Bukarester Gemeindeblatt, 1937 (Jahrgang 29, nr. 1-52)

1937-01-03 / nr. 1

Jahrgang XXIX. Sonntag, den 3. Januar 1937. Nr. 1. Bukarestcr Gemcindeblaft herausgegeben vom Presbyterium der Evang. Kirchengemeinde zu Bukarest und geleitet von deren Pfarrern. Für den Inhalt verantwortlich: H. Petri. Geschäftsstelle: Gemelndekanzlel. Str. Lutherans,12 Zum Wechsel in der Schriftleitung des Gemeindeblattes. Es dürfte den meisten Lesern unseres Gemeinde­blattes bekannt sein, dass ich mich mit Rücksicht auf meinen Gesundheitszustand gezwungen sehe, nach Beendigung meines gegenwärtigen Urlaubes mit dem 1. März 1937 in den bleibenden Ruhe­stand überzutreten. Die Redaktion unseres Blattes, dessen Schriftleiter ich seit dem Fortgang des Herrn Pfarrer E. Heift (November 1908) war, lag in den letzten Monaten vertretungsweise in den Händen meiner Herren Amtsbrüder. Nachdem sich nun dieses Provisorium in einen bleibenden Zu­stand verwandelt, ist es auch recht und billig, die­sem Tatbestand durch entsprechende Änderung des Kopfes unseres Gemeindeblattes Rechnung zu tra­gen. Ich empfinde es als meine Pflicht, bei dieser Gelegenheit meinen bisherigen Mitarbeitern und Helfern für ihre wertvolle Unterstützung und ihre bereitwillige Vertretung wärmstens zu danken und gleichzeitig einige kurze Abschiedsworte an die Leser unseres Gemeindeblattes zu richten. Es ist ein verhältnismässig grosser Kreis von Freunden und Glaubensgenossen, den ich dabei im Auge habe, besonders seit das Gemeindeblatt an den grössten Teil der Mitglieder unserer Kir­chengemeinde versandt wird. Zunächst sind es natur­­gemäss die Mitglieder unserer engern Gemeinde Bukarest, an die ich denke. Gerade bei ihnen emp­fand ich es am häufigsten und manchmal in wirk­lich erhebender Weise, dass man sich nicht ver­geblich an sie wendete, wenn man von dieser Stelle aus mit den so mannigfachen Anliegen, wie sie das Leben unserer grossen Gemeinde mit ihrem ausg^breiteten Schulwesen, mit ihrem reich ent­wickelten Vereinsleben und ihren Fürsorgebestre­bungen mit sich bringt, an die Mitglieder und Freunde der Gemeinde herantrat. — Immer wieder erwies es sich als überaus wertvoll, dass man sich auf diesem Wege allwöchentlich an die Gemeinde wooden konnte und man empfand es mehr als ein­mal sehr dankbar, dass auch das gedruckte Wort freundliche Aufnahme fand. Kirche und Schule hatten davon viel Förderung und Segen. — Dte Stimme des Gemeindeblattes fand um so bereit­williger Gehör, als man wusste, dass zwischen Presbyterium und Schriftleitung stets freundliches Einvernehmen bestand. Tatsächlich erleichterte das Bewusstsein, in allen auf das Wohl unserer Ge­meinschaft gerichteten Bestrebungen von einem Kreis treuer und verantwortungsbewusster Männer und Frauen getragen zu sein, der Schriftleitung die Durchführung ihrer Aufgaben in ausserordent­lichem Masse und es ist mir ein aufrichtiges Be­dürfnis, gerade auch dem Presbyterium für seine immer wieder bewährte, wohlwollende Förderung herzlichst zu danken, ebenso aber auch den son­stigen freundlichen Beratern aus weiteren Gemeinde­kreisen, wie vor allem den freundlichen Mitarbei­tern, an denen es doch nie ganz gefehlt hat. — Aber auch den lieben Lesern unseres Blattes, die mehr als einmal den Beweis dafür erbrachien, wie ernstlich ihnen das Wohl unserer Gemeinde am Herzen lag, fühle ich mich dankbar verbunden. Möge es auch in Zukunft so bleiben, dass alle Be­teiligten in treuer Einmütigkeit Zusammenwirken zum Heile unserer Kirche und unseres Volkes! Doch das Gemeindeblatt durfte auch mit einem weitern Kreise von Leserh rechnen. War es doch und ist es auch gegenwärtig gleichzeitig, das Organ unseres Dekanates Bukarest. Ich brauche nicht be­sonders zu betonen, wie mir gerade auch die Für­sorge für die kleinen Gemeinden unseres Kirchen­bezirkes stets eine besonders liebe Aufgabe gewe­sen ist. Im Gemeindeblatfe ist das Zusammenge­hörigkeitsgefühl mit den Brüdern, die rings im Lande zerstreut wohnen, deutlich genug zum Ausdruck gekommen. Man darf wohl sagen, dass unser Blatt auch in dieser Beziehung wertvollste Dienste ge­leistet hat. Um nur eines zu erwähnen: die Durch­führung all der grossen Aufgaben, vor die uns der Ausgang des Weltkrieges gestellt hatte, der Neu­aufbau unseres in den Kriegsjahren fast völlig zer­störten kirchlichen und kulturellen Lebens und die Umgestaltung und Neuordnung unserer kirchlichen Organisation, der Zusammenschluss zur Gesamt­landeskirche Rumäniens wären sicherlich nicht so reibungslos und erfolgreich durchgeführt worden, wie es geschehen ist, wenn unserer Gemeinschaft nicht das Gemeindeblatt als vermittelndes und einigendes Organ zur Verfügung gestanden wäre. Es ist mir eine tiefe Freude, feststellen zu können, dass es uns auch bei diesen grossen und für die weitere Entwicklung so bedeutungsvollen Bestre­bungen an wertvollster, treuer Mitarbeit nicht ge­fehlt hat, und wieder sind es nicht bloss diejenigen, die ihr mahnendes, beratendes, bittendes Wort hier erhoben haben, denen wir uns zu Dank verpflich­tet fühlen, sondern auch diejenigen, die mit gutem

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