Deutsche Tageszeitung, April 1936 (Jahrgang 3, nr. 448-471)

1936-04-01 / nr. 448

i er oh Be Onor. Asociatiunea pentru Culturä „Astra“ eutfche Sibiu we 3. Jahrgang &Drifttellung: Rosmaringafie 1; Fernsprecher 289 Berwaltung: Metropoliegafie 15 ; Fernsprecher 288 &ibino-Hermannstadt Rostfah 97 — Boftrebedfonto 62181 Folge 448 3Lei | Mittwoch 1. April 1936 C - Ausgabe (Cibinium) Bezugspreise monat, ohne er la­ndesaber 48 an Anzeigenpreise:: Die 05 mm breite den im Ungeigenteil «- Kaida-ipevod rechnet ab Eine sensationelle Stellungnahme des Führers der ‚„Rumänischen Front‘ zu den politischen Ereignissen — Die Welt unter dem Einbruc der­­ Reichstagswahlen in Deutschland — Harrar vernichtet Gewaltiger Einbrud der deutschen Meidetagswahlen ++ in Baris Bol Hitlers Serimt über Die deutsche Seele ist unbe­uger Rat B BER ho und Hitler und ein!" Bari, 31. März. Die be tfehen Wahlen nehmen heute das Haupt­­interesse der französischen öffentlichen Meinung in Anspruch. Die Morgen­­blätter bringen unter großen Schlag­­zeilen das Ergebnis der Wahlen. Die Kommentare bringen zum Ausbruch, daß die Wahlen für Adolf Hitler einen noch nie dagewesenen Triumph bedeuten und daß Deutschland in einer ungeah­nten Begeisterung ge­wählt habe. „Deuvre“ schreibt dazu, dab die Wah­­len vom 29. März, durch die die Wie­­dereinführung der allgemeinen We­hr­­pflicht und die Wiederbelebung der Rheinlandzone gebilligt wurden, ein widriges Datum in der Geschichte­­ des Dritten Reiches darstellen. Das Blatt versucht die Bedeutung der Wahlen herabzujehen, indem es von Scheinwahlen spricht. Der nationalistische „Echo de Paris" stellt fest, daß keinerlei Leiden das Deutsche Volk mehr unterkriegen könne. Das Blatt befürchtet eine Stär­­kung der großdeutschen Richtung. Der nationalistische , Ami du Beuple* schreibt: Das Ergebnis der deutschen Volksabst­­mmung überrasche niemanden. Troß der deutschen Wahlmethoden, die man in­­ Frankreich vielleicht nicht immer verstehe, sei es doch wahr, daß das Deutsche Volk in seiner ungeheuren Mehrheit entschroffen sei, Hitler zu fol­gen, wohin er es führe, „Jour“ schreibt: Hitler und Deutsch­­land it­em­s. In Frankreich Hatte man mit Sicherheit auf einen großen Sieg der deutschen Regierung bei den Wahlen gerechnet und trogdem hat die ge­waltige Vertrauensfundgebung für Hitler einen tarfen Eindruck auf die fran­­zösische Oeffentlichkeit gemacht. Die Blätter bringen das Wahlergeb­­nis mit Mederschriften, die über ganze Seiten gehen und schreiben: „99 dv, 9. für gar BVolitiff! Noch niemals o viele Deutsche zur Wahlurne gegangen, sagt „Matin‘. Das Deutsche Bolf hat in Extase für Hitler gestimmt, erklärt „Duotidien‘. Die Herrschaft über die deutsche Seele st­iegt fon unbegrenzt, meint "Echo de Paris". Alle Blätter heben die vers­chwindend kleine Zahl der Oppo­­sitionsstimmen hervor. sind ... in London „Das deutsche Bolt steht Hinter seinem Führer“ tabeunterhandlungen London, 31. März. Die Blätter ber­ichten durchwegs in großer Auf­machung über das­­ Ergebnis der deutschen Wahlen. Gelloff wenn man alles in Betracht ziehe, schreibt „Daily Erpreß*, bleibe es wahr, daß die Deutschen hinter ihrem Führer stehen, eine Ansicht, der auch Blätter wie „Morning Bolt“ und „News Chro“­nicle“ zustimmen. „Daily Mail“ meint, die Wahlen vom 29. März seien ohne Beispiel in der Geschichte. Noch nie hat ein Bolk den Schritt seines Führers mit einer solchen Einmütigkeit gut geheißen, wie am 29. März das Deutsche bei der Wahl für Ehre, Frei­­heit und Frieden. Das Blatt zieht dann aus dem Wahl — General müssen unterbleiben ! ausgang die Folgerung, dab die in Aussicht befindlichen Unterhandlungen zwischen dem französischen und dem eng­­lischen Generalstab, nunmehr unter­­bleiben müßten, da die Ausarbeitung von Generalstabsplänen für gemein­­same Aktionen, die Verhandlungen aussichtslos gestalten müßten. Mit dieser Reuberung nimmt das Blatt mit den bereits in demselben Sinne am Sonn­tag geäußerten Meinung verschie­­dener Blätter überein: „News Chronicle“ deutet auch bereits schon an, daß das englische Kabinett in seiner Montagsikung warrscheinlich aus diesem Grunde keinen endgültigen Beschlub über die Unterhandlungen der Generalstäbe gefaßt habe. „Keine Schadergeschäfte mit Deutschland!“ Die Stellungnahme der deutschen Berlin, 31. März. Unter dem Titel „Hiller ist Deutschland“ erscheint im­ „Bölkischen Beobachter“ ein ü­­ber von Schauptchriftleiter Alfred­­berg unterzeichnet­es und in dem es unter anderem heißt: Was gestern in Deutschland vor sch ging, beweist der Übrigen Welt, daß heute alle Befunche, das Deutsche Volk zu entzweien, im voraus zum Fehls­chlag verurteilt sind. Mit Deutschland hat nunmehr die Welt als einem po­­litischen Faktor zu rechnen. Auch nicht ein einziger Vertreter eines anderen Staates kann sich, mit auch nur annähernd so viel Recht, als Vertreter und Bevollmächtigter seines Volkes fühlen, wie Adolf Hitler als Er­wählter der deutscchen Gesamtnation. Vielleicht wird der 29. März auch je­manche Skeptiker des Auslandes zum Nachdenken bringen, ob die bisherige Kritik an Deutschland über­­haupt jemals eine Berechtigung gehabt hat. Der Führer hat das Deutsiche Volk gerufen, es ist gekommen und hat ges­­prochen. Seht hat wieder der Staat zu handeln. Der Berliner „Angriff“ schreibt u. a.: So hat m­oc niemals ein Bolt abge­­stimmt und sein Denteln und sein Zweifeln ändert etwas daran, daß hier ein selbstbewußtes Bolt gesprochen hat. Wenn man ung noch immer nicht verstehen wollte, jet wird man ung wohl verstehen müssen und sie werden sehen, daß mit dem Deutschen seine Heinen Shadhergeschäfte zu mar­chen sind, bei denen man ihnen den Frieden in Prozenten abhandelt. Preise zu Den Neichstagsiwahlen stalten in Brüssel vertreten? Rom, 31. März. Zu der neuerlichen Zusammenkunft der reiflichen Locarno­­mächte in Brüssel wird von italienischer Seite erklärt, das wahrscheinlich auch Italien daran teilnehmen wird, obwohl es nach wie vor auf seinen Vorbehalten beharre. In politischen Kreisen wird aug« drückit) darauf hingewiesen, das diese Zusammenkunft nichts mit den in Aug» nicht genommene Generalstabsbesprechun­­gen zu tun hat, Londoner. Zwischenbilangz (—ss) Es ist nicht klug, wenn man den Bogen überspannt, das werden si die Franzosen bei ruhiger Ueberlegung sagen müssen, angesichts der von ihnen in erster Linie herbeigeführten Befra­gung des Völkerbundrates. Herr Flandin hatte ja deutlich genug durchblicken lassen, daß er in seinen Wahlgeschäften nit mehr gestört zu werden münsdte, aber das Ergebnis war In den Augen des Rates eine kaum verschleierte Ent­­werftung eben jener Bietervorschläge vom 19. März, die der französische Mi­nisterpräsident vor wenigen Tagen in der Pariser Kammer als ein lechtes Wort, und zwar im Sinne des per­­­ M­ilitärbündnisses mit England, hatte interpretieren wollen. Solche Deutungen halten in keiner Weise der Nachprüfung fand, denn erstens hat Mufsolini dem bewußten Papier bisher seine Zuslimmung noch verfragt, und zweitens hat sich die englische Regierung ebenfalls nicht mehr bemüht, ihre eine gegangenen­­­erpflichtungen besonders zu unterstreichen, da im Parlament be­­reits die unangenehmsten Fragen über das angebliche Bündnis und die vorge­­sehenen Generalstabsbesprechungen ange­­kündigt, bzw. von Lord K­olbian als eistem ion gestellt worden sind. Aber auch vom Völkerbundsrat aus ges­­ehen, enthält der überstürzte und konk fuse Ausgang der Londoner Tagung eine ernste Zehre. Die Schlußent­­schließung betont nicht umsonst, daß der Rat lediglich mit der einen Frage der Feststellung des von Anfang an vorge­legenen Rocarnofalles befaßt war. Denn in der Tat ist der Berjud, den Nass­­mitgliedern die Mitverantwortung für die D Vierervorschläge aufbürden zu wollen, indem man sie überrumpelte, vollkommen gescheitert, weil insbesondere Polen und die Gruppe der Neutralen diese Zumutung als ungehörig und unabsehbbar in ihren Folgen ab­­lehnen mußten. Die guten Wiünsche des Rates beim Wirischied galten also keineswegs dem Papier vom 19. März, sondern einer neuen, ernsthaften Ve­­rengung zur­­ Verständigung, wie sie von Deutschland, England und an­ders Be auch von Belgien ehrlich gefördert wir Eines kann nicht genug unterstrie­den werden, doch nämlich der Zwischen­­bescheid der Neu­gregierung, der von dem kurz nach Schluß der rechten Rats­fißung wieder in Rondon eingetroffenen Sollhafter von Ribbentrop Herrn Eden mitgeteilt wurde, nicht das geringste mit dem Abbruch der Londoner Kon­­ferenz­ zu tun hat. Aber selbst wenn die deutsche Antwort schon früher vorgelegen hälfte, wäre ihre feste und unbedingt konstruktive Sprache nur eine Bef­us­tigung dessen gewesen, was die nicht voreingenommenen Ratsmitglieder so genau so sagten wie zahlreiche englische Parlamentarier beider Häuser, die Mehre Far;

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