Banater Deutsche Zeitung, Mai 1935 (Jahrgang 17, nr. 97-120)

1935-05-01 / nr. 97

DAO F Kreis 3 Lei EN Ww N N Bezugspreis: ganzjährig 800 Lei, Halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei — uSland monatlich 120 Lei. — Erscheint täglich Uhr nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. =» Anzeigen nach Tarif­­stellung in Timișoara 10 Lei monatlich. — A 17. Jahrgang Timișoara, Mittwoch, 1. Mai 1935 ernspre und Verwaltung: Timișoara Str. Lonoviei (Deutsches er: Sor­stleitung Nr. 4-18. Verwaltung Nr. 4 GV. / 4 ACHTEN Er 28 Nr. 97 Simon bestätigt die Nachricht über den Bau deutscher U-Boote Antwort des Außenministers auf Anfrage im Unterhaus Prüfung der Lage durch England London, 30. April (R.) Die Nachricht, daß das Reich demnächst an den Bau von 12 U-Booten mit je 250 Tonnen Raumin­­halt schreiten werde, steht gegenwärtig im Brenn­­punkt des englischen Interesses. Wie Londoner Blät­­ter berichten, sollen die Arbeiten bereit­s an mehrere Hamburger Schiffswerften­ in Auftrag gegeben wor­­den sein, während die deutsche Marineleitung gleich­­zeitig Vorbereitungen zur Wiedererrichtung der Kie­­ler U-Bootsschule treffen soll.­­ Die englische Regierung steht­ auf dem Stand­­punkt, daß der Entschluß­ Deutschlands, U-Boote zu alt Deutschland auf Grund seiner zur­ Wehrhoheit handelt, wenn es auch U-Boote baut, und auch weiterhin geneigt sei, sich allen Rüstungs­­beschränkungen zu unterwerfen, die auch die anderen Staaten für sich als bindend anerkennen. In englischen politischen Kreisen will man sogar wissen, daß die für den 20. Mai in London geplante Marinekonferenz, zu der bekanntlich auch Deutschland eingeladen wurde, unter Der Auswirkung der deut­­schen­ Ankündigung, unter Umständen vielleicht gar nicht mehr stattfinden werde. London, 30. April (R) Im englischen Unterhaus hat ein Abgeordneter die Frage der unter Bau befindlichen deutschen In­­terseebonte zur Sprache gebracht. Der Abgeordnete brachte eine hie abzügliche Interpellation ein, auf die der englische Außenminister Sir John Simon fol­­gendes antwortete: je deutsche Regierun nicht in Kenntnis gesetzt. Auf die Frage, was die englische Regierung jetzt zu tun gedenke, antwortete Simon, daß man vorerst die Lage gründlich unter­­suchen müsse. Erst nachher können Entscheidungen ge­­troffen werden. Auf weitere Fragen wünsche er nicht zu antworten.­­ Der Vertrag. TOR was Rostsigene­m 2211 NL­N ttache in Berlin die M 12 Heine U-Boote gefährden das Flottengleichgewicht ? ! England und Japan suchen eine Begründung für ihre Rüstungen zur See. Washington, 30. April (R.) In amerikanischen Marinekreisen ist man der Ansicht, daß der Entschluß Deutschlands, U-Boote zu bauen, eine Vergrößerung der englischen Flotte nach sich ziehen werde. Man glaubt, daß England die­ Bestimmungen des Marineabkommens nicht mehr als verpflichtend anerkennen werde und zwar mit Berufung darauf, daß die Unterzeichner des Abkommens ihrer Ver­­pflichtung enthoben sind, falls durch neue Flotten­­bauten eines Staates das durch das Abkommen fest­­gelegte Flottengleichgewicht in Gefahr gebracht wer­­den würde. Die Vereinigten Staaten befürchten, dass Japan sich gleichfalls über die Bestimmungen des Ab­kom­­mens hinwegseten und mit dem Bau neuer Flotten­­einheiten beginnen könnte, was die Lage erschweren würde, da die amerikanischen Werfte voll mit Arbeit belegt sind, während Japan genügende freie Werften hat, um neue Schiffe in gesteigertem Tempo bauen zu können. Frankreich und die deutschen U-Boote Paris, 30. April. „Echo de Paris“ schreibt im Zusammenhang mit der deutschen Aufrüstung zur See, Frankreich sei von diesem Schritt der Reichsregierung nicht­ überrascht. Es handle sich übrigens um 12 Unterseeboote von so geringer Tonnage, die für Frankreichs Handel auch im Ernstfalle nicht gefährlich werden können. es­ sei höchstens von einer Gefährdung der englischen Schiffahrt im Kanal die Rede und deshalb könne man die Nervosität in­ London verstehen. -- 45:48 Ein neuer Protest in Berlin ? Die deutschen U-Boote angeblich schon fertig. London, 30. April (R.) „Morning Post“ weist darauf hin, daß die eng­­lische Regierung sich mit Frankreich und England darüber beraten werde, ob es angezeigt sei, in Berlin eine neue Protestnote wegen der Marinerüstungen zu überreichen. 4 „Daily Herald“ weist wieder darauf hin, daß die Seerüstungen Deutschlands bereits viel weiter fort­­geschritten sind, als man annimmt. Die angekündig­­ten U-Boote sollen bereits fertiggestellt und ausge­­rüstet sein und an­ den nächsten deutschen Flottenmanövern sc­hon teilnehmen. Rom, 30. April (R.) Wie die offizielle italienische Telegraphenagen­­tur meldet, wurde für den 4. Mai nach Venedig eine Vorbesprechung der Außenminister J Italiens, Dester­­reichs und Ungarns für die Donaukonferenz einbe­­rufen. Es dürfte sich bei dieser Konferenz um die Festlegung eines einheitlichen Standpunktes dieser drei Staaten für die Donaukonferenz handeln. Die Verhandlungen finden im Sinne des im März 1934 in Rom unterfertigten italienisch-österreichisch-ungar­iischen Abkommens statt, | Der Sag­ier Arbeit Der rote 1. Mai des Klassenkampfes gehört der Ver­­gangenheit an. (Von unserem Korrespondenten) Dad. Berlin, 30. April. „In Deutschland wird der 1. Mai wie auch im vorigen Jahr als „nationaler Feiertag des deutschen Volks“ begangen. Der erste Maifeiertag nach dem politischen Umschwung vom 30. Jänner 1933 war als­ „Tag der nationalen Arbeit“ ain langen, Kin­­der Emi­ „Sie ah st die Feiern ihrer Geg­­ner nach, weil ihnen sonst nichts einfällt“. Hiergegen ist von Kennern deutscher Geschichte und alten deut­­schen Brauchtums eingewandt worden, daß nicht die deutsche Regierung von 1933, sondern der Interna­­tionale Sozialistenkongreß zu Paris von 1889 den Maifeiertag umgemünzt habe. Er war bis dahin bei einer Reihe nordeuropäischer Freude zum Sieg des Frühlings über den bangen, dunklen Winter. Der 1. Mai­ von 1889 sollte interna­­tionaler Klassenverbrüderung im Sinne des Marxis­­mus, also dem Klafferhof, gewidmet sein und in er­­= nie der­­ Arten 903 94 Bir hinen Arteitz­­tages gelten. Industrieländern wurde der Klassensolidarität demonstrierte­­schen und marxistischen in den großen 1. Mai zu einem Prüf­­stein gemacht. Wochenlang vorher und nachher ging es darum, ob er sich die Unternehmerschaft diesmal gefallen lassen mußte, daß die Belegschaft am 1. Mai die Arbeit ruhen ließ und für die internationale Brüdern der gleichen polits­­wirtschaftlichen Verbände der Arbeiter­­schaft stritten sich darüber, ob die Maifeier eine Aus­­sperrung wert sei. Die Politiker wollten das starke Werbemittel, das sie selbst nicht­ kostete, nicht missen, aber die Gewerkschaften bangten davor, daß ihre ge­­füllten Kassen für Streikunterstüzungen geplündert werden könnten. )­­ Deutschland mit seiner zahlreichen, auf hoher Bildungsstufe stehenden In­dustriearbeiterschaft ist vor dem Umschwung nicht nur eine Hochburg der Parteien, sondern auch ein Hauptschau­­platz der internationalen Maifeier gewesen. Dabei standen die Marristen nicht nur zu der Unternehmer­­schaft und den Organen des Staates im Gegensaz, sondern auch untereinander. In Berlin und anderen großen deutschen Städten mußten die Dezernenten in den Polizeipräsidien die Anmarschstraßen und die Versammlungs­plätze der Sozialdemokraten und der Kommunisten örtlich und zeitlich mit der Gewissen­­haftigkeit von militärischen Strategen auseinander­­legen, um zu verhüten, daß unter den feindlichen Weltanschauung Mord und Totschlag ausbrach. Allerwärts­ländern bereitete und bereitet sich in den Industrie­­heute noch die Polizei wie auf einen Großkampftag vor, und aus den Zeilen der amtlichen Berichte quoll geradezu die Erleichterung, wenn man las: „Der Tag ist ohne we­­sentliche Ruhestörungen verlaufen.” Häufig war es anders und die Verlustliste mancher Maifeier wies­­ zahlreiche Tote und Verleßte auf. Der deutschen Feier­­ des 1. Mai im Jahre 1933 Völker das Für die Arbeiterschaft Fest Die großen N BET, pn haar a der Wm

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