Deutsche Tageszeitung, Oktober 1936 (Jahrgang 3, nr. 598-624)
1936-10-01 / nr. 598
secigschriftlettung und Verwaltung Isdtssdekusnsstadt Bewandtnis-RO- 3. Jahrgang Solge 598 Gernspredjer 299 — Postfach 97 3Lei VoRiecht.: Rumänien 62 181, Deutschland: Berlin 175029 J Donnerstag 1.Oktober 1936 C- Ausgabe (Cibinium) & eo Bezugspreise monatlich Yehckene = zu Uugeigenpfeife:: Die 65 mm abzelimeterzeile im aeigenteil s- TIataresens Stellung erschüttert ? Die innere Opposition in der liberalen Partei gegen den Meinisterpräsidenten wächst — DOesterreichs außenpolitischer Kurs: Erklärungen des Staatssekretärs Schmidt vor dem Bölferbund — Blum phantasiert Bor einer Regierungstrise? Bularest, 30. September (fernmünd.). In der Hauptstadt freilen neuerdings wieder Gerüchte über eine Regierungstrise. Es ist nämlich, wie wir vor kurzem auch melden konnten, zwischen den Gruppen „freie Meinungen“ und „5“, zu einer Einigung gekommen auf Grund deren Ziele beiden Gruppen bei allen Entscheidungen zurammengeben werden. Damit wird Zatarescu die Durchiegung seines Standpunktes in der Partei immer schwerer gemacht werden. Außerdem werden die beiden Gruppen darnach trachten, der Regierung ihre Meinung aufzuzwingen. 300.000 Mann im Arbeitsdienst in Deutschland Berlin, 30. September. Der Führer hat über die Dauer der Dienstzeit des Reichsarbeitsdienstes und die Stärke desselben für die weibliche Jugend eine Verordnung erlassen, der» zufolge die Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst für alle Wehrfähigen ein halbes Sahr beträgt. Die Stärke des Reichsarbeitsdienstes hat laut der Bereitigung vom Oktober 1936 bis Anfang Oktober 1937 230 000 Mann einschließlich Stammpersonal, bis Anfang Oktober 1938 275 000 Mann und bis Anfang Oktober 1939 300.000 Mann zu beitragen. Nachtlänge zu Gotroceni Bularest, 30. September (fernmündl.). Die Angeklagten im Cotrocenier Tribüneneinsturzprozek, die Architekten Bolomeiu, Buhbulin Jonescu und Ing. Sozianu hatten seinerzeit beim Appellationsgerichtshof einen Appell eingereicht, in dem sie forderten, daß man sie gegen Stellung einer marteriellen oder moralischen Bürgschaft auf freien Fuß jegen möge. “Dieser Appell wurde zurückgewiesen, worauf die Angeklagten Refurs erklärten. Dieser Refurs kam nun gestern zur Verhandlung. "Es wurde ihm stott gegeben und die Sache einer anderen Grestion des Appellationsgerichtshofes von Bukarest zur nochmaligen Verhandlung überwiesen. | Rumänien und die Frankabwertung: Großer Schaden für Rumäniens Wirtschaft Einteilung der Lieferungen in Die Länder Der Abwertung Biest, 30. September (fernmünd.). , alte Fransenabwertung, beginnen sich, nunmehr auch in Rumänien bemerkbar zu machen, und die Bukarester Wirtschaftstreife stehen unter dem Eindruck des Schadens, den die rumänische Wirtschaft durch das plößliche Sinten der Kurie des französischen Franken, des schweizerischen Kranken und des holländischen Gulden erleiden wird. Besonders scheinen die Getreideausfuhrhändler dur die Frankenabwertung geschädigt zu sein, da sie in vielen Kreisen eine selten große Mikstimmung feststellen läßt. Angeblich sollen die rumänischen Getreidehändler beabsichtigen, die bereits abgeschlossenen Lieferungsverträge wieder rückgängig zu machen und die Lieferungen solange eins austellen, bis ihnen eine Vergütung die Abwertung erwachsenen dens garantiert wird. Besondere Interesse wird natürlich der Haltung der Nationalbank entgegengebracht. In einer Beratung des Devisenausschußes wurde die Aufhebung sämtlicher in Durchführung befindlicher Lieferungsverträge beschloiesen. Die Nationalbank selbst erleidet angeblich seinen allzu großen Schaden, wenn auch verschiedene Preise der Meinung sind, cal diese Annahme zu optimistischer. Auf die Fertigkeit der rumänischen Währung jedoch werden die Ereignisse seinen weiteren Einfluß haben. Dies sei ausdrücklich festgestellt, um etwaigen Tourtarennach Errichten von sperulanten Icon sept ente gegenzutreten. des pe Dinu Bratianu spricht in Bildern : Derzweig oder Schwert Die Minderheiten Des Landes können wählen . Neberflüssige Mahnungen Bukarest.80.September(fernmündl.). Der Parteipräsident der Liberalen Dinu Bratianu,der insaffy weilte, reiste gestern nach Czernowitz weiter,wo er von den Füdkern der dortigen Parteiorganisation empfangen wurde.Die Begtüßung Hansprache hielt Arbeitsminister Nsitok.In seinen Antworttansprache erklärte Dinu Bras Hans,daß die liberale Regierung schon viel erreicht habe.Dennoch seien noch einige Programmpunkte zu lösen.Das nationale und moraslische Problem bestehe darin,alle Kräfte einheitlich auszurichten,vor allem aber die extremen Richtungen zusückzudrängen.Außerdem haben noch wirtschaftliche Probleme der Lösung, und zwar die Schaffung von Arediten für Bauern,andmerker und und Beamte, sowie die Einrichtung von Bereicherungen, die den sogenannten kleinen Zeuten den Beitritt ermöglichen. Außerdem müsse der militärischen Sicherung des Landes die Sorge aller gelten. Die heutige Zeit sei sehr gefährlich, vielleicht noch gefährlicher als dies 1914 der Fall gewesen sei. Die Gefahr liege besonders darin, daß Deutschland ununterbrochen aufrufte (2). Deutschland verwende alle überschüssigen Mittel zu seiner Aufrüstung. Dinu Bratianu befaßteich dann mit den Volksgruppen in unserem Rande und sagte: Wir wollen, daß jeder zufrieden und in Ruhe In diesem Lande leben kann. Wir fordern aber von den Minderheiten, daß sie ruhig und anständig sind. Wir halten ihnen den Delzweig hin. Wir jagen ihnen aber auch, daß neben diesem Delzweig das Schwert (!) flieht. (Und was wird zur Seit gegen die Minderheiten angemendet? Delzzweig oder Schwert ? Wir glauben eher an eine kalte Abwürgung ! 9. Sgr.) Schieklich erklärte Dinu Brahanu, daß die Regierung ein Werk begonnen habe, daß sie zu Ende führen müsse. Denn es sei sonst keine Kraft im Lande, der es möglich sei, dies Werk zu vollenden, | Spiegelfechterei Am 29. September ist nun auch der siebenbürgische „Sauobmann“ Dr. Hellmut Wolff mit einer „Zeitstellung“ an die Deffentlichkeit getreten. Er versucht in seiner Weise, die Berleumdung zu erhärten, wonach die DBB ihren Bautag in Siebenbürgen allein aus dem Grunde für den 4. Oktober angelegt hätte, „um einen halbwegs einfeuchten» den Grund dafür anführen zu können, warum“ sie „ich an den Wahlen nicht beteiligen”. Er merkt es nicht, daß er uns mit eben feinen Feststellungen die besten Gegenbeweise in die Hände gibt. Daneben liefert er mit seinen Ausführungen einen neuerlichen Beweis dafür, daß die Vertreter der „Volksgemeinschaft" gemwisfen Tatsachen gegenüber DOLG HifLOS Dasieden und ""zts"volt»ehen,«d"·«es Menschen gibt,denen ein Grundsatz,denen ihrelieberzengung mehr gilt als eine nochc große Answahl von Mandaten.Daßeuch das mittelbstdaglrteilipcechem kommt ihnen dabei gab nicht in den sinn. Die DBB hat mwm wiederholt erklärt, daß sie an den von der „Volksgemeinschaft“ auf Grund des neuen „Volksprogrammes" veranstalteten Wahlen auch in dem Falle nicht teilnehmen würde, wenn der „Wahltag“ mit ihrem Gautag nicht zusammenfallen würde. Sie hat also nicht die geringste Ursache, diesen Gautag als Argument für ihre Wahleinhaltung ins Feld zu führen, und hat das auch niemals getan. Dat Dr. Wolff troßdem versucht, diesen klaren Tatbestand zu verdunkeln, gehört eben zu seiner Art, Volkspolitik zu treiben. Er argumentiert folgendermaßen : Die Bewilligung zur Abhaltung der Wahlen wurde schon am 2. September erteilt. Der Gautag wurde erst am 15. September bewilligt. Nachdem es nun aber feststeht, daß der Gautag ursprünglich für den 27. September geplant war, ist er erswiesen, daß er allein aus dem Grunde auf den 4. Oktober verschoben wurde, um... nuw. Dabei verschweigt er absichtlich, da die DBB an dem Tage, als sie ihren Gautag zum erstenmal öffentlich bekannts gab, unmöglich wissen konnte, daß die „Volfsgemeinschaft“ für den 4. Oktober Wahlen plane. Wähte das doch sogar einen Tag später selbst Dr. Muth noch nicht, dem es al Mitglied des Yünfersausschusses in erster Linie hätte bekannt sein müssen. Wir nehmen aber zur Kenntnis, daß die Bewilligung zur Abhaltung der Wahlen bereits am 2. September gegeben war, und stellen damit im Zusammenhange die Frage, ob die Bewilligung ausdrücklich den 4. Oktober als Wahltag vorsieht, oder ob sie es der „ Boltas Gemeinschafts“-führung überläßt, den Wahltag nach eigenem Gutdürfen festezulegen. Die Beantwortung dieser Frage it unerläßlich, sie gibt den Schlüssel zur Klärung der strittigen Frage. Sit ez mehr adıg 1 § auch henle no