Bukarester Gemeindeblatt - Beilage zum Nachbar, 1906 (Jahrgang 2, nr. 1-51)

1906-01-08 / nr. 1

Marder GemeítidcM Beilage zutn Machbar. Schriftleitimg : Pfarrer E. HEIFT. Geschäftsstelle: Gemeindekanzlei Strada Luterana 10. L -Jahrgang II. Sonntag 8. 21. Januar 1906. No. 1. Neujahr. Ein Jahr geht hin, das andre kommt. Nur eines bleibt und steht auch fest, und eines bleibt, das ewig frommt: Gott, der die Seinen nie verlässt. Gott, der die Seinen nie verlässt, sie hebt und trägt, sie hegt und pflegt und doppelt fest ans Herz sie presst, wann seine Vaterhand sie schlägt. Das Jahr wird alt, das Jahr wird neu, Gott aber ist stets neu und alt, neu in der Lieb, alt in der Treu: Lasst uns auch leben dergestalt! Lasst uns auch leben dergestalt! So werden stets Jahr aus, Jahr ein, und grau und alt und toteskalt, wir Gottes und er unser sein. W. Wackernagel. Aus Galat z. (Schluss.) Nun weisst du’s, warum. Er deutet dir’s an ohne Worte, was dich der Blick auf den Herrn­empfinden, erleben liess. Blauer Himmel, Sonnenschein nach düsterer Wetternacht; da regen sich neue Kräfte im Menschen. Er strebt hinaus, will sich betätigen. Geht dir’s nicht auch so ? Dein Blick fällt auf das „Vorwärts!“ inmitten der linken Längs­wand. Ja, vorwärts mit Gott nun ins Leben hinein. „Wer immer strebend sich bemüht, stre­bend die freigewordenen Kräfte, den entfesselten Willen zum Guten in die Tat umzusetzen, den können wir erlösen.“ Dies Wort gilt auch dir. Müden Schrittes kamst du ins Kirchlein, auf­gerichteten Hauptes gehst du nun hinaus. Ueber dem Ausgang breitet segnend über dir die edle Christusgestalt, wie sie Thorwaldsen in erleuch­teter Stunde einst schaute, die Hände. Ihn nimmst du mit in dein Tagewerk hinein. Lidit, Leben und Liebe hat dir, ohne dass du ein Wort nur vernähmest, des Kirchleins neues und helles Festgewand gepredigt; eine köstliche Predigt. Wem danken wir diese Neugestaltung des Gotteshauses ? Einer lieben. Freundeshand, die )

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