Deutsche Tageszeitung, Mai 1938 (Jahrgang 5, nr. 1025-1027)

1938-05-01 / nr. 1025

zqua­s l Herausgeber: Herumstehe­­r Brust-Kronen-­­ Sonntag, 1. Mai 1938 Berantw, Schriftleiter: Walter May­­ = Folge 1025 Generalprobe für den Führerbesuch) 30.000 Mann marschieren an Mussolini vorbei — Gugland über­­nimmt seine neuen Garantien auf Dem Syestland und ist wegen den Verpflichtungen Frankreichs besorgt — Rumänien erhält Botschaften Hitler und Mussolini zur Deutsch­­italienischen Spreundschaft Nom, 30. April. Der bevorstehende Besuch Hitlers in Italien sieht im Mit­­telpuntt der Aufmerksamkeit der italie­nischen Bresie. Das Halbamtlichhe „Giors sale d’Italia" schreibt, das falchisliiche Stalten wolle, daß der Schöpfer des nationalso­­äialishiischen Deutschlands, der be­­währte Freund Mussolinis, mit unvergleichlichen Ohren und herzl­­icher DOmnERBeN, empfangen werde. Die Italienische Nation wire die Be­halt des Führers in seiner ganzen Gröbe zu würdigen, die nicht nur In der Geschichte seiner Nation, sondern in der gesamteuropäischen Kultur eine über­­ragende Stellung einnimmt. Die Uchse Rom— Berlin fehl unverändert und überragend im poliltischen Bewußt­­sein des Italiener. Sie entspricht in ihren idealen Grundfäßen and In ihren Funk­tionen vollkommen den nationalen und im­pezialen Belangen Italiens und mit weniger der Verantwortung, die Ita­lien als einer europäischen Grobmagi zukommt. Der Befund Adolf Hitlers, erklärt „Corriere de la Serra“, fel idon wegen des Seilpunktes, in dem er Bb abspiele, ein Ereignis von welttragender Bedeu­­­tung, feine andere Mädtegruppierung, fel je and noch so gut vorbereitet, könne Hó dem Gedanken bhingeben, ihre eigenen Siele ohne oder gegen den Willen der antiboligewifiiihen Freiheit zu verwirkl­en. Kurzbericht aus Bukarest Bukarett, 30. April (fernmündt.). Le Kern­vormittag h­at beim Ministerium ‚für nationale V­olkswirtschaft der Ans­­chub zur Einfliessung rumänis­chen Personals In die Betriebe zusammen. Im Laufe des gefirigen Tages fanden willige Beratungen der Regierung zum Suche der Schaffung eines Arbeit­s­programmes für öffentliche Arbeliten Mall. Die Arbeiten sollen sofort In Angriff genommen werden. Es handelt­­e vor allem um Wegband arbeiten im gangen Bande. Die Unruhen um Dralm­en­ für Privatper­­onen wurden In S Einkunft nur mehr wie bisher bei einzelnen Banken eingereiht, sondern beim Aon- Iingensierungsamt.­­ Am kommenden Montag wird im gangen Land die Ueberprüfung der Stanalisb­ürgerschaftsgen« niffe ihren Anfang nehmen. Sie wird vorausüblich zwei Wochen dauer, A RE Dreißigtausend Mann marschieren an Mussolini vorbei Rom, 30. April. Einen ersten Elite den von der Großartigkeit her zur Ehre des Führers an der Triumphstraße in Rom vorgesehenen großen Parade vermittelte gestern der Vorbeimarsch aller teilnehmenden Formationen vor dem Dreee, 30000 Mann mit 2500 Pferden, 600 Kraftfahrzeuge, 700 Raupenschlepper und Panzerfahr­­zeuge sowie 400 Kanonen gegen vier Stunden lang an Mafsolini vorbei, der zum ersten Mal in der Uni­form des e­fften Marshalls des Impe­­riums erschienen war. Wenb­liekend Ber­auchte der Duce die große Seilstadt, wo 852 000 Mitglieder der Faihinischen Jugendverbände untergebracht waren. Ein Feiertag für Italien Rom, 30. April. Die Ialienische Re­gierung hat den 3. Mai, den Tag der Ankunft des Führers, für sang Stalien zum Nalionalfest erklärt. Auberdem wurde der 5. Mal für die Provinzen Neapel, Mieliko, Benevento, Littoria und Salerno, und der 9. Mal für Flo»­tung und Toscana zum Nationalfeier­­tag erklärt. Rom, 30. April. Das Organ der Lan­­desgruppe Italien der Auslandsorgani­­sation der NSDAP veröffentlicht Uender­­ungen des Führers und des Dace. Der Führer schreibt: „Belerlich bekunden in vielen Sagen das Ialtenische und das chemische Volk, die durch den Faschismus und den Nationalfoglal­sens zu gleicher Willenstärke erstarkt sind und die tiefe Freundschaft verbindet, Ihre Gemeinschaft zum Schuhe der Sinl­ur und des Friedens.“ Dar Drca schreibt: „Die Uhie Ber In—Rom If mehr als eine beliebige diplomalile Abmahnung, die von mehr oder weniger vergänglichen Werten der politischen Opportanität abhängig is. Die Uhie Rom­— Berlin ii vielmehr und vor allem der Ausdruck eines „tief­­empfundenen Gefüh­ls, entstan­­den im Bemühlsein der beiden Ediker, dur eins gemeinsame Biforiiche Ent­­­wicklung im vergangenen Sahrbhundert und In der Nachkriegszell mund durch einen gemeinsamen unbeugsamen Willen, ihre Sisti­fation gegenüber jeder An­­feindung und Bedrohung zu bewahren, zu verteidigen und im Härken.' Rumänien erhält Botschafter Bukarest, 30. April (fernmündl.). Das Sese zur Organisierung des Auen­­ministeriums wurde durch Königliches Dek­etgefeß in der Welfe abgeändert, daß Rumänien im Ausland dur Bot­schafter, bevollmächtigte Minister (Ges­­andte), diplomatische und koufularische Vertreter repräsentiert werden wird. Die Gesandtschaften können zu Botschaf­­ten erhoben werden. Das Debreignejeh wurde im gestrigen Amtsblatt veröffentl­ict. Wie verlautet, fjollen Botschaften in besz Hauptstädten der Granten des Kleinen Verbandes und in Warschau errichtet werden. Kann polnischen Bot­schafter in Bukarest soll Raszinski er­­nannt werden, Abla­uf der engliisfrangösischen Gespräche Allgemein gehaltene Schinkverlantbarung London, 30. April. In den Abend­­landen­den geffrigen Tages wurde die Schinkverlantbarung über die englís­s frangdfiigen Winisierbesprechungen In London veröffentlicht. Darin wird aus­geführt, dab nach der Prüfung des englis Italienischen Abkommens, das von den frangdfiigen Minifiern gufigebergen wurde, die britischen Minifier der Hoff­nung Ausdruk gaben, dab­all die frangösisch-laltenischen Besprechungen zu einem gänsligen Abshind geführt wer­den. In den mitteleuropäischen Fragen fi ein volles Einvernehmen erzielt worden. Die Sühlungnahme s mit den den beiden Staaten werde­­n Einkunft rege anfrechterhalten werden. Groß­britannien und Frankreich seien nur eine Interessengemeinschaft miteinander verbunden. Beide Regierungen werden ihre Politik gegenseitiger Verständigung und der Verteidigung ihrer Grenzen vorließen. Die französischen Staatsmänner, Mi­­nisterpräsident Daladier und Unken­minister Bonnel, verließen abends mm einhalb 7 Uhr Rondon im Flnggeng und kehrten nach Paris zurüe. Paris, 30. April. Nach französischen Unterrichtungen befaßten si die engli­­sen und die französischen Minister ge­­­stern vormittag ausschließlich mit der Die tided Hijde­sfrage b­ehdilowatischen Frage Die englische Regierung habe die schwierige Lage Frankreichs anerkannt, das durch den­­ Hilfeleistungspakt mit der Tschechos­lowald­ verbunden sei. Sie habe sich auch besorgt gezeigt, wegen der Folgen, die eine Akt­ton Standreichs zugunsten der­­ Tschechoslowakei zur Folge haben könne, England sei nicht bereit, neue D­erpflichtungen auf dem Seeland einzugehen. Es malle ich darauf beschränken, mit allen ihm zur Verfügung gebenden Mitteln einen bewaffneten Streitfall am verhindern, In den Großbritannien und Frankreich hineingezogen werde. Der französische Ministerpräsdent Daladier habe die Erklärung wiederholt, daßs Frankreich öie 1925 von Briand einges gangenen­­Berpflichtungen einhalten werde. Ben w militärischen Standpunkt aus könne sich die Tidedollomakei als folgreic verteidigen, wenn sie auf andere Unterflößungen, sinncliehlich Englands rechnen könne. London, 30. April. Der englische Ar­beiterpartellee Wichite Henderson hatte geslern in Prag eine Aussprache mit dem Borsiker der Sudetendentichen Bartel Konrad Henlein. Ben Stacheldraht als Grenze­ London, 30. April. An der Grenze swhihen Palästina und Kyrien soll, wie die Leitung „Daily Telegraf” meldet, ein Staceldrahtgarn errichtet werden. Der Veitrag Über den Bau dieses Sans nes fel gwischen Syrien nach Palästina bereits untergeshhnet. Wie das englische Blatt weiter meldet, will man das Dielen Zaun, der 80 km lang sein wird, das Eindringen bemafineler arabischer Gruppen aus Syrien nach Palästina verhindern.

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