Banater Deutsche Zeitung, Januar 1932 (Jahrgang 14, nr. 2-25)

1932-01-24 / nr. 19

t; | + ee} m 4 A: ; Sr y. er < Fa an Pa F 4 € Bezugspreis: ganzjähri Monatlich 70 Lei -- Zustellung in Temeswar 10 Lei monatlich. Erscheint täglic­h 4. Uhr nachmittags mit Ausnahme “800 Lei, halbjährig 400 Lei, vierteli­ähel — Ausland monatli von Sonnb und , Feiertagen. 14. Jahrgang 200: Lei,­­ 120 .Lei­ . Timisoara-Temesw­ar „Feensperechee: Rotationsdead der Leutitide taxa pogtala Art. : din legea dela 19 Martine ‚in vigoare inardeal' 1 ‚04. "M.Mudeul Asociatiune Schriftleitung und Verwaltung! Temes­war, Stadt, Deutsches Schriftleitung Nr. 14-18 Verwaltung­st­er Sonntog, 24. Jänner 1932 Schwäbischen. Berlagh-Aktiengesellscchaft, Temeswar« in 3 | 4 5 SABLE er [8] br] | | Unsere Schulen in Gefahr! Die deutschen katholischen Lehranstalten von der allgemeinen Verarmung in Mitteldenschaft 1036­ en - Große Gchwierigkeiten bei der Ausbringung der Erhaltungsfosten - Lehrer und Schulerhalter Von Dr. Fritz Dutschat Die traurige Wirtschaftslage von heute hat un­­seren einst blühenden Bauernstand in einen fürchter­­lichen Daseinstampf getrieben und in feinem­ Be­­stande arg erschüttert.“ Die seit Jahren auf: ver Tann weder Händel noch­ . Tagesordnu­ng­­ , wire­ung, stehenden MURRgL­AUER ZUNE und Kontur je haben" ihre wahre rjache lediglich darin, daß alle Quellen der natür­­lichen Entwicklung des Bauernstandes­­ versiegten. 9" Unmöglichkeit des Absatzes,­Preissturz, hohe Region­­ usw. in seine Lebensweise nach deit einzuschränken und Fei­­irimuin­iert zu drücen. "Hun­­­­­­­­­­­­nstand .­eihe­­­­­­n. So wird nun das Bild der traurigen Ereignisse auf wirtschaftlichem Gebiete allählich düsterer und wir müssen heute mit größtem Bangen und Ent­­setzen feststellen, daß diese Wirtschaftsnot zu einem Problem des allgemeinen Glunds der Ordenrunde wird. Es sind wohl gewisse Anzeichen vorhanden, daß wir an einem längst ersehnten Wendepunkt an­­gelangt sind, bei welchem zumindest­­ der Anfang einer Entwirrung aus der heutigen Lage gemacht werden kann. Die jüngsten Ereignisse der Weltpolitik lassen den Hoffnungsschimmer durchdringen, daß in absehbarer Zeit eine G­ründung der­ Lage­­ unseren Bauernstandes zu gewärtigen ist. Die Konvertierung der Bauernschalden kann nicht länger auf sich war­­ten lassen Die gefährteten Schulen Heute aber ist die Lage noch immer sehr ernst und e3 muß mit ihr alleinhalben gerechnet werden. E3 handelt sich heute nicht mehr bloß um die Exi­­stenzmöglichkeit des stets lebensbejahenden Volkes am Lande, vielmehr liegt die Beürc­htung nahe, daß auch jene sittliche religiösen 1% “''""""ressen Institutio­­nen den Untergang des einstigen materiellen­­ Wohlstandes unseres Volkes empfinden werden, die der weitstgehenden Unterstüung des Bauteeinstandes und­ der gesamten Landbevölke­­rung bedürfen, deren Opfer­ visl­feit 'gerade­ z in den schwersten Zeiten der­­ Not die sicherste Ge­­währ für“Kirche, Schule und sonstige Kulturan­­stalten bieten soll. Diese edlen Werke m­ensch­­licher Gesittung und fultureller Entwicklung dür­­fen nicht zum Opfer unverzeihlicher&tsich gäftig­­feit werden: „ heilig uns der Glaube unserer Väter ist, so Heilig bleibt uns die deutsche Schule, die ihre hehre Auf­­gabe in der sittlich-religiösen Erziehung und der hei­­tigen Ertüchtigung unserer Kinder erfüllt. Die ungestörte Geziehung3arbreit­­er­­ Schu­­len steht heute in Gefahr. Seit fast einem Jahre werden die Kosten für die Erhaltung der deutsch­­konfessionellen Schulen am Lande kaum oder nur mit größter­­fpannung alter Kräfte aufgebracht. Das tägliche Brot der Lehrerschaft ‚Die geistige Entwicklung und die Zukunft unse­­rer Kinder Haben wir uns durch die bewährten kon­­fessionellen Schulen gesichert. Die Erziehungsarbeit in diesen Anstalten obliegt der freigewählten Lehrer­­­schaft, einem Berufsstande, dessen trauriges Los­ schon der lateinische Dichter besingen mußte: „Wen­n die Röiter haften — Den zum Lehrer machten“ ‚hieß‘ es schon vor Jahrhunderten. Dieses Los wird dem Lehrer von heute noch dadurch erschwert, daß man ihm in vielen Fällen seit Jahr und Tag“ sein redlich verdientes Brot vorenthalten möchte. Gewiß ist die Lage der Dorfbevölkerung sehr schwer, doch soi man seinen Verpflichtungen zumindest zeitweilig, ‚wenn auch schleppend, nachkommen. Diese Pflichterfüllung gänzlich zu verweigern, ‚wäre schon Deshalb gegen jede Moral, weil der­­ Lehrer seine schwere Aufgabe trotz mancher Ent­­behrungen ununterbrochen erfüllt. Dagegen will man ihn oftmals pur mit dem­­ Aus­­weise über die langen Listen der säumigen Zahler vertrösten, die man eher der Behörde und einer­­ lan­­gen Prozedur zur Eintreibung der Rückstände zu übermitteln genötigt ist. Die rückständigen Gehälter der Lehrer haben sich im verlaufenen Jahre dermaßen angehäuft, daß die Frage der Eintreibung nunmehr eine allgemeine Er­­l­edigung erheischt. Die in Hinsicht auf die Ja. Halligschen Schulen dem Interimistischen­ Didzesan-Schulrat des Bistumes überlassen wurde. Die evangelisch-deutschen Schulen haben „mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen und ihre Sculerhalter sind gleichfalls bestrebt, alle Opfer für ihre Schulen zu erbringen, und der Schulerhalter unwücedia . “Unsere Klosterschulen, die eine mustergültige Er­­ziehungsarbeit leisten, haben mit noch­­ größeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie alle ernste Fragen, kann auch eine vermeint­­liche Differenz zwischen Lehrer und nur nach Recht und Billigkeit Schulerhalter gelöst wer­­­den. Der gewegliche Standpunkt, welcher die Rechte der Lehrerschaft schüßt, kann für die Zukunft aewiß nicht mehr behauptet werden, weil ein Geseb-nur Jos lange eine moralische Berechtigung hat und dem Prinzine des richtigen Rechtes nur dann entspricht, wenn 'die gesechliche Regelungsforn mit 'den Anfor­­derungen „des Lebens­­ sich­tet. Zweifesl3öhne IF in dieser Hinsicht eine gewaltige Verschiebung zwischen den gesetlichen Bestimmungen. und den Lebensver=­­hö­ missen eingeireien Es stehen in zmelerlei For­­­­derungen der interessierten Körperschaften einander gegenüber. .­­ 87 Die Forderung nach Anpassung der Lehrergehäl­­ter an die durch die schwere Not verminderte Leistungsfähigkeit der Schulerhalter auf der einen Seite, auf der anderen Seite Die­ ebenso­­ gerechte Forderung der Lehrer, auf bedingungs­­lose Ausfolgung ihrer rüdständigen Gebühren und Neurenelung derselben für die Ankunft bei entsprechender Würdigung: der Durch die Lehreinheit geleisteten nseitigen Wer­­te in­­ einander. Dem­ Inte­rin­istischen Diözesan-Schulrate fällt die Rolle der Vermittlung zu. Er wird diese zur Befriedigung beider Teile nur dann erfüllen können, wenn sowohl die Lehrerschaft, als auch die Schuler­­halter als Vorbedingung der zunächst beginnenden Verhandlungen­ die Bereitwilligkeit zur Annahme der­ einzig möglichen Platt­form­ eines­ moralischen Kompromis­­ses bekunden und diese Verhandlungen mit den berufenen­­ Vertretern der Lehrerschaft im Geiste der­­ gegenseitigen Verständigung zu Ende geführt w­er­­den können. RER 4 Es kann kein Zweifel darüber aufkommen, daß unsere Lehrerschaft auch, Diesmal auf der Höhe ihrer Aufgabe stehen wird; sie wird es,auß diesmal in bewirrenswerter" Selbstwerlet "his­chweisen, daß Schule und Volkstum ihr auch dann heilige Gi­­­­ter bleiben, wenn es 'ich um die Existenzfragen ihrer, fast ausnahmslos unbemittelten Familien, handelt. Es ist andererseits auch volle Hoffnung vorhan­­den, daß die den schweren Zeiten angepaßten, gerech­­ten Ansprüche des je Rehverstandes Schuferhalter honoriert werden. Engherzigkeit wäre gerade in die­­ser wichtigsten Frage unseres "kultu­­rellen Lebens"von bösen Folgen. Jeder, muß, Deut ersernen, Gebote der Zeit und seinem Gewissen gehor­end, ein mögliches Opfer für unsere kulturellen Einrichtungen bringen, damit­­ sie persünst­lichen und materiellen Hemmnissen in den Beziehun­­gen zum Schulerhalter befreit als wahre Volks­­apostel im Dienste ihres Volkes: auch fürderhin auf­­gehen und die geistige Faben deutscher Kulturarbeit hochhalten können, die gerade jetzt, in den heutigen Wirrnissen des Lebens der heranwachsenden Generation so unendlich nottut­ : „edlen Gärtner ‚der­ Kinderseelen von allen „liche Einigkeit zum Ziele führen, a Lehrer und Leuterhalter werden sich nur als Mitglieder einer durch die schwere Not geprüften­­ Volks-Familie finden können. Liebe und Ver­­trauen zueinander werden ihnen eine glückliche­­ Lö­­sung der brennenden, für die deutsche­­ Kulturarbeit ‚hierzulande so wichtigen Frage ermöglichen. 1.7 Auch hier sollen alle­ Handlungen dem großen­­ Leitprinzipe unserer Volkspolitik. untergeordnet wer­den; auch hier kann nur­ für. die kulturelle Entwidk­lung unsere3 :Banater. deutschen Volkes unentbete . 5 | Dieser Zustand ist unhaltbar Hi "iD MIE | schwere ' rund! S „ge Ken I­N > ER? von seiten Der :- -­­

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