Deutsche Tageszeitung, November 1935 (Jahrgang 2, nr. 323-348)

1935-11-01 / nr. 323

Nur­s- unea pentru Cul­turi „Astra 2" Sibiu eutsche Ja ot RB BEN GE: Ei: ,­­ § Vor einer neuen Schlacht! Alberlinier bereiten einen Schlag gegen die I­taliener vor — Regie­­rungswec­hsel in Prag — Vene­z Friedensvorschläge Transreichs — DOptimismus bei Den Liberalen Goga und Mihalache werden vom König empfangen Bukarest, 31. Oktober (fernmündt.). Wie verlautet, wird König Karl in den nächsten Tagen seine Winterresi­­denz im Bukarester Stadtschloß bes­tehen. Der König wird am 8. Novem­­­sidenten der nationaltarant­­isischen Partei Mihbalache und am 9.­ November den Präsidenten der christ­­liche nationalen Partei Dctapvian Goga, in Audienz empfangen. Später sollen auch noch andere Führer der Dopposition vom König empfangen werden. Die Heeresausrüstung im Vordergrund Bukarest, 31. Oktober (fernmindt.). Anschließend an das Festmahl, das Borgestern im Schloß Belejch anläslic­hes Geburtstages der Königin Maria stattfand, unterhielt sich der König längere Zeit mit Ministerpräsident Ta»­tarescu und­­peeresminister General Unghelescu. Das Gespräch drehte sich hauptsächlig um die auch im legten Ministerrat er­örterten Fragen der Ausrüstung des Heeres. Später wurde im Laufe des geffrigen Tages Ministerpräsident Tatarescu und Innenminister In»­culea vom König empfangen. Nach der Audienz erklärten sie Pressevertretern, daß alle Gerüchte über eine angebliche Regierungskrise in Abrede gestellt wer­­den müßten. rumänische Politiker in Schäßburg Bukarest, 31. Oktober (fernmünd­l.). In Schäßburg hielten sich gestern einige Stunden hindurch die gewesenen Mit­nister und Führer der nationalzaranisti­­schen Partei AM. Popoovict und Baler Moldovan auf. Sie hatten mit den Leitern der Schäßburger natio­­nalzaranistischen Organisation, vor allem mit dem Abgeordneten Serdict, Be­sprechungen über die Art der Vertre­tung beim kommenden großen Jon­­gre und auch über die große Partei- Kundgebung am 14. November in Bu­karest. Die Parteirettung rechnet damit, dass aus bdiesem Komitat etwa 2000 Parteimitglieder an der Bukarester Kundgebung teilnehmen werden. Am gleichen Tage hielt ich Octavian Goga in Schäßburg auf, der eine I " UBER ET­­ er x > Grosse Ereignisse an der Danakilfront: Kampf um Musa-Ali Siialiener sollen abgeschnitten werden Truppenbeförderung von Aberliniern "Mddis Abeba, 31. Oktobber. "Weder von der Nord noch von der Süd­­front liegen irgendwelche besondere Meldungen vor. Von zuständiger abersi­­nischer Teile wird behauptet, daß die Entwicklung an den beiden Fronten nore mal und in Uebereinstimmung mit den Plänen des Rnd­ers vers laufe. Uebrigens scheinen sich an der Dana­kilfront größere Ereignisse vorzube­­reiten. Wie gemeldet wird, sind größere abessinische Streitkräfte auf dem Marsch nach dem Gebirgsblok Mufja Alt, mit der Absicht, die Italiener, die sich an den Berghängen eingegraben haben, abzuschneiden und so eine Be­drohung der Eisenbahnlinie von dieser Geile aus unmöglich zu machen. Man spricht von 40000 Mann regulären abessiniischen Truppen. Alle noch verfügbaren Kamelkaras wanen sollen zusammengezogen und für diese Airtegshandlungen eingelegt werden. Außerdem wird gemeldet, daß vom Sudan große Kamelherden nach dem Offen getrieben werden, um an der Danakilfront verwendet zu werden. Die von Addis Abeba nach Diredaua führende Straße, die im Fall der Un­­terbrechung der Bahnlinie als Erhak für die Truppenbeförderung Verwendung finden soll, ist inzwischen fertiggestellt worden, 2 Unterredung mit dem Präsidenten der Großkohler christlich-nationalen Organi­­sation, Dr. Kornel Bop, hatte, Kondylis lußt­te nicht einschüchtern Athen, 31. Oktober. Der griechische Ministerpräsident und Regent Kondy­­li­s erklärte gestern vor P­ressevertretern u. a., das griechische Bolt in seiner Ge­­samtheit und besonders die gegenwärtige Regierung seien nicht geneigt, terrori­­stische kommunistische Mittel zu dulden. Die griechische Regierung werde selbst die schärfsten Maßnahmen ergreifen, wenn sie dazu gezwungen werde, C- Ausgabe (Cibinium) M Schriftzeitung: Rosmaringasse 1; Fernsprecher 299 Berwaltung: Metropoliegasse 15; Fernsprecher 298 Sipiun- Hermannstadt Boitieh 97 — Woftiched­ronto 62181 2.Jahrgang Folge 323 Freitag 1. November 1935 Beyugepretie monestish: ehe Inftcheng 00 Lei mit Siftelung 70 Lei Anzeigensreife: Die 65 mm breite Millimeterzeile im Um­zeigenteil bei 3 °— vor der Einnahme von Miafalle Addis Abeda, 31. Oktober. Hier wird es nicht für ausgeschlossen gehal­­ten, daß die Italiener bei ihrem Bor­­marsch an der abelsinischen Nordfront die Stadt Makalle in Kürze err­­eichen werden. Das Vorgelände um die Stadt ist von den abelsinischen Trup­­pen bereits befehlsmäßig geräumt worden. Die eigentlichen abeisiitischen Verteidigungslinien ziehen sich auf den Höhen unmittelbar südlich von Mas Ralle bis zum Aufla-Gebirge hin. Nach einer Mitteilung des belgischen Geschäftsträgers in Addis Abeba, will der Leiter der belgischen Militärmilizon in Abessinien mit seinen Mitarbeitern das Land über Dh­ibuti verlassen. Strategische Vor­bereitungen Englands fanden 31. Oktober. Wie Reuter aus Addis Abeba berichtet, wurde eine Schwei­­zer Firma mit dem Bau einer 465 km langen Randstraße von Addis Abeba nach Burnu an der englischen Sudan­grenze beauftragt. Diese Nachricht ist im Zusammenhang mit einem etwaigen Eingriff Englands auf dem abessinischen Sirlegsihauplaß von nicht zu unter­­haltender Bedeutung. Die Straße zieht sie zunächst gleichlaufend zur Bahn­linie, um dann über Harrar und Didi­­dihiga nach Berbera in Britisch-Somali­­land zu führen. Laval berichtet dem Ministerrat Paris, 31. Oktober. Der französiiche Ministerpräsident Lapal empfing heute den italienischen Botschafter in Paris. Nachher erstattete Laval dem französis­ichen Ministerrat heute ausführlichen Be­richt über den Stand der Verhandlun­­gen zwischen ARom— Paris— London. Naval erklärte, daß er morgen nach Genf fahren werde. Der englische Völker­­bundminister. Eden ist bereits gestern nach Genf abgereist. Das Genfer Theater kann also nun wieder seinen Anfang nehmen" Und Do­ ider Medi und Ordnung Bon Milch Dörend Der V­olksratvorligende Dr. 5. Wolff schreibt im „S.­D. Tageblatti“ vom 31. Oktober, dab in den SaBungen des Verbandes der Deutschen in Rumänien vom 20. September 1931, in Punkt 8 der­­ Hauptversammlung folgende Auf­­gaben gestellt sind: a) Fesllegung des Volksprogrammes der Deutschen in Aus mänzen ; b) Feststellung und Wenderung der Labungen. Wenn nun der Sacsentag am 1. Oks­tober 1933 in voller­­ Kenntnis vieler Bestimmungen der Verbandsfaßung (wennoch fi) alle geießgebenden Rechte vorbehält, so handelt er folgerichtig, er läßt die Hauptversammlung ihre frühere Saltung ändern und läßt damit ein all­gemeines Volksprogramm festlegen, das nun zur Beschlußannahme vorliegt. Nie­­mals aber kann die Hauptversammlung des Verbandes dem Deutschtum Sieben­­bürgens und der andern Gebiete ein Programm aufdrängen, bevor unch der Sachsentag und die Volks­­tage der andern Gebiete das alte für ungültig erklärt haben. Und dies kann eine Minute vor Ab­haltung des allgemeinen Volks­tages der Deutschen in Rum­nien geschehen. Molff bestreitet, daß der BVolksrat das vom Verband vorgelegte Volks­­programm beschlossen hätte. Im „amtl­ichen Bericht“ der Volkszalfiung vom 20. Oktober heißt es: „Der Volksrat nahm den Entwurf ... zur Grundlage für die Beratung an“. — „In der hierauf fortgefeßten sehr eingehenden Beratung wurden mehrere Borschläge zur Abänderung des Entwurfes des Volksprogrammes beschloffen". Dazu hat der Verband den Ent­wurf des Programmes dem Volksrat überhaupt vorgelegt? Warum hat der Volksrat diesen Entwurf den Kreisaus­­schüsfen vorgelegt, wenn die Hauptver­­sammlung des Verbandes, nach Wolff, berechtigt ist, ein solches Programm zu beschließen ? Doch nur aus der Empfin­­dung heraus, daß er über das Bolk hinweg diesem Bolk kein Bolkspro­­gramm vorseßen kann, denn alle Rechte gehen vom Bolke aus. Mann aber die Kreisausschüsfe Aba änderungsporisclägg machen dürfen, wenn der Volksrat den Entwurf „an« nimmt* und Abänderungen „beschließt* und diesen in Abänderungen beschlossenen Entwurf nicht etwa dem Sacsentag, sondern unmittelbar der Hauptversamme­lung des Verbandes vorlegt, so maßt sie der Volksrat Rechte an, die ihm nicht zustehen. In Punkt 16 der „Bestimmungen zur Volksorganisation“, „Obliegenheiten des Volksrates sind folgende*, heißt es: a) „Stellungnahme und Entscheidung in bedeutenden politischen und allen an­­dern Volksfragen, soferne sie nicht dem Sachsentag vorbehalten sind.“ a

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