Deutsche Tageszeitung, Mai 1935 (Jahrgang 2, nr. 173-195)
1935-05-01 / nr. 173
- . Seite 2 Deutige Tageszeitung Cs ist vorher gesagt worden, daß Arbeiten und Schaffen, Fleiß und Nedlichkeit nicht erzwungen werden können. Es bedarf des Vorbildes und der Erziehung zur aufbauenden lebensbejahenden Arbeit. Das ganze Bolt, in seiner ganzen Schichtung muß durchdrungen werden von der Kraft, die vom Werte ausgeht. Der Landmann muß den Adel mit Freunde und mit Liebe zur Scholle bestellen, der Handwerker und Arbeiter, der am Gerät steht, muß wissen, daß jeder Hammerschlag der Ausbruch des Lebenswillens des Volkes ist, der Kaufemann und Handlungsgehilfe am Schreibtüg und im Einzelhandel muß überzeugt sein, Daß seine Tätigkeit ein starker Pfeiler im Gebäude des Volkes ist. Dann wird es eine gute Arbeit, ein gutes formvollendetes Wert sein. Ein Bolt, das den Glauben an seine Arbeit verliert, muß vergehen, denn es gibt nin selbst auf! Es ist nicht leicht, gute Arbeit aus dem Kern des inneren MWesens heraus zu leisten. Gute Vorbildung, gediegene Kenntnisse und darüber das Willen um das Lebenswerk müssen herangebildet werden. Dafür hat für jeden Stand des arbeitenden Volkes die Gemeinschaft zu sorgen. Jeder Stand muß seine Gemeinschaft haben und die einzelnen Standesgemeinschaften schließen wieder das ganze Volk zusammen. Jede Standesgemeinschaft pflegt die Erziehung und die Ausbildung des Berufswillens. Der Deutsche Handlungsgehilfenverband in Rumänien, also der Verband der Helfer und Mitarbeiter im Handel des Kaufmanns, hat diesen aufgezeigten Weg, der auch von unserem Bolke gegangen werden muß, um zum Adel der Arbeit durchzustoßen, aufgegriffen, um den deutschen Handlungsgehilfen unseres Balerlandes in die höchste Tugend der Menschheit — in die Arbeit in lebensbejahendem Sinne, die Dauerwerte des Charakters erstehen läßt, einzugliedern. Es ist ein weiter Weg zum lauteren, unversiegbaren Urquell des Lebens. Er geht dur die Niederungen der menschlichen Schwächen. Möge daher auch in unserem Volke die Erkenntnis sich darchringen, daß in der Arbeit, in der freudigen Arbeit der Adel und der Segen für unser Bolk und seinen Bestand liegt! Abschius des Reichsberufswettkampfes Scirad und Dr. Ley sprechen — Anwesenheit von französischen Jugendvertretern Begündung Der Sieger in Saarbrücken Saarbrücken, 30. April. Geisern fand hier im Rahmen einer großen Rundgebung, die gemeinsam von der Hitlerjugend und der Deutschen Arbeitsfront veranstaltet worden war, die Verkündung der Sieger im Reichsberufswettkampf statt. u der Kundgebung war Reichsjugendührer Baldur v. Shirad und als Vertreter der Deutschen Arbeitsfront Reichsorganisationsleiter Dr. gen erschienen. Von Seiten des Saarlandes und als sein offizieller Vertreter nahm Gauleiter Bürckel teil. Bemerkenswert war, daß an der Kundgebung auch die Vertreter von französischen Jugendorganisationen " teilnahmen, " die von ‚Hitlerjugend freundlich begrüßt wurden. Die Eröffnung der Kundgebung nahm Gauleiter Buerkel vor. Er dankte dem Reichsjugendführer und Dr. Ley ‚dafür, daß sie den Abschluß des Reichsjugendweltkampfes und die feierliche Verkündigung gerade nach Saarbrücken verlegt hätten. Nach einigen Worten über die allgemeine Bedeutung des Reichsberufsweitkampfes wandte ich Gauleiter Bürckel dann an die anwesenden Vertreter der französischen Jugend und bat sie, zu Hause zu berichten, daß das deutsche Volk nichts anderes erstrebe, als in Frieden seinen Aufbau zu vollziehen u. zu vollenden und auch mit Frankreich in friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen geben wolle. Insbesondere sollten sie den gerade in seßter Zeit immer wieder auftauchenden übelwollenden Gerüchten über Deutschland entgegentreten, ‚Sie hätten Gelegenheit gehabt, sich davon zu überzeugen, daß alle diese Gerüchte frei erfunden und ohne Grundlage seien. Ihre Aufgabe sei es nun, hier aufklärend zu wirken. — Baldır von Baldur von Schirad spricht Nach Sauleiter Bürchel ergriff Reichejugendführer Baldur von Schirad das Wort. Es sei angezeigt, bei der heute stattfindenden zweiten Siegerverkündigung des Reichsberufswettkampfes einen kurzen Rückblick auf vergangene Beiten, insbesondere aber auf die Anfänge der Bewegung zu Werfen, die mitbestimmend dafür gewesen seien, daß das große Wert des Neichaberufswettkampfes habe zustande kommen künnen. Er erwähnte dann, wie Hitler und seine Getreuen im "Anfang nach weiteren Mitlänpfern hätten Ausschau halten müssen und wie schwer e83 gewesen sei, diese zu finden. Die große Masse des Bürgertums sei dem großen Wollen Hitlers vollständig verständnislos gegenübergestanden und habe sein ganzes Beginnen als Torheit angesehen. Die einzige Stüße für die Bewegung sei der Arbeiter und der Bauer gewesen, der bald gemernt habe, daß der Nationalsozialismus allein ihm die Rettung bringen künne. Die Arbeiter seien aber auch heute noch die stärkste Stute des Staates und mit ihnen stehe und falle er. Der Reichsberufswettkampf der Hitlerjugend sei nun nichts anderes als ein ganz großes Erziehungsmittel, eine Demonstration für die Idee der Arbeit, für die Idee der Leitung. Nach Beendigung seiner Ansprache nahm Baldur von Schirach die Verkündung der Sieger vor. Im Anschluß daran sprach Dr. Ley ebenfalls über die Idee des Reichsberufswettkampfes und richtete beherzigenswerte Mahnungen an die Jugend. Berondere Erwähnung verdienen seine Worte, mit denen er sich an die Adresse gewisser Areise wandte, nicht um ein Rönnen, und Haß zu säen, die auch heute Zwietracht Man habe ihm TER Jugend aus diesen Areifen Vorwürfe gemacht, daß die Arbeitsfront den Reichsberufswettkampf nur mit der Hitler» und nicht auch mit anderen Jugendverbänden zusammen veranstalte. Auf diesen Vorwurf aber gebe es nur die eine Antwort, daß die Hitlerjugend allein die Garantie dafür biete, daß die Jugend im Geiste des neuen Deutschland erzogen werde. Nach einem kurzen Mederblik über die Zukunft der deutschen Sozialpolitik, wandte ich Dr. Ley noch einmal gegen die Seünde des Dritten Reiches und erwähnte, daß ihm ein Würdenträger angekündigt habe, man werde den Kampf gegen Blut und Boden aufnehmen. Auch auf diese Drohung werde man aber die Antwort nicht Schuldig bleiben und Blut und Boden zu verteidigen wisfen. Der Herrgott sei dabei diesmal auf Geite der Verteidiger, da er doch Blut und Boden geschaffen habe und die Angreifer müßten daher den Lerrgott selbst angreifen. Dieser aber werde jeden vernichten, der Blut und Boden anzufasten wage. Deutschland aber werde leben und siegen! Nach der Ansprache von Dr. Ley fand die Kundgebung mit dem, Lied „Unsere Fahne flattert uns voran“, ihr Ende. 1. Mai 1935. NKene Negierungsfriie in Spanien Nachtritt des Kabinettes, zur Bildung einer Koalitionsregierung? Madrid, 30. April. Ministerpräsident Zerrour hatte eine Konferenz mit den Führern der Rechtsparteiten, die dem legten Kabinett angehört haben u.w. mit der katholischen Barstet, den Liberalen, den Demokraten und den Agrariern, in der die Möglichkeit der Wiederherstellung der alten Regierungskoalition erörtert wurde. Wie zuverlässig verlautet, wurde die Vereinbarung getroffen, daß das gegenwärtige Minderheitskabinett, das sich ausschließlic. . aus R Radikalen und „Technikern“ zusammenfeßt, zurücktritt. Die Vertreter der vier Parteien haben sich verpflichtet, die vom Ministerpräsidenten vorgesclagene Lösung zu unterstoßen. Der Zeitpunkt der Demission des gegenwärtigen Kabinetts flieht noch nicht fest. Möglicherweise wird die Ariie durch eine Abstimmung in den Cortes, die am 7. Mai zusammentreten, herbeigeführt werden. Die endgültige Lösung der Frage wird in einer neuen Konferenz der Parteiführer bereinigt werden, mineata" übersehen zu haben. Sonst hätte sie für ihren Unterhaltungszeit wahrscheinlich ein anderes Bild gestohlen. Der 1. Mai im deutschen Rundfunk Der erste Mai, einst Kampftag des internationalen Proletariats, heute Nationalfeiertag des Deutschen Volkes, wo immer in der Welt auch Deutsche wohnen mögen, findet in diesem Jahre auch im deutschen Rundfunk seinen machtvollen Widerhall und bietet jedem Volksgenossen, ob Mann oder Frau, Klein oder Groß, Arbeiter oder Intellektueller Wertvolles und Unvergeßliches. Jeder Deutsche möge daher — wo nur möglich — am 1. Mai die Botschaft aus dem fernen Mutterlande auf Ohr und Herz einwirken lassen und ihm das entnehmen, was er dort am ehesten finden wird: Geist vom Leib des ewigen Deutschen. Wir verweisen besonders auf die in unserem heutigen Rundfunkprogramm enthaltenen Angaben. Defferreichers italienisches Sanonenfutter Wiener Meldungen zufolge hat die Heimwehr eine große Werbeaktion unter arbeitslosen Desterreichern für das italienische Expeditionsheer nach Abessinien eingeleitet. Den Werbern ist es bereits gelungen, eine Reihe von jungen Desterreichern zu finden, die sich bereit erklärt haben, der Werbetrommel Starhembergs zu folgen und ihre Knochen für den zumindestens zweifelhaften Ruhm Mussolinis zu Mearfie zu tragen. Korfanty — steckbrieflich verfolgt Das polnische Justizministerium hat vom Senatspräsidenten die Aufhebung der Immunität des durch seine oberschlesischen Bandenkämpfe berüchtigten , Senators" Korfanty mit der Begründung verlangt, daß er in eine großangelegte Betrugsangelegenheit verwidelt it und Daher zur Verantwortung gezogen werden müsse. Korfanty, dessen seinerzeitige Schand- und Mordtaten gegen die Deutsche Bevöskerung Oberschlesiens , zur Genüge bekannt sind, wird zurzeit frecbrieflich verfolgt. Der älteste Wiener gestorben Mislen Sie schon? . . . In Wien it im Elisabeth-Krankenhaus der älteste Wiener, der 101jährige Schuhmachermeister Joseph Bojanowafi gestorben. Bojanowski hatte im Jahre 1859 in der Schlacht von Solferino mitgekämpft und wurde damals schwer verwundet. , daß die Presse der „Einheits-Partei auch den Billeder Parteitag zum Anlaß genommen hat, um in unwiderlegbarer Weise den Beweis zu erbringen, wes Geistes Kind sie is? Während die 12 größten Blätter Rumäniens, darunter 7 Bußarester, die Zahl der Teilnehmer mt 6000 angeben, entblödet sich das Banater Organ der „Einheits“- Partei, die „Banater Deutsch. Zeitung“ und, von 3000 Teilnehmern zu sprechen. Die „Arader Zeitung“ des Herrn Nikolaus Bitte, die im Lügen noch skrupelloser ist,schreibt in diesem Zusammenhang von 2000 Teilnehmern! Die Einherts"e Presfe hat auch diesmal einen „Sieg“ davongetragen: so gut wie sie kann niemand entstellen und fügen. -| An unsere Reier ! Infolge des Staatsfeiertages am 1. Mai erscheint unsere nächte Folge erst Donnerstag früh zu der am Montag gewohnten Stunde. Wir bitten unsere Leer, die kleine Verspätung des Blattes an Tagen nach Feiertagen zu entschuldigen. Sie ist leider unvermeidbar, da wir infolge der Sonntagsruhe die Arbeit erst einige Stunden später als normalerweise aufnehmen können. Das Ende eines Steueragenten In der Gemeinde Sanbean bei Arad brutalisierte der Steueragent Ivan Banu im alkoholisierten Zustande den Beliker des dortigen Gasthauses und verjeßte ihm hiebei eine wuchlige Ohrfeige. Die anwesenden Gäste eilten dem mißhandelten Gastwirt zu Hilfe und einer von ihnen, der Bauer Ivan Birag, ließ einen Stuhl auf den Kopf des Prügelhelden niederlaufen. Der Steueragent eilte zur Gendarmerie und dte den Bauern verhaften, selbst aber kehrte er noch am selben Abend nach Arad zurück. Am nächsten Morgen fanden ihn seine Angehörigen tot im Bett auf. Die Sezierung ergab, daß der Agent an einer Hirnblutung gestorben ist. Eine Frühlingsblüte der „Diminenta“. Die in rumänischer Sprache geschriebene, aber inhaltlich rein jüdische „Die minenta*“ bringt in ihrer Nummer vom 19. April im Unterhaltungsteil ein hübsches Bild mit der Bezeichnung „Im blühenden Garten“. Am nächsten Tage, am 20. April, bringt dasselbe Blatt gleichfalls ein anmaliges Bild, zwei Mädchen in einem Garten darstellend, unter der Bezeichnung „Vor den Feiertagen“. Beide Bilder kann man im zweiten Aprilheft der Berliner Halbmonatsschrift „Die Dame" auf Seite 2 finden. Die „Diminenta“ tfielt demnach Bilder von künstlerischem Werte aus der so sehr verpönten barbarischen hileriffischen Breffe. Das schönste kommt aber noch: Das Bild im blühenden Garten, das eine anmutige, in ein duftiges Kleid gehüllte Frauengestalt zeigt, die sich über eine Blume neigt, fellt niemand anderen dar als die Gatting des hitlerisfischen Bluthundes Göring, Frau Emmy Göringe Sonnemann. Das scheint die , Diz und - NRundiauf Dienstag, 30. April Deutschlandsender : 7,40 Und jebt ist Feierabend: 9,10 Welthafen. Berlin: 8 Kammer« musit, 9,10 Orchesterkonzert. Königsberg : 9,10 gilfit 1807 (Eine deutsche Schiefalsstunde). Breslau: 8 Deutsche im Ausland, Hört zu! 910 Soll und Haben (Hörspiel). Leipzig: 8 Ehret die Opfer der Arbeit, 11,20 Gitarrenmusik. Stuttgart: 9,15 Bunter Abend. Min- Gen: 9,10 Im Frühjahr. Butarest : 9 Musikee und Harfe. Ofenpest : 10,30 ellomusik. Mittwoch, 1. Mai Alle deutschen Sender : 9,30 Kundgebung der HJ, 10,30 Konzert des Berliner Funkorchesters, 11 Festart der Kulturkammer, 12 Aus deutschen Opern, 13 Marsch- und Arbeiterlieder, 13 Der Führer spricht (Einlage), 16 Unterhaltungskonzert, 18,30 Festliche Mufik, 22,15 Frühlingstimmen, 23 Militärmufik Als Einlage: &3 spricht Göring. -