Nachrichten - Bukarester Gemeindeblatt, 1946 (Jahrgang 38, nr. 1-28)

1946-01-06 / nr. 1

Seite 2 standen elf Teller mit vielen guten Dingen, davor lagen schöne Geschenke : Bücher, Puppen, Spiele, Kämme, Bürsten, Seife und anderes, alles von Glie­dern unserer Gemeinde in treuer Fürsorge gespendet und zusammengetragen. Da wurde nun ausgepackt und in Augenschein genommen, gezeigt und ge­fragt. . . Das Heimzimmer war eine grosse, frohe Spielstube geworden. Wir gedachten der Eltern im Lager oder in der Ferne, die sich grade an diesem Abend sicher ganz besonders nach ihreu Kleinen sehnen mochten, die uns aber doch haben wissen lassen, wie dankbar sie seien, ihre Kinder in guter Pflege und von warm­herzigen Menschen liebevoll betreut zu wissen. Die Leitung des Hötschasyls hatte für dessen Insassen am 24, Dezember vormittags 11 Uhr eine Weihnachtsfeier vorbereitet, bei welcher Stadtpfarrer Petri nach Verlesung der Weihnachtsgeschichte eine kurze Ansprache hielt, worauf im Namen des Vor­standes Architekt Appel aller Geber dankbar ge­dachte und die Geschenke verteilte. Am Nachmittag des gleichen Tages fand die übliche liturgische Weihnachtsfeier statt. Leider konnte unsere Kirche weder bei diesem Anlass noch an den beiden Feiertagen geheizt werden; Schuld daran war der überall spürbare grosse Mangel an flüssi­gem Heizmaterial. Trotzdem waren die drei anläss­lich des Festes veranstalteten Gottesdienste sehr gut besucht, wie sich denn auch viele Gemeindeglieder am Tisch des Herrn einfanden. Da die am ersten Adventsonntag (2. Dezem­ber) im Altenheim für dessen junge und bejahrte Insassen veranslaltete Lichtbildervorführung vielen Beifall gefunden hatte, so fand am dritten Weih­nachtsfeiertag eine gleichartige Veranstaltung statt. Wieder zauberte Herr M. Lang aus seinem reichen Bildervorrat eine grosse Anzahl von Bildern aus dem Bukarester Strassen- und Badeleben auf die Leinwand und der schönste Dank für alle auf­gewandte Mühe ist wohl das Lebendige Interesse, mit der alle Teilnehmer der Vorführung folgten. Schliesslich sei noch erwähnt, dass am Sonn­abend, dem 29. Dezember^ im Gemeindesaal für die Jugend unserer Gemeinde auch eine Lichtbilder­vorführung stattfand. Herr M. Lang Hess wunderbar gelungene Aufnahmen von einigen, in die Umgebung von Bukarest unternommenen Ausflügen sehen und Herr A. Falk führte die Zuschauer in das Märchen­land, indem er die Geschichte von Dornröschen, dem braven Käfer Slim und die Abenteuer der bei­den Knaben Fritz und Fratz auf der Leinwand ab­­rollen liess. Schade, dass viele Eltern sich die Ge­legenheit entgehen Hessen, ihren Kindein eine-frohe eindrucksreiche Stunde zu schenken. Den beiden Veranstaltern sei nicht nur für diese Stunde Dank gesagt, sondern auch für die Bereitwilligkeit, am 26. Januar ebenfalls sich zur Verfügung zu stellen. Nr. 1 Stimmen aus dem Leserkreis. Aus der Gemeinde geht uns folgende Zuschrift zu : Immer wieder müssen wir mit Betrübnis fest­stellen, dass für uns evangelische Christen unser Gotteshaus nur am Sonntag zwischen 10—11 Uhr zugänglich ist. Ist dies wirklich nicht abzuändern ? Könnte die Kirche nicht täglich zu einer bestimmten Stunde wenigstens offen sein für solche Menschen, die aus dem Hasten des Alltags einen Augenblick der Sammlung und der Andacht suchen? Nachwort der Schriftleitung. Wir sind herzlich dankbar für jede Meinungs­äusserung über diese Frage. Bewerbungsaufruf. Die evang. Kirchengemeinde schreibt hiemit die Stelle des Gemeindeanwalles zur Besetzung aus. Die Stelle wird nur an evang. Glaubensgenos­sen mit akademischer, möglicht juristischer Bildung vergeben. Rechte und Pflichten nach Gesetz und Kirchen­ordnung. Besoldung nach Uebereinkommen. Bewerbungen mit Lichtbild, Lebenslauf und Zeugnisabschriften sind bis 31. Januar in der Ge­meindekanzlei, Str. Lutherana 16, abzugeben. Das Presbyterium der ev. Kirchengemeinde zu Bukarest. Kirchliche Mitteilungen. Sonntag, den 6. Januar 1946 (Epiphanias) vormittags U Uhr Gottesdienst. Predigt: Stadtpfarrer H. Petri. lü Uhr Kindergotlesd enst im Gemeindesaal. Mittwoch, den 9. Januar 1946, nachmittags halb 6 Uhr Stunde religiöser Besinnung. Sonnabend, den 12. Januar 1946 nachmittags halb 6 Uhr Bibelstunde. Sonntag, den 13. Januar 1946 (1, Sonntag nach Epi­­ohanias), vormittags 10 Uhr Gottesdienst. Predigt: Stadtpfarrer A. Herrmann. 10 Uhr Kindergottesdienst im Gemeindesaal. Mittwoch, den 16. Januar 1946, nachmittags halb 6 Uhr Stunde religiöser Besinnung. Sonnabend, den 19. Januar 1946, nachmittags halb 6 Uhr Bibelstunde. GESUCHT für Vormittag Schreibmaschinen­kraft für Deutsch und Rumänisch gegen freies Zim­mer im Zentrum der Stadt und bescheidenes Gehalt. Angebote sind an die Gemeindekanzlei, Strada Lutherana 16 erbeten. Heimkehrer, die über Maximilian (Mişu) Weber Auskunft erteilen können, werden um zweckdienliche Mitteilung gebeten an Frau Weber, Str. Precupeţi vechi 57. TIPOGRAFIA „COMERCIALA“

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