Die neue Zeitung, Oktober-Dezember 1933 (Jahrgang 4, nr. 634-709)

1933-10-01 / nr. 634

- «Sonntag,1.Oktober 1933.-Nr.634 Die Interessenvertretung der deutschen Altohelverbotes in USA durf die Nachfrage nach Fäffern und wo mehr nach Faßdauben, auch in Rumänien ver­­teuert wurde, Schulmaßnahmen für den reichsdeutschen Bauern. Wir brachen jan die Nachricht von der Restlegung der Zwangspreise für Weizen und Roggen in Deutschland. Diese Maßnahme ist aber nur ein Bestandteil der deuts­­chen Agrarreform, ü­ber die man aus Ausführungen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft­sarree näheres erfährt. Landwirtschaft wird in Zukunft durch einen Reichsbauern­­führer, ein Staatsamt, einen Reichsbauernrat, einen Reichs­­bauerntag, einen Landbauernrat, Bandbauerntag und Kreis­bauernschaften mit verschiedenen Unterabteilungen, versehen werden. Der Minister erklärte wörtlg: „Wir brauchen den Bauern als Blutquelle des deutschen Bolles und wir brauchen ihn als Ernährer des deutschen Volkes. Deshalb kommt es au) nicht so sehr darauf an, daß der Bauer für seine Erzeugnisse einen möglichst hohen Preis erzielt, damit sein Betrieb eine möglichst hohe Rente abwirft, sondern es kommt darauf an, daß der Bauer durch ein deutsches Bauernrecht mit feinem Grund und Boden fest verwurzelt wird und für seine Arbeit einen gerechten Lohn, d. h­. auskömmliche gerechte Breite erzielt. Auf Grund dieses Gefüges wurden zunächst nur für Weizen und Roggen S­eftpreise geschaffen. Wer gegen diese Geftpreisbestimmungen verstößt, wird mit sehwersten Stra­­fen zu rechnen haben, wenn es gewerbmäßig geschieht, mit Zuchthang bis zu 15 Jahren und mit unbegrenzten Geldstrafen. Für den Einzelbetrieb ergibt sich aus dem neuen Gefäß: 1. Ale Bauern dü­rfen in diesem Herbst nur soviel Getreide anbauen, als im Herbst 1932. 2. Jeder Bauer schränkt darü­ber hinaus freiwillig seinen Getreidebau in fühlbarem Umfang ein, soweit es betriebswirtschaftlich möglich ist. 3. In erster Linie ist der Weizenanbau zu vermindern. Statt­dessen ist eine Verstärkung der nationalen Futter­grundlage insbesondere der Mehranbau von Gerste und eiweißhaltigen Futtermitteln und der Anbau von Deltaier­­früchten notwendig. Gleichzeitig erfolgte die Ginstelung der Getreideter­­mingeschäfte. Alle Geschäfte können nur in Bargeld unter­­nommen werden. Damit it die Spekulation wesentlic eingeschränkt worden. Das Viehzucht Syndikat für Simmentaler Vieh (Zweigverein Agnetheln) veranstaltet Sonntag, den 8. Ok­­tober 1933 in Agnetheln eine Ausstellung für Simmen­­taler Vieh, verbunden mit einer Milzprodukten- Ausstellung. Die Ausstellung wird von der landwirtschaftlichen Kammer des Großteiler Komitates unterflüßt. Da­ss biebei Gelegenheit bietet zum Kaufe von raffenreinen Stieren und Elchen, laden wir Besucher höflichst ein. Im Auftrage des Skyndikates: Dr. Rether, Bezirks. Tierarzt -M. - Die neue Zeitung Nach der Konferenz in Sinaia Die Konferenz der Kleinen Entente ist durch die Herausgabe einer ausführlichen Mitteilung über den Verlauf und die Ergebnisse ihrer Arbeiten abgesclossen worden. Im Gegensaß zu sonstigen diplomatischen Kund­­gebungen fehlen in dieser Mitteilung konkretere Hinweise nicht, so 3. 3. des Bedauern über das Scheitern der Londoner Wirtschaftskonferenz, die Aeußerungen der Be­­sorgnis über die Lage in Mitteleuropa, die Bestim­­mungen Über wirtschaftliche Zusammenarbeit der Staaten der Kleinen ntente, der Hinweis auf den Austausc von Ratifizierungsurkunden der Niederangriffsverträge mit Sommerrußland und der Beiträge amijen Aoer­mänten und Jugoslawien. Bezüglich der Abrüstungs­­frage ist nur der Saß bemerkenswert, daß der ständige Rat der Kleinen Entente keinen Anlaß sehe, seine bis­­herige Haltung in dieser Frage zu ändern. Die Yuharefier Presse­ hat berechtigten Anlaß, die konkreten Beichlüffe der Konferenz der Alpinen Entente zu unterstreichen. Ob freilich diese Beichlüffe auch in die Tat umgefeßt werden, fleht­ noch dahin. Die Erfahrungen sprechen nicht gerade dafür. Aber es sei doch bherport gehoben, daß gegenüber den sonstigen allgemeinen Frie­­densbeteuerungen und ähhlichen Phrasen diese­fekte Mitteilung an konkrete Dinge berührt. Besonders auffällig scheint die zweimalige Erwäh­­nung der Beziehungen zu Rußland. Einmal wird zieml­ich am Anfang der amtlichen Mitteilung der Abschluß des Nichtangriffsvertrages begrüßt und dann wird die Mitteilung mit der Bekanntgabe eines gemeinsamen Vorgehens bei der Ralifizierung von Nietangriffsvert­verträgen mit Sowjetrußland abgeschossen. Namentlich die erste freundschaftliche Reulierung an die Motesse Sowjetsrußlands reiht fs in den Rahmen der Höfe­lichkeiten ein, die mit den Sowjetmachthabern in der feßten Zeit getauscht werden und zu einer zweifellosen Entspannung an der Westgrenze des Aussenreiches ges führt haben. Dies ist neben der Erwähnung der Ab­rüstungsfrage der zweite Punkt, wo sich die Aleine Entente in die großen internationalen Beziehungen eins gliedert. Auf diesem Gebiete kann die Festtellung nicht umgangen werden, daß die Aleine Entente mit diplo­­matischem Gejhik vorgegangen i­ und in einer an Mitherfolgen so reichen weit gemisste Ergebnisse erzielt hat. Die ausländische Presse befaßt nun auch sehr eine gehend mit den Ergebnissen der Konferenz der Klpinen Entente und hebt besonders die Beichlüfse bezüglich der Wirtschaftsfragen hervor. . Warum g 2 hervorragend bei: 120 Aerzte berichten über die Wirkung des Togal bei chronischen und hartnäckigen Erkrankungen und in Fällen, wo andere Mittel versagten. 6000 Aerzte, darunter bedeutende Professoren, dokumentieren laut notarieller Bestätigung in freiwilligen Gutachten die Güte des Togal. 50 kurze Berichte aus Kliniken und Krankenanstalten zeigen das große Interesse der ärztlichen Wissenschaft für Togel. 9 umfangreiche Arbeiten aus bedeutenden Kliniken der verschiedensten Länder beweisen seine hervorragende Wirkung. Tausende, die von Schmerzen geplagt wurden, gelangten durch Togal wieder in den Genuss ihrer Gesundheit! Togal lin­­dert nicht nur die Schmerzen, sondern beseitigt die Krankheitsstoffe auf natürlichem Wege, es löst die Harnsäure! Fragen Sie Ihren Arzt! Es wird garantiert, dass es hilft! Machen Sie keine Experimente mit ähnlichen Mitteln! Andere Leute ha­­ben dies für Sie getan und alle nehmen sie jetzt Togal. Es ist nichts Besseres! In Apotheken und Droguerien, Lei 52 °—. Togal? Togal-Tabletten bewähren­­ Rheuma, Gicht, Ischias,­ewähren s sich Grippe, Erkältungs­­krankheiten, Hexenscuss, Nerven- und Kopfschmerzen 300 Aerzte bestätigen schriftlich die besonderen Vorzüge des Togal gegenüber anderen Präparaten. 420 Aerzte betonen seine Unschädlickeit. Eröffnungsvortellung des Deutschen Landestheaters Wilhelm Tell Grillparzer, Össterreichs größter Dramatiker, schrieb einst folgendes Epigramm: „Groß allem Bemühen Eurer Bühnenberater Fehlen noch drei Dinge zum deutschen Theater. Danach seht Euch zum Schluß noch um, Scauspieler, Digter und ein Publikum. Aus diesen Seiten, wenn sie auch in einer Geil ge­schrieben wurden, in der Steffie Verbitterung das Leben des Dichters behemrm­te, ist immerhin zu ersehen, dab es auch schon vor hundert Jahren eine Arise des deutschen Theaters gab, deren Höchststand jedoch erst in den Tagen der Gegenwart erreicht worden sein dürfte. Das deutsche Theater ist krank. Schon vor 50 Jahren mußte der be­rühmte Wiener Burgtheaterdirektor Dingelstedt wehmütig bekennen, dab das deutsche Theater der Geschäftlich­­keit und Schauspielereitelkeit, durch Unheil und Irrtimer verschüttet wurde und wie ein Pompeji unserer Kultur unter der Arde liegt, um eines Tages doch eridjt zu werden. In Deutschland geht man jet daran, ein neues, nationales Theater zu schaffen. Und bei uns, die mir natürlich die Arise der deutschen Bühne in den leßten Jahren viel stärker zu spüren bekommen haben wie das Mutterland, hat sich der wagemutige ©. Onggert aus Kronstadt mit kühnem Sprung in den aufbrausenden Strom der alles erneuern wollenden Bewegung gestürzt und hat uns aus deutschen Schauspielkräften roma­­nischer Staatszugehörigkeit, wie er sie eben auftreiben in ein Deutsches Landestheater für Rumänien lief­ert. Ob es ihm auch gelingen wird seine Schöpfung am Reben zu erhalten ist freilich eine andere Frage, mit der wir uns jedoch heute nicht befassen, sondern Herrn Onggerth nur das Allerbeste für für seinen schweren Weg wünschen wollen. Einige ausgezeichnete Lyndhkräfte begleiten ihn dabei: vor allem Fräulein Maria Copong eine jluge, hochbegabte Schauspielerin und dann die Herren Hermann Czell und Karl Frig Eitel, zwei routinierte und begabte Schauspieler deren Können zweifellos über dem Durchchnitt flieht. Auch Herrn Naftasi und Fräulein Thüringer geht ein ausgezeichneter Ruf voran. Wenn Ongberth und seine Berater es verstehen den Spielplan so zu gestalten, das er, ohne künstlerische Bestrebungen zu vernachlässigen, an dem Geschmack des Bublitums gerecht wird, hat er zweifel­­los gewonnenes Spiel. Die Krise des deutschen Theaters war immer mehr oder weniger eine Frage des Repertoires. Es fehlt an Ständen, die Auswahl ist armselig, die Pro­­duktion quantitativ wohl ungeheuer, qualitativ gering. Verfolgen wir was uns die legten 10 Jahre an bleiben­den Stüden gebracht haben.­­ Nehmen wir einmal den in letter Zeit so viel genannten Billinger. Seine „Rauhnacht“ war vor zwei Jahren im Spielplan jedes größeren deut­­schen Theaters zu finden. Heute nirgends mehr. Seine „Roffe” waren ein Publikumsdurchfall erster Güte und mußten vor zwei Wochen im Burgtheater in Wien nach der vierten Aufführung abgefegt werden, weil sie nm­ ver 600 Sıillinge brachten und das bei einer Einnahmsmög­­lichkeit von fast 20.000 Sgilliingen. Wo blieben „Zwölf­­tausend“ von Bruno Frank, wo sein „Sturm im Wasser­­alas." Wo blieb „Horusporus“ von Kurt Göß, wo „Elisabeth“ von Ferdinand Brudner und wo all die an­­deren Stände die wie Meteore am Theaterhimmel auftauch­ten, um bald wieder zu verschwinden. Es war daher von Herrn Onggerth ein sehr glückli­­cher Griff, für die Eröffnungsvorstellung zu dem alten, aber von Tag zu Tag jünger werdenden Friedrich von Schiller Zuflucht zu nehmen und das deutscheste aller Stücke „Wilhelm Tel“ herauszubringen. Und es wurde, wie wir gerne zugeben wollen, ein sehr wetter Erfolg. Ein beachtenswerter Auftakt zur Spiel­­zeit des neugegründeten Deutschen Landestheaters in Rumänien. Das sehr geschmakvoll mit Girlanden geschmückte Haus, das von einer erwartungsvollen Menge bis zum rechten Blükchen gefüllt war, bot einen feierlichen Rahmen. Die Tellouvertüre, von der Stadtkapelle unter Leitung ihres Dirigenten Dr. Wilhelm Schönherr musterhaft zum Vortrag gebracht und der von Fräulein Maria Copony beseelt und mit vollendeter Künstlerschaft gesprocene Prolog, waren der eigentlichen Aufführung eine würdige Einleitung. Ueber diese selbst läßt si viel Schönes sagen. Karlfrng Eitel in der Titelrolle bot eine fein abge­­rundete Leistung und ließ seine schauspielerischen Fähige­keiten in hellstem Lichte erstrahlen. Hermann Ezell, dessen künstlerische Sendung auch von der Wiener Presse aner­­kannt wurde, war ein Geßler, von tier durchdachter Ge­staltung und von zwingender Glaubhaftigkeit und unsere Käthe Fritfp ließ alle Perlen ihres reichen Talentes glißern, um der Hedwig warmpuffendes Leben einzubau­­chen. Willy Altmello, der sich schon vor 14 Jahren auf unserer Bühne betätigte, war ein würdiger Altinghaufen und Herrn Eppony bereitete der Walter Zürff seine großen Schwierigkeiten. Die heikliche Rolle des jugendlichen Melchtal meisterte Herr Theodor Naftasi mit Beschyick und Herr Markus war ein frischer, hübicher Rudenz. Grün­lein Maria Seelig bemühte sich um die Rolle der Berta von Bruneck mit außerordentlichem Temperament und Sräulein Life Thüringer, als Armgard, bot von den an diesem Abend beschäftigten Damen des Ensembles, die weitaus beste schauspielerische Leistung. Weiters wurden noch ihren Aufgaben mit gutem Gelingen gerecht­ert. Lydia von Semaka als Gertrud, sowie die Herren Emil Radnyancz als Werner Stauff facher, Gusta­v Binder als Pfarrer Adfjelmann, Ottmar Straßer in 4 oder 5 verschiedenen kleinen Rollen, Peter Schafer als Stel Reding, Gustav SHaner als Konrad Baumgarten, Julius Arz als $rießhardt, Sultan Szigetter als Reinbold und Helle Haufenbink als Hirkenknabe. Nicht vergessen sei auch der freyherzige Walter des kleinen Cfakt. " . Die vonsö errn Gustav Bluder hergestellten Delotqs d­onen halten sünstietsi­hen Schmiß,diesostümequen Stil gelten und als den Vorhang zum letzten Mal««fiel gub es so starken Applaus,,de­ß auch der Regisseur des stüåeg Heeriked tot Gustav Ongjettd auf der Bühne erscheinen konnte,um sich für den reichen Beifall­­zu bedanken. 9. Lose der V. KI. (Prämie 5.000.000 Lei) der romänischen Staats-Klassenlotterie sind in gerin­­ger Menge noch zu haben bei der Verwaltung der neuen Zeitung, Sporergasse Nr. 13. Ingenieurschule Zwickau Sa. Reichseingetragene Höhere Technische Lehransta Maschinentechnik mit Automobilbau und Flugzeugtechnik Elektrotechnik, Betriebstechnik, Chemik­­technik, Ziegeleitechnik und Grobkeramik Studiendauer 5 bezw 6 Semester ; Beginn April und Oktober Auskunft kostenlos durch die Verwaltung. merre Strelitz fe 2 Meckib.-Strel. Staatl. awerk. Wehrtechnik, Hochbau, Tiefb., Stahl­­und Betonb., Maschinenb., Elektro-, flugz., Auto, -u. Heizgstechn, Progr. fr. Autobus Fahrplan Hermannstadt—Mediasch Giltig ab 1. Juli 1933 Abfahrt von Hermannstadt um E) 12%0 18% Uhr Ankunft in Mediasch he 11 1480 2080 , Abfahrt von Mediasch 558 e" 1599 » Aul­unstinklekmannstadt»Am­« 17 ° 0 u Anschluss’ mit Bad Baassen, Neumarkt und Schäss­­burg, sowie mit den nach den anderen Richtungen abfahrenden Autobussen. Es werden auch Spezial-Fahrten zu billigen Preisen gemakcht. Brüder Räspop Hermannstadt, Grosser Ring 11.

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