Banater Deutsche Zeitung, Januar 1936 (Jahrgang 18, nr. 1-24)
1936-01-14 / nr. 10
Preis 3 Lei Bezugspreis: gansjährin 800 Lei, were 409 Lei, vierteljährige in Timisoara .10 Lei monatlich. -- Ausland monatli 5 Uhr, nachmittags, mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. — Anzeigen nach Tarif 18. Jahrgang 700 Lei, monatlich 7 Te.. 120 Lei, — Erscheint täglich 9 Timisoara R "Ws , Ch M zu r 4 ie: W N Pe, 4 ge es zu A . D. Dienstag, 14. Jänner 1936 Schriftleitung und Verwaltung: Timisoara, Stadt, Deutsches Fernsprecher: Schriftleitung Nr 268. Verwaltung Mr. ro DruK und Verlag der hen. ua Verlags-Aktiengesellschaft, Timisoara. Nr. 10 Der Diktator der rumänischen Einfuhr wegen Betrügereien verhaftet Engers-deremins auf Verfügung der Burureitier Polizei an der hterreichisch irhm weizerlichen Grenze festgenommen Der Schmaroßer der Einfuhrkontingentierung — Vom Geschäftsreisenden, der ee ENORFIEREIENANEN zusammenpumpte, zum Becher eines 800-Millionen-Vermögens Wien, 13. Jänner (R) In Feldkirc, an der Grenze zwischen Oesterreich und der Schweiz, ist gestern der Direktor der Bucurestier Importgesellschaft „C* gero“, Eugen Jeremia 83 verhaftet worden. Die Verhaftung geschah auf Grund eines Ansuchens der Polizei von Bucuresti wegen Hothssypeses und Fälschungen. Die Wiener VWolizei hat fort nach Erhalt des Kurrentierungsteilnnmme: - Bucurestier Polizei | TeBever Mon 2IGBEET die Nachforschungen eingeleitet und feststellen können, 933 Eugen Jeremias am 14. Dezember in Wien eingetroffen und in einem der elegantesten Hotels abgestiegen ist. Cx kam in einem eleganten Luxusautomobil und einem eigenen Chauffeur an. In Wien gab er in Gesellschaft von Halbweltdamen horrende Summen aus. Am 10. Jänner verließ er, nachdem er vier Tage vorher das Auto mit dem Chauffeur nach Bucuresti zurückgeschi>t hatte,das Hotel mit der Bemerkung, daß er nach Paris fahren und von dort in drei Tagen zurück nach Bucuresti reisen werde. Die Fahrt nach Paris kam nicht mehr zustande, denn die Grenzbehörden von Feldkirch haben ihn auf Grund einer Verfügung der Wiener Polizei vor dem Uebertreten der Schweizer Grenze verhaftet. Die Verhaftung in Feldkirch hat einer typischen Parasitenlaufbahn ein jähes Ende bereitet. Eugen Jeremias war vor einigen Jahren noch ein armer jüdischer Geschäftsreisender in Oradea. Die Geschäfte gingen aber flau, der Verdienst war nicht besonders und da packte sich der Gefährtsreif des Jeremias eines schönen Tages zusammen und fuhr nach Bucuresti. Beschlagen und mit allerhand Salben geschmiert, rechnete er damit, in Bucuresti schon etwas zu finden, was seiner „Eigenart“ entspricht. Anfangs ging es ihm recht schlecht. Er lebte eine Zeit hindurch davon, daß er Bekannte anpumpte , und wenn er 100 Lei in der Tasche hatte, so bedeutete das für ihn einen Feiertag. Dann kam die Kontingentierung. Eugen Jeremias, gewesener Handelsreisender aus Oradea und augenblicklich Luftinspektor, coch Betätigungsmöglichkeiten. Er studierte die Frage der Kompensationsgeschäfte und fand, daß sich hier etwas machen ließe. Er ging zur Regierung und sagte, einen Rahmen von anderthalb Sch habe hier Milliarden Lei: Kompensationsgeschäfte machen. Die „Regierung war damit Laßt mich innerhalb BR en Hann zu. Ley regründete Die "„Cagero“ und BT er große Firmen. Ich Habe da, sprach er, Importbewilligungen von der Regierung. Und einen Rahmen von anderthalb Milliarden. Wollt Ihr Geschäfte machen mit mir? "Die Großunternehmungen brauchten Halbfertigwaren. und machten mit Jeremias die Geschäfte. Jeremias hatte aus einer Idee, aus einem Bluff ein Unternehmen geschaffen, das bald schwindelnden Umfang bekam. Serentias hatte soviel Einfluß bei den kompetenten Stoffen, daß er sogar die Ausgabe neuer Importbemwilfigungen zu drofiin verstand und sich das Jenportgeschäft, sozusagen monopolisiertee. Er verdiente Millionen über Millionen, so daß man ihn im Sommer dieses Jahres bereits auf 300 Millionen Lei schätzte! Er baute sich in București ein acht Stück hohes Zinshaus und ließ der Fundatia Carol großmütig 20 Millionen Lei als „Spende“ zufließen. Er war im Handelsministerium daheim, alle Türen öffneten sich ihm. Alles stimmte, Verbindungen, Freunde, Einfluß, nur eine 3: stimmte nicht. Er verkaufte nämlich, hierzulande die Importbewilligungen „und in Deutschland .die Devisen. Die Firmen wollten Waren einführen, hatten die Bewilligungen in der Hand, es fehlte ihnen aber an Devisen. Sie wandten sich an die Nationalbank, die wies sie an die „Cagero“. Es entstanden Spannungen, die vor einiger Zeit auch in der hauptstädtischen Presse ihre Niederschläge fanden. Diese Angriffe verdichteten sich in der letzten Zeit immer mehr, es eigen ag wegen Schwindels und Betruges , denen von I Vvinde von De Hage t Die Re De WM 2 Sach 15 Die. Affaire konnte nicht mehr vertuscht werden und dann kam, mas kommen mußte. Auch in Timișoaraer Wirtschaftstreffen hat die Verhaftung des „Direktors“ Jeremias gröstes Aufsehen erregt. Und man spricht davon, daß auch hiesige Firmen von den Manipulationen dieses geriebenen Hochstaplers in Mitleidenschaft gezogen wurden. * und im 7eit einverstandenen, Herr 'Je- ei. Linksparteien wollen Laval morgen stürzen? Forderung nach außenpolitischer Debatte wird wiederholt stantreihs im Gantlionsausstuß Paris, 13. Jänner. Die iuizupolitsche Lage in Frankreich ist wieder kritisch geworden und man rechnet ernsthaft damit, daß Laval noch vor der Eröffnung der Völkerbundtagung in Genf. am II. Inn zum Sturz gebracht wird. Auf dieses Ziel hin arbeiten die ERNRE mit auffälliger Uebereinstimmung in den Ansichten und besonders im Lager der Radikalsozialisten, auf die es anknımt, findet sich eine zunehmende gegnerische Stimmung gegen den Ministerpräsidenten. Die Radkalsozialisten werden morgens vor der Kammersitzung darüber beschließen, ob gegen Lava neuerlich Sturm gelaufen werden soll. Falls die Stellungnahme gegen die Regierung ausfällt, wird ein Sprecher der Partei in der Kammer fordern, daß eine weitere Debatte über die außenpolitische Lage stattfinde. Die Linksparteien sind mit der Haltung Lavals in der Frage der Exrdölsperre unzufrieden und wünschen, daß eine andere Persönlichkeit Frankreich in Achtzehnerausschuß vertrete, die mehr Energie aufbringt. Sollte es zur Intervellation kommen, wird die Regierung gezwungen sein, abermals die Vertrauensfrage aufzuwerfen und dann kann es leicht zum Sat„ Lavals kommen. Paul Boncour hat sich gestern in einer Versammlung schon offen gegen Laval“ ausgesprochen und erklärte, es sei notwendig, die Politik der Schwankungen DEREN Büllerbund aufzugeben. — Andere Deren Deutschland feiert Seimkehr der Gar Das ganze Reich im Flaggenschmuk Berlin, 13. Jänner Heute jährt sich der Tag, an dem die Saarbevüloptimistischerten Hoffnungen bei weitem übertraf. Der Tag der Heimkehr wird im ganzen Reich festkerung die Tree und Anhänglichkeit an das deutsche sich begangen. Alle Häuser tragen reichen Flaggen- Baterland durch die Volksabstimmung in so munderbarer Geschlossenheit bewies, daß die ganze Welt ins Feierlichkeiten gedacht. Der Platz vor dem Stadthaus höchste Erstaunen versetzt wurde. Der Sieg des teutschen Gedankens und der deutschen Treue in diesem deutschen Landstrich war so gewaltig, daß er auch die schmugg d und des unvergeßlichen Gegeutages wird in 1 in Saarbrücken ist aus diesem Anlaß pro Front umgetauft worden, in. Platz der sing ' Mutter und 8 Kinder verbrannt Schrecensszene bei Riesenbrand. London, 13. Jänner (R.) Im Arbeiterviertel Lancashire in London brach gestern ein Riesenbrand aus. Eine Mutter und ihre 8 Kinder sind verbrannt. Der Vater konnte sich nur durch einen Sprung durchs Fenster retten: : . .