Deutsche Tagespost, September 1919 (Jahrgang 12, nr. 198-222)
1919-09-12 / nr. 207
Seite 2 Hermannstadt, Freitag ».-—..«-.-»a«,—-y·.».--.«s»»-» mpatnat hen Er nenn „Dentige Tagehyor” veau in Budapest, 4. Besitz, Donaugasse 3, und ist zunächst mit organisatorischen Vorarbeiten beschäftigt. Deutschösterreich. Die deutschösterreichische Nationalversammlung und Dieses Friedens. 11. September. Die Alldeutschen waren gegen die Unterzeichnung. Die Sozialdemokraten beschlossen, den Für Die Unterzeichnung zu stimmen, außer wenn auch die christlichsoziale Partei dafür eintrete. Damit nicht sie die alleinige ein Verantwortung Dieser treffe. Schließlich hielt Staatskanzler bei den Wiener K Kommunisten Deutschland, Haltung Renner Exporte, auf Grund dessen eine Vereinbarung zwischen Parteien erzielt wurde. (P..B.) Strenge Maßnahmen auch gegen Wien,11.September.Dem Berliner Beispiel feiend hat auch die Wiener Regierungs die särfsten Maßnahmen gegen die bolschewistische Bewegung getroffen.Bei allen bekannten Anhängern des Kommunismus wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen, einige wegen Berbergung von Waffen vor Gericht gestellt. Die Wiener Bevölkerung, und in erster Reihe die Sozialdemokratische Partei, die ihre Einigkeit unbedingt wahren will, unterstügt Die Regierung in dieser Arbeit.‘ (T.X. D.) Die Forderung auf Aenderung der ‚Deutschen Verfassung. ‘Lyon, 11. September. Bezüglich der Note der Entente an Deutschland wegen Vertitel 61 erfährt Le Temps, daß alle deutschen Minister aus Berlin abmesend seien, so daß die Entscheidung über die Note vom Unterstaatssekretäe Hanel getroffen werden würde.(8B.) #2 von, 11. September. Der oberste Rat prüfte. in seiner Sagung ven Montagmorgen Dies von der deutschen Regierung auf die Note der verblindeten vom 2. September eingelaufene Antwort. (Streichung de Kapitel 61 der deutschen Verfassung. « (P.-B.) Beginnend-r wirtschaftlicher Aufschwung Deutschlands. Wien,11.September.Aus Berlin wird gemetzldeh daß die ersten Transporte deutscher Grangener aus Frankreich und England in Deutschland eingetroffen seien.Durch die Heimibeförderung,dieser Gefangenen gewinnt die wenische Industrie sehr beträchtliche Arbeitskräfte,sodaß sie in sch kurzer Zeit wieder imstände sein wird,für den Export so viel als möglich zu liefern.Wie verlautet,soll zwischen den deutschen und englischen Regierung ein Sciilderabkommen getroffen worden sein,demgemäß ein Wareraustausch zwischen England und Deutschland in bedeutenden Umfange aufgenommen werden sol. Die Ausfuhr nach Italien hat Deutschland bereits begonnen. Sternlosigkeit für deutsche Deserteure. „Wien, 11. September. Aus Berlin wird gemeldet, daß die deutsche Negierug dieser Tage einen Exlah veröffentlichen wird, wonach allen im Ausland befindlichen Deserteuren Straflosigkeit ingesichert wird, sowie daß der Staat für ihre Heimmbeförderung Sorge tragen werde. Der Erlaß der deutschen Regierung bezweckt der deutschen Industrie so viele Arme als nur möglich zuzuführen. Wie verlautet, sollen ss nur in der Schweiz 45.000 deutsche Deserteure (?) befinden, die sehnsüchtig die Heimkehr erwarten. (T.A.D.) « Lyon, .efangenen"— nicht Unterzeinung Von der Friedenskonferenz. is Tittonii geht nach Rom zurück. «Lyon,.11.September.Titton«i dürfte sich«voraussichtlich im Liife dieser Woche nach Unterzeichnung des ‘»Österreich nach Rom begeben. Italien will beschleunigte KHeimien "2. Dung aller Striegägefangenen. Berlin, 11. September. Triedend mit Deutsch(BP. 2.) einer Mailänder Meldung Sera* aus Paris mitgeteilt wird, Hat der oberste Rat der Alliierten auf Antrag Italiens beschlossen, daß durch alle Staaten sofort beginnen Ob Der Beichluß des Rates fachlich, durch, die Mitteilung als Wie nach dem „Corriere bella die Nachendung der erste Wat KriegshauptStalien“ veranlaßt, daß Italien wurde die Ge»fifation des riedensperteanges abzumarten. Tiechoslowatei, fangenen heimsenden werde, ohne die hatiesame Konferenz der Arbeitgeber und der Arbeiter des Metallfaches einberufen solle, um eine Verständigung herbeizuführen. Die Metallarbeiter erklärten im vorhinein, daß sie die Arbeit solange nicht aufzunehmen gedächten, als ihre Syndikat (TA. D.) Die Tracekoslowakei und die Unterzeichnung Des Friedens, Lyon, 11. Sptember. Bei der tschechoslowakischen Regierung haben die Anträge des in der Teschener Frage zuständigen Ausschusses an den obersten Not tiefen Eindruck gemacht. Der Ministerrat beratschlagte über die Art, gegen diese Anträge, Verwahrung einzulegen. E$ wurde beschlossen, daß der tschechoslowakische Delegierte den Vertrag mit Deutschösterreich zum Reichen des Protested nicht unterfertigen solle Demgegenüber ist festzustellen, Daß der Vertrag keine Bestimmung in der Teschener Frage enthält, wohl aus dem Grunde, damit in Prag seine Beischlüsse gefaßt würden. Daher ist es möglich, daß der Delegierte zur Zeichnung bevollmächtigt wird. (P.B)) Eine Beziöhnungsrede Tufard. Prag, 11. September. Ministerpräsident Tufar besuche auf seiner Informationsreise durch Deutschböhmen zuerst Komotau. Nach einem Besuch der Mannesmann-Röhrenwerte und nach Anhörung verschiedener Deputationen reiste der Ministerpräsident nach Weipert, wo er eine politisch sehr bemerkenswerte Rede hielt. Er sagte nämlich, daß er im der X Tichecho- Slowakei seine Bürger zweiten oder Dritten Ranges geben werde, sondern einfach Bürger ohne Unterschied der Nationalität. Jedes Belt hat die Gleichberechtigung; niemand kann sie ihm mehr nehmen. Man kann sie ihm wohl für kurze Zeit absprechen, aber nicht für immer. Im alten Oesterreich hat man uns zu unterdrücken beraucht, und das große, mächtige alte Reich ist an unserem Widerstande zugrunde gegangen. Man kann ein große Welt auf die Dauer nicht unterdrücen. Als Zurufe laut wurden: „Besser machen Io antwortete Tufar: „Ja, meine Herren, jegt wollen wir zeigen, daß wir etwas gelernt haben, aber nicht nur die Tschechen, wir alle zusammen, Sie und wir.“ Eerschienene Karhrichten. Antisemitische uchamepene in Deutschland. Wien, 11. September. Aus Berlin wird gemeldet, daß in Deutschland sich eine immer bedeutender werdende antisemitische Strömung bemerkbar mache. Einige tausend gewesener und gegenwärtiger deutscher aktiver Ofrigiere hätten einen Verein gegründet, in dessen Hauptzweck der Kampf gegen die Juden und gleichzeitig Die Wiederherstellung der Monarchie in Deutschland sei. (TU. D.) Denelin verspricht eine Demokratiie Agrarreform. Barihau, 11. September. Aus Kiew wird gemeldet, daß General Denelin, um nicht auch dem traurigen Schicjal Admiral Roltschals zu verfallen, beschlossen Habe, nach Möglichkeit demokratische Ansichten zu vertreten, damit er den Boden unter der Masse des Volkes nicht verliere. Demzufolge hat er in allen von ihm in den achten Tagen befreiten Gebieten durch Maueranschläge bekanntgegeben, daß sein erster Sedante die Durchführung einer gründlichen und demokratischen Agrarreform sei, um die Bauern mit Grund zu beziehen. Wie gemeldet wird, haben die Maueranschläge des Generals auf die Benollierung ihren Eindruck nicht verfehlt, obwohl sie zu den Minsterraten, von denen Denefin umgeben ist, sein sonderliche Vertrauen hat. (T.4. D.) Ammestie in Italien. Paris, 11. September. Aus Rom wird gemeldet, daß Justizminister Mortara im Einverständnis ‚mit der italienischen Regierung dem Warlament einen Amnestiegefegentwurf vorgelegt habe. Die Amnestie soll ss auf alle militärischen Vergehen, mit Ausnahme‘ der Desertion vor dem Feinde erstreben. (Ted. D.) Streit der amerikanischen Metalls arbeiter. Paris, 11. September. Aus Newyork wird gemeldet, daß Die Deetallarbeiter troß persönlichen Einschreiteng des Bräsidenten Wilson den Streit nicht einstellen wollen. Wilson hatte in der seäten Zeit fast täglich Unterredungen mit dem Präsidenten der amerikanischen Arbeitervereine Gompers, D dessen Vorschlag er auch annahm, daß er (Wilson) dieser Tage eine gemein- Sängers Frau aus dem Hause gelastet hätte, feiert Möller in selbstverfagtem Prolog Lexau, erhalten deutsche Lieder nicht nur von den Hermannstädter Choiren, sondern meisterhaft auch vom Sarantchebei der philharmonischen Verein und der Lugoscher Gemwerbeliedertafel vorgetragen, den schönen Naum und erheben jedes G:müt zu edler Begeisterung. Die dem Andenken Lerang geweihte Matinee und Das Konzert von Sonntag Abend litten, wie auch das Bankett vom selben Tage daran, daß zuviel geistige Nahrung geboten wurde. Die Darbietungen waren durchwegs auf erfreuliche Höhe. Außer den oben erwähnter ‚pielverk sprechenden Männerchören hörten wir eine Sopranistin mit leichtflüffiger, angenehmer Stimme in zwei italienischen Arien und Drei Ehopinstüce vom blinden Slavierfünstler Karl Mathes vorgetragen, der unter dem tiefen Eindruck des Massenchpres „Wie’s dahim war“. Dant sagend, von sich selbst fragte: „IH bin dem Moses der schwäbischen Mufik, ich bin Die schwäbische Drusik I* Auf Schritt und Tritt Hatten wir das Empfinden, daß in Diesem schönen Neuland, in Diesem prachtvollen Bolthose Güter Schlummern, daß Die wertvollen Gaben bloß geweckt und angeregt werden müßten, damit auf allen Gebieten — nicht nur wie bisher auf unwirtschaftlichem — Schönes und Gutes See. Die verkehrreiche Stadt mit über 60 Tabritbetrieben, ähnelt in einer Beziehung Husarest: Neben modernen Prachtbauten auch nicht amtlich anerkannt werde. Kaiser Karl geht nach Italien. Bern. 11. September. Erlaner Karl gedenkt in einigen Monaten die Schweiz zu verlassen, um sich nach Italien in eines Der Schlösser seiner Gemahlin zu begeben. Der gescheiterte Bersuch Erzherzog Josefs, in Ungarn wieder eine Habsburgische Monarchie einzuführen, hat dem gewesenen Kaiser den rechten Hoffnungstraum genommen, weswegen er si vom Öffentlichen Leben zurüczuziehen und nur für seine Familie zu leben wünscht. (TU. D.) Denkmäler Tür das belgische Königspaar in Antwerpen. Paris, 11. September. Aus Brüssel wird gemeldet, daß auf Initiative der Stadt in Antwerpen ein Kämpferstandbild König Alberts und ein Standbild der Königin als Stanfenich weiter errichtet werden wird. (TU. D.) ! Bereinigung Badens und Württembergs zu einem ihn mächtigen Staat. Die „Neue Badische Landeszeitung“ meldet, dab ich in Baden und Württemberg eine Strömung zu Gunsten der Bereinigung der zwei Staaten fühlbar mache. Der Abgeordnete der Nationalversammlung Brisgau hielt vor seinen Freiburger Wählern eine Rede, die sehr beifällig aufgenommen wurde: Es handle sich um ein Gegenstück zu dem rheinischen Staat, der in Gründung begriffen sei und das Reich habe sein Recht ein Veto einzulegen. Denn wenn die Beoblferung erlaunt habe, daß die Bereinigung in ihrem Interesse Liege, so gebe es seinen Befehl aus Berlin, der sie abhalten konnte, sich von dem Reich zu trennen. (?) « «. Auszug aus der Beror uung Nr. 21 in 25 ‚(verbesserte). 1. 8 Medertreter werden bestrachtet: a) Diejenigen, weile ohne die Asicht in öffentlichen Zotlen, Bahnhöfen, Eisenbahnen, auf der Straße 2e., wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreffs Kriegsoperationen, Situation und BDiäloration der Truppen, militärische Verfügungen oder Sachen betreffe der rumänischen Armee, verbreiten, kolportieren oder bestätigen. b) Diese Weberbretungen werden von den Militär-Anwaltsneften ges rgtet und abgeurteilt, im der ersten und rechten Instanz mit Keffer bis zu einem Jahr und einer Geldstrafe bis au 2000 Lei. ‚Wenn eine der oben angeführten Webertretungen zum Ziede der Spionage oder Des Verrates angeführt worden sind, werden sie im Sinne der bestehenden Kriegegeiege angemrteilt. herzhaftes, festes Zugreifen, um Belegnahmte von rechtmäßig ihnen zusommenden Gütern. In welchem Geist die Jugend Jon vor 20 Jahren auflebte, was die nationale Unduldsamkeit Üibte, zeigen die folgenden Fälle: Ein Professor der ungarischen Literaturgeschichte präßlte mir, daß er im Gymnasium seiner Dolkating folgend, ungarische literarische Werte fildweise vertilgte, aber nicht. Davon wußte, daß einige Stilometer weit von seinem Geleitetsort der größte Dichter der Schwaben, Nikolaus Lenau, geboren sei, der geniale, leidenschaftliche Schilderer des Lebens seiner underländischen Heimat, dessen 117. Geburtstag wir eben jegt in Temejchwar feierten, bis ihn ein rumänischer Mittelschüler darauf aufmerkssam machte: „Ihr Schwaben habt ja einen berühmten Dichter... !" — Ein viel» sagendes Beispiel! — Ein anderer Herr er»zählte mir bei gutem Temejchwarer Bier, daß er wegen nationaler — pangermanischer Umtriebe — fast in Disziplinaruntersuchung ge formen sei, da er — die Beitschrift — „Von der Haide“ bezogen Habe, und mit dem schwäbischen Schriftsteller ®. Drendi-Hommenau ‚zu berfegten und gleichzeitig Beamter zu sein, sei etwas mit dem Grundlag der Staatsbürger. Er Unvereinbares — eine Unmöglichkeit geswesen. Und Heute? — Nach zwanzig Jahren, während dessen nie ein deutsches Wort an der Bühne des städtischen Theaters der Deutschen LBuhdrerschaft erklang, wie wenn der K% im Stadtinneren reifende Sulacugfelder, Die d:3 Ausbau: harren und Kleine Borstadtgänschen. Sie ist groß und breit angelegt, nennt noch große Baustellen im Zentrum ihre eigen und verfügt über einen seltartigen Parkgürtel. Von der serbischen 100-Tagewirtschaft sind noch einige wenige traurige Spuren zu sehen. Auffallend ist, daß es dem ganz wenigen rumänischen Militär gelingt, eine musterhafte Ordnung aufrecht zu erhalten. Auf den Straßen klingen neben Deutschen, meist ungarische Laute, an unser Ohr. Häufig machen wir die Erfahrung, da man, sobald unser Deutschtum offenbar wird, Sofort zu gemütlichen Deutsch übergeht: Die Tündhe [hoinder. Was sol ich, Heiter erwachtes, freies Temejschwar, weiter aus Deinen Mauern berıhten? Wie man in deinen glänzenden affehäufern bei wilder HZigeuner musst den goldroten Ausbruch des Banates trifft, ohne das Schredgespenst allzu feüher Sperrstunde vor Augen zu haben — oder von anderen und in Siebenbürgen jegt noch verwehrten Annehmligkeiten ? — Von deinen Grauen will ich noch sprechen, den ernst-heitern , ruhig-lebhaften Schwäbinnen Nach dem Hauptkonzert am Sonntag wurde eifrigst dem Zange gehuldigt. Wir wenige Tanzlustige aus Siebenbürgen machten dabei manch’ schöne überraschende Entocdang. Warum verschweigen, wie wohltuend das harmonische Wien der jungen Medizinerin — einer echten Sywäkin — wirkte, deren Körper die Gesundheit und Kraft der Eiche mit der Grazie und . « 12. September 1919 U Re. 207 PENEETEPEE NENNE: ec nn « Tage giieliigteitegt.«" Hermannstadt, 11. September. Ein Dementi. Das Preßbüro meldet: Gegenüber den von den Blättern „Steagul“ und „Epoca“ gebrachten Nachrichten sind wir zu der Feststellung ermächtigt, daß der leitende Regierungsrat seinen Sondergesandten in Budapest hat. Dr. Johann Erdekyi hat seitens des Regierungrates seine amtliche Betrauung erhalten. Der Abschied der Czernowiter deutschen Universität. Wie die Czernowiger Blätter melden, verliehen die Czernowiger deutschen Universitätsprofessoren Sonnabendnachmittag die Stadt. Auf dem Bahnhof hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge aus allen Kreisen der Bevölkerung eingefunden, um von den Professoren Abschied zu nehmen. Viele Augen waren feucht, als der Zug sich in Bewegung . Die Hlanienburger Wdddatenkammer bat unlängst, wie die „Patria“ berichtet, mit ausführlicher Begründung den Beschluß gefaßt, „daß die Höchste richterliche Ittanz für Die von Der rumänischen Armee befeßten und auf Grund der Karlsburger Entschließung für immer mit Rumänien vereinigten Gebiete als Sektion des Saffattonshofes des Königreiches Rumänien in Bukarest durch ein verfassungsmäßig gegengezeichnetes Defretgejeg Seiner Majestät eingerichtet werde. Diese Sektion wäre in organischer Verbindung mit dem Kassationshof zu organisieren und in der Folge wären die Richter Durch verfassungsgemäß gegengezeichnetes königliches Dekret mit den Attributen der Unabhängigkeit, Unabregbarteit und auf Lebensdauer zu ernennen. Ebenso wären durch Dekretzeien die grundlegenden Normen für die Nechtsprechung der in Habsburg mit Rumänien vereinigten Gebiete festzustellen.“. Bei diesem ZusammenLJankq weisen wir auf einen „Gereggeberiiche Bereinheitlichung, — Zusammenveruf mit eines Juristkntonsiresses in Bukarest«betitelten Aufsatz der»«0lmineata« von 7. September Hin, in dem ausgeführt wird,. Daß eines der schwersten Probleme, die Vereinheitlichung der Geseßziehung mit den angeschlossenen Gebieten je. Schon seit lange habe sich die Notwendigkeit einer weitgehenden radikalen Reform auf allen Gebieten der rumänischen Geleggebung gezeigt, die heute durch das erstgenannte Wrodlen kompliziert würde. Im Verlaufe des Anfrages sagt der Beifall:r: „Von Anfang an müssen wir lasen, Daß Die vorbereitete geseßgeberliche Vereinheitlichung nicht beabsichtigt, den neuen Gebieten alle Gelege des alten Königreiches aufzuzwingen. Eine solche unwillfärliche und dem Zugeist feindliche Reform würde für die zukünftige Entwicklung des Landes eine ernste Schwierigkeit bilden.” In Industriekreisen des Königreiches würde im Zusammenhang mit der sozialen Bewegung die Frage der Zusammenberufung eines großen Juristenkongresses in Bukarest erörtert, der Durch Ausfhäfe ale Entwürfe für Die angedeuteten Reformen vorzubereiten Hätte, Der Eigentümer Dei „Nern" — Mitglied einer Einbrecherbande. Wir entnehmen der „&zernomwiger allgemeinen Zitung“, daß es den Bemühungen Der Polizei gelungen ist, eine organisierte Einbrecherbande zu verhaften, welche am 31. August in Linoleumgeschäft Hand einen verwegenen Einbruch ausgeführt und einen Geldbetrag von 27.000 Kronen entwendet hatte. Unter den Anführern des Konsortiums befindet sich auch Günther Neumayer, der Eigentümer der Kulturzeitschrift „Der Nerv“. Weitere Untersuchungen ergaben, daß Neumayer bereit an mehreren Einbruchsdiebstählen beteiligt war, Maßnahmen gegen Die Arbeiter und Soldatenräte in Deutschland. Man meldet an Berlin, daß die Negierung sich ent ichlossen habe, neuerdings gegen den ausübenden Berliner Rat der Arbeiter- und Soldaten-Organisation einzuschreiten. Seit einigen Wochen war der Nat blog aus Unabhängigen und Kommunisten zusammengesegt. Die Sozialisten hatten ihn verlassen. Andererseits wollte der Rat aus eigenem Antrieb und unabhängig von jedem Einfluß der Regierung, nach seinen eigenen Methoden neue Wahlen im Maße der Arbeiter vornehmen. Die Regierung hat die Lokale des ausübenden Rates militärisch belogen, einige seiner Mitglieder verhaften und einen großen Teil der Rapiere beschlagnahmen lassen. Die „reiheit“ protestiert gegen diesen „neuen Gewaltast“ .Nostes und kündigt an, daß der Nat seine Sigungen in einem andern Gebäude abhalten werde. Ein ermordeter Hauptmann. Aus Großwardein wird berichtet: In der Nacht vom 30. auf den 31. August drangen fünf Einbrecher in die Wohnung des gewesenen Honvedhauptmannes Dito Vuchlich ein und ermordeten diesen. Die Mörder ergriffen nach der Tat, ohne etwas geraubt zu haben, die Flucht, Vuchlich war 4. Honvedregiment an. Eine demotrallige Gräfin. Die Be fißerin des Schloßgutes Eug in Nindbadh (Niederbayern), die 22jährige Gräfin Marianne von Hohental und Bergen, hat sich einem 25 jährigen Bauer ihres Dorfes verlobt. Ihre Mutter war eine geborene Gräfin Törring, die eine Schwägerin der verstorbenen Kronprinzessin Nupprecht und der belgischen Königin war. Wenn man ich im Film sieht... Wenn man fi im Film steht, so ist das nicht immer ein angenehmer Eindruck besonders nicht für einen Filmschauspieler, der Selbstkeit be»eigt. Dabei ist aber dieses Sichselbstbeobachten im Film das wichtigste Mittel, um ein wirklich guter Filmtdarsteler zu werden. Died betont 34 Jahre alt und gehörte dem ehemaligen Sisitizitäs der Zaune perband? — Und habe diese zurückaltende Beigeidenheit! — Burgprobe ein Heiteres Zwiegespräch: bei wiegenden Walzerklängen. Er ieggart überlegen: „Treiben Sie auch Musif, gnädiges Fräulein?" Sie: „sa, ein weair Slavier”, Darauf er wieder nedende „Ni ja, ein bißchen Stlavierspiel gehdrt ja schließlich zum guten Ton, wie Das Klavier feldst zu einer vollständigen Heiratsaussteuer." — Exit nachher stellte sich Heraus, daß er mit der kteinen, deren Kopf nach Laien und Farben jeden Maler hätte bes geistern müssen, über die Musikverhältnisse am Berliner S Konservatorium und über Wiener Konzerte gar anreiend plaudern ließ. So manches Mädel wanderte — auch bem „Schwäbischen Rationaltanz“, dem gemütlichen Landler, — aus einem Arme in den andern und schwanke zolhen Sachsen und Schwaben, ehe der Morgen graute, Staumt waren jedoch zwischen gleichgestauten Seelen zarte Beucen entstanden, so mahnte die rosenfingrige Aurora zum Scheiden. Man tarf mit einem Gefühl ihrer Wehmut, die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen im Banat oder in Siebenbürgen aussprechend. Nach kurzen Schlummer bon ganzer zwei Stunden Dauer nahmen und — allzu rasch leider — wieder unsere reserbierten Eisenbahnmager auf und während der Zug uns in Die weite, sonnige Ebene entführte, dachte zurück denkend wohl mancher: „Hab Dank, Temeihwar mit unseren liebenswürdigen Freunden, für Die Schönen Schwarzrotgoldenen Zügel“ eine Filmdiva in einer Plauderei, in der sie erzählt, wie eie sich zum ersten Male im Film sah: „E8 war eine furchtbare Erfahrung, und ich Hatte mich vorher mie, selbst spielen fegen, und ich Dachte, er müßte sehr nett sein, nachdem ich so oft von anderen Leuten gesegen worden bin. Wan Hatte mir immer gesagt, mein Spiel sei gut, und das wollte ich mit meinen eigenen Augen bestätigt finden. Aber es kam ganz anders. Das erste, was ich sah, war eine Handbewegung. IH glaubte 6is dahin immer, daß meine Handbewegunger natürlich und anmutig seien, aber nun fand ich sie steif und eckig, wie die einer Marionette. Er sah aus, wie, wenn ich noch niemals meine Hände im Leben bewegt Hätte Dann die nägste Enttäuschung. IH bin immer stolz, auf die Art und Weise gemeten, wit der ich auf die Bühne in einen Raum tert. Nun jag ich mich von dem Hintergrund einer großen Halle nach vorne schreiten, und da war nichts von Anmut und Slegang Sein Mädchgen auf dem Erdencund ist je so plump doch einen Raum gegangen, wie ich auf dem Zılm! Ich mochte schließenh gar nicht glauben, daß die Darstellerin auf Der Zerawand ich selbst war. Es war die furchtbarste Enttäuschung meines Beben. Über diese Enttäuschung war Heilsam für mich, und ich gave eye viel aus ige gelernt, bedarf langer Zeit und mühevoller Arbeit, bevor man eine que Sılaschauspielerin wird. Und der beite und schnellste Weg, eine gute Filmdarstellerin zu werden, ist der, daß man sig immer wieder selbst ansieht und seine Sılasegler erkennt. Das ist die Heilsame Erfahrung, die ich machte, als ich michy zum ersten Male im Film sah“. Das Zestament Garnegies. Amsterdam wird gemeldet: Das Bureau meldet aus New York, daß das Testament Carmegies veröffentlicht worden ist. Carnegie fig: seinen Befig auf 25 bis 30 Millionen Dollar. Seine Syellungen während Aus seines 2.beng belaufen sich auf 43 bis 50 Millionen Dollar. Er Hinterließ zahlreice Stiftungen für wohltätige Einrichtungen, außerdem Jahresrenten von 10.000 Dollar an Lloyd George Zaft und Morley sowie Jahresrenten von 5000 Dollar für die Witwen der früheren Präsidenten ieveland und Roosevel. Der Hauptteil jenes Viermahtstiftes und die Skunftwerke fallen Frau Larnegie zu. Hochschulbmid der Südostdeutschen Ausweis Nr-25(abgeschlossen"am 8.September):Zur Erinnerung an Bürgermeister«stellvertreter Albert v.Hoch-meister spenden die Hilfsbeamtinnen des Stadtmagistrates von Hermannstadtls OKconen.—Dr.med.Norbert Wagner,Sächsischg Reem 1001 Kronen.—Gesamtergedais bis heute 1 M Mitglieder mit zusammen 2464l Kronen 81 Heller·Georg Müller,Archivar,Leiter des Archivs der sächsischen Nation und der Slathermannstadt (Rathaus, Archiv), · Reuteriche | Theater, unit un Literatur. wi heute Wohltäter der Menschheit. Die erste der vom Theaterverein veranstalteten Vorstellungen Dieses Schauspieles findet Donnerstag im Stadttheater statt. Weitere Vorstellungen Sonnabend, Sonntag und Dienstag. Kartenausgabe täglich von 10—12 Uhr vormittags und von 3—5 Uhr nachmittags an der Theaterkaija. Konzert berühmter rumänischer Künstler. Zwei der hervorragendsten jüngeren Talente Großrumäniens — Sofrate Barozzi (Geige) und Alfed Alejsandrescu (Klavier) — veranstalten am Sonntag, den 13. dv. M, im Unitumsaale ein einziges Konzert unter dem Hohen rotefiorate ihrer Majestät der Königin Maria. Näheres wird morgen bekanntgegeben. Die Herren Barozzi und Alessand diesen sind königlich zumännige Kantonervirturen.. Sinut Yamjı und Nobelpreisträger. Nach Schwedischen Zeitungen hat die juwedische Akademie entschieden, hat der diesjährige Mobelpreis für Literatur dem norwegischen Dichter Kant Hamsun zuerteilt werden sol. Hamsun steht in 59. Lebensjahre. Den ersten großen schriftstellerischen Erfolg brachte ihm sein Roman „Hunger“ ein, worin er mit einem Siählage in die erste Seide der literarischen Ezähler rückte. Es ist vielleicht das eigen«artigste Sudh Hamsuns, weil es wie sein anderes dem unmittelbaren Erlebnis seine Ent» stehung verdankt, und es besißt das, was wir heute mit dem Kant Hamsunschen Stil in Verbindung bringen, in ausdrudsvollster Eigenmilligkeit: Die ‚stemnde an zusammenraffender Sharakteristik, die mehr das Absonderliche als das Machtgängige, mehr das Psychologische als das außen Sichtbare sucht, und den teilnahmsvollen, warten "Humor, den fine Moll: top 0.8 Ungemtachs, in dem sie leben, in eine Sphäre höherer Lebendigkeit und Geistigkeit rückt. Später folgten die Erzählungen „Mysterien“, „Redakteur Zyage“, „Schwärmer“, „Ban“, „Siella“ und „Bıktoria*”, die seinen Namen in immer weitere Bereife trugen. Auch al Dramatiker trat Hamsun mit wechselndem Erfolg auf. Das schönste Buch von Iyar it eine Nerjebeschreibung, die unter dem Titel „Vater dem Halbmond“ erschienen ist. Kaut Hamsuns Erzählerkunst besagt auch bei uns vielereunde, denen Die Nachricht, dab der Berfasler des „Danger“. Buches jeßt als Nobelpreisträger über Nacht ein reicher Bann geworden ist, aufsichtige Freude bereiten wird. Vom Schuhmtagerlehrling zum Träger des Nobelpreised. FZürwagt eine Entwirlung, die in ihrem wechselvollen Anlauf etwas eyt Hamjunjges aufig hat. ö : Stimmen aus dem Leserkreis. (Für die in viele Rubrit aufgenommenen Einsendungen übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung.) Einladung zu der am 19. und 20. September [. 3. in Hermannstadt stattfindenden Vertreterversammel der siebenbürgisch-sächsischen Gesamtlehrerart. Ne