Deutsche Tageszeitung, Februar 1935 (Jahrgang 2, nr. 101-123)

1935-02-01 / nr. 101

nr , Sn ; ’ · Onor. Asociafiunea pentru Culturä „Astra“ t a een, 2 Sabrgang SoRlad Mr. 97 ı Fernfprecjer Nr. 299 Vezugspreife : oe vreitag, 1. Februar 1935 Folge 101 BerWaltung : Sibir.Bermamsflan: Am Erscheinungsort ohne Zustellung Lei 50'—, mit Zustellung Lei 60 °—. Auswärts: Lei 60 °—. mvrtfad Re, 97 / Fernsprecher Nr. 295 Einführung des Me­­tropoliten der Moldau Aus der Hauptstadt, 31. Januar (fernmündl.). Die Feier der Einführung des Erzbischofs für die Moldau, Nicodem, fand geitern im großen Thronsaal des Königsschlosses statt. An der Feier nahmen außer dem König die Minister, die hohe Geistlichkeit und Die militärischen und­ zivilen Wü­rden­­träger teil. Kammer und Senat Aus der Hauptstadt, 31. Januar (fern­­mündl.). Dinu Bratianu erklärte in der gelfrign Kammerfißung als Antwort auf die Anfrage Calt=­nescus, daß das, was er mit den P­räfekten im Liberalen Parteiklub be­­sprochen habe, nur die Partei angehe. Er habe gehört, daß man beabsichtige, den Skodabericht nicht vor die Kammer zu bringen und wende sich daher an den Kammerparfipenden, diese Frage möglichst bald zur Aussprache zu stellen, damit die Verantwortlichkeiten fe­stgestellt werden können. Auf eine Frage Madgearus sagt Dinu Bratianu, daß er den Präfekten keine besonderen Richtlinien gegeben habe. Madgearu erklärt, daß die Aussprache über die Skodaangelegenheit zeigen werde, daß Dinu Bratianu­ vom Hab gegen die Nationalzaranisten ger­­eitet worden sei. Dinu Bratianu sei sich auch des Fallimentes der liberalen Regierung bewußt und wolle sich eine Plattform für die Oppositionszeit schaf­­fen. Minister Safiu verliert einen Brief des Ministerpräsidenten, in dem auf die Behauptungen Constanti­­nescus Bordenis betreffend den Skodavertrag geantwortet wird. Der Guzist Urficeanu wendet sich gegen die Reichsfertigkeit, mit der man den Juden rumänische Namen gebe. Cartojan meik­t auf die Unzufrie­­denheit des Offizierskorps wegen der fetten Beförderung hin. Zu der Ber­­­eidigung der inneren Anleihe spricht Madgearır und glaubt, daß diese einen größeren Erfolg hätte haben können. I­­n der Senatsfiltung legt Mis­niffer Rifter Gefeßentwürfe vor, durch die den Gesellschaften „Marafti“ und , Árva" 40 Millionen Zei zur Verfügung verfelft werden sollen. Der Senatsvor­­sitende legt ein Gefet vor, durch das die Stiftungen „I. E. Bratianu“ und „Sonel Bratianu“ von den Steuern be­freit werden. Ceruleanu legt den Bericht des Ausschusses für das­ neue Strafgefeß vor. mm­en gegen Tataresen Seine Stellung wird von der eigenen Partei unterküpiít — Hitlers Anfenf zum 30. san­sar — WBolitis­her Ekhardt zurückgetreten Mord in Oesterreich — Du Bratiann wählt gegen Zataresen Der Parteipräsident ruft die Opposition gegen Die eigene Regierung zu Hilfe — Bereitet Bratiann sich für die Oppo­­sition vor? Ssnttrignen ohne Ende Aus Der Hauptstadt, 31. Januar (fernmündl.). Zu den peinlichen Fragen, die der Gheorghe­­ Liberale Konstantinescu-Bordeni vor­­gestern in der Kammer in der Sfoda­­frage gestellt hat, erfährt man jecht, daß er die Unterrichtungen Hiezu aus dem reife der Altliberalen er­halten habe. Daraus geht hervor, daß Dinu Bratianu und seine Anhän­­ger auch die Opposition benüten, um der Regierung Tatarescu Schwierig­­keiten zu machen. Dinu Bra­­tianu bemüht sich, wie von unter­­richteten reisen mitgeteilt wird, den Sturz der Regierung herbei­­zuführen und will dabei nur vermeiden, daß die Verantwortung siefür ihm zu­­falle. In diesem Zusammenhang wird auch bekannt, daß die Altliberalen mit der Haltung des Finanzministers unzu­­frieden sind, der ein Zugeständnis nag dem anderen mache, anstatt abzudanten. Mironescu ausgetreten Aus der Hauptstadt, 31. Januar (fern­­mündt.). Der frühere nationalzaranistische Ministerpräsident, Außenminister und Finanzminister Mironescu hat dem­­ Parteivorsizenden seinen Austritt aus der nationalzaranistischen Partei zur Kenntnis gebracht. Der Grund hiefür soll angeblich seine Unzufriedenheit mit dem neuen Programm der Partei sein. Zwischen Baida und Mihaladhe it gestern eine Einigung zustandegekom­­men, laut der Baida das Programm Mihalaches anerkennt und Mihalache ihm freie Hand in der Zeitung der sieben­­bürgischen Organisationen gewährt. In der geifrigen Sißung des ständigen Aus­schusses der Partei ist infolgedessen über die Erklärungen Tileas in Hermanns­stadt nicht gesprochen worden. An dieser Sißung nahmen Manitu, Zupu, Miro­­nescu und Coffachescu nicht teil. „Adeverul phantasiert wieder „Hitleristische Agitationen“ in Siebenbürgen Aus der Lauptstadt, 31. Januar (fern­­mündl.). Der Hermannstädter Bericht­erstatter des „Adeverul“, Ion Muns­teanu, sceint die Absicht zu haben, aus dieser Leitung ein Bikblatt zu machen. So berichtet er heute in erheiternder Weise über „neue hilleristische Rattationen in Siebenbürgen“. Die „Bewegung“ habe zuerst bei den jungen Mädchen, nachher bei den alten Frauen und schließlich bei den Schülern der Volksschulklassen Fuß aefacht. Nachdem dann noch einige Handlungsgehilfen und Gesellen sich ihr angeschlossen haben, hätten die Führer mit der V­erhegung gegen die Gegner begonnen. In den vergangenen Weihnachtswochen seien in Hermannstadt etwa 80 junge Beute aus allen Teilen des Landes zu „Unter­führern” ausgebildet worden. Alle diese Aktionen der „Hitleristen“ seien von dem Präfekten Regman weitgehend unterstüßt worden (1). Nachdem Herr Munteanu es für nötig hält, auch für Bischof Glondys eine Lanze zu brechen, wofür ihm dieser sicher nicht dankbar sein wird, behauptet er frisch und fröhlich, daß nach der Auflösung der NEDR deren Tätigkeit in ges­teigertem Maße fortgeführt wor­­den sei. Durch den Beschluß des Volks­­rates vom 15. Januar habe sich das jährliche Volk der hitleristischen Führung unterworfen und man feiere nun nach der Saarabstimmung den Sieg Deutschlands gegen die Franzosen. Er erzählt dann noch Märken von dem myfferiösen Oberst, der die Jugend­­organisationen ausbilde und weist auf die Widerspenstigkeit der Sachen hin, die auch darin zum Ausdruck komme, daß sie das Wort „H­ermannsfadi“ am Kopf ihrer Leitungen nicht rumänisch drucken wollen.. ­ Die Berechtigung der Min­derheitenparteien Die Bemerkungen, die der V­orsizende der Nationalzaranistischen Partei, Herr Mihalache, kürzlich über die Berechtigung und Nichtberechtigung der Minderheiten­­parteien gemacht hat, bemersen nur wieder einmal, daß die Politiker aus dem Altreich sich noch­ nicht zum Bes­tändnis der Minderheitenfrage in Rus­mänien durc­hgerungen haben. Es herrscht im erst­en Teil dieser Bemerkungen das alte Schema vor: gutgemeinte, aber je­der Bestimmtheit entbehrende Allgemein­­heiten über die Gleichberechtigung der nationalen Minderheiten, über ihre freundliche Behandlung und milde Duld­­samkeit ihnen ‚gegenüber usw., alles­­ noch nie der Bersuch gemacht wurde, sie zu ver­­wirklichen. Dann kommt aber der klare Beweis für die völlige Haltlosigkeit des Urteils darüber, was geschieht und, was geschehen sollte. Mihalache ist der Mei­nung, Minderheitenparteien seien über­­flüssig, die nationalen Minderheiten sollten ihre Vertreter lieber in rumä­­nische Parteien schicken, wo se ihre Be­lange besser wahren könnten, als in eigenen Parteien. Diese Meinung könnte unter der einzigen Vorauslegung überhaupt auch nur erörtert werden, wenn wir in Rumänien endlich soweit wären, daß wirkliche und nicht bloß in Neden und Interviews gepriesene Gleichberechtigung der nationalen Minderheiten und dem rumänischen Mehrheitsvolk herrsche . Gleichberechtigung in Bezug auf die Pflege der materiellen und geistigen Kultur, auf den Gebrauch der Mutter­­sprache, auf die Zuwendungen des Staates und der öffentlichen Körperschaften, auf die Behandlung als Steuerträger, als Bewerber um öffentliche Aufteilungen und um staatliche Lieferungen — mit einem Wort, wenn all das erfüllt wäre, was uns die Karlsburger Bejcfüsle vers­­prochen, der internationale Minder­heitenvertrag zugelant und die Ber­­affung vom Jahre 1923 verbürgt haben. Dann, aber auch nur dann, könnte man die Frage aufwerfen, warum denn die­­jenigen Bürger, die zufällig einem an­­deren Volkstum angehören als das ru­­mänische, es für notwendig halten, eigene politische Parteien zu bilden und unter einem besonderen nationalen Gesichts­­punkt ihre Volksvertreter zu wählen. Dann aber würde wahrssheinlich auch niemand daran Anstoß nehmen, man würde es höchstens als eine Marotte ansehen, daß bdiese Gliederung nach völkischem Gesichtspunkt erfolge. Man ereifert sich heute nur deshalb dagegen, gerade so wie es von magyarischer Seite im alten Ungarn geschah, weil man ent­­weder ein schlechtes Gewissen hat oder, weil man mit den Minderheiten leichter fertig werden zu können hofft, wenn sie unorganisiert sind. Cody seibst wenn, was ja leider nicht im allerentferntesten der all ist, jene Süße, die stell­er eii ha­en, nicht, weil bisher - . “1

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