Banater Deutsche Zeitung, Oktober 1940 (Jahrgang 22, nr. 222-248)

1940-10-01 / nr. 222

p Seite 6 Die Statthalterschaft übergeben, die Bürgermeister­­stellen zur Verfügung gestellt. Statthalter Dr. Alexander Marta hat am 18. September dem Rücktrittsgesuch unterbreitet. Heute traf mit Dr. Koriolan Baran sowie Ministerium dieses Schreibens heute mittags die Leitung der in Li­­quidierung befindlichen Statthalterei dem Generalsekre­­tär Dr. Georg Ciupe übergeben, die beiden Bürgermeister Dr. Peter Warth und Dr. Emil Tieran haben Unternehmen eingesett. Aus Bukarest wird gemeldet: Die Regierung hat dur; ein Dekretgesetz bei allen ungarischen Unter­­nehmungen Kontrollinspektoren eingeseßt. Gleichzeitig hat die Regierung die Bildung einer Kommission be­­schlossen, die die Verwaltung der bulgarischen Gutsbesitze regeln soll. Kein frisches Brot mehr in der Hauptstadt. Morgen, Dienstag, den 1. Oktober, tritt die Verordnung des Mi­­nisteriums für Nationalwirtschaft Kraft, wonach Juden aus dem Aerzteberuf. Gestern hat in Bukarest die Generalversammlung des Aerztekollegiums unter Vorsit des gew. Ministers Dr. Gomoiu stattgefunden. Der Antrag auf Entfernung der Juden Die die Antwort ein. Der Innenminister dankt Dr. Marta für die gelei­­steten Dienste, nimmt die Demission an und enthebt ihn 1. Oktober seiner Stelle. Dr. Marta hat auf Grund­­ in der verflossenen Woche schriftlich ihre Stellen zur­ Ver­­fügung gestellt. Die Antwort ist noch nicht eingetroffen. Kontrollinspektoren bei ungarischen in der Hauptstadt kein frisches Brot mehr verkauft werden darf. Die Bäckereien dürfen nur Brote verkaufen, die einen Tag alt sind. Gleichzeitig wird in der Hauptstadt ein neues System der Brotverbilligung eingeführt, indem nämlich die dort üblichen Brote von 750 gr., die 9 Lei ko­­sten, an die minderbemittelten Volksschichten für 7 Lei das Stück abgegeben werden. Solche Brote werden ge­­gen Abgabe von bestimmten Bons ausgefolgt. Die Preis­­differenz wird von der hauptstädtischen Stadtverwaltung getragen. Die Anwendung des Verkaufverbotes für fri­­sches Brot, die auch für die anderen Städte vorgesehen ist, wurde noch nicht angekündigt. Bukarester Aerztekollegium für Entfernung­serzteberuf wurde angenommen, aus dem Generalver­­sammlung verlief, ohne daß die Tagesordnung verhan­­delt werden konnte und mußte aufgehoben­­ werden, ohne daß der Jahresbericht angenommen wäre. Mehrere Mitglieder stellten den Antrag, worden daß, in Anbetracht des neuen Geistes und da die Leitung selbst im Mittelpunkt der Diskussion stand, vom de­­mokratischen System der Wahl abgegangen werde­­ und von der Führung des Legionärstaates ein Führer­ für die Aerzte ernannt werden möge, sein Oberbürgermeister in der j Bah­ufer Deutsche Zeitung Das Agramer Beruflegungslager für die Bessarabiendeutschen Kroatische Organisationen förderten den Bau Agram, 30. September In der unmittelbaren­ Nähe des Save-Bahnho­­­fes steht das Lager, in dem­ die durchreisenden Bessa­­rabiendeutschen in Agram verpflegt werden. Der Freiwillige Arbeitsdienst, Volksdeutsche aus Kroa­­tien und Slawonien, haben hier volle Arbeit gelei­­stet. Mit unermüdlichem Eifer wurde trotz ungünsti­­gen Wetters eine Baracke aufgestellt, die die Besatzung eines Eisenbahnzuges zur Einnahme der Mahlzei­­ten aufnehmen kann. Auch die Küche ist schon fertig­­gestellt. In elf großen Kesseln kann für 1600 Personen auf einmal gekocht werden. Ein hoher Bretterzaun umgibt das Lager. Am Ein­­gangstor weht auf hohem Maste die Flagge des Ar­­beitsdienstes. Zwei Burschen mit dem Zeichen der Arbeit, dem Spaten bei Fuß, stehen dort Wache und sorgen dafür, daß kein Unberufener das Lager be­­treten kann. Der Leiter des Agramer Verpflegungs­­­lagers ist Kamerad Harald Skala. Die Stadtge­­meinde stellte dem Arbeitsdienst das gesamte not­­wendige Baugerät zur Verfügung. Weiter führte sie das elektrische Licht und eine Telephon- und Laut­­sprecher-Anlage ein. Der „HRS“ (Kroatische Arbei­­terverband), die Arbeiterorganisation der kroatischen Bauernbewegung, spendeten für die Verpflegung ei­­nen Waggon Weizen als sichtbares Zeichen­­ der Dankbarkeit, da so viele kroatische Arbeiter im Deut­­schen Reiche Arbeit und Brot gefunden haben. Au­­ßerdem ließ der Kroatische Arbeiterverband auf eige­­ne Kosten elf Kochkesseln einbauen. Zahlreiche kroa­­tische private Firmen spendeten der mitarbeiten dürfen, mußten dort herrschende Lagerleitung namhaftes Material aus eigenem Antriebe. Besonders erfreut war die Lagerleitung über das Angebot vieler Kroaten, am freiwilligen Ar­­beitsdienst mittun zu dürfen. Da aber der ausdrück­­liche Befehl besteht, daß nur Volksdeutsche am Rück­­siedlmngsswert der Volks­genossen aus Bessarabien diese hochherzi­gen An­­gebote abgewiesen werden. Die kroatische Presse berichtet in langen Aufsät­­Lager. In allen Berichten wird die Disziplin und Arbeitsfreude aner­­kennend hervorgehoben. Ein privates Photo-Unter­­nehmen filmt die wichtigsten Szenen aus dem für den Empfang Durchreisenden sind getroffen. La­­so daß diese Arbeit des volksdeutschen Ar­­beitsdienstes auch im Bilde festgehalten wird. Alle Vorbereitungen zen über gerieben, das der ersten Dienstag, den T. Oktober 1940 Die Leiche einer Selbstmörderin lag eine Woche in der abgesperrten Wohnung Die Angehörige einer alten serbischen Familie vergiftete sich mit Luminas Vorgestern abend, wurde im 2. Bezirk, im Hause Haupt-Gasse 23, eine grauenhafte Entde>ung gemacht. Hausbewohner, die in Gegenwart der Po­­lizei die Tür zur Wohnung der 39jährigen Fachzeich­­nerin Martha Tschernojewits­ aufbrachen, fanden in der Wohnung den in Verwesung befinden­­den Leichnam der jungen Frau. Alle Anzeichen sprachen für einen Selbstmord, der­ voraus­sichtlich schon vor einer Woche ausgeführt wurde. Die Aufhebung der Tat wurde durch einen Zu­­fall herbeigeführt. Vor einer Woche ungefähr, als die Nachbarin der Frau Tschernojewitsch von einer Besorgung heimkehrte, fand sie in ihrer Wohnungs­­tür einen Zettel, auf welchem die Fachzeichnerin ihr mitteilte, daß sie sich unerwartet schnell entschlossen habe, zu ihrer Verwandten nach Bukarest zu reisen. Alle eintreffenden Postsendungen möge man ihr auf die Bukarester Adresse nachschicken. Samstag­abend kam nun ein Herr, der an der Tür der Frau Tschernojewitsch anklopfte. Die Nachba­­rin trat sofort aus der Nebentür und teilte dem Be­­sucher mit, daß die Frau bereits vor einer Woche nach Bukarest abgereist sei. Diese Nachricht befremde­­te den Besucher umso mehr, als er selbst aus Bukarest kam und von den Verwandten der Frau Tschernoje­­witsch den Auftrag erhielt, bei dieser in Temeschburg vorzusprechen. Die Sache sah also verdächtig aus. Frau Tschernojewitsch war demnach nicht nach Bu­­karest gefahren. Der Besucher kehrte nochmal zur Wohnungstür der Frau Tschernojewitsch zurüc und versuchte, durch das Fenster zu schauen. Ein dichter Vorhang, der das Türfenster von innen verhängte, ließ überhaupt nichts sehen. Nun versuchte der Be­­sucher durchs Schlüsselloch zu schauen, wobei ihm ein furchtbarer Verwesungsgeruch der aus dem Innern der Wohnung kam, in die Nase schlug. Die Nachbar­leute verständigten nun zei und die Polis­­che Wohnungstür wurde aufgebrochen. Als man die Wohnung betrat, fand man auf einem Sofa in der Ehe des Zimmers die stark in Verwetang übergangene Leiche der Frau Martha Tschernoje­­witsch. Der Körper war vollständig aufgedunsen und schwarz angelaufen. Der herbeigerufene Gerichts­­arzt stellte fest, daß die junge Frau mindestens vor einer Woche Selbstmord verübt hatte, was mit den Daten, die die Nachbarin der Polizei mitteilen konn­­te, übereinstimmte, der sondern man für den­­ Neben dem Leichnam stand auf einem kleinen Tischchen ein Wasserglas, auf dessen Boden und Rand Spuren eines weißen Pulvers festzustellen waren. Frau Tschernojewitsch tötete sich durch Lumi­­nal. Der Grund ihrer Tat wird in einer schweren Kankheit vermutet, an der die junge Frau seit Mo­­naten litt und die sie an der Ausübung ihres Beru­­fes hinderte. Dadurch kam Frau Tschernojewitsch in größtes Elend. Wie wir erfahren, ist Frau Martha Tscherno­­jewitsch die Tochter des vor etwa neun Jahren storbenen Temeschburger Privatiers und Besitzers vers des zweistokhohen Hauses neben der Barmherzigen­ Kirche Milan Tschernojewitsch. Die Familie steht ents­­ernt mit dem serbischen Königshaus in Verwandt­­schaft. Jüdischer Pächter verkauft fremden Wald. Die Sifover Staatsanwaltschaft untersucht gegenwärtig einen sehr interessanten Fall von Hochstapelei, den der jüdische Waldpächter Solomon Bercoviei mit einigen Komplizen begangen hat, als er von der Bank „Dus warea Romaneasca“ ein bei der Gemeinde Groß- Batanyi im Komitat Dreistühle gelegenes Waldstück für die Summe von 2,85 Millionen Lei kaufen wollte und dieses schon vor dem eigentlichen Erwerb in klei­­neren Parzellen weiter verkaufte. EP Ville Kaiser Friedrichs — Soldatenspital. Die „Billa Azilio“ in San Remo, einstiger Bei des Kai­­sers Friedrich dem Dritten, die vom deutschen Volk dem Führer geschenkt wurde, ist aus des Führers Willen zu einem Erholungsheim für verwundete deuts­che Soldaten umgewandelt worden. Die Einweihung des neuen Heims ist unter großen Feierlichkeiten vor sich gegangen. Verkehrs<au8 in England Die Londoner „Ti­­mes“ beschäftigt Chaos, das die Löschung aller­ Stationsnamen im englischen­ Reisever­­­kehr hervorgerufen hat. Auf Grund der seinerzeitigen Verfü­gung des Sicherheitsministers Anderson wurden nicht nur Die großen Stationstafeln abgeschafft, Reisenden überhaupt keine löschte auch jede Stationsbezeichnung auf Wänden, an Laternen und auf den Bänken aus. Selbst Plakate und andere Ankündigungen im weiten Umkreife der Bahnstationen sind verschwunden. Bei Tage mag es ja noch gehen, weil der Reisende immer wieder­ jemand fragen kann, um zu erfahren, wo er sich gerade befin­­det. Im Stadtlunfel Möglichkeit, die Station zu ersten­­Prüfungen für Meister und Gehilfen. Die Ar­­beitskammer gibt den Interessenten bekannt, daß die Befähigungsprüfungen Meister und Gehilfen an folgenden Tagen stattfinden: für Elektrizitäts- Mechaniker-Gehilfen am 25. und 26. S­eptember im Städtischen Elektrizitätswerk, Coronini-Platz 2. Für Riemermeister und Gehilfen am 26., 27., 28. und 30. September beim Jene, für Riemermeister Jorgovici, Innere Stadt, Prinz Eugen­ Gasse. Für Meister und Gehil­­fen und 26. September bei der Firma Vincenti, Innere Stadt, Lutherplatz 1.­­Gehilfen am 26. September im Gewerbelyzeum, am Hunyadiplatz. Für Meister und Gehilfen des Optiker-, Buchbru­cer­­und Töpfergewerbes am 26. September im Gewer­­belyzeum. Für Drechsler-Meister und -Gehilfen vom 25. bis zum 27. September, ebenfalls im Gewerbe­­sich zur Prüfung deren Gewerbeschein Ar­­beitsbuch bei der Gewerbekammer (Königin Maria- Straße 7) erliegt, mögen diese abholen und die Ge­­nen. Oftmals befinden. Oder warten, bevor sie fahren üser bei zu­­ dem der Für­lyzeum­ melden, sich in mehreren sie wieder Nacht gibt sie Spalten mit dem er aber oftmals steigen Reisende lange und erfahren erst nach einiger Zeit, wieder abgefahren ist, daß sich eingeschräuften Zugverkehr Vulkanisierungsbranche am Kachelofensetzer-Meister Die Interessenten haben zurückfahren vor dem zum können, bis Reiseziel aus nächsten Tage nachdem der Zug schon auf einer falschen Station ihr Ziel hinaus und müssen »der Übersiedlungsanzeige das deutsche Gruhgeschäft Peter befindet sich 2. Okt. 1940, im neuen Lokal (gewesenes Schuh­­geschäft „Carmen“) = Eckhau ab Mittwoch, den Temeschburg-Jeseitsadt, Wochenmarktplatz im 8, gegenüber der r.-k. Kirche. : Pe EN EDER) “

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