Banater Deutsche Zeitung, Juni 1936 (Jahrgang 18, nr. 124-144)

1936-06-10 / nr. 129

= - Preis 3 Set: |Y . in Bezugspreis: ganzjährig 800 Lei, halbjährig 409 Lei, vierteljährig 200 Lei t von BZustellung 5 Uhr nachmittags, Timigoara 10 Lei monatlich. -- Ausland ee 120 Lei, a mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen. — Anzeigen nach Tarif. 18. Jahrgang aeheise a en und Verwaltung: Timișoara 1, Deutsches en ernsprecher: Schriftleitung Nr. 2­68. Verwaltung Nr. 3­5 ud und Verlag der Schwäbischen Verlags-Aktiengesellsc­haft, Timigeara. Nr. 129 - Timisgoara, Mittwoch, 10. Juni 1936 I Die zukünftigen Bürger und Soldaten des Staates Die Ansprache des Herrschers an die Jugend­­ 25.000 des Landes huldigen dem König = -/ - Wächter [3 RET. ESTER Pr „X N 78 Den ; a­­­uf, fun [ RE 1 MD PE DE - Burcurești, 9. Juni Auf dem Militäre­xerzierplatz von Cotroceni hul­­digte gestern die Jugend des Landes ihrem König. Auf dem Cotrocenier Feld versammelten sich 25.000 Jungen und Mädchen, die fast alle den Jugendorga­­nisationen „Wächter des Landes“, Pfadfinder usw. angehören. Um halb 10 Uhr traf König Karl in Be­­­­­­­gleitung des Staatspräsidenten Benesc­h, des Prinzregenten P­a­ul von Jugoslawien, des Thron­­folger Michael, des Prinzen Nikolaus und lichen­­ Familie auf dem Paradeplatz ein, unter­brausenden Jubel der Jugend auf der Ehren­­tribüne Platz. Gleich nach seiner Ankunft hielt der Herrscher folgende Rede: Wächter des Landes! ihr zukünftigen Bürger und Soldaten des Landes müßt stolz auf die Arbeit für die Größe dieses Landes zu leisten haben. Es wird auch eine große Ehre zuteil, indem an Staatsoberhäupter teilnehmen, die an der Konsolidierung der Freundschaft den 1, 0. 5,6­4 H 7 pT, u. zn. + 4.5 pu Den Gruß erwiderten 25.000 Jungen und Mädchen tief bewegt: j Nach­ der Rede begannen die gymnastischen Vorführ­ungen der Jugendorganisationen, der sich der Vor­­­beimarsch­ anschloß­ sein, die ihr des “2a­m nö “ic ze JU Dnijes 18 “Erstarkung L LEN­EN, SET L ’ HU­ ­ „der König­­und nahm von drei begeistert wie aus einer Kehle. |. .­­ Der Tag der Jugend in Simișoara - Der große Vorbeimarsch der G<ulen und Sportvereine auf dem Bus. SE­LEN EEE „Ferdinand “ Tausende Zuschauer Sonntag, am Vorabend des Tages der Jugend, wurde als Auftakt zu den großen Festlichkeiten des nächsten: Täges, ein­ Faelzua veranstaltet. Fast ge­­nau um dieselbe Zeit setzten sich zwei Züge in Be­­weguna Die erste Gruppe aing vom Bahnhof des 4. Bezirk zum Gebäude des Platzkomma­ndo 3, während die 2. Gruppe vom Traian3platz im 2.­ Bezirk zur Präfektur und von dort zum Stadthaus marschierte. Hier auf dem Libertatenplatz wurde dem König eine Huldiouna dargebracht. Divisionskommandant Ge­­neral Bunescu richtete auch einige Worte an die Organisationen „Wächter des Landes“. An den Feierlichkeiten am 8. Juni haben teil­­genommen die Vertreter der Kirchen, ferner der zivilen und militärischen Behörden. Die Kindergär­­ten und Elementarschulen, die Mittelschulen, Lehr- Yinasheime, die Organisationen „Wächter .de3. Lan­­des“ und Pfadfinder, die Einheiten der vormilitäri­­schen Ausbildung und Sportvereine. Um halb 9 Uhr morgend versammelte sich alles auf dem O. N. E. F.-Stadion neben dem Polytech­­nikum. Punkt 9 Uhr traf der Divisionskommandant General Bunescu und Komitatspräfekt Doktor Nistor im Stadion ein, welche die Front der Anwesenden abschnitten. Nachher fand ein Gottesdienst statt, der von Erzpriester Dr. Patrichie Tiucra unter geistlicher Assistenz abgehalten wurde. Nachher wurde die Na­­tionalfahne auf dem großen Mast gehißt, worauf die Königshymmne gespielt wurde. . Dann wurde das Vaterunser gebetet und ein Tier aus­ der heiligen Schrift „verlesen. Erzpriester Dr. Tiucra und Schulinspektor E­vutian richteten einige Worte an die Organisationen „Wächter des Landes“ und die Pfadfinder. Hierauf fanden­ Freiübungen der Wäch­­ter und der Pfadfinder statt, worauf von die Karte Großrumäniens gebildet wurde, denselben in deren Inneren dann Gruppen der vormilitärischen Aus­­bildung Freiübungen und Ordnungsübungen ten. Den Schluß der Feierlichkeiten­­ . zeig­­im Stadion bil­­deten der „Ansturm“, den die­­ Anwesenden Organi­­sationen auf die Tribüne der Ehrenaäste vornahmen und dort in Hochrufe auf. Herrscher und ausbrauen. Nach den Feierlichkeiten im Stadion ordneten sich die Organisationen und Schulen für die Defilierung. Die Kindergärten und Elementarschulen, Feier im Stadion nicht teilgenommen hatt sich um diese Zeit beim Capitolfino ein. Während der Vorbereitungen zur­ Defilierung gingen General Bu­­nescu und der Präfekt durch die Reihen der Schüler, überall stürmisch begrüßt. Punkt zwölf Uhr begann programmäßig die De­­filierung. Vom Capitol ging es über den Bul.Reg.Fer­­chand bis zum Theater. Alle Straßen waren schwarz von Menschen. Auf der Tribüne in der Boulevards hatten die Ehrengäste und Spitzen der Behörden Platz genommen. Ueber eine Stunde dauerte es,­bis sämtliche Schu­­len und Organisationen vorbeimarschiert waren. Ganz vorne kamen die Kindergärten, danach die Ele­­mentarschulen, die Lehrlingsheime, das Waisenhaus „Regina Maria“, Mädchengymnasium, Notre-Dame-Gymnasium, jüdischer Mädchengymna­­sium, Notre-Dame-Lehrerinnenbildungsanstalt, Haus­­haltungsschule, Notre-Dame-Lyzeum, Carmen Sylva- Lyzeum, Babelknabengymnasium, Banatia-Präpa­­randie, Geweine­­staatliche Lehrerbildungsanstalt, schule, jüdische Handelsschule, staatliche Handelsschule, jüdisches Lyzeum Banatialyzeum, Piaristenlyzeum, Deutsches Staatslyzeum, Diaconovici-Loga-Lyzeum, Forstschule, Polytechnikum,­­ „Wächter der Pfadfinder, vormilitärische Ausbildung und zuletzt die Sportvereine und Gesellschaften.­­Nachmittags 5 Uhr fand auf dem Banatussport­­(Fortlegung auf Seite 5) ei König Vaterland die an­der­en, fanden Mitte des städtische Jugend“, /­­ | | - Deutscher Ehrentag der Kinderreichen (Von unserem Korrespondenten) Dad. Berlin, den 8. Juni, der zunehmenden Ueberalterung gebracht. Es triff also zu, daß Deutschlands Bevölkerung 10 Jah­ren beginnen muß, abzunehmen, wenn nicht eine bewußte Bevölkerungspolitik die Geburtenziffer auf der im lezten Jahr erreichten Höhe Hält und dar­über hinaus noch weiterhin ansteigen läßt.“­­ Inn den­ Dienst der Bevölkerungspolitik hat man in Deutschland zwei Arten von Maßnahmen. gestellt: materielle und ideelle.. sollen den kinderreichen Die materiellen Maßnahmen , Familien ‚Erleichterungen bringen. Zu ihnen gehört besonders die starke Steuer­­ermäßigung, die für die Einkommensteuer mit Wach­­sen der Kinderzahl festgelegt ist. Ein Steuerpflichti­­ger mit zum Beispiel 8000 RM Jahreseinkommen hat in Deutschland als Lediger 1504 RM Einkom­­mensteuer i­m Jahr zu zahlen. Ist er verheiratet, so ermäßigt sich die Steuer auf 940 RM. Bei einem Kind erniedrigt sie sich auf 790, bei zwei Kindern auf 616, bei drei Kindern auf 362, bei vier Kindern auf 192 und bei fünf Kindern auf 32 RM, während bei sechs Kindern überhaupt erst von 9250 RM. Einkom­­men an Einkommensteuer zu zahlen ist. Solche Steuerermäßigungen kommen naturgemäß nur den kinderreichen Familien zugute, die über ein größeres Einkommen verfügen. Sie müssen also ihre Ergän­­zung finden durch Kinderbeihilfen an kinderreiche Fa­­milien mit geringem Einkommen. Beihilfen von je 10 RM je Kind und Monat werden in Deutschland vom 1. Juli an die kinderreichen Arbeiter- und An­­gestelltenfamilien mit einem Einkommen bis zu 185 RM im Monat für das fünfte und jedes weitere Kind — nicht für die ersten vier Kinder — unter 16 Jahren gezahlt. Zahlreiche Einzelheiten, wie Ermäßigung bei Eisenbahnfahrten und anderes, ergänzen die ge­­troffenen materiellen Erleichterungen für kinderreiche Familien. Man betont aber in Deutschland, daß sie allein nicht das münschenswerte Ziel erreichen lassen, den Kinderreichtum gerade bei den erbiwertvollen Fa­­milien zu haben. Man erinnert an die fehlgeschlage­­nen Versuche einer Bevölkerungspolitik des alten Rom. Damals versuchte das alte Rom auch durch ma­­terielle Maßnahmen die gefundene Geburtenziffer wieder zu heben. Das Ergebnis war, daß nur für De alleruntersten Schichten ein Anreiz geschaffen wurde, sich die materiellen Vorteile­ zunutze zu machen, wäh­­rend die erbwertvollen Familien eher abgestoßen wurden. Deshalb nannte man damals im alten in -

Next