Deutsche Tagespost, Juli 1919 (Jahrgang 12, nr. 144-170)

1919-07-22 / nr. 162

IIJSZ Men inne anbtnban VESEDER A an an Wa lung in Klausenburg am 22.Deze­mber 1919 verlesen.Angeklagter soll in seiner Rede unter anderem folgende Worte gebraucht haben : Brüder, seien wir starr wie Stahl. Halten wir zusammen, melden wir uns in großer Zahl in den Kanzleien. Bilden wir ein großes Heer. Bis­­her Haben und die Oesterreicher unterjocht, jeßt wollen es die Rumänen. Ziehen wir das Schwert und stoßen wir es in die Rumänen wie einst die Juden, die Lanze in die Brust Christi”. Der Beuge Dr. Geller, der die Rede von Anfang an angehört hat, leugnet auf das entschiedenste, das Apathy solche Worte gebraucht habe. Der Sinn der Hede sei eher beschwichtigend als auf­­wiegelnd gewesen, obwohl die Versammlung gegen die SKarlsburger Beischlüfte protestieren sollte, in denen die Meinung der Magyaren nicht zum Ausdruc gekommen sei. Dr. Sarfa 3 erinnert sich des Telephongespräches, das Apathy in französischer Spraye mit Oberst Kratoc- Will geführt hat, in der er betonte, ‚er ‘mischt si in seine­n militärische Angelegenheiten. Beuge gerät auf die Lage des P­räsidenten, ob er französisch verstehe, in Verwirrung und behauptet, selbst zwar nicht zu sprechen, aber Dr. Apatey sehr gut zu verstehen. 930 Uhr wird die Sigung vertagt, und Sonnabend 9 Uhr Vormittag wieder fortgefegt. Dr. Schneller gibt seiner Freude Ausdruck, für den Angeklagten zeugen zu können, der während seines lang­­jährigen Wirkens an der Univerität schöne Dienste geleistet habe. Objtlt. Kraus sagt aus, daß die Gendarmerie von Apathy in seiner Weise gegen die Rumänen aufgehegt worden sei. Angeklagter habe sich auch nie in militärische Angelegenheiten gemischt, obwohl Objtl. Vor, der Kommandant der französischen Kommission in Budapest, ihn dazu ermächtigt habe. Bathory, der Vorlegende des Szeller Nationalrates, be­­zeugt, die Szeller seien selbständig und ihre Truppen nur vom Striegsminister abhängig ge­­wesen. Die Rekrutierung sei auf Befehl von­ der Regierung vorgenommen worden. Apathy habe in der rechten Beit wie sein anderer, da gute Einvernehmen mit den Rumänen gewünscht. Dr. Bap, gewesener Obergespan von Klausen­­burg, antwortet in allen vorgelegten Fragen zugunsten Apathys. Die aufwieglerischen Flug- Schriften­ seien von­ den Sozialdemokraten nach einem Aufruf der Budapester „Nepkava“ bestellt worden. Apathy. Habe aber immer betont, er dürfe seine Verordnung befolgt werden, die nicht ‚reine Unterschrift ‘zeige, damit nicht hinter seinem­ Rücken soviel Mißbrauch getrieben werde. Dbit. Kratoswin gibt ein genaues Bild über die Nefrutierung und das Verhalten der Stefler, denen gegenüber Apathy stets beschwichtigend aufgetreten sei. Apathy habe in der Tat auf seine telephonische Anfrage betont, er wolle sich nicht im militärische Angelegenheiten mischen und ein anders Mal, als ein Leutnant­ rumäni­­­cher Nation verhaftet worden war, selbst zu dessen Gunsten interveniert. Der Vorfall von Cigany und Branissa könne nicht mit Apathy in Verbindung stehen. Beide seien an Ort und Stelle entstanden. Der Rückzug der magyarischen Truppen sei aus Mißverständnissen nicht überall­­­erfolgt, da der von Apathy und General Berthelot angenommene Vertrag wegen der neutralen Zone nicht zur Ausführung ge­langte. Um 1 Ude wurde die Ligung vertagt. . Theater, Kunst und ‚Literatur. ‚von den physiologischen Grund­­lagen der Ethik, H ans Acdner, verlegt bei Reiffenberger in Medraich.­ Irgendwo in seiner Kritik der Kantiichen Philosophie sagt Schopen­­hauer beiläufig: „Ein Philosoph, der Klare Ge­­danken Hat, drückt Diese auch Klar aus.“ Adners Stil jedoch ist unklar, verworren und sprunghaft. Stellenweise wird scheinbar an vielleicht in undeutlicher Vorstellung vorhandene, jedenfalls aber nicht niedergeschriebene Gedanken­­gänge angeknüpft. Boll­ommen unverständliche und ungebräuch­­liche Ausdrücke übertürmen das arme Hirn des­­ Rejerd schon auf den ersten Seiten, und die nötige Erklärung folgt entweder überhaupt nicht so wenn, “dann Äußerst mangelhaft und­­ spät. Der Inhalt regt sich aus ganz unmöglichen Verbindungen idealistischer und materialistischer Ideen zusammen, was schon die Nebeneinander­­ung von Mulford und Shobis,, zweier urchaus infommensurabler Center, beweist. Heute noch von physiologischer Ethik zu sprechen ist ein Anachronismus schwerster Sorte. Über den phylosophischen Monismus E. Harckels und seiner Anhänger sind wir Gott sei Dant endgültig Hinaus. Die Sittlichkeit kann weder Sache der Physiologie, noch­­ überhaupt einer exakten Wissensaft sein, sondern steht gänzlich außerhalb des Empirischen. Hierin liegt eben ihre eigentliche Bedeutung. Der verkehrten Aufe­roffung des Ethischen aber auch die Ver­­wechslung von Erotis und Sexualität, welche beide in Wahrheit Gegenjage sind. Man braucht nicht Philosoph zu sein, um zu wissen, daß das Liebesgefühl zwar mit andern Empfindungen, wie z.B. patriotischer Begeisterung usw., gewisse Arc­nlichkeiten hat, der bloßen Sinnlichkeit aber direkt widerspricht. In Kapitel über Homosernalität erreicht Die Konfusion ihren Kulminationspunkt. Ueber die hier ausgeführten Gedanken kann un­­möglich ein auch nur halbwegs ernstes Urteil gefällt werden. Eine gewisse psychologische Beobachtungs­­gabe muß Ackner zugestanden werden. Was da über „Leben“ und „Erleben“, dann über das Verhältnis zwischen nahen Unverwandten gesagt wird, zeigt sicher von beachtenswerten Fähig­­keiten,­­ paßt jedoch nicht in den übrigen Rahmen und wäre eher dem poetischen als dem philosophischen Ausdruckk zugänglich. Im ganzen muß­ das Buch als ein miß­­glückter Versuch bezeichnet werden. Sein Er­­scheinen dürfte dem Kulturparorismus zuzus­ee der Icider gewisse Streife unseres altes fieberhaft schlitzelt. Die Kultur­ läßt sich nicht mit Absicht „machen“, sie wächst organisch und schafft sich selbst. R.— en _ Hermannstadı, Dienstag ERTL EOTRETU ET TERRENN KE­­Rn LEEREN BA ERIOTn A Area. AT ann Aus Hermannstadt, Hermannstadt, 21. Juli. Männergesangverein. Dienstag, den 22. und Dienstag, den 29. d. Mts. Proben für die Sommerliedertafel. Beizügliges Erscheinen Pflicht. Der Ausschuß. Ausflug Des W Ar­beiterbildungs­­vereines nach Großihenern. Der hie­sige Arbeiterbildungsverein unternahm vergan­­genen Sonntag einen äußerst gelungenen Aus­­flug nach Großscheuern. Beim Alten Berg wurde der Verein von den Großscheuernern mit Banderium empfangen. Auf die Begrüßungs­­ansprache antwortete Herr Seiförd. Im beiden Neben Hang der­ Gedanke wider, bh Stadt und Land zusammengehörten und ma­n­ bemühen müsse, neue Berührungspunkte zu finden und die durch den Krieg zum Teil ge­­loeerten Freundschaftsbande aufs neue zu fertigen. Der Gottesdienst in der Kirche in Großichenern wurde­ durch den Gesang des Vereines verschönt. Um 1 Uhr fand ein sehr zahlreich besuchtes Festessen im evangelischen Gemeindehause statt. Pfarrer Weber begrüßte den Verein und die erschienenen Gäste, besonders den früheren Ab­­geordneten Rudolf Brandsch und einen Ver­­treter unserer Stammesbrüder im Banat. Der Vorstand des Vereines, Herr Schingel, be­­antwortete die Begrüßung mit launigen Worten Er sprach dann noch Kirchenkurator Fuß im Namen der Großscheuerner Bauern und Rudolf dran­dich. Ale Neben gipfelten in dem Ge­­löbnis treuen Zusammenstehens und festen Zu­­sammenhaltens zwischen Stadt und Land. Am Schluffe des Festmahles vereinigte ein fröliches Tanzkränzchen die Jugend von Großscheuern und die jungen Mitglieder des Vereines. Der schöne Ausflug wird noch lange in der Erinne­­rng der Teilnehmer bleiben. Hermannstädter Turnverein. In den gestern, den 20 d. M., abgehaltenen Aus­­scheidungswetturnen gingen als Sieger hervor : Im Fünfkampf (Barren, Ned,­ugelstoßen, Hochsprung, 150 Metern Laufen): 1. Emil Qaupp, 2. Hans Wegmer, 3. Rudolf Schumann. Im Bierkampf (Pferd, Weitsprung, Diskuswerfen, 100 Meter Laufen): 1. Anton Lachmann, Mich. Gündish, 2. Karl Groß, 3. Samuel Engber­­t Dreikampf (Schleuderball-Weitwerfen, Drei­­sprung, 60 Meter Lauf): in der ersten Gruppe : 1. Friedrich Nuß, 2. Albert Fazelas, 3. Hans Henning; in der zweiten Gruppe: 1. Frid Schneider, 2. Walther Snopp, 3. Wolf. Außer­­dem kommen aus allen 4 Gruppen je 4 Turner zu dem am 27. d. M. im Jungenwalde statt­­findenden Entscheidungskampf. — Die Herren Turntatemitglieder werden für Donnerstag, den 24. d. M., zu einer Besprechung bei den Drei- Eichen gebeten. (Beginn­­: 9 Ude­abend, Der, Turnwart,­­ Umtausch der­ einseitig bedseuckten Banknoten.Die Idenkreditanstalt ist­ Her­­mannstadt besorgt den Umtausch der einseitig­ bedruckten­ Banknoten zu 200 Kronen und 25 Kronen»unverkehrsfähige Banknotec­serner die Einziehung von Giroguthaben bei der Oester­­reichisch-ungarischen Bank, sowie die Einlösung­­ von Saffenscheinen dieser Notenbank. Nähere­­ Auskünfte werden bereitwillig und kostenlos in der Wechselstube der Anstalt erteilt­ . Sommerfest der Modernen Bücherei. Die Eintritt­sarten für Mitglieder, ihre Ange­­hörigen und Gäste können von Montag, den 21. Juli, an in den Büchereistunden abgeholt werden... Zusammenschreibung von Tieren, Suhrwerten und Geschirren. Die Hermannstädteer ©. für Org. VI—VII bringt zur allgemeinen Kenntnis, dab zufolge der im Amtsblatte verlautbarten Berordnung Bi­. IV, Nr. 24340­88 ©. für Org. VI—VI, im Monate August I. 3. in allen Gemeinden die kommissionelle Konstriktion aller Tiere, Fuhr­­werke und Ges­­iete beginnen wird. Diese Arbeiten werden in allen Gebieten alljährlich vorgenommen und haben den Z­veck, den Behörden über das bei einer Mobilisierung zur Verfügung stehende Material genaue An­­hal­tpunkte zu geben und zu verhüten, daß die Bevölkerung durch willfällige und futterlose Nequilitionen geschädigt werde. Apothekendienst. Vom 20. Juli bis ein­­schließlich den 27. Juli hält die Carl Müllers dhe Apothese, Großer Ninz 10, für dringenden Arzneibedarf Diittag- und Nachtdienst. Verband der Festbesoldeten, Hers­mannstadt. Montag den 21.8. M. 6 Uhr abend Ausschußigung im Kleinen Somitats­­haussaal.e Die Mitglieder des vorbereitenden Ausschusses und die Vertrauensmänner werden dringend ers­ucht, unbedingt zu erscheinen,,­­ Sektion Hermannstadt S. S. B. Dr. Viktor Schulze, Vizenotär ist der Sektion Hermannstadt des S. SH. B. als gründendes Mitglied beigetreten. Spenden und Widmungen. Dem evang. Waisenhaus hat Oberstleutnant- Tierarzt Dr. Gustav Gösel statt werfender Blumen auf das Grab seines Freundes, des Adn.-Haupt­­manns Adolf Schöbeich, 20 K gespendet, wofür die Zutherhausleitung geziemenden Dank aus» spricht. «­­ Dem „Verein für Christbescherung aruter, noch nicht schulpflichtiger Kinder“ haben an­­läßlich des bevorstehenden Gartenfestes gespendet: Notarsgattin Frau Maria Jencin 9 hübiche Nippgegenstände und Y, Jugend Tischmesser und die Firma 3. Zofei Plat 10 große Aschen­­behälter aus Porzellan und 6 Porzellantasten. Für diese freundlichen Gaben dankt bestens die Bereingleitung. · „Dentiede EngespoR” ah in den en RL TENTEN BA 22. Juli 1918 ee A­N­EZ - ‚Belte 8 Volkswirtschaft. Ha­ndelsschulwesen. Bon Handelsschulprofessor Karl Hollinek. Wie eine Epidemie ist das Handels- und Spekulationsfieber­ über fast alle Schichten unserer Bevölkerung hereingebrochen. Zefallge­­schäfts-Gewinne aus Geschäften von Heute auf morgen lassen Zrusende ihr Heil in Landwirt­schaft und Industrie, in Verkehr und Handel suchen. D Optimismus, Geldgier und — ich fürchte nie zum gekinoften Teil — ehrliche Schaffens­­freudigkeit legen für unsere bisherigen­­­er­­hältnisse ganz ungewohnt­­ gewaltige Barm­ittel zusammen und lassen an allen Eclen und Enden neue Unternehmun­gen — eine immer größer wie die andere — aus dem Boden schießen. Heute mag wohl noch seine Vornahme als zu Eion erscheinen. Noch dient die­ anbre­­chende Aera wie ein Herrenloses Band vor uns. Es ist, als ob man nur die Hände auss­reben müßte, um in Reu­ß zunehmen das, wonga man fig Erfolg verspingt. Aber nicht ab­zufange­n mit Anspannung aller ihrer Sträfte werden die im ganzen Reich neu erstandenen Energien in Heftigem Konkurrenz­­kampf aneinanderprallen. Den Heiten mit flie­­genden Pfeisen und stets wachsender Nachfrage werden solche mit sinkenden Pfeifen und sch­wie­­rigen Abtag folgen. Es wird auf vorteilhfte Dr­­anisation bei Tag und Nacht zu sinnen geben. Wo man früher der Krone nicht achtete,­­muß man den Helfer berückschtigen, um den eine Ware billiger oder teurer zu haben ist. Den Sieg wird nicht die Menge der zu­­samm­engetragenen Kapitalien erringen; den Kampf wird nur positives Willen und ernstes Können entscheiden. "Ungeheuer mannigfaltig ist das große Handelsgewerbe, das nun auch uns in feise Nee versirk­en will. Ba5dlos sind feine Waren — zahllos feine D Organisationen, nicht zu vergessen feiner Hilfsorganisationen wie Transportmittel zu Land und zur Ges. Eisenbahntarifwesen, Binnen-Seeschiffahrt und Speditions-Versiche­­rungswesen uff. Währungsverhältnise — geldloser Berker — Boll uff. uff. Ich weiß, daß­ der Prophet in seinem Vaterlande nigt3 gilt. Ich weiß, daß der größte Teil, meiner geehrten Leser überlegen lächelt und meint, für unsere Verhältnisse reiche das große Einmaleind aus. Ich warne vor dem alten Fehler, der für jede Nachlässigkeit „Unsere V­erhältnisse“ als Sünden bod.vorgeschoben hat. Unsere Verhältnisse haben immer mehr verlangt als man ihnen ge­­geben hat. Uebrigens schaffen die Berhältnisse nicht uns,­sondern wir zwingen die Verhältnisse. Und heute Haben wir sie gezwungen — ganz plöß­­lich oder Nacht. An die Stelle der Tausende, die werbend in Handel und Industrie gelegen, sind Millionen getreten — nur zum geringen Zeit als Erlag für das entartete Geld — der „Start hter Erwerbstrieb. Wenn diesen Millionen nur die minimalste Ren­­tabilität beschieden ist,­— wenn sie ohne Nugen für den Unternehmer einfach nur in Um­laut sind, dann Hat Das Yet für alle Zeit und unseres Sündenbod3 beraubt. Im Hinblick auf das Heut und Morgen gilt es ,Fehlendes zu schaffen — Bestehendes zu ändern, so, daß die Tage der Entscheidung uns in erster Reihe finden, daß unserem Volk und seinen Kindern erhalten bleibe, was ihre Väter in günstigen Tagen errichtet haben. Der einzige Weg, den Samen auszustreuen, der reiche Früchte tragen wird, sind unsere Schulen im allgemeinen. Die Fachschulen im besondern. Nur die septeren sollen Gegenstand der folgenden Ausführungen sein. Unter­ Fachschulen versteht man jene Schulen, die ihren Schülern in der Richtung ihres bereits erwählten oder zu erwählenden Berufs eine Fortbildung angezeigen lassen. Die Fachsäulen zerfallen in die Fort­­bildungsschulen, und zwar kaufmännische und ge­­werbliche, und in die eigentlichen Fachschulen, ebenfalls kaufmännischen und gewerblichen und außerdem vo in höhere und niedere Fach­­-Schulen. Im Vordergrund waserer Interessen stehen die faufmännischen Anstalten, weshalb sich meine Ausführungen auf diese beschränken werden. Mir it 8, al­­b in erster Linie das Stiefkind unter den Schulen — die kaufmän­­nige Fortbildungsschule — bei ung Gremial- Handelsschule genannt — in liebevolle Pflege ge­­nommen werden müßte­n, ist nicht leicht diesem Säugling unter den Schulen aus den Windeln zu helfen. Zwei absolut divergierende Interessen drängen sich an die Wiege, jede bestrebt, das Kind in seinem Sinne zu erziehen. Schulmann und Lehrherr suchen sich gegenseitig die Vor­­mundschaft abzujagen. Der Schulmann hat im Rahmen der wachsenden Kulturbedürfnisse seines Bolfes, dessen Glied jeder seiner Zöglinge aktiv werden sol, insbesondere auch das Wohl jedes einzelnen im Auge. Er ist bestrebt jedem Individuum jo viel zu geben als es aufzunehmen imstande ist um ih, später seine Familie in dem harten Kampf ums Dasein behaupten zu können. .Mit de Interessen des Lehrers verbindet sich der Wunsch per Eitem ihren Kindern gerade nur das Beste für die Zukunft zu sehe­n Und zu diesem gesellt sich auch der Schüler­ freilich meist zu spät,weil erst,die gereiste Bekenntnis ihm den richtigen Weg weist. Diesem Dreibund steht der Lehrherr gegen­­über.Sein Egoismus ist in erster Linie aus Ausnützung der Arbeitskraft des Lehrlings bes dacht.Die Schule ist ihm­ in notwendigesUel­e­ und absolut kein integrierender Bestandteil der Lehrlingsausbildung.Die Abhängigkeit des Lehrlings­ von dem Lehrheren genügt um sich, und­­eßteren — wenigstend für die Dauer der Lehrzeit — das Uebergewicht zu sichern, € erscheint sie unverantwortlich, wenn die Wehrheren auf der einen Seite das Recht, die Leistungen ihrer Lehrlinge als wirtschaftl­iches Mequivalent für ihre aufgewendete Mühe dort in Anspruch nehmen, auf der anderen Seite von ihrer Verpflichtung für tadellose Ausbildung zu sorgen — nichts wissen wollen. Ohne Praxis seine Theorie, aber auch um­ gekehrt, gilt das Wort mehr denn je. Beide Halbheiten erstarken ‚nur an- und ineinander zu einem lückenlosen Ganzen. Praktische Lebensarbeit SR der schulent­­lassenen Jugend im Geschäft. In wirrem Durch­­einander und im umgebenerer alle legt der Lehrmeister Leben dem Heranwachsenden seine Lektionen vor. Das junge Gemüt kann ih­­a nicht zurechtfinden, er­­ bedarf einerseits eines Beistes, der noch einige Jahre in schulmäßiger Weise unterrichtend und erziehend seinen Ein­­fluß geltend macht, er braucht andererseits eine teoretische Zusammenfassung der gesamten Bra­­£ i8 und Durch D diese eine Ergänzung all dessen, was praftisch zu erlernen die Kürze der Lehr­zeit. Häufig Die Größe des Betriebes und sehr oft auch die Unmissenheit des Behrheren aus­­schließen. Lehrherr und Schule erfüllen­ ihre Pflicht nicht nacheinander, sondern neben und mitein­­ander. Nur eine absolute Einigung beider dann an Stelle unsered bestehenden Schulerjag es eine echte Schule entstehen Lassen. — «­­für einen gedeihlichen, Hau­ptbedir­gung systematischen Schulunterricht mit einem einsük asjlem als eststehenden Lehrplan ist eine gleiche Vorbildung des Schülermaterials.Den ewigen Klagen über die mangelhafte und grundverschie­­dene Vorbildung der Lehriiage könnten die Chefs, ein kasches Ende bekeiten durch den Entschluß, Bürgerschüler nur nach Absolvierung der 4.­ Klasse,Geschüler und Gymmiusiassen nur nach Besuch der ZJtlusse in die Lehre zu nehmen. Die Schute mc­ßie dissen Entschluß der Ges­­chäft sinhs werden ndm­en.Nss«bdstuck«erleih­en dadurch,daß sie allem in der Volge zu b­etender Gewerbestzuleüverwiese. Aus Gruxid eines solchen U­berteiqkommens könnte anch vectekusudee gege­njrisgu­t Geltung stehenden Lehrplanes geschritten werden. (Sortfegung folgt.) "Hauptsache. nach. tout -erhö Beits wirtschaftliche Sadiriäten, Dentshditerreigiiche Handelsbes­ziehungen mit Serbien. In allernächster Zeit wird eine Delegation nach Belgrad reisen, um die kommerziellen Beziehungen mit Jugo­­slawien aufzunehmen. (B-8.) Ein Schweizer Blearing.House für die Ausfuhr. Eine Kommission der Schweizer Großindustriellen hat vor kurzem eine Versamm­­lung abgehalten, um die Schaffung eines Elea­­ring-House-Dienstes zu besprechen, die den Schweizerischen Außenhandel erleichtern so. Die Länder sind augenbliclich alle in schwieriger finanzieller Lage und suchen das Ausgeben von Kapitalien zu verhüten. Das könnte Durch E­in­­führung von Tauschhandel mit dem Ausland erreicht werden. Ein Clearing. House würde die Ausfuhr erlauben, ohne die Bezagiang in Gl ‚zu fordern. 0. Verantwortlicher Schriftleiter für Volk­wirtschaft: Dr. phil. Sred Sigerus. a­nn an nn nn nn nn nn nn nn Rn EEn En nnn En 1 EEE ernennen · . n8 Den Erzählungen des Hans Sorg. 1.Fortlesung. Auch die Lehrzeit in Baters Haus ging zu Ende, und Hang, der junge Gesell, vertraut mit der Kunst der Schug- und Stiefelverfertigung, 303 Hinaus auf Wanderschaft. Der Weg ging nach damaligen Begriffen weit­­ bis nach Ungarn. Doch war der Aufent­­halt im Lande der heiligen Stefanskrone nicht von langer Dauer. Eine kleine aber sehr unangenehme Ursache trieb den Süngling bald wieder in die liebe und reinliche Heimat zurück. Er mußte in de3 ersten Meisters Haus, alswo er Arbeit fand, die Be­­­anntschaft der­­ Wanzen machen. Sein weltfremdes Gemüt war durch Die bisher unbekannte Plage und die schlaflosen Nächte derart aus aller Fassung gebracht, dag er wie’ein Schatten ‚umherschlich und jed­wede Lebens- und Arbeitsfreude verlor. Der dringenden Teilnahme seiner Meisters­­leute konnte er nur schwer die heimliche Not verraten. Als aber der Meister ihn Lachend.­erklärte, das sei nichts besonderes, er werde sich bald daran gewöhnen, denn Die Wanzen fänten in jener Gegend in den besten Häusern vor, da griff Hans Sorg, der Schustergeselle, bald wieder nach dem Wanderstab und kehrte heim nach Siebenbürgen. Ob nicht außer der Wanzenplage auch­ die Heimmehplage mitbesti­mmend war, kann geschicht­­ich nicht festgestellt werden. Genug, er kam wieder aus der Fremde im die geliebte Heimat zurüc­k jedoch nicht in das Vaterhaus, denn da wäre ihm zum mindesten ein spöttischen Empfang bereitet worden, sondern er wandte sich nach Schäßburg. "Dort in Schäßburg, wo er einst auf der­ Schule in die Theorie der Schulmeisterei einzu­­dringen hoffte, w­urde er nun in einer Schuster­­werkstätte heimisch. Es waren schöne Zeiten für dem jungen Geselen. Wenn die Tagesarbeit vorüber war, dann kam Frau Mufita zu Ohren. Was er einst vom Dorfschulmeister gelernt hatte, brachte nun echlen Gewinn; er konnte als Mitglied einer Art Stadtkapelle, der sogenannten Turner, seine Kunst genießen und genießen Lassen. Wenn einer gestorben war und begraben w­urde, machten sie ihm die Musil dazu, wenn die Leute tanzen mollten,­ wenn jemand seinen Namenstags feiern sollte, immer waren die Turner mit ihren Klängen dabei. So gab es manch fröhliche Stunde und angenehme Zerstreuung. Ueberhaupt war­ Schäßburg zu jener Zeit das Paradies der Handwerker. Das Kunstwesen erfreute Sees Gewerbe oft hat schönster Ordnung und Achtung, stand in Blüte und fand reich­­lichen Verdienst, weshalb auch Behaglichkeit und Lebensfrohsinn Dort wohnten. Und dabei war alles gut und billig. Was war das doch für ein geruhsames, sattes und seliges Leben ! Und so ein Sonntag! Am Morgen holte der Gesell sein schwarzes Gewand hervor, bürstete, pußte und wick­te sich für den Sirchgang, denn der mußte dantag sein. In der Kirche hatte jede Zunft ihr beson­­­dere Gestühl mit dem Zeichen des Handwerkes und einem Bibelspruch auf der Rüdwand. Nach dem Gottesdienst war gleich das fest­­liche Mittagsmahl, hierauf rechnete der Meister mit den Gesellen die Wochenarbeit ab und an den Lohn, und dann­ ging man in einen Bolts­­­­garten. Ausrüstung dazu — ein ganzer Gulden in der Zajchel Dort wurde Kegel geschoben bis in den Abend Hinein. Zur Stärkung des Leibes gab es einen Schweinebraten, so groß wie ein Suppenteller, und eine Schüffel Ka­­jalat. Dazu trank man einen Liter guten Kodel­­taler Wen — und ging nach­ bezahlter Bed­e befriedigt und mit barem Rest von dem Gulden in der Tasche­ nach Haus. D­jerum­­ Ja, es waren behaglich Zeiten, wenn aus der Mangel an öffentlichen Bequemlichkeits­­einrichtungen sehr groß war. Die Menschen von damals waren in mancher Hinsicht auffallend anspruchslos und mußten ss mit gutem­ Humor in allen auch noch so mißhiigen Lagen zurecht zu finden. So war es zur Regenzeit und im nassen Winter eine Halsbrecherische K­unst, durch eine Gasse oder über eine Straße zu verfehren. Man half ss auf eine Höchst primitive Weise, es wurden einfach große Steine in den Drehk geworfen, und dann mochte jedermann seine Sprung und Schwebefertigkeit erproben. Köstlich war es, wenn ein Ball im Stadt­­haussaal stattfand. Dann fette sich die Meisters­­tochter, um ihr Ballkleid und die zarten Schuhe vor einem zu frühen Untergang zu retten, in ein leeres Waffenschaff, und der Lehrbub und der jüngste Gesell Hatten die ehrenvolle, doch höchst schwierige Aufgabe, das schöne Bild über allen Straßendreht hinüber zu schaffen. Das aber war oft eine sehr kritische Ges­­chichte. War einer von den beiden Vertrauens­­männern ein schlechter Turner, oder überhaupt ein schlechter Kerl, oder Hatte er einen­c­­­hristlichen Zorn auf des Meisters Töchterlein, — na, dann gab es leicht einen kräglichen Unfall. Manchek Lehrbub mußte zur Ballzeit in nähere schmerzhafte Berührung mit dem suies viemen treten. * * * Bon Schäßburg führte das Lebensschifflein den Schustergesellen Hans Sorg nach Mühlbach. Er zog dorthin, um auch eine andere Gegend seines Heimatlandes kennen zu lernen, und hatte seine Ahnung, daß er sich in dieser Stadt für immer verankern werde. Er war damals genau 20 Jahre alt, und wenn in solchem Alter Die Stimme des Herzens sich erhebt, dann ist das Lebensgeschick rasch entschieden. Als er nach Mühlbach einwanderte, fand er da ein regsames, wohlhabende Leben. Die­­ Durlacher, die als Handwerker waren, hatten zur Zeit ihrer Ansiedlung reichen Grundbefig erhalten, und so waren die emsigen Meutschen im Lauf der Jahre alle Bauern und Gewerbe­­treibende zu Vermögen gelangt.­­ Das aber lie fte bei fleißiger Arbeit ein recht frögliches­ und gutgenährtes Dasein Be Was Wunder? Die L­andwirtschaft brachte alle Lebensmittel für Menschen und Tiere ein ; was darüber war, wurde verkauft. gärten fülten den Seller, sodaß in jedem Haus der nötige Stoff reichlich und gut war. Die Erzeugnisse der Werkstätte fanden reißende Ab­­nahme, denn die ganze weite Gegend vom Ge­­birge duch die Maroschebene bis an Die Grenze des Siebenbürger Landes war auf die deutschen Handwerker angewiesen. Ueberallhin bezogen diese die Jahrmärkte, um Geld heimzu­­bringen. So fan­d ein Hand Sorg mitten in die Fülle hinein. Bald hatte er­st ein blondes Durlacher Mädchen für sein junges Herz gefunden, und ohne weitere Schwierigkeiten wurde Hochzeit ge­­halten. Der junge Meister ward in die ehrsame Zunft aufgenommen, die junge Frau brachte Grund, Weingarten, Haus und Hof mit in die Ehe, die Werkstätte wurde aufgetan, Gesellen und Lehrjungen, Knecht und Magd zogen ein, und dann begann das Schaffen. Und wie geschafft wurde ! Das flog alles nur so. Dabei Singen und Pfeifen und manch­­mal auch Fluchen vom Morgen bis zum Abend. Hans Sorg, der junge Meister, konnte nun seine verschiedenen Fähigkeiten und Kenntnisse voll und ganz entfalten. Bald stand Hinter dem Wohnhaus im Blumengarten ein Bienen­­schopfen und im großen Garten Hinter der Scheune wurde eine Baumschule angelegt. (Sortregung folgt.) 1 sich Gefellentage erzählt. in Schäßburg gedacht Wie der spätere Meister Hans Sorg feiner und davon Die Weln-

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