Banater Deutsche Zeitung, Januar 1934 (Jahrgang 16, nr. 1-23)

1934-01-14 / nr. 10

­­hr nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. — Anzeigen nach Tarif, Bezugspreis:­eb­ung in Temeswar 10 Lei monatlich. — 8" ganzjährig 309 Lei, halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei =» Ausland monatlich 120 Lei. — Erscheint täglich einspre­­nd und 16. Jahrgang n ee­deen und Verwaltung: Temeswar, Stadt, rar 4­­­er: Schriftleitung Nr. 14—18. Verwaltun erlag der Schwäbischen Verlags - Ak­iengesellschaft, Timișoara-Temeswar, 7... tag, 14. Jänner 1934 66. Temeswar. Nr. 10 Stellungnahme in der Revisionsfrage und Antwort auf Mussolinis Vorschläge die Kleine Entente wird auf der bevorstehenden Konferenz Beschlüsse von großer Bedeutung lassen Bukarest, 13. Jänner Der „Adeverus“ befaßt sich in einem längeren Artikel mit der bevorstehenden Konferenz der Klei­­nen Entente und stellt folgendes fest: 1. In dieser Konferenz werden die Staaten der Kleinen Entente in energischer, bestimmter und nicht mi­t verstehender Form ihren endgültigen Stand­­pun­t betreffend die Revision und die Revisionspro­­paganda bekannt geben. 2. Die Konferenz der Kleinen­ Entente.­­ wird auch auf Versuche Mussolinis, der durch eine Reor­­ganisation des Völkerbundes die Revision der Frie­d­­­en erleichtern will, eine kategorische Ant­­­­enz wird, sich „IRRRENG­it­ves Abrüstungsstege beschäftigen und hauptsächlichst mit SE BERN une­­r dem Vorgehen der Großmächte in dieser Hinsicht. 4. Ein wichtiger Gegenstand der Besprechung, über den auch ein endgültiger Beschluß gefaßt wird, wird die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Staa­­ten des Donaubodens bilden. Mit Rücksicht auf die Konferenz der Kleinen En­­tente werden die Bukarester Besuche Königs B­o­­xis, des Ministerpräsidenten Musanoff, Ismet Pasc­ha­, Trefik Rudschi Bey­s, Außenministers Bed und­ Mieming Maximow für Feder verschoben. _ or d­ie Konferenz der einen Es ist möglich, Entente noch vor Di­­ Agram stattfindet,« Di Jänner dauern, weshalb die geplante Pariser Reise BEINE einen „Aufschub erleiden wird. M­änner in Belgrad oder wird bis Ende | Ruin Dumitresch win Gesandter i in gairo Generali Dumitrescu tritt einen längeren Urlaub an . Die St guranßa unter neuer Leitung - Bukarest bekommt einen an­deren Polizeipräsenten Bukarest, 13. Jänner In­haher Stellen stehen wichtige Personalän­­derungen bevor. Puiu Dumitrescu, langjähri­­ger Privatsekretär des Königs, wird zum Gesandten nach Kairo ernannt, während der bisherige Ge­­sandte Rumäniens in Paris, Cesianu, zum Pa­­lastminister ernannt werden soll. Der Kommandant der Gendarmerie, General Dumitrescu, der Vater Puiu Dumitrescus, tritt einen längeren Er­­holungs­urlaub an und soll nach Beendigung des Urlaubes eine neue Einteilung erhalten. Außerdem will man davon wissen, daß General Stangaciu, der oberste Leiter der Sigurantza, durch den leiten­­den Staatsanwalt an der Bukarester Tafel, Codin Stefanescen, in der Leitung der Siguranka ab­­gelöst wird. Desgleichen spricht man davon, daß auch der Bukarester Polizeipräfekt, Oberst M­ar­i­­nescu, seinen Posten verläßt und eine andere Einteilung erhält. Wie man vernimmt, steht auch eine Renderung in der Leitung des Heeresministe­­­riums bevor. In politischen­ Kreisen­ bringt man diese­­ ab­­. Gleichzeitig mit diesen­­ Personaländerun­­gen geht eine Reorganisierung­ der Gendarmerie und der Siguranka vor sich. Für die Sigurantza soll ein neues Unterstaatssekretariat­ geschaffen und an die Spitze dieses Unterstaatssekretariat, gew. Untermi­­nister im Aberbauministerium, Manoilescu- Sirunga gestellt werden. Ben und vielfach Aufsehen erregenden Aenderungen mit denjenigen Bedingungen in Zusammenhang, die Titulesen für sein Verbleiben in der Regierung gestellt hat. Bemerkens­wert ist, daß die Ersetzung des Polizeipräfekten Marineseus und des Generals Dumitresen seinerzeit schon von Mihaladse ver­­langt worden war und daß wegen der Nichterfül­­lung dieses Wunsches die Regierung Maniu zu­­rückgetreten ist. r” 9 cm zeig einmal Frühling werden?­ ­ Werden­, der Blüte. Trotzdem Kälte, Frost und Eis die Natur in ehernen Fesseln gefangen halten, geht doch ein Frühlingsahnen durch die Seelen aller Lebewesen, welche unser Erdenrund bewohnen. Ein frohes Hof­­fen erfüllt alle Herzen, daß eine schönere Zeit bei der Auferstehung und der Freude kommen wird, denn die Natur folgt ihren ewig wahren und unabänderlichen Gesetzen, nach dem Winter folgt der Frühling. Wenn wir das Verhältnis der Völker Europas zueinander und die Lage in den einzelnen Ländern genau­ betrachten, so finden wir eine Analogie, eine Aehnlichkeit mit dem oben Angeführten. Staaten und Völker stehen, troß der papierenen Friedensschlüsse und der zahlreichen Verträge, welche öffentlich und insgeheim abgeschlossen wurden, einander immer noch mißtrauisch, haßerfüllst und feindlich agnen­ , über. Im Fernen Osten hebt das Gesp­ist des Krie­­ges immer wieder drohend­­ sein Haupt und auch in anderen Erdteilen brodelt es und glimmt der auf­­gehäufte Zündstoff, der nur eines kleinen Funkens bedarf, um die meer­er­ig­en­nanze Welt wieder in ein­­e Mar pe Md € is i­­ig esseln geschlagen,­­ wso die Menschen von­­ wahnsinnigem Eigendünkel, rüc­­fichteloser Herrschsucht und unerklärlicher Kurzsich­­­­tigkeit erfaßt. Niemand vermochte bisher den Weg aus diesem Labyrinth der Irrungen zu finden. Wohl haben sich in letzter Zeit­­ im großen­ Völkerdurch­­einander vernünftige, friedliche Ansichten Bahn ge­­brochen, deren Vertreter ven Weg der Völkerver­­­söhnung Europas beschreiten und, durch Gleichbe­­rechtigung aller Staaten, in den Völkern Europas ein Frühling Bahnen im Morgenrot einer schönen und glücklichen Zukunft erwecken. Auch in unserem, namentlich in letzter Zeit so schwer geprüften Lande, daß durch die wohlgeziel­­ten Schüssen von Sinaia in seiner Grundfeste zu er­­schüttern schien, weht seit der Uebernahme des Mi­­nisterpräsidiums durch den verhältnismäßig jungen, aber zielbewußten und willensstarken ehemaligen treuen Berater und Vertrau­ten Duca3, der allzu früh sterben mußte, ein hoffnungsfroher Frühlingsah­­nen für eine bessere Zukunft. „Vielleicht ist Tatarescur dazu berufen, für Rumänien das zu werden, was ganz hervorragende Männer in anderen Staaten für ihr Vaterland geworden sind. Sein eiserner Wille voll Jugendkraft und Begeisterung für sein Vaterland, sowie seine umsichtigen Maßnahmen, die er getroffen, damit Land und Volk­ vor gefährliche­­ren Erschütterungen bewahrt werden, lassen erwar­­ten, daß sich doch endlich einmal alle im Lande woh­­nenden ehrlich denkenden Menschen zu friedlicher Ar­­beit zusammenfinden. Die Grundidee seiner Tätigkeit auf dem hohen und verantwortungsvollen Posten als Ministerprä­­sident, auf den ihn seine Majestät der König gestellt hat, gipfelt in dem Ideal, allen Völkern des Landes den­ Frieden zu bringen, welcher die Grundbedin­­­­gung für eine ersprießliche Arbeit bildet. Tatarescu will durch , seine offenkundige Ber­ührungspolitik alle Parteien und Nationen des Landes zur Mitar­­beit am Aufbau des Landes heranziehen und hat hiezu den ersten entscheidenden Schritt getan, indem er die Führer der Opposition besuchte. An ihnen liegt es nun, die Hand der Versöhnung, die in kla­­rer und eindeutiger Erkenntnis der­ Lage des Lan­­des gereicht wurde, damit der bisherige Parteihaß beseitigt werde, im Interesse der Wohlfahrt und der Sicherheit des Staates und der Völker Rumäniens, ebenso aufrichtig, wie sie dargereicht wurde, zu er­­aller Parteien zur werktätigen Mitarbeit und Mit­­hilfe am Aufbau des Landes zu gewinnen, hat er die Kraft, allen Völkern­­ und Baxieren gegenüber 4% die Universitätshörer in Fünf­­ried­en streifen keine Einschreibung vor Erfüllung ihrer Forderun­­gen Fünfkirc­hen, 13. Jänner (Dp) Die Universitätshörer in Fünfkirchen haben be­­schlossen, sich solange nicht einschreiben­­ zu­assen, bevor die bekannten Forderungen (Numerus clau­­sus, Verbot der Sezierung cristlicher Leichen durch Juden, 50prozentige Herabsetzung des Schulgeldes usw.) nicht erfüllt werden. Der Rektor hat die Hoch­­schüler in einem Ultimatum aufgefordert, sich bis zum 18. Jänner inmatrikulieren zu lassen, weil sie sonst ein Semester verlieren werden.­­ — Das Klausenburger Militärgericht hat gestern mit der Verhandlung des Prozesses der Eisengardi­­sten begonnen. Interessant ist, daß sein Advokat die h HEILEN 1 Verteidigung übernehmen wollte und die Angeflag­­t fassen. Gelingt es Tatarezcır, die fähigsten Männer den nur durch Vermittlung des Militärgerichtes Ber“ ‚teidiger befommen konnten.

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