des Zeitpunktes, zu dem die diplo­­matischen Verhandlungen begonnen werden, enden. Vor ein-zwei Monaten ist aber unter seinen Umstän­­en mit dem Beginn des diplomatischen Meinungs­­austausch­s bezüglich der Räumungsfrage zu rechnen. MOBEHLOSHE9EEVTSIIH HOC­HSEEEH039C39C2959909E708899808 Reichsjustiz­minister für den Anschluß Schritt näher bringt. Wir Juristen sind berufen, Roch- Beier Oesterreichs dahin zu wirken, beteiligt ! Große Kundgebung auf dem Juristentag in Salzburg Salzburg, 14. September. Gestern fand hier im Rahmen des Juristentages eine große Anschlußkund­­gebung statt, bei der der als Gast anwesende Reichs­­justizminister Ko <­Wese­r eine Rede hielt, in der er u. a. sagte: Solange die Forderung des Zusammenschlusses Oesterreichs­ mit dem Reich nicht erfüllt ist, haben wir Juristen es in der Hand, das, was der Politiker auf dem Wege internationaler Verhandlungen nicht lösen kann, auf vielen Gebieten im Wege der Evolu­­tion durch die Gesetgebung bringen. Ich freue mich uns der Gemeinsamkeit der Lösung näher zu deshalb, daß der Entwurf des Strafgejegbuches, an dessen Förderung Ihr hoch­­verehrter Vorjigender so bahnbrechend der beiden Staaten einen nationale Verhandlungen­tionaler reaktionärer Willkür gegen die endgültige Vereinigung der beiden Staaten 31­ beheben, dann, so hoffe ich, werden wir Juristen so haben, daß seinwmenschluß ohne vorgearbeitet Zu­­schwere Erschütterungen nicht konstitutiv, sondern deklaratorisch vollzieht. Lassen Sie mich der Hoffnung Ausdruck geben, daß der Tag kommen wird, wo der Rechtsge­­danke siegt und Oesterreich seinen Anschluß, oder lassen Sie mich lieber sagen, seine Heim­­­fehr­uns Reich vollzieht. Dann wird uns, dessen bin ich sicher, kein Macht­­rausch ergreifen, wohl aber ein starres und heiliges daß diesen Schritten weitere ist. Wir gehören schlusses an die Front. Niemand­ kann den Willen Deutschlands und Oesterreichs verhin­­dern, gemeinsames Recht zu schaffen, der Volksanschauungen und des Schicsal­ es ermöglicht oder erfür­ die Wenn dert, sich in der Frage Gemeinsamkeit des Zusammen­­es dann einmal gelingen wird, den Widerstand in vielen Beziehungen Schritte folgen. Gefühl befriedigten Rechts, durch inter­­interna­­dieser wenn | BI IT REN RG ­ Die Stänkerei Wer im Schlamm watet, bleibt drin stecken. So ist es auch „Deli Hirlap“ mit dem unqualifizierba­­ren und gehässig eingestellten Bericht über den Fall Potenz- Frau Medher ergangen. Statt der Wahrheit die Ehre zu geben­ und zu bekennen, daß das unga­­rische Presseorgan die tendenziösen und falschen An­­gaben seines Berichterstatters nicht zu decken gewillt ist, hat man bei „DeliHixlap“ bisher zu einem neuen Schlag ins Antliß der Wahrheit Zuflucht ge­­nommen. Wieder wurde das Josefstädter Deutsch­­tum aus Anlaß einer Eingabe an den röm.-kath. Kir­­cenrat in empörender und terroristischer Unart ange­­flegelt und ihm Zumutungen untergeschoben, die ihm vollkommen ferne stehen. In dieser Eingabe verlangen die deutschen Katholiken der Josefstadt in ruhigem und sachlichem Ton vom Kirchenrat, daß die Gleichberechtigung im Sprachengebrauch und im Unterricht endlich einmal in die Tat umgeseßt werde.­­ „Deli Hirlap“, das zufolge einer bezeichnenden J Indiskretion irgend eines S Kirchenratsmitgliedes von dieser Eingabe noch vor ihrer Verhandlung Ein­­fülsterungen erhielt, entblödet sich nicht, mit seltener 'Gewissenlosigkeit einen Kommentar hinzuzufügen, in dem es u. a. heißt: reiche Eingabe an den“ Kirchenrat. "gerichtet: „Potenz und seine Freunde haben­ eine-umfang- - Deren Ton-im kirchlichen Leben beispiellos dasteht. In der - Eingabe werden­ solche Privilegien (!) und Rechte für die deutschen Gläubigen zum Nachteil der ungarischen Gläubigen gefordert, was wieder zu vierem Streit führen und den Samen der Zwie­­tracht aussäen wird.“ 3­­ Damit sich nun jedermann­­ davon überzeugen­­ könne, welche Privilegien die deutschen, katholischen Gläubigen zum Nachteil der Ungarn forderten, sei hier die Eingabe in ihrem Wortlaut wiedergegeben: An die hochlöbliche Leitung des röm.-lath. Kirchenrates Temeswar-Josefstadt. Es dürfte Ihnen bekannt sein, daß die deutsche Bevölkerung bzw. die röm.-lath. Gläubigen deut­­scher Zunge in Stadt und Land eine intensive Tätig­­keit zur Erhaltung der deutschen und kath. Kultur entfalten und daß das deutsche Volk besonders für seine Schule und Kirche alle seine moralischen und wirtschaftlichen Kräfte einsetzt. Wenn wir uns gestatten, ihnen dies hier vor­­zubringen, geschieht dies mit der Absicht, ihre Auf­­merksamkeit auf jene Umstände zu lenken, die uns deutschen Gläubigen nicht befriedigen können. Na­­mentlich sehen wir darin, daß die Kirchenratsproto­­kolle nur in ungarischer Sprache verfaßt werden, einen argen Verstoß gegen das deutsche Volk und seine Sprache und nicht zuletzt eine Miß­­achtung des Grundsatzes der Gleichberechtigung. Die deutschen Gläubigen können Charakter der Kirchengemeinde nicht zugeben, daß der auf diese Weise ge­­fälscht werde.­­ Wir wünschen daher, dasß­ die Kirchenratsproto­­kolle, auch in deutscher Sprache geführt und die Ver­­handlungen ebenfalls auch in deutscher Sprache ge­­pflegt werden. Ueberhaupt wünschen wir, daß in allen Belangen des­ßigen Forderungen, kirchlichen Lebens den recht mü­­den Sprachengebrauch betref­­fend, der Gleichberechtigung Rechnung ge­­tragen werde.­­ Obwohl die Erteilung des Oeffentlichkeitsrech­­tes der deutschen Knabenschule in die Kompetenz des Unterrichtsministers gehört und dieses Recht zu un­­serem Bedauern und Schaden noch immer nicht er­­reicht ist, sehen wir uns veranlaßt, angesichts des be­­vorstehenden » Schulbeginnes festzustellen daß die 166bl. Kirchengemeinde in­ dieser­­ Sache nicht vorgear­­beitet hat. :Es ist noch nichts­ geschehen, was darauf schließen ließe, daß­­ das Problem der Lehrsäle einer entsprechenden Lösung zugeführt werde. In dieser Unterlassung sehen wir nicht jene Fürsorge, welche­­ FERNE und Rechte Rs eg . ; Re Er -,

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