Bukarester Gemeindeblatt, 1912 (Jahrgang 8, nr. 1-52)

1912-06-10 / nr. 24

.S-onntag10.!23.Juni19·12· OD] No. 24; I Proan des Dynodalverbandes der deutschen­­ Gemeinden an der unteren Bonau Int Statistik der Siebenbürger Sachsen in Bukarest. Im No. +7­065 Jahrganges 1911 unseres Blattes wurde auf die Absicht der „transsylvania” hinge­wiesen, den OBertuch einer möglichst genauen Zählung aller­ in Bur­garen­ lebenden Siebenbürger Sachsen zu machen. Dieser Bersuch ist tatsächlich durchgeführt worden und die Er­­gebnisse der Zählung sind gelegentlich des 25-jährigen Jubiläums der „transsylvania” in einem ausführlichen Berichte veröffentlicht worden. Das auf diese Weise der Oeffentlichkeit zugänglich gemachte Material verdient un­­sere aufmerksame Beachtung in hohem Maße. Es sei uns daher gestattet hier über die Ergebnisse dieser Statistik zu berichten (). Der Bericht weist zunächst auf die Schwierigkeiten dieser Zählung hin. So fehlten alle Borarbeiten ; auch bewiesen nicht alle Bolf3genossen in Bufareit jenes Entgegenkommen, daß man bei diesem Unternehmen erwarten durfte; endlich darf nicht vergessen werden, daß die Ausfüllung und Ein­­ammlung der Zählbogen von freiwilligen Mitarbeitern besorgt wurde, die über ihre Zeit nicht in dem Maße ver­­fügten, als es wünschenswert gewesen wäre. So konnte die Aufgabe naturgemäß nur in unvoll­­kommener Weise gelöst werden. Immerhin sind­ in den Zählbogen 3725 Seelen verzeichnet. Auf Grund dieser Zahl kann man, wenn man dieselbe mit den Daten der Kirchenbücher der evangelischen Gemeinde zu Bukarest ver­­gleicht, die Größe der siebenbürgisch-jächrlichen Kolonie mit einiger Sicherheit auf 5000 Seelen trägen. Es leben demnach in Bukarest ebensoviele Sachsen wie in Schäßburg oder in Bistrich. Verglichen mit der ges­­amten Bewohnerzahl Bufarests (= 300.000 Seelen) bet­trägt das siebenbürgisch-jährliche Element ca. 1­70­,. Die Seelenzahl der gesamten österreichisch-ungarischen Kolonie in Bufarest wird gewöhnlich­ mit 40.000 angegeben; im Vergleich hierzu macht das siebenbürgisch-jährliche Element 12,5­­, aus. Die Gesamtzahl der Deutschen (ohne Unter­­schied der Staatsangehörigkeit und Konfession) in Bukarest dürfte 20.000 betragen; davon sind demnach 250­, Sieben­­bürger Sachen. Nehmen wir die Seelenzahl unserer evan­­gelischen Gemeinde zu DUEBICN, mit 8000 an, so stellt das jährliche Element in ihr 62.59/,. Die übrigen 37.50/, verteilen js auf Reichsbeutiche und deren Nachform­en Ra) Schweizer (6.297), sowie der Rest auf evange­­lische Deutsch,Oesterreicher und Deutsch- Ungarn und andere. Der Bericht gibt sodann auf Grund einer kurzen ge­­schichtlichen Lage einen Ueberbiick über das Wachstum der Kolonie Demnach gab es in Bukarest : Es ist Hieraus ersichtlich, daß diese große ‚Zunahme nicht auf die natürliche Vermehrung, sondern auf die zahl­­reichen Zuwanderungen zurückzuführen­­­. Am stürksten waren die Zumanderungen nach 1848 und nach 1870. Es hängt dies einmal mit den Wirren zusam­men, die die ungarische Revolution (1848/49) mit sich brachte und sodann mit dem wirtschaftlichen Niedergang, der sich be­­sonders in den an Rumänien angrenzenden sächsischen Ge­­bieten in­­­folge des 1880 ausbrechenden Zollkrieges ein­­stellte. Dazu kommt der oft übermäßige Steuerbruch in der Heimat. So erhielt sich die jährliche Zuwanderung in den Jahren von 1890 herwärts auf ungefähr gleicher Höhe. Im folgenden Abschnitt wird die Einw­anderungs­­statistik behandelt und der Nachweis geführt, daß in Bu­­karest Personen aus allen 10 Bezirken der siebenbürgisc-­­sächsischen Wolfskirche vorhanden sind u. zw. aus 5 Städten und 140 Gemeinden. Am stärksten vertreten ist der Kron­­städter Bezirk mit 580 Seelen, als der Bukarest nächst­gelegene. &3 folgen sodann der Hermannstädter Bezirk mit 395, der Nepter mit 227, der Schäßburger mit 168, der Bukarester i Gemeindebielt­ geschäftestelle: Gemeindekanzlei, Strada Luterana 10. am Jahre 1786 ca. 201 Siebenbürger Sachsen v8 2900 # # 201890: 7 BP „m. .1870 „ 2000. " " 720260854890 4: 3000 is ; » sy»1912»9­­0"« " " / *) Wer sich genauer orientieren will, sei auf den Astbericht der „Transsylvania“ verwiesen; der Bericht über die Statistik ist übrigens auch gesondert erschienen.

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