Banater Deutsche Zeitung, Juni 1939 (Jahrgang 21, nr. 120-143)

1939-06-10 / nr. 127

> Hauptschriftleiter Robert Reiter, verantwortlicher Schriftleiter Ernst Schuller. Eigentümer: Schwäbische Verlags-A.-G. Eingetragen. in das Verzeichnis der regelmäßigen Veröffentlichungen beim Gerichtshof Temesch-Torontal unter Nr. 28/1938. Fernruf: Schriftleitung 18­61, Verwaltung 13­60. Schriftl. und Verw.: Timi­vara-Temescburg L, Lonovihgasse 2. Bezugsgebühr: 70 Lei monatlich, 200 Lei für 3 Monate. Zustellung in Temeschburg 10 Lei monatlich. Erscheint täglich 5 Uhr nachmittag mit Ausnahme Timișoara-Temeschburg, Samstag, 10. Juni 1939 der Sonn- und Feiertage. Nr. 127 ) ( 21. Jahrgang Königliche Worte Ihr Landeswächter seid der Fels, der unzerstörbare Grundstein, auf dem wir ein besseres Rumänien, ein in seinen natürlichen Gren­­zen unbesiegbares Rumänien aufbauen wollen, ­­i Arbeit und Glaube bauen das Rumänien der Zukunft auf Seine Majestät spricht zu den Kindern von heute, die morgen die Bürger des Landes sein werden Bukarest. 9. Juni Auf dem Onef-Stadion der Hauptstadt wurde gestern in besonders prunkvoller Weise der Tag der „Zandes­wacht“ gefeiert. Die mit tausenden Fähnchen und Flaggen geschmücter Tribünen waren von einer riesigen Menge von Zuschauern überfüllt, die es sich nicht nehmen ließen, dem Herrscher auch an diesem Tage, ebenso wie am­ Vortage gelegentlich der Fahrt ins Parlament, begeistert ihre Huldigung zu bezeu­­gen. 5 ? " Auf dem Stadion traf zuerst S. k. ger Michael ein, in dessen Begleitung H.. Thronfol­­gs Sidorovici Lan­­de­deswachtkommandant Teofil­o fand... Der „Thronfolger schritt unter den brausenden Zaubelrufen der Menge die Front der ausgerückten 15.000 Landeswächter und Landeswächterinnen ab, &3 folgte der von Militärbischof Siopron un­ter großer geistlicher Assistenz­ zelebrierte Gottes­­dienst, den der Herrscher, der Thronfolger und die ganze Zuhörerschaft kniend anhörte. Nach der feier» Geine Majestät spricht zu 15.000 Jungen und Mäd­en­ lichen Hissung der Nationalfahne hielt S. M. der König folgende Rede: Landesväter! Dieses Wort gilt in erster Reihe euch und euren Kommandanten. Ich allen aus der Landeswacht muß ich an diesem Feiertage der Jugend für die ge­­leistete Arbeit und für die Art und Weise, in der ihr mit beispielgebendem Schwung für die Entwicklung und Stärkung der jungen Generation tätig waren, meinen wärmsten Dank aussprechen. Ihr habt reichlich bewiesen, daß das Losungs­­wort „Arbeit und Glaube für Vaterland und König“ nicht bloß eine einfache, niedergeschriebene Formel, sondern ein lebender Befehl ist, der ohne Zö­­gern und mit Liebe zum Nuten des­ höheren­­ Inter­­­­essen des Landes befolgt werden muß. Wenn ich die­­se stolze Masse der rumänischen Jugend betrachte, erfüllt sich mein Herz mit Freude und Rührung, denn ich sehe den großart­­igen Weg der Erneuerung und des Fortschrittes, den sie einschlug. Von dem neuen Leben in eine Schule gerufen, in eine Schule, die keine Schule, sondern das Leben selbst ist, wendet ihr euch wie ein unbesiegbares Heer lichteren Gefilden gesünderen Zeiten zu. Unsere Erhöhung und unsere Erstarkung können wir nicht nur mit Maßnahmen durchführen, hierzu ist auch eine gründliche Vorbe­­reitung der Zukunft notwendig. Diese Zukunft ist eng verbunden mit den kommenden Generationen, desn­halb richte ich meinen Aufruf an die Kinder meines Landes, die Kinder von heute, die morgen Bürger sein werden. In euren Seelen wollen wir den uner­­sc­hütterlichen Glauben an die lebende Kraft des Nu­­mänentums pflanzen, wir wollen erreichen, daß durch die Arbeit aller die Gesamtheit der Nation vor­­wärtsschreitet. “Ohne eine standhafte Arbeit und ohne eine n­ee­u­e Fähigkeit " und "das Schi auf solider Grundlage [ei t aufgebaut werden. Ein neues Leben, ein Leben des Aufschwun­­ges, ein Leben des Vertrauens in die Zukunft Rumä­­­niens ist es,was sich die jungen Spreflinge des Landes erwerben müssen, worauf Kommandant Sidorovici die Botschaft der Landeswacht an die Jugend verlag. Gleich darauf fuhr programmäßig der Kraftwa­­gen S. M. des Königs vor. Die Musikkapellen into­­nierten die Königshymne, während die Menge in nicht endenwollende, donnernde Hochrufe auf den Herrscher aus­brach. Der­­ Herrscher dankte für die Huldigung mit dem Gruß der Landeswächter „Ge­­­sundheit“. Der Gruß S. Majestät wurde von den 15 000 Landeswächtern und Landeswächterinnen mit einem kräftigen „Sanatate“ beantwortet. Unter ununterbrochenen Freudekundgebungen der Menge schritt Seine Majestät der König sodann vom Ministerpräsidenten Calinescu und Kom­­mandant Sidorovici begleitet die Front der Landes­­wächter ab, um nachher auf der königlichen Tribüne Platz zu nehmen. d­­ ­. M. bei den Landeswächern Die Landeswacht Schule des Lebens Wir vergessen und verachten die Vergangenheit nicht, sehen jedoch einer je höheren Zukunft des Ru­­mäniens von morgen entgegen. Wir haben einen ein­­zigen Wunsch, einen einzigen Aufschwung: „Excel­­sior“. Die Schule der Landes­wacht ist eine Schule des Lebens, eine Schule, die sich den lebendigen Quellen der Natur anpaßt. Wir sind kein Rumänien, das heute begann, sondern sind die Fortsetzung der Wellen von Ahnen, die immer vorwärts gehen, wir sind die lebendige Verbindung zwischen gestern und heute, Wir sind das Elixier des neuen Lebens, ge­­b­etet aus­ der Zusammenfassung der Ahnentugen­­den. Für den Landeswächter darf es keine schweren und keine leichten Zeiten mehr geben, es gibt für ihn nur eine einzige Zeit: die Zeit des Glaubens und der Arbeit für den Fortschritt. Frohsinn und Glaube an das Schisal des Volkes sind die Haupttu­­genden, die immer lebend vor unseren geistigen Aus­sen stehen müssen, die Kraft des Glaubens macht das Land stark Diese Feier der Jugend ist der Augenblss, in welchem jeder Landeswächter Einkehr halten und sich selbst versichern muß, daß er tatsächlich den Glauben hatte und für sein Land arbeitete. Wenn die Wacht sich den Kindern zuwendete, so bilden ihre Losungs­­worte, ihre­­ Lebensschule und ihre Moral einen Ko­­dex der bürgerlichen Haltung, der von allen befolgt werden muß, selbst dann, wenn die Notwendigkeit des Lebens ihn zwang, die Uniform der Jugend ab­­zulegen. Lande­swächter ist nicht nur der, der auf sei­­nen Schultern unser Abzeichen trägt, sondern ist je­­­­der, der einen besonderen seelischen Aufbau hat, ist jeder, der bis ins tiefste Alter nach der Moral der Landeswacht lebt. Meine Seele erfüllt sich mit Freu­­de, wenn ich den Weg sehe, auf welchem wir schreiten und den Schwung, mit dem­­ wir aufbrachen. Der Glaube muß ewig lebendig erhalten bleiben und muß zum Wohle unseres geliebten Vaterlandes stets stark sein.­­ Heute kann sich unser rumänischer Stolz noch rühmen, daß zu unserer Landeswachtfeier auch Ver­­treter anderer fremder und befreundeter Staaten ka­­men. Ihnen entbieten wir unseren brüderlichen Gruß und rufen aus ganzem Herzen: Willkommen. Landeswächter! An diesem Tage sollt ihr auch an den Namen venkfen, den ihr trägt, denn ihr sein die Wacht der Zukunft, also in Wirklichkeit die Wacht des Landes, Gesundheit! Die Rede des Herrschers wurde von den Lan­­deswächtern und der Menge mit minuttenlangen Bei­­fallstuntlaschungen begrüßt. Ansprache des H­errschers an die Männer des Sportes Gerechtigkeit und Liebe bestimmen die innere Haltung des Sportlers Bukarest, 9. Juni S. Majestät der König hielt am „Tage des Sportes“ folgende Ansprache: Wie alljährlich, bin ich auch heute glücklich, an diesem Tage die Vertreter des rumänischen Sportes begrüßen und ihnen bei dieser Gelegenheit auch mer ;

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