Deutsche Tagespost, September 1919 (Jahrgang 12, nr. 198-222)

1919-09-12 / nr. 207

Seite 2 Hermannstadt, Freitag ».-—..«-.-»a«,—-y·.».--.«s»»-» m­patnat hen Er ne­nn „Dentige Tagehyor” veau in Budapest, 4. Besitz, Donaugasse 3, und ist zunächst mit organisatorischen Vorarbeiten beschäftigt. Deutschösterreich. Die deutschösterreichische Nationalver­­sammlung und Die­ses Friedens. 11. September. Die Alldeutschen waren gegen die Unterzeichnung. Die Sozial­­demokraten beschlossen, den Für Die Unterzeich­­nung zu stimmen, außer wenn auch die christ­­lichsoziale Partei dafür eintrete. Damit nicht sie die alleinige ein Verantwortung Dieser treffe. Schließlich hielt Staatskanzler bei den Wiener K Kommunisten Deutschland, Haltung Renner Exporte, auf Grund dessen eine Verein­­barung zwischen Parteien erzielt wurde. (P..B.) Strenge Maßn­ahmen auch gegen Wien,11.September.Dem Berliner Beispiel feiend hat auch die Wiener Regie­­rungs die särfsten Maßn­ahmen gegen die bol­­schewistische Bewegung getroffen.Bei allen be­­kann­­ten Anhängern des Kommunismus wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen, einige wegen Berbergung von Waffen vor Gericht gestellt. Die Wiener Bevölkerung, und in erster Reihe die Sozialdemokratische Partei, die ihre Einig­­keit unbedingt wahren will, unterstügt Die Regierung in dieser Arbeit.‘ (T.X. D.) Die Forderung auf Aenderung der ‚Deutschen V­erfassung. ‘Lyon, 11. September. Bezüglich der Note der Entente an Deutschland wegen Vertitel 61 erfährt Le Temps, daß alle deutschen Minister aus Berlin abmesend seien, so daß die Entscheidung über die Note vom Unterstaatssekretäe Hanel getroffen werden würde.­­­(8B.) #2 von, 11. September. Der oberste Rat prüfte. in seiner Sagung ven Montag­morgen Dies von­ der deutschen Regierung auf die Note­ der verblindeten vom 2. September eingelaufene Antwort. (Streichung de Kapitel 61 der deutschen Verfassung. « (P.-B.) Beginnend-r wirtschaftlicher Auf­­schwung Deutschlan­ds. Wien,11.September.Aus Berlin wird gemetzldeh daß die ersten Transporte deutscher Grangener aus Frankreich und England in­ Deutschland eingetroffen seien.Durch die Heimi­beförderung,dieser Gefangenen gewinnt die wenische Industrie sehr beträchtliche Arbeits­­kräfte,sodaß sie in sch k­urzer Zeit wieder ims­­tände sein wird,für den Export so viel als möglich zu liefern.Wie verlautet,soll zwischen den deu­tschen und englischen Regierung ein­ Sciildera­bkommen getroffen worden sein,dem­­gemäß ein Wareraustausch zwischen England und Deutschland in bedeutenden Umfange auf­­genommen werden sol. Die Ausfuhr nach­­ Italien hat Deutschland bereits begonnen.­­ Sternlosigkeit für deutsche Deserteure. „Wien, 11. September. Aus Berlin wird gemeldet, daß die deutsche Negierug dieser Tage einen Exlah veröffentlichen wird, wonach allen im­ Ausland befindlichen Deserteuren Straflosig­­keit i­ngesichert wird, sowie daß der Staat für ihre Heimmbeförderung Sorge tragen werde. Der­­ Erlaß­­ der­ deutschen Regierung bezweckt der deutschen Industrie so viele Arme als nur mög­­lich zuzuführen. Wie verlautet, sollen ss nur in­ der Schweiz 45.000 deutsche Deserteure (?) befinden, die sehnsüchtig die Heimkehr erwarten. (T.­A.D.) « Lyon, .­­efangenen­­"— nicht Unterzeinung Von­ der Frieden­sk­­onferenz. is Tittonii geht n­ach Rom zurü­ck. «Lyon,.11.Septem­ber.Titton«i dürfte­­ sich«­voraussichtlich im Liife dieser Woche nach Unterzeichnung des ‘»Österreich nach Rom begeben. Italien will beschleunigte KHeimien "2. Dung aller Striegägefangenen. Berlin, 11. September. Triedend mit Deutsch­­(BP. 2.) einer Mailänder Meldung Sera* aus Paris mitgeteilt wird, Hat der oberste Rat der Alliierten auf Antrag Italiens beschlossen, daß durch alle Staaten sofort beginnen Ob­ Der Beichluß des Rates fachlich, durch, die Mitteilung als Wie nach dem „Corriere bella die Nachendung der erste Wat Kriegs­­haupt­­Stalien“ veran­­laßt, daß Italien wurde die Ge»­fifation des riedensperteanges abzumarten. Tiechoslowatei, fangenen heimsenden werde, ohne die hatie­­­same Konferenz der Arbeitgeber und der Arbeiter des Metallfaches einberufen solle, um eine Ver­­ständigung herbeizuführen. Die Metallarbeiter erklärten im vorhinein, daß sie die Arbeit solange nicht aufzunehmen gedächten, als ihre Syndikat (TA. D.) Die Tracekoslowakei und die Unter­­­zeichnung Des Friedens, Lyon, 11. Sptember. Bei der tschecho­­slowak­ischen Regierung haben die Anträge des in der Teschener Frage zuständigen Ausschusses an den obersten Not tiefen Eindruck gemacht. Der Ministerrat beratschlagte über die Art, gegen diese Anträge, Verwahrung einzulegen. E$ wurde beschlossen, daß der tschechoslowak­ische Delegierte den Vertrag mit Deutschösterreich zum Reichen des P­rotested nicht unterfertigen solle Dem­­gegenüber ist festzustellen, Daß der Vertrag keine Bestimmung in der Teschener Frage enthält, wohl aus dem Grunde, damit in Prag seine Beischlüsse gefaßt würden. Daher ist es möglich, daß der Delegierte zur Zeichnung bevollmächtigt wird. (P.­B)) Eine Beziöhnungsrede Tufard. Prag, 11. September. Ministerpräsident Tufar besuche auf seiner Informationsreise durch Deutschböhmen zuerst Komotau. Nach­­ einem Besuch­ der Mannesmann-Röhrenwerte und nach Anhörung verschiedener Deputationen reiste der Ministerpräsident nach Weipert, wo er eine politisch sehr bemerkenswerte Rede hielt. Er sagte nämlich, daß er im der X Tichecho- Slowakei seine Bürger zweiten oder Dritten Ranges geben werde, sondern einfach Bürger ohne Unterschied der Nationalität. Jedes Belt hat die Gleichberechtigung;­ niemand kann sie ihm mehr neh­­men. Man kann sie ihm wohl für kurze Zeit absprechen, aber nicht für immer. Im alten Oesterreich hat man uns zu unterdrücken beraucht, und das große, mächtige alte Reich ist an unserem Widerstande zugrunde gegangen. Man kann ein große Welt auf die Dauer nicht unterdrücen. Als Zurufe laut wurden: „Besser machen Io antwortete Tufar: „Ja, meine Herren, jegt wollen wir zeigen, daß wir etwas gelernt haben, aber nicht nur die Tschechen, wir alle zusammen, Sie und wir.“ Eerschienene Karhrichten. Antisemitische uch­amepene in Deutschl­and. Wien, 11. September. Aus Berlin wird gemeldet, daß in Deutschland sich eine immer bedeutender werdende antisemitische Strömung bemerkbar mache. Einige tausend ge­wesener und gegenwärtiger deutscher aktiver Ofrigiere hätten einen Verein gegründet, in dessen Hauptzweck der Kampf gegen die Juden und gleichzeitig Die Wiederherstellung der Monarchie in Deutschland sei. (TU. D.) Denelin verspricht eine Demokratiie Agrarreform. Barihau, 11. September. Aus Kiew wird gemeldet, daß General Denelin, um nicht auch dem traurigen Schicjal Admiral­­ Roltschals zu verfallen, beschlossen Habe, nach Möglichkeit demokratische Ansichten zu vertreten, damit er den Boden unter der Masse des Volkes nicht verliere. Demzufolge hat er in allen von ihm in den achten Tagen befreiten Gebieten durch Maueranschläge bekanntgegeben, daß sein erster Sedante die Durchführung einer gründ­­lichen und demokratischen Agrarreform sei, um die Bauern mit Grund zu beziehen. Wie ge­­meldet wird, haben die Maueranschläge des Generals auf die Benollierung ihren Eindruck nicht verfehlt, obwohl sie zu den Minsterraten, von denen Denefin umgeben ist, sein sonder­­liche Vertrauen hat. (T.4. D.) Ammestie in Italien. Paris, 11. September. Aus Rom wird gemeldet, daß Justizminister Mortara im Einverständnis ‚mit der italienischen Regierung dem W­arlament einen A­mnestiegefegentwurf vorgelegt habe. Die Amnestie soll ss auf alle militärischen Vergehen, mit Ausnahme‘ der Desertion vor dem Feinde erstreben. (Ted. D.) Streit der amerikanischen Metalls arbeiter. Paris, 11. September. Aus Newyork wird gemeldet, daß Die Deetallarbeiter troß persönlichen Einschreiteng des B­räsidenten Wilson den Streit nicht einstellen wollen. Wilson hatte in der seäten Zeit fast täglich Unterredungen mit dem Präsidenten der amerikanischen Arbeiterver­­eine Gompers, D dessen Vorschlag er auch an­­nahm, daß er (Wilson) dieser Tage eine gemein- Sängers Frau aus dem Hause gelastet hätte, feiert Möller in selbstverfagtem Prolog Lexau, erhalten deutsche Lieder nicht nur von den Hermannstädter Choiren, sondern meisterhaft auch vom Sarantchebei d­er philharmonischen­ Verein und der Lugoscher Gemwerbeliedertafel vorge­­tragen, den schönen Naum und erheben jedes G:müt zu edler Begeisterung. Die dem An­­denken Lerang geweihte Matinee und Das Konzert von Sonntag Abend litten, wie auch­ das Bankett vom selben Tage daran, daß zuviel geistige Nahrung geboten wurde. Die Dar­­bietungen waren durchwegs auf erfreuliche Höhe. Außer den oben erwähnter ‚pielver­­k sprechenden Männerchören hörten wir eine Sopranistin mit leichtflüffiger, angenehmer Stimme in zwei italienischen Arien und Drei Ehopinstüce vom blinden Slavierfünstler Karl Mathes vorgetragen, der unter dem tiefen Eindruck des Massenchpres „Wie’s dah­im war“. Dant sagend, von sich selbst fragte: „IH bin dem Moses der schwäbischen Mufik, ich bin Die schwäbische Drusik I* Auf Schritt und Tritt Hatten wir das Empfinden, daß in Diesem schönen Neuland, in Diesem­­ prachtvollen Bolt­hose Güter Schlummern, daß Die wertvollen Gaben bloß geweckt und angeregt werden müßten, damit auf allen Gebieten — nicht nur wie bisher auf unwirtschaftlichem — Schönes und Gutes See. Die verkehrreiche Stadt mit über 60 Tabritbetrieben, ähnelt in einer Beziehung Husarest: Neben modernen Prachtbauten auch nicht amtlich anerkannt werde. Kaiser Karl geht nach Italien. Bern. 11. September. Erlan­er Karl gedenkt in einigen Monaten die Schweiz zu verlassen, um sich nach Italien in eines Der Schlösser seiner Gemahlin zu begeben. Der ge­­scheiterte Bersuch Erzherzog Josefs, in Un­­garn wieder eine Habsburgische Monarchie ein­­zuführen, hat dem gewesenen Kaiser den rechten Hoffnungstraum genommen, weswegen er si vom Öffentlichen Leben zurüczuziehen und nur für seine Familie zu leben wünscht. (TU. D.) Denkmäler Tür das belgische Königs­paar in Antwerpen. Paris, 11. Septem­ber. Aus Brüssel wird gemeldet, daß auf Initiative der Stadt in Antwerpen ein Kämpferstandbild König Alberts und ein Standbild der Königin als Stanfen­­ich weiter errichtet werden wird. (TU. D.) ! Bereinigung Badens und Württembergs zu einem ihn mächtigen Staat. Die „Neue Badische Landeszeitung“ m­eldet, dab ich in Baden und Württemberg eine Strö­­mung zu Gunsten der Bereinigung der zwei Staaten fühlbar mache. Der Abgeordnete der Nationalversammlung Brisgau hielt vor seinen Freiburger Wählern eine Rede, die sehr beifällig aufgenommen wurde: Es handle sich um ein Gegenstück zu dem rheinischen Staat, der in Gründung begriffen sei und das Reich habe sein Recht ein Veto einzulegen. Denn wenn die Beoblferung erlaunt habe, daß die Bereinigung in ihrem Interesse Liege, so gebe es seinen Befehl aus Berlin, der sie abhalten konnte, sich von dem Reich zu trennen. (?) « «. Auszug aus der Beror­ uung Nr. 21 in 25 ‚(verbesserte). 1. 8 Medertreter werden bes­trachtet: a) Diejenigen, weile ohne die Asicht in öffentlichen Zot­len, Bahn­höfen, Eisenbahnen, auf der Straße 2e., wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreffs Kriegsope­­rationen, Situation und BDiäloration der Truppen, militärische Verfügungen oder Sachen betreffe der rumänischen Armee, verbreiten, kolportieren oder bestätigen. b) Diese Weberbretungen werden von den Militär-Anwaltsneften ges r­gtet und­ abgeurteilt, im der ersten und rechten Instanz mit Keffer bis zu einem Jahr und einer Geldstrafe bis au 2000 Lei. ‚Wenn eine der oben angeführten Webertretungen zum Zi­ede der Spio­­nage oder Des V­errates angeführt worden sind, werden sie im Sinne der­­ bestehenden Kriegegeiege angemrteilt. herzhaftes, festes Zugreifen, um Belegnahmte von rechtmäßig ihnen zusom­menden Gütern. In welchem Geist die Jugend Jon vor 20 Jahren auflebte, was die nationale Unduld­samkeit Üibte, zeigen die folgenden Fälle: Ein Professor der ungarischen Literaturgeschichte pr­­äßlte­ mir, daß er im Gymnasium seiner Dolkating folgend, ungarische literarische Werte fildweise vertilgte, aber nicht. Davon wußte, daß einige Stilometer weit von seinem Ge­­leitetsort der größte Dichter der Schwaben, Nikolaus Lenau, geboren sei, der geniale, leidenschaftliche Schilderer des Lebens seiner underländischen Heimat, dessen 117. Ge­­burtstag wir eben jegt in Temejchwar feierten, bis ihn ein­­ rumänischer Mittelschüler darauf aufmerkssam machte: „Ihr Schwaben habt ja einen berühmten Dichter... !" — Ein viel» sagendes Beispiel! — Ein anderer Herr er»­zählte mir bei gutem Temejchwarer Bier, daß er wegen nationaler — pangermanischer Um­­triebe — fast in Disziplinaruntersuchung ge­ formen sei, da er — die Beitschrift — „Von der Haide“ bezogen Habe, und mit dem schwäbisc­hen Schriftsteller ®. Drendi-Hommenau ‚zu berfegten und gleichzeitig Beamter zu sein, sei etwas mit dem Grundlag der Staatsbürger. Er Unvereinbares — eine Unmöglichkeit ges­wesen. Und Heute? — Nach zwanzig Jahren,­ während dessen nie ein deutsches Wort an der Bühne des städtischen Theaters der Deuts­­chen LBuhdrerschaft erklang, wie wenn der K% im Stadtinneren reifende Sulacugfelder, Die d:3 Ausbau: harren und Kleine Borstadtgäns­chen. Sie ist groß und breit angelegt, nennt noch große Baustellen im Zentrum ihre eigen und verfügt über einen seltartigen Parkgürtel. Von der serbischen 100-Tagewirtschaft sind noch einige wenige traurige Spuren zu sehen. Auffallend ist, daß es dem ganz wenigen rumänischen Militär gelingt, eine musterhafte Ordnung auf­­recht zu erhalten. Auf den Straßen klingen neben Deutschen, meist ungarische Laute, an unser Ohr. Häufig machen wir die Erfahrung, da man, sobald unser Deutschtum offenbar wird, Sofort zu gemütlichen Deutsch übergeht: Die Tündhe [hoinder. Was sol ich, Heiter erwachtes, freies Temejschwar, weiter aus Deinen Mauern be­­rıhten? Wie man in deinen glänzenden aff­e­­häufern bei wilder HZigeuner musst den gold­­roten Ausbruch des Banates trifft, ohne das Schredgespenst allzu feüher Sperrstunde vor Augen zu haben — oder von anderen und in Sieben­­bürgen jegt noch verwehrten Annehmligkeiten ? — Von deinen Grauen will ich noch sprechen, den ernst-heitern , ruhig-lebhaften Sch­wä­­binnen Nach dem Hauptkonzert am Sonn­­tag wurde eifrigst dem Zange gehuldigt. Wir wenige Tanzlustige aus Siebenbürgen machten dabei manch’ schöne überraschende Ento­cdang. Warum verschweigen, wie wohltuend das harmonische Wien der jungen Medizinerin — e­iner echten Sywäkin — wirkte, deren Körper die Gesund­­heit und Kraft der Eiche mit der Grazie und . « 12. September 1919 U Re. 207 PENEETEPEE NENNE: ec nn « Tage giieliigteitegt.«" Hermannstadt, 11. September. Ein Dementi. Das Preßbüro meldet: Gegenüber den von den Blättern „Steagul“ und „Epoca“ gebrachten Nachrichten sind wir zu der Feststellung ermächtigt, daß der leitende Re­­gierungsrat seinen Sondergesandten in Budapest hat. Dr. Johann Erdekyi hat seitens des Regierungrates seine amtliche Betrauung erhalten. Der Abschied der Czernowiter deutschen Universität. Wie die Czerno­­wiger Blätter melden, verliehen die Czerno­­wiger deutschen Universitätsprofessoren Sonn­­abend­nachmittag die Stadt. Auf dem Bahn­­hof hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge aus allen Kreisen der Bevölkerung eingefunden, um von den Professoren Abschied zu nehmen. Viele Augen waren feucht, als der Zug sich in Bewegung . Die Hlanienburger Wddd­aten­­kammer bat unlängst, wie die „Patria“ be­­richtet,­­ mit ausführlicher Begrü­ndung den Be­­schluß gefaßt, „daß die Höchste richterliche It­­tanz für Die von Der rumänischen Armee be­feßten und auf Grund der Karlsburger Ent­­schließung für immer mit Rumänien vereinigten Gebiete als Sektion des S­affattonshofes des Königreiches Rumänien in Bukarest durch ein verfassungsmäßig gegengezeichnetes Defretgejeg Seiner Majestät eingerichtet werde. Diese Sektion wäre in organischer Verbindung mit dem Kassationshof zu organisieren und in der Folge wären die Richter Durch verfassungsgemäß gegen­­gezeichnetes königliches Dekret mit den Attributen der Unabhängigkeit, Unabregbarteit und auf Lebensdauer zu ernennen. Ebenso wären durch Dekretzeien die grundlegenden Normen für die Nechtsprechung der in Hab­sburg mit Rumänien vereinigten Gebiete festzustellen.“­­. Bei diesem Zu­sammenLJankq weisen wir au­f einen „Gereggeberiiche Bereinheitlichung, — Zu­sammenveruf m­­it eines Juristkntonsiresses in Bu­karest«betitelten Aufsatz der»«0lmineata« von 7. September Hin, in dem ausgeführt­­ wird,. Daß eines der schwersten Probleme, die Vereinheitlichung der Geseßziehung mit den an­­geschlossenen Gebieten je. Schon seit lange habe sich die Notwendigkeit einer weitgehenden radikalen Reform auf allen Gebieten der ru­­mänischen Geleggebung gezeigt, die heute durch das erstgenannte Wrodlen kompliziert würde. Im Verlaufe des Anfrages sagt der Beifall:r: „Von Anfang an müssen wir lasen, Daß Die vorbereitete geseßgeberliche Vereinheitlichung nicht beabsichtigt, den neuen Gebieten alle Gelege des alten Königreiches aufzuzwingen. Eine solche unwillfärliche und dem Z­u­geist feindliche Reform würde für die zukünftige Entwicklung des Landes eine ernste Schw­ierigkeit bilden.” In Industriekreisen des Königreiches würde im Zusammenhang mit der sozialen Bewegung die Frage der­­ Zusamm­enberufung eines großen Juristenkongresses in Bukarest erörtert, der Durch Ausfhäfe ale Entwürfe für Die angedeuteten Reformen vorzubereiten Hätte, Der Eigentümer Dei „Nern" — Mitglied einer Einbrecherbande. Wir entnehmen der „&zernomwiger allgemeinen Z­i­­tung“, daß es den Bemühungen Der Polizei ge­­lungen ist, eine organisierte Einbrecherbande zu verhaften, welche am 31. August in Linoleum­­geschäft Hand einen verwegenen Einbruch aus­geführt und einen Geldbetrag von 27.000 Kronen entwendet hatte. Unter den Anführern des Kon­­sortiums befindet sich auch Günther Neumayer, der Eigentümer der Kulturzeitschrift „Der Nerv“. Weitere Untersuchungen ergaben, daß Neumayer bereit an mehreren Einbruchsdiebstählen be­­teiligt war, Maßnahmen­ gegen Die Arbeiter­ und Soldatenräte in Deutschland. Man meldet an Berlin, daß die Negierung sich ent­ ichlossen habe, neuerdings gegen den ausübenden Berliner Rat der­ Arbeiter- und Soldaten-Orga­­nisation einzuschreiten. Seit einigen Wochen war der Nat blog aus Una­bhängigen und Komm­u­­nisten zusamm­engesegt. Die Sozialisten hatten ihn verlassen. Andererseit­­s wollte der Rat aus eigenem Antrieb­ und unabhängig von jedem Einfluß der Regierung, nach seinen eigenen Met­hoden neue Wahlen im Maße der Arbeiter vor­­nehmen. Die Regierung hat die Lokale des aus­­übenden Rates militärisch belogen, einige seiner Mitglieder verhaften und einen großen Teil der Rapiere beschlagnahmen lassen. Die „­­reiheit“ protestiert gegen­­ diesen „neuen Gewaltast“ .Nostes und kündigt an, daß der Nat seine Sigungen in einem andern Gebäude abhalten werde. Ein ermordeter Hauptmann. Aus Großwardein wird berichtet: In der Nacht vom 30. auf den 31. August drangen fünf Einbrecher in die Wohnung des gewesenen Honvedhaupt­­mannes Dito Vuchlich ein und ermordeten diesen. Die Mörder ergriffen nach der Tat, ohne etwas geraubt zu haben, die Flucht, Vuchlich war 4. Honvedregiment an. Eine demotrallige Gräfin. Die Be fißerin­ des Schloßgutes Eug in Nindbadh (Nieder­bayern), die 22jährige Gräfin Marianne von Hohental und Bergen, hat si­ch­ einem 25 jährigen Bauer ihres­ Dorfes verlobt. Ihre Mutter war eine geborene Gräfin Törring, die eine Schwägerin der verstorbenen Kronprinzessin Nupprecht und der belgischen Königin war. Wenn man ich im Film sieht... Wenn man fi im Film steht, so ist das nicht immer ein angenehmer Eindruck besonders nicht für einen Filmschauspieler, der Selbstkeit­ be»­eigt. Dabei ist aber dieses Sichselbstbeobachten im Film das wichtigste Mittel, um ein wirklich guter Filmtdarsteler zu werden. Died betont 34 Jahre alt und gehörte dem ehemaligen Sisitizitäs der Zaune perband? — Und habe diese zurückaltende Beigeidenheit! — Bur­gprobe ein Heiteres Zwiegespräch: bei wiegenden W­al­zerklängen. Er ieggart überlegen: „Treiben Sie auch Musif, gnädiges Fräulein?" Sie: „sa, ein weair Slavier”, Darauf er wieder nedende „Ni ja, ein bißchen Stlavierspiel gehdrt ja schließlich zum guten Ton, wie Das Klavier feldst zu einer vollständigen Heirats­­aussteuer." — Exit nachher stellte sich Heraus, daß er mit der kteinen, deren Kopf nach Laien und Farben jeden Maler­­ hätte bes geistern müssen, über die Musikverhältnisse am Berliner S Konservatorium und über Wiener Konzerte gar anreiend plaudern ließ. So manches Mädel wanderte — auch bem­ „Schwäbi­­schen Rationaltanz“, dem gemütlichen Landler, — aus einem Arme in den andern und schwank­e zol­hen Sachsen und Schwaben,­­ ehe der Morgen graute, Staumt waren jedoch zwischen gleich­­gestauten Seelen zarte Beucen entstanden, so mahnte die rosenfingrige Aurora zum Scheiden. Man tarf mit einem Gefühl ihrer Wehmut, die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen im Banat oder in Siebenbürgen aussprechend. Nach kurzen Schlummer bon ganzer zwei Stunden Dauer nahmen und — allzu rasch leider — wieder unsere reserbierten Eisenbahn­­mager auf und während der Zug uns in Die weite, sonnige Ebene entführte, dachte zurück denkend wohl mancher: „Hab Dank, Temeih­­war mit­ unseren liebenswürdigen Freunden, für Die Schönen Sc­hwarzrotgoldenen Zügel“ eine Filmdiva in einer Plauderei, in der sie erzählt, wie eie sich zum ersten Male im Film sah: „E8 war eine furchtbare Erfahrung, und ich Hatte mich vorher mie, selbst spielen fegen, und ich Dachte, er müßte sehr nett sein, nachdem ich so oft von anderen Leuten gesegen worden bin. Wan Hatte mir immer gesagt, mein Spiel sei gut, und das wollte ich mit meinen eigenen Augen bestätigt finden. Aber es kam ganz anders. Das erste, was ich sah, war eine Handbewegung. IH glaubte 6is dahin immer, daß meine Handbewegunger natürlich und an­­mutig seien, aber nun fand ich sie steif und eckig, wie die einer Marionette. Er sah aus, wie, wenn ich noch niemals meine Hände im Leben bewegt Hätte Dann die nägste Ent­­täuschung. IH bin immer stolz, auf die Art und W­eise gemeten, wit der ich auf die Bühne in einen Raum tert. Nun jag ich mich von dem Hintergrund einer großen Halle nach vorne schreiten, und da war nichts von Anmut und Slegang Sein Mädchgen auf dem Erdencund ist je so plump doch einen Raum gegangen, wie ich auf dem Zılm! Ich mochte schließe­nh gar nicht glauben, daß die Darstellerin auf Der Zerawand ich selbst war. Es war die furcht­­barste Enttäuschu­ng meines Beben. Über diese Enttäuschung war Heilsam für mich, und ich gave eye viel aus ige gelernt,­­­ bedarf langer Zeit und mühevoller Arbeit, bevor man eine que Sılaschauspielerin wird. Und der beite und schnellste Weg, eine gute Filmdarstellerin zu werden, ist der, daß man sig immer wieder selbst ansieht und seine Sılasegler erkennt. Das ist die Heilsame Erfahrung, die ich machte, als ich michy zum ersten Male im Film sah“. Das Zestament Garnegies. Amsterdam wird gemeldet: Das Bureau meldet aus New York, daß das Testa­­ment Carmegies veröffentlicht worden ist. Carnegie fig: seinen Befig auf 25 bis 30 Millionen Dollar. Seine Syellungen während Aus seines 2.beng belaufen sich auf 43 bis 50 Mil­­lionen Dollar. Er Hinterließ zahlreice Stif­­tungen für wohltätige Einrichtungen, außerdem Jahresrenten von 10.000 Dollar an Lloyd George Zaft und Morley sowie Jahresrenten von­­ 5000­­ Dollar für die Witwen der­ früheren Präsidenten ieveland und Roosevel. Der Hauptteil jenes Viermahts­tiftes und die Skunftwerke fallen Frau Lar­­negie zu. Hochschulbmid der Südostdeu­tschen­ Ausweis Nr-25(abgeschlossen­"am­ 8.Sep­­tember):Zur Erinnerung an­ Bürgermeister«­­stellvertreter Albert v.Hoch-m­eister spenden die Hilfsbeamtinnen des Stadtmagistrates von Hermannstadtls OKconen.­—Dr.med.Norbert Wagner,Sächsischg Reem 1001 Kronen.—­­Gesamtergedais bis heute 1 M Mitglieder mit zusammen 2464l Kronen 81 Heller·Georg Müller,Archivar,Leiter des Archivs der sächsischen Nation und der Slatherm­annstadt (Rathaus, Archiv), · Reuteriche | Theater, unit un Literatur. wi heute Wohltäter der Menschheit. Die erste der vom Theaterverein veranstalteten Vor­­stellungen Dieses Schauspieles findet Donnerstag im Stadttheater statt. Weitere Vor­­stellungen Sonnabend, Sonntag und Dienstag. Kartenausgabe täglich von 10—12 Uhr vor­­mittags und von 3—5 Uhr nachmittags an der Theaterkaija. Konzert berühmter ru­mänischer Künstler. Zwei der her­vorragendsten jüngeren Talente Großrumäniens — Sofrate Barozzi (Geige) und Alfed Alejsandrescu (Klavier) — veranstalten am Sonntag, den 13. dv. M, im Unitumsaale ein einziges Konzert unter dem Hohen rotefiorate ihrer Majestät der Königin Maria. Näheres wird morgen be­­kanntgegeben. Die Herren Barozzi und Alessan­­d diesen sind königlich zumännige Kantonervirturen.. Sinut Yamjı un­d Nobelpreisträger. Nach Schwedischen Zeitungen hat die juwedische Akademie entschieden, hat der diesjährige Mobel­­preis für Literatur dem norwegischen Dichter Kant Hamsun zuerteilt werden sol. Hamsun steht in 59. Lebensjahre. Den ersten großen schriftstellerischen Erfolg brachte ihm sein Roman „Hunger“ ein, worin er mit einem Siählage in die erste Seide der literaris­chen E­zähler rückte. Es ist vielleicht das eigen«­artigste Sudh Hamsuns, weil es wie sein anderes dem unmittelbaren Erlebnis seine Ent» stehung verdankt, und es besißt das, was wir heute mit dem Kant Hamsunschen Stil in Ver­­bindung bringen, in ausdrudsvollster Eigen­­milligkeit: Die ‚stemnde an zusa­mmenraffender Sharakteristik, die mehr das Absonderliche als das Machtgängige, mehr das Psychologische als das außen Sichtbare sucht, und den teilnahms­­vollen, warten "Humor, den fine Moll: t­op 0.8 U­ngemtachs, in dem sie leben, in eine Sphäre höherer Lebendigkeit und Geistigkeit rückt. Später folgten die Erzählungen „Mysterien“, „Redakteur Zyage“, „Schwärmer“, „Ban“, „Siella“ und­ „Bıktoria*”, die seinen Namen in immer weitere Bereife trugen. Auch al Dramatiker trat Ham­­sun mit wechselndem Erfolg auf. Das schönste Buch von Iyar it eine Nerjebeschreibung, die unter dem Titel „Vater dem Halbmond“ erschienen ist. Kaut Hamsuns Erzählerkunst besagt auch bei uns viele­reunde, denen Die Nachricht, dab der Berfasler des „Danger“. Buches jeßt als Nobelpreisträger über Nacht ein reicher Bann geworden ist, aufsichtige Freude bereiten wird. Vom Schuhmtagerlehrling zum Träger des Nobelpreised. FZürwagt eine Ent­­wirlung, die in ihrem wechselvollen Anlauf etwas eyt Hamjunjges au­fig hat. ö : Stimmen aus dem Leserkreis. (Für die in viele Rubrit aufgenom­m­enen Einsendungen übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung.) Einladung zu der am 19. und 20. September [. 3. in Hermannstadt stattfindenden­­ Vertreterversamm­­el der siebenbürgisch-sächsischen Gesamtlehrer­­art. Ne

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