Deutsche Tagespost, Juni 1920 (Jahrgang 13, nr. 117-139)

1920-06-11 / nr. 124

.­s«i­siriert rm Langadrt im Siebenbürgen, Bintergasse Br 8, Bernsprecher: Ar. 318. Beynadpreise: Die Sufteilung ober Wortversand monatlich EZ Bi (Bei 15:50), siebteljährig E90 (Lei 45), Halbjährig nen Def , 2 ganzjährig RM BEO— T, Procuratura de Statului Sibliu Winterg | MR. 124 ganzjährigcst—. K 180° iflei 90), re für Sermannfieht 160 K, auswärts 2 pchauxttdt,Frekt­ tgden«11.·Juni 1920. Schewisgasse, Justizpalais Türe 51/L. St. Bermwaliing $ a für Sermannfieht eine Aufelung monatlichd RE 27 °—, vierteljährig RK 80 °- © ·«"MR·fgang. ,­­ ae Senenen SSTMERt Frame Wer ADee ne­­$ annara nerUme var mern nme ng new arme mr ı | Deutsche Bolrgarbeit in Bessarabien. Die Tagung Des Deutsc­hbessarabischen Komitees in Tarutino am 14.­­und 15 Mai. ·­Von unserem bessarabischen Bericht erstattert « Tarutino, 19. Mai 1920, Kl.— Die Sendboten der deutschen Ge­­meinden waren fast vollzählig erschienen — eine Tatsache, die angesichts unserer altgew­ohnten Gemütlichkeit nicht lobend genug hervorgehoben werden kann. Man erwartete einen großen Tag und wollte unter seinen Umständen fehlen. Alles, was sonst das Fernbleiben so Keicht entschuldigte, der meite und schlechte Weg, die Eisenbahn­­verhältnisse, Krankh­eit, Arbeitsüberhäufung usm., wurde diesmal ebenso leicht überwunden ; alle, alle fanden, und da sich ferner noch viele geladene und ungeladene Gäste eingefunden hatten, so war der Banl der Tarntinger Gemeindeschule so ziemlich biß auf den echten Plab gefüllt. Die Sikung wurde etwas spät, gegen 4­ Uhr nachmittags, eröffnet. Den Borfit führte der Präsident Des Deutschhessarabischen Verbandes, Here Andrend Widmer, Tarutino; al W Protokollführer fungierten Herr Albert Mauc, Garata, für den ersten und Herr Epristion Erdmann, Arzis, für den zweiten Tag. Nach einigen kurzen Bemerkungen über die Reihenfolge der zur Beratung stehenden Gegen­­stände ging man sofort zur Tagesordnung über, die im ganzen sechs Punkte aufw­ief. 1. Angelegenheit betreffend Die evan­­geliscsluthern­e Kirche Bessarabiens. Das Referat­ über diesen Punkt hatte der Präsident unseres Konsistoriums, Herr Pastor Haufe, Tarantino, übernommen. Er gibt zunächst in Nede einen Beii­nn über die Lage unserer Kirche sowie die Gründung des Konsistoriums und kommt dann auf die von Siebenbürgen aus angeregte Anschlußfrage zu sprechen. Er hält den Zusammerschluß aller evangelisch-lutherischen Kirchen Großrumäniens für durchaus geboten, fordert aber für Die einzelnen Provinzen völlige Selbständigkeit. Nur in ragen, welche die esamtheit unserer Kirche anzehen, Die ihre einheitliche und offizielle Vertretung dem Staate und anderen kirchlichen Verbänden gegenüber erfordern, müssen wir alle zusammen gehen. Zu Diesem Bwede muß die Bildung einer obersten Kirchenbehörde, einer Reichstonsistoriume, durchaus angestrebt werden. Eine endgültige Exil­eidung unsererseits kann aber ext erfolgen, wenn die Synode, die Ende um­ d. 3. einberufen werden wird, zu diesen Fragen Stellung genommen hat. Solange sie­­ nicht gesprochen hat, darf auch von einer offiziellen Beteiligung der deutschhessarabischen Kirche an der für den 2. Juni*) in Hermannstadt *) Die ev. Landeskirchenversammmlung konnte mit Rücksicht auf die Wahlen erst am 6 Juni zusammen­­treten. D. Sc. 2 ausgeschriebenen Kirchenversa­mmlung seine Rede sein. Um aber über den Btand der Dinge auf dem Laufenden zu sein, hat das Konsistorium beschlossen, Herrn Pastor Wolleydt, Klestig, zu jener Versammlung nach Siebenbürgen zu entsenden, und da er eine genaue Information an Ort und Stelle für Äußerst wichtig hält, schlägt er dem Komitee vor, auch­ seinerseits einen Vertreter nach Hermannstadt abzuordnen. Der Vortrag löste eine längere Debatte aus, die sich besonders um die Anschlußfrage drehte. Die Nenner mahnen zur Vorsicht, wollen die Eigenartig unserer Kirche gewahrt wissen und fordern, daß keinerlei bindende oder entscheidende Schritte gemacht werden, ehe die deutschbessa­­rabische Eurode ihren Willen Tundgeian und unsere Klirchenverfassung ausgearbeitet und bes­­tätigt habe. Von der Notwendigkeit eines Zusam­­menschlusses aller ev.-luth. Kirchen in Form einer obersten Kirchenvertretung und Verwaltung ist aber jeder überzeugt und es wird denn auch ein­stimmig beschlossen, Herrn Peter Mutschler, Mannsburg, zum 2. Juni nach Hermannstadt abzuordnen, um dort und in Bukarest im Namen des Komitees genaue Informationen einzuziehen. 2. Die Dentihrnnationale Schule. a) Die Höhere Schule. Der Direktor des ZTorutinoer Krakengym­­­­nasiums, «Here Heinrich Roemmich, gibt zu­­nächst einen­ auslährlichen Bericht über Die staatsrechtliche Grun Sden Schule. Das Gymnasium zu Zarutino besteht auf Grund eines königlichen Dekrets vom 18. August 1918. Es ist eine Privatschule, Hat aber die vollen Rechte für Die Schüler und seine Beugnisse werden denen der Staatsanstalten gleichgestellt. So vielversprechend das Klingen mag, wir haben doch wenig Grund vertrauend­­voll in die Zukunft zu blic­en. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt. Zu beklagen ist vor allem der Umstand, daß auf dem uns vom Könige gegebenen Fundamente die Regierung einen Aufbau errichtet hat, der unseren bescheidenen Wünschen durchaus nicht Rechnung trägt, und der den nationalen Charakter unserer Schule zu gefährden droht. Das deutsche Wort hat an der inneren und äußeren Gestaltung seines Schul­­wesens sein Wort mitzureden und ist widerstands­­los an die. Die­ bezüglichen Verfügungen und Verordnungen der rumänischen Behörden gebun­­den. Und daß diese Behörden unseren nationalen Interessen günstig gesinnt sind, kann man nicht gerade behaupten. Wir sind allmählich dahin gelangt, daß heute an unserem Gymnasium den 62 Wochenstunden in den rumänischen Sprach- und Gesinnungsfächern nur 32 in der deutschen Sprache gegenüberstehen. Sieht man dazu nu. in Betracht, daß der Unterricht in den rumäni­­schen Fächern nur vom Reichsrumänen erteilt werden darf, so ergibt sich gang von selbst, daß die deutsche Erziehung umserer Jugend mit gewaltigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Nicht weniger unsicher als die staatsrecht­­liche Grundlage unserer Schule sind auch ihre materiellen Verhältnisse.. Da wir unter allen Umständen die Befiger unserer Anstalten und die Lehrer unserer Linder «bleiben wollten, so haben wir bisher alle Anerbieten einer Verstaat­­lichung unserer Schule beharrlich­­ abgewiesen.­ Der Staat bietet vorläufig nir die geringste Gewähr für die grundgejegliche Anerkennung der Minderheitsschule und wir sind Daher gezwungen, auch weiterhin unser Dasein als Privatschule zu leisten. Durch diese unsere Haltung sind wir aber in eine recht schiefe Lage gekommen ; unser Defizit wählt mit jedem Sabre und doc ist Die Besol­­dung der Lehrer und Lehrerinnen, bei weitem nicht ausreichend. So erhalten z. B. die Lehre­­rinnen unseres Mädchenlygeums durchschnittlich 300 Rubel im Monat, eine Summe, die bei den heutigen Preisen kaum für das tägliche Brot ausreicht. Hierin muß Wandel geschaffen werden, wenn wir unsere­ Schule behalten und ihren deutschen Charakter wahren wollen. Das Schul­­geld darf nicht länger Die einzige sichere Ein­­nahmequelle sein, «3 muß dafür fort werben, die irdentische Allgemeinheit zum­ Unterhalt ihres wertvollsten Besites heranzuziehen. Die Schule darf, uns nicht, verloren­­ gehen und «o ist die vornehmste Pflicht eines jeden Volksgenossen, an ihrer Erhaltung mitzuarbeiten. Der Weiterbestand­­ unserer nationalen höheren Schule hängt davon ab, ob wir die nötigen Mittel dazu aufbringen können oder nicht. Herr Direktor Roemmich stellt zum Schluß den Antrag, das Komitee möge einen von der Obrigkeit zu bestätigenden Sal­on zu stellen seien. 1. Die staatsrechtlichen Grund­­lagen unserer nationalen Schule zu sichern. 2. Den inneren Ausbau derselben durchzuführen. 3. Für Die Einführung einer Schulsteuer zu sorgen. 4. Unsere Vertretung stets über Die wichtigsten Ereignisse zu unterrichten. Die fs an den Vortrag anschließende Ver­sprechung bewies, daß begründete Hoffnung auf eine Milderung des materiellen Notstandes un­­serer Schule vorhanden ist. Das Tarutinger Gymnasium gehört der örtlichen Gemeinde; es muß auf eine breitere Grundlage gestellt und alle D deutschen Gemeinden nach Mög­­lichkeit zur Beihilfe herangezogen werden. Go» lange das gesamte deutsche Belt Bessarabiens sich nicht als Wirt der Schule befennt, solange ist auch mit einem Aufhören der finanziellen Schwierigkeiten nicht zu rechnen. Das Komitee muß und will helfen; es beschließt, in die neu auszuarbeitenden Statuten des Deutschen Ver­­bandes die Schaffung einer Schulfession vorzu­­sehen und beauftragt die Herren Direktor A. Roemmic, Tarutino, Direktor A. Maud, Sarata, Peter Mutschler, Mannsburg, Schriftleiter Chr. Kalmbac, Tarutino, Chr. Wei, Paris, Im. Fiechtner, Tarutino, und Dr. D. Maud, Arzis, D­iese Statuten zu entwerfen und dem nächsten Kongresse vor­­zulegen. b) Die Mittelschule. Das Bild, welches der Direktor der Sa­­rataer Wernerschule, Herr Albert Mauc, von der Lage unserer Zentralschule und ihrer päda­­gogischen Klassen entwirft, ist ebenfalls wenig erfreulich. In Sarata war die Finanznot auf den Gipfelpunkt gestiegen. Trotdem es es um Sein oder Nichtsein der Schule handelte, waren alle Hilferufe ungehört verhallt und niemand rührte auch nur einen Finger, unserer ältesten deutschhessarabischen Schulanstalt zu helfen. Die Kaffe war leer, von den deutschen Gemeinden, vom Verbande war auf seine Unterftügung zu hoffen und auf ein Nachhauferschiefen der Schüler und Lehrer wollte man es nicht ankommen lassen. Da trat der Staat als Retter in der ot auf und sagte: „Weder gebt mir eure Schule! Sie sol dadurch seinerlei Veränderung erfahren und auch weiterhin eine gute deutsche Schule bleiben. Er behaltet euren Schulrat, der auch weiterhin den Haushalt und die Kapitalien der Anstalt verwaltet, die Höhe des Schulgeldes be­­stimmt und die Lehrer anstellt. Der Staat be­hält sich nur vor, diese eure Lehrer zu bezahlen." &3 blieb den Sarataern seine Wahl; wenn die Schule fortbestehen sollte, mußte man in den sauren Apfel beißen. Und man tat es: heute ist die alte Deutsche Wernerschule verstaatlicht. Heren Maus Worte machen auf die Ver­sammlung einen umso tieferen Eindruck, als auf das deutsche Komitee seinerzeit unter der Zahl jener war, die die Hilferufe der Sarataer Zen­­tralschule überhört hatten. In der Diskussion stellt sich heraus, daß wir die mertvollste Anstalt unseres Volkes, die Schule, aus der bisher un­­sere deutschhessarabischen Lehrer hervorgingen,­­ im Begriffe sind zu verlieren oder eigentlich schon verloren haben. Der Staat erkennt un­­sere pädagogischen Klassen nicht weiter an und­­verlangt, daß unsere Lehrer ein rumänisches Seminar besuchen. Die Wernerschule wird also in Zukunft nichts weiter als eine gehobene Bürgerschule sein und ungefähr den vier ersten Klassen des Gymnasiums entsprechen. Die Redner tadeln, daß die Schule ohne Bermiffen der Gemeinden dem Staate übergeben worden ist und wünschen, daß alle nur möglichen Droß­­regeln ergriffen werden, sie dem deutschen V­olfe zurüczugewinnen. Besonders wird aber betont, daß wir ein D­eutsches Seminar für unsere Lehrer unbedingt brauchen und daß die Zentralschule tunlichst in ein solches auszu­­bauen sei. Die finanzielle Hilfe des Staates muß uns auch für deutschnationale Schulen werden, denn nach den Beischlüssen der Londoner Konferenz hat er die Pflicht, die Schulen der Minderheiten im Maße ihrer Seelenzahl zu unterstoßen. Das Komitee beschließt Schritte zu unternehmen, damit die Sarataer Wernerschule ihren bisherigen deutichen Charakter behalte und auf­­ eine sichere Grundlage gestellt werde. Da es mittlerweile 8 Uhr geworden war, wurde die Sigung auf 12 Stunden vertagt und­ am anderen. M­orgen — natürlich mit der üb­­lien Berspätung — wieder aufgenommen. ec) Die Boltsfägule E83 sind zwei Berichterstntter vorgesehen : Lehrer Martin Weit, Paris, und Schul­­instructor Michal Neumann, Taruting, Herr Weiß erzählt der Versammlung, wie er auf Veranlassung des Kreisschul­­revisors an der vom 14 Bi zum 16 April in Bukarest tagenden Lehrerkonferenz teilgenommen habe. Er war dort der einzige deutsche Lehrer ganz Großrumäniens, weder aus­ Siebenbürgen no aus der Bulowina waren Landsleute erschienen. Man beschäftigte si voro­hmlich mit Schul- und Lehrerfragen und stellte ein Programm der Zukunftsschule auf, über welches der Renner genauen Bericht er­­stattet. Herr Michael Neumann behandelt den allgemeinen Stand unserer Volksschule. Er hat 38 unserer Gemeindeschulen persönlich kennen gelernt und zieht einen Vergleich zwischen der sufftischen der und rumänischen Verwaltung, der sehr zum Vorteil der leiteren ausfällt. Der Haupt­­grund dafür, daß die Schulen sebr so erheblich besser arbeiten, liegt darin, daß die Lehrer vom neuen Staat ausreichend besoldet werden und sich daher mit größerer Luft und ‚Liebe ‘ Umte hingeben. Im inneren wie im äußeren Schulleben ist ein gewaltiger Fortschritt festzu­­stellen und wir k­ünnen mit der neuen Ge­­staltung wohl zufrieden sein. Die D­eutsche Boltsschule ist ein tüchtiger Stüc vorwärt­­gekommen. Beide Vorträge rufen große Auseinander­­legungen hervor. Man ist mit der Reise nach Bukarest wenig einverstanden, da es sich um eine rein rumänische Versammlung handelte, der­­ Minderheiten wenig oder­ nichts gelten. Wir müssen ein eigenes Programm tun ; vor allen Dingen aber müssen wir‘ darnach flieben, unserer deutschen Schule das grundgejeglich festgelegte aa ju erk fömpfen. Solange wir das nicht haben, sind unsere nationalen Schulen in der allergrößten Gefahr. Die Gemeinden müssen die Beriter der Schulen bleiben, nur so Haben wir eine feste Gewähr dafür, daß unsere Kinder Deutsch erzogen werden. ‘ferner wird Darauf hingewiesen, daß der Lehrerstand auch damals schon, als er noch­ schlechter besoldet war, seine Pflicht voll und ganz getan hat. Die Fortschritte der leßteren Beit finden ihren Grund in der Einführung der deutschen Unterrichtssprache und den statt­­gehabten Lehrerfortbildungsfursen, besonders aber sind sie durch den soliden Unterbau der alten Schule möglich geworden. Wir müssen über unsere nationalen Güter wachen und die­­ Schulen nie und nimmer aus den Händen geben. Wer die Jugend hat, dem gehört auch die Zu­­kunft. Das Komitee einigt sich nach längerer Besprechung dabin, daß es auch im Schulwesen se­ind nur dienlich sein könne, mit Sieben­­bürgen in enge Fühlung zu kommen, und be age unserer Höheren bent- | ansreuß wählen, dene folgende vier Yung die Wüunsche der he­­ ausarde M t E58 war einmal... +. von Dr. Emil Fischer, (Bajarest). Das Pfingstfest des Jahres 1899 stand vor der Türe. Wie seit langer Zeit, so wollte die Bajarester Liedertafel auch damals einen Ausflug unternehmen. An ihr Präsident gedachte ich aber die Luftbarkeit unserer Mitglieder auch Diesmal einem ernstern Bord Ddiensttar ® zu mechen, Nam ich Doch während des­ Winters im unserm Berein wissenschaftliche Vorträge einge­­führt. Meine Absicht dabei war, unser Deutich­­ium geistig zu Heben und dadurch zu stärfen, was zwar anfangs verfannt und befämpft — fast unglaublich” , später aber durch 16 Jahre noch weiter geführt und selbst von andern Vereinen nachgeahmt wurde. Eo scien «8 mir demn nicht mehr so ge­­wagt einen Ausflug der Liedertafel, zumal zu Pfingsten, im Reichen auch des Geistes zu unternehmen. Schon die Auswahl ds Aus­flugsortes jel­e biese neue Nicktung fennzeichnen. Ich wählee Konstanza, unsere aufblühende Hosenfrott am schwarzen Merre, Wenig sehr­­reiche, ja wunderbare Eindrücke tonzten wir auf der Stepze des Baragaz, beim Ueberschreiten der Boyan, beim Durchqueren der Tobrudiäa ertrab­en. Und dann erst Konftanze, das alte Tomi Dvibs und das Meer, das Meer.. Ich sing aber bald noch einen­schritt weiter, da ich erfahren Hatte, daß der Historische Bersin der Universitätsstudenten Bulorefis einen Ausflug no Ram-Kiifji, zum foneransten Eriegrödenfmal Trojan’s plante. Brofessfor ®. Too­ledsen, ihr Chrefpräsident, war zc­ch für meinen Vortrag, den Vorflug ge­meinsam zu machen, gewonnen. Sch sc­ lun vor, in Sonstanze zum Besten der Pereinstoffe der Studenten ein Konzert zu geben — er brachte auch wirklich 400 Lei ein —, ferner. einen solernen KRommters zusammen zu feiern und endlich unter Wahrung des Professors Todllegen die antiken Kulturstätten von Adam­ Klifsi und von Ariopolis (bei Sernavoda an der Donau) zu besuchen. Bei dieser Zusammenstellung kamen wir alle auf unsere Rechnung, die Liedertafel mustialisch und die Studenten wissenschaftlich.“ Ich hatte obendrein noch eine besondere perför­­l­e Absicht. Ich wollte einer Annäherung zwischen Dem deutschen und rumänischen Landes« bewohnen Gelegenheit geben. Wir sollten uns, in gehobener Ausflugsstimmung, gegenseitig rennen, al achten, ja lichen lernen. Die Studenten sollten von uns und wir von ihnen eines empfangen. Obwohl sie ja auch Studenten sind, haben die rumänischen vom Leben und Gebaeren je Deutschen Studenten wenig an ih. Es mögen ja Henferlichkeiten sein, aber wir konnten beobachten, welchen Eindruck 3. ©, unsere ‚deutschen Skoramersgebräuche. Diese „Disgiplin auch in der Luftbarkeit“ auf sie machten, der „Salamander“, unsere ulligen Bierreden, der wohlklingende Cantus, und vieles andere. In gehobener Stimmung dankte der liebens­­würdige Professor Teeilezen der Liedertafel für den Yuzfing. Er found dabei Worte des w­ärmsten Lobes für uns Deutsche in Rumänien und stellte unsere Kultur den rumänisschen Studenten als Muster der Neuahmung dar. „Er wies“, wie ich bewegten Serzens 13 im Jahresbericht der Liedertafel S. 42 vom Jahre 1899 wachtete, „auf die kulturellen Fortschritte der Deutschen hin und betonte ganz besonders, daß «­ ein Gebot der Gelbftachtung und der Pflicht der Rumänen sei, si eng anzuschiehen an die Deutschen, die es imm­er berstanden haben, zu beweisen, daß sie in Rumänien ihr Adoptivvaterland zu ad­en und zu lieben wissen“. Wie oft Habe ich an jene Rede zurück­­ehhaft, in jener Spätern fürchterlichen Beit des linden, blöden V­ölkschaftes, da nichts gemein und unmenschlich genug war, um uns nah­­eworfen und geglaubt zu werden. B­o- For Toolb­ecn würde den Umschlag der Stimmung, dessen bin ich gewiß, nicht teilen. Er war ein guter Rumäne, aber ein vorurteil w­­ie nich Wer tut es ihm Heute nuch glei­ch ist nicht die Aufgabe dieser Erinnerung aus vergangenen Tagen alle Benebenheiten jenes Ausfluges aufzuzählen. Nur flüchtig sei des Besuches auf dem­­ deutschen Stationsschiff „Loreley“ und der Meerfahrt auf der schmalen „Principefa Maria“ gedacht. Wie sehr reich war der Rundgang durch Die Stadt unter der Führung Brosefjord Tecilescu, wie gewinnbringend am­ folgenden Tage seine Erklärungen in Atam-Kliffi und fol­glich im Ariepolis. Wiehsb­er gestaltete sich doch dierw­­etanzt von Deutschm und Rumänen,auf de­­ou auim­ilhivvh Einstidettä fleytek die Welt mit Dichterauger ansieht,hat später so gut behauptet,daß der alte Tanubius damals sein schilimmvolle Haupt aus den Flutknge hohen und beifällig schmutzelnd dem skbßlichen Ges­chopse zugefehex habe 3 wegs«z.k­iebegeichlt,peß d­jnder»BarUta«oder»Sitba«auch mitge· taußätte.Ich glaub­ dicht das av,aber Tichter sehen wshr als sich nvjcxe nüch keine Schnlweizi heit­ärmen läßt.... . «Gerade auf diesem PRnsfiangl xxghat­s gewiß jedet Liedmäslkr deutlicher als solst enpfnnderJvaschr­ind und wag wir bleiben-offen-ein denischer Verein.Gewiß hat jeder,seelischgüsstig beeinflußt durch die Großaktigkeit des mächtigen Stromts und des Meires,gemütlich uwxrmt und mächtigshoheitsdurch dT Fich lichten und doch so wahren Worte der Anerkennung Des freundlichen Gelehrten Professor ©. Tod­legen, er stolz gefühlt, daß er ein Deutscher sei und "rux ein Deutscher sein sönne, aber ein Deutscher, dem auch das rumänische Vollstrum, inmitten deffen wir leben und weben, ehrwürdig und vertraut erscheint. Gewiß hat jeder von uns si unter den gebildeten, freundlichen und aufser­­­samen Ausflüglen rumänischen Stammes wohl und glückich gefühlt. Dergleichen Berührungen heben die Achtung auf beiden Seiten und stiften tiefgründende Sympathien. Bleiben wir daher was wir sind, Deuische mit allen Fehlern und Vorzügen — nur dann werden wir der rumä­­nischen Gesellschaft die großen Dienste erweisen können, die sie sich von uns zu empfangen gewöhnt hat — aber pflegen wir, wenn sie sich darbieten, gute, ja Herzliche Beziehungen zu dem schönen Lande und zu den edlen Elementen be3 ei dos ur8 gaftlich aufgenommen hat.“ ih)­rch schließe das heft des Jahresberichtss der Liedern­ sei und die Anmu werden mir feucht.»Und darum Räube enn·d Mordbrennen?«schwebt es auf meinen Lippen-Devunotz ber Ladellosen Führung der Liedestafeltjntmtz ihrer selbst vom alten Königspaar anerkannten—vorbildlicher Haltung, entging sie­ nur auf ein Haar der Enteignung ihresBerwögen­s und zwar wnr dmch den gewalts­­tötigen s kunstgriss daß alle reichsdeutschen und österreichischs ungarischen Mitglieder ausscheiden mußten und nur noch Sachser,Le­ben,Tschechos­slowakeu einttignanti verbleiben durfte. Vorderhand ist die Liedertafel der Anfs­lbsung ein gesisagem Waövach kommen mag,wer kann das wissen...?Eins ist gewiß,daß sie in ihrem Gelb sie tekvlnusbrdelnd,beispieleebend gewåxkgha..,zzz-Eekeie anderer deutsche er rein. Ein heroisches Stück ihrer Geschichte istiemi beschlossen Schquppe den Vereinsbetitzu und will damit die Erinnerung an vergangene Tage ausgelöscht haben.Aber mein Wille ist ohnmächtig gegen die tiefen Spuren,die die Vereinserlebnisse in mir zurückgelassen haben. Und da sieht die Gestalt Titus Maioress­­us wieder vor mir­ leibhaftig wie an jenem Abend,da der Rektor der Wiener Universität Prof.Swoboda in der Liedertafel seinen Vortrag über den Dom von Aquileja be­­endet hatte und ich höre den mmänischen Ges­­ehrten und Staatsmann in feiner geläuterten deutschechife sprechen.»Ich habe immer gewußt,daß sie(vie Deutschen)in der Lieders­tafklsinger,tegelschieben und wohl auch kein­­weißerer daß aber der Wiener Reziok den weiten Weg hieher nicht scheut,und daß sie einen so einstem gelehrten Vortrag mit solcher Andacht aufnehmen,dass dass ich­ muß sagen: man muß anfangen,Respekt vor ihnen zu bes kommen.« Es war einmal..... * * * Und doch wirds so, auch wie es jecht schon gemilderter ist, nicht bleiben können. Die edlern Elemente des rumänischen­ Volkes, voran Die siebenbürgischen und Bukowinaer. Die ja engere und tiefere Verehrungen mit dem Dentichium gehabt haben, werden die ersten sein, die für unsere gerechte Wertung eintreten werden. Und schließlich werden wir troßdem weiter leben und­­ geiroßt der Reit überlasfen können, es zu bes wahrheiten. Auch Hier stirbt der Deutsche nicht, wenn­ er sich selbst nicht aufgibt. ‚Welcher vernü­nftige Numäne konnte aber wirklich unsern Untergang wäünscen ? | .

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