Deutsche Tageszeitung, September 1935 (Jahrgang 2, nr. 271-295)
1935-09-01 / nr. 271
Bariet Rx, 97 Bezugspreise monatlich: Inland Lei 60’—, Ausland Lei 100 °. 9n Hermannstadt ohne Zustellung Lei 50’— . t0/62181 Inu: re | Zesuipverger Wr. 208 2. Jahrgang Sonntag 1. September 1935 Folge 271 Bertwaltung: Sibin-Hermannstadt Metropolregasie 15 '·-.:I. Rh Protest gegen die Großichenerner Nebelgriffe! Das Gesamtdentichtum Rumäniens wurde beleidigt! — Der Lügenfeldzug des Hermann Hädter Sarindar-Berichterstatters — Die Tagung des Kleinen Berbandes — Die tote Königin in Brirtel Bedeutsame Besschlüsse des Burzenländer deutschen Kreisansichtiles Slammender Broten gegen die Großfchenerner Gendarneriebrutalitäten und den Befleumdungsfeldzug der Salindarpresse Freitagnachmittag fand eine aufergutbesuchte Sigung des Burender Kreisansschu jes » suangv Techen Tagesordnung heben wir als die wichtigsten Entscheidungen folgende hervor : Der neue Vollzugsausschus Su den Vollzugsausschuß des Kreisausschusses wurden folgende Mitglieder gewählt: Ländliche ordentliche Mitglieder: Drenndorf: Samuel Dworjdat, Bauer ; Heldsdorf: Reinhardt Zell, Bauer; Honigberg: Fri Schön, Pfarrer; Marienburg : Michael Schoppel, Bauer; Neustadt: Fri Lukesh, Kaufmann; Nußbach: Hans Bonner, Pfarrer ; Betersberg : Georg Baalen, Prediger ; Mossenau : Dr. Wilhelm Seraphin, Pfarrer; Rothbach: Peter Ziriafus, Bauer ; Tartlau: Bibor Möfejch, Pfarrer; Weidenbag: Thomas Lieb, Bauer; Wolfendorf: Hermann Nehner, Pfarrer; Zeiden: Hans Barf, Bauer; Zernejchtam von Maugesius, Apotheker. — Kriagmitglieder : Robert Kaufmes, Hans Roth, Stefan Mild, Dr. Wilhelm Müller, Martin Fink, Michael Bolech, Christian Sedlers, Franz Liehn, Johann Batschi, Ludwig Martin, Franz Gohn, Hans Neder. Städtische ordentliche Mitglieder: Dr. Albert Hermann, Wilhelm Tellmann, Tri Cloos, Peter Grün, Dr. Waldemar Gust, Guido Petrowitsch, Ernst Römer, Friedrich Schmidts, Gustav Konradt, Wilhelm Staedel, Fri Götz, Ludwig Mieß, Richard Schmugler, Dr. Otto Schlandt. Als Vertreterin der Frauen: Dr. Lydia Müller. Erzriatmitglieder : Georg Foith, Walter Beer, Martin David, Dr. Ernst Fabritius, Kurt Fromm, Andreas Graf, Wilhelm May, Yrik Mieh, Kurt Scherg, Helmut Zeidner, Heinrich Petersberger, Richard Schuster,Julius Jakobi, Dr. Fri Wagner. Erlaßfrau: Adele Goos, 2 Die frühere Leitung der Zeitungs-A. G. wird zur Verantwortung gezogen! Sun der Frage der Zeitungs-A. G. und der „Kronstädter Zeitung“ wurde nach einem eingehenden Referat des Präsidenten der ZAG., Waldemar Gust, einstimmig folgender Beschluß gefaßt: Die Vertreter des Kreisausschusses bei der Zeitungs-W. G. werden bevollmächtigt, sowohl gegenüber der Firma ‚Johann Götts Sohn, vor allem jedoch den Mitgliedern des bisherigen Verwaltungs- und Aufsichtsrates der Zeitungs:A. G. gegenüber alle Schritte, sowohl ‘zivil- als auch strafrechtlicher Natur zu unternehmen, die vom Standpunkt des Interesses des Kreisausschusses als Hauptaktionär als auch der übrigen Aktionäre notwendig erscheinen, und in erster Reihe alles zu unternehmen, damit die sich auf die Geschäftsführung von Aktiengesellschaften beziehenden Bestimmungen des Handelsgesäßes genauestens befolgt werden. Edmund Wertiprad führt die Geschäfte Mit der Führung der Kanzleigeschäfte des Burzenländer Schufses wurde deutschen Kreisaug« durch einstimmigen Beschluß Edmund Wertiprad betraut. x Ener Leid ist unser Leid! Nachdem*Her Obmann des Breigauschusses, Herwart Scheiner, ausge= Bat dal dab die Schmach, die unseren Großsfeuerner Bolksgenossen zugefügt wurde, von allen deutschen Volksgesnofsen in Rumänien so empfunden werden müsse, wie wenn sie ihnen selbst angetan worden wäre, wurde einstimmig die Abfassung folgender Telegramme bescchlossen : „S. M. König Karl II. Bukareff. In tiefer Erregung über die erniedrigende Behandlung, gern der die deutschen BarGemeinde Großscheuern von saatlichen Sicherheitsorganen widerfuhr und die wir als dem Gesamtdeutschtum unseres Landes angetan empfinden müseten, bitten wir Ew. Majestät als den Bater aller Söhne Großrumäniens um Gerechtigkeit für unsere Brüder, a aa Zr d Für den Burzenländer deutschen Kreis» ausschuß: Herwart Scheiner, Obmann.“ „Ministerpräsident Tatarescu, Bukarest. Die traurigen Vorfälle in Großscheuern, die das ganze Deutschtum dieses Bandes in unerhörter Weise herausfordern, und die Stellungnahme eines Teiles der hauptstädtischen Presse dazu veranlassen uns, Euere Exzellenz als den verantwortlichen Kelter unserer Regierung darauf aufmerksam zu machen, daß eine derartige Höhe nit nur das friedliche Zusammenleben der Staatsbürger untereinander in ernster Welle gefährdet, sondern entgegen der verspaffungsmäßig verbürgten Gleichberechtigung aller Söhne unseres Vaterlandes gerade die 800.000 dazugehörigen und erwiesenermaßen beispielgebend loyalen Deutschen der öffentlichen Schmachpreis« allei. Darum erheben wir gegen das Vorgehen dieser Presse schärfsten Cinspruch) und ersuhen Euere Erzellenz um dringende Abhilfe. Für den Burzenländer deutschen Kreisausschuß: Serwart Scheiner, Obmann.“ „Justizminister Baler Pop, Bukarest. Angesichts der Ereignisse, die ss vor einigen Tagen in Großscheuern zugetragen haben, ersuhen wir Euere Exzellenz als den verantwortlichen Hüter des Rechtes und der Gerechtigkeit in unserem Rande, um eine strenge Untersuchung. Ohne dem Ergebnis dieser Untersuchung vorgreifen zu wollen, müssen wir uns jedoch schon feit auf das»entschiedenste verwahren gegen die rohen Willkürakte der staatlichen Sicherheitsorgane, die den primitivsten Forderungen bahnsprechen, die in einem kulturellen Staat an das Verfahren einer Baruntersuchung gestellt werden müssen. Für den Burzenländer deutschen Kreisausschuß ; Herwart Schei«ner, Obmann.“ ‚Unpassende Vergleiche“ Eine Zeitstellung des „völkischen Beobachters‘‘ Bir haben immer die Ansicht vertreten, daß Die reich ideutischen Stellen, soweit sie am Ausland dentschtum Interesse haben, Den lebten innervölkischen Ereignisssen neutral gegenüberstehen, und haben Daher auch nie Danach gestrebt, uns Die Nichtigkeit unseres Weges von Diesen Stellen bestätigen zu lassen. Da nun aber d verschiedene Kreise in der legten Zeit versucht haben, private Meinungen für sich auszubeuten, sehen wir uns veranlaßt, die nachstehende Feststellung des „völkischen Beobachters" zum Fal Schi (Süddeutsche Ausgabe von 28. August 1935), durch Die unsere Ansicht bestätigt wird, wiederzugeben. D. Schr. "über hundert „In den Jahren unseres Kampfes um das neue Reich gruben sich einzelne Namen und Daten mit besonderer Wucht in die Herzen aller Nationalsozialisten, die symbolhaft verbunden sind mit den schweren und siegreichen Stunden der Bewegung. In Kampf und Tod von Nationalsozialisten für Führer und Fahne, aber auch im Beirat einzelner Weniger sehen wir die Etappen des Vormarsches unserer Beegung immer wieder lebendig werden, wenn die Tage jener Kämpfe im Kalender wiederkehren. Am langen Wege von den ersten Anfängen der Bewegung bis zum Werden des Neidhes stehen die Marksteine Stunden des Goliksals, deren Wiederkehr wir nur mit Ehrfurcht erleben können, besonders jene, da der Führer mit seinen Befehlen und seinem Verhalten der Partei die Wege wies und ihr die Bahn für den Steg ebnete. Es sind die großen historischen Enscheidungen der nationalsozialistischen Beegung, Stunden einmaliger Größe und ewiger Mahnung, für die wir ebenso geschmacklose Zollpreisungen und patriastische Hymnen ablehnen, wie wir uns da und dort auftauchende Parallelen und Vergleiche verbitten müüsten. Es hat sich im Verlauf gewisser Auseinandersegungen innerhalb der Deutschen Volksgruppe in Rumänien leider eine Erscheinung ergeben, gegen die wir hier Stellung nehmen müssen. Eine Gruppe glaubte, in dem Verhalten einer anderen Gruppe Parallelen zum Röhm-Putsch vom 30. Juli 1934 sehen zu dürfen und verwendete zur Unterffüßung ihrer Agitation Begriffe und Getläße, die aus jenen schicksalsschweren Stunden des nationalsozialifstischen Reiches stammen. Wir müssen gestehen, daß wir nicht willen, ob wir in dieser Methode mehr eine Unbeholfenheit sehen sollen, sich nationale sozialistisch auszudrücken, oder einen Mangel, für die eigenen Auseinanderstößungen auch eigene Maßstäbe zu finden. Auf jeden Fall aber müsfen wir hier ein , Halt" rufen. Es geht nicht an, daß jene ernsten Stunden und die Tat des Führers Adolf Hitler aus agitatorischen _ ug von ta