Die neue Zeitung, Oktober-Dezember 1934 (Jahrgang 5, nr. 932-1007)

1934-10-02 / nr. 932

Nr. 932 Tagesfall für die deutsche Genöh­mung Romäniens Umieiutssudvetwsltnag:Sippinusle,Sen.Mo-oiussse(lileiuesktle)Ur.4. keinlpkechnvk.7 xuykeist keismonatsskexmitzustellungeskei,Linieniummuskel,sezugspkeiths Postigekkonti: Leipzig 8937, Wien 93133, Prag 79629. siusd 110 Lei monatlich). — Anzeigen übernehmen unsere Vernleißstellen und alle Anzeigenagenturen des In- und Auslandes, für bestimmte Plätze­­ und Termine kann keine Verantwortung übernommen werden. Unverlangte Manuskripte werden auf keinen fall zurückgeslickt. 5. Jahrgang | Dienstag, den 2. Oktober 1934 Millionenauflagen der englischen Blätter von Robert Sandek, London. Vor rund 10 Jahren, als es zum erstenmal eine britische Labour-Regierung gab, hatte unter allen Londoner Tageszeitungen das offizielle Organ der Labour Bab­y, „Daily Herald", die geringste Auflage, wahrscheinlich rund 150.000. Damals stand die ‚Daily Mail‘ mit rund 2.000.000 an der Spitze. Und diese riesige Auflage veranlagte aus: Tändish uninformierte Beobachter zu dem Trugschluß, daß Bord Rothermere als Eigentümer der meistverbreiteten Morgenzeitung und des am weitesten zirkulierten Lonboner Abendblattes,„ Evening News“ sich eines besondern positi­­ven Einflußes erfreut. Da ob dies In der ausländischen Bolitit nicht der Fall istt ja, da Lord Nothermeres Patronanz dem ungläd­­seligen Protegierten eher Unheil bringen muß, hat man inzwischen auf dem Kontinent erfahren. Daß aber die konservative Partei zu einer Zeit, wo die „Daily Mail“ in ihre Gegen blies, einer Partei weichen mußte, die journalistisch praktisch nicht vertreter war, ist vielleicht im Ausland( noch nicht so­gar erlannt worden. Seit jener Zeit haben si­che Verhältnisse in Fleet­­freet wesentlich geändert. Der „Daily Herald“ auf eine kommerzielle Sensationsbasis gestellt worden, arbeitet heute mit denselben Aksen Ziids wie die „Daily Mail“ versi­­chert seine Abonnenten gegen alle möglichen Eisenbahn­­und Luft­unfälle, zahlt Prämien fr jeden neuen Abon­­nenten, scheut vor seiner gesämadlosen Genfation zurück, hat beinahe jeden politischen Einfluß im Lande verlesen, ist dafür aber auf eine Rekordauflage von 2.030.000 ge­­kommen. An zweiter Stele sieht heute Lord Beaverbrods „Daily Erpreß“, der die Derfierungs- und Prämienpp­­tik der andern Reißer nicht milmedi, aber an erirem fensationsiuflig, wenn aug gei@ichter redigitei tst, mit einer Auflage von 1,775.000. Die redaktionelle Tüdgtige­kelt (vom kommerziellen Standpunkt) des Biestes bestcht darin, dab es zwar die Unzahl seiner fländigen auslän­­dischen Korrespondenten melanisch harabgelebt hat, dafür aber um so mehr für die Reportage über das jeweilige ak­­uelle Thema ausgibt. Von der Redaktionsflubs aus wird eine vollendete Weltreportage getrieben. Wenn bei einem internationalen Sportereignis in einem abgelegten Seil der Welt ein englischer Nationalheid, Borer, Bu­sger oder Rennfahrer einen Unfall hat, so verbindet sie die Redak­­­ion mit einem balden Dukenb Wenfen an dem betref­­fenden Ort und kann innerhalb einer halben Stunde mit einem Rollenaufwand, der bis zu faulend Pfund befra­­gen mag, fee Interviews mit Augenzeugen haben. Die Sellahe, das mar, ohne auf eine Verbindung werten zu müssen, keute mit dem abgelegensten lecken der Walt Triephonverbindu­ngen verkieffen kann, hat die Repartage­technik genommen revelationiert, Diät hinter dem , Paty Gravess" folgt nun die Daily Mail“ mit 1.778.188. Ihre Multage belegug vor drei Zah noch 1.845.087, hält sich als ziemlich auf der Höhe, wenn an unter regelmäßiger Abbröcelung. Der gegenwärtige „News Egrontess" ist das Ergeb­­nis einer Amalgation der beiden liberalen Blätter „Daily News“ und „ Bad­y Chronicke.“ Unter den Blättern mit grober Auflage tí er das vornehmste, wenn er auch wa» tte auf Sensationen nit vegiglen Bann, um seine hohe Auflage von 1.280.122 zu halten. Immerhin die Aufla­­ge beider Blätter vor der Beschmelzung betrug 1.400.000 von den feiichten Gelstungen bei der ausgezeichnete Erklärung Die Leitung des Bolksretes bestehend aus dem Bors fißenden und seinen beiden Stellvertretern Samuel Aarres und Alfred Bomarius hat mit verschiedenen Gruppen In­­nerhalb des südfildchen Bolkes Berhandlungen eingeleitet um die heute zur Pflicht gewordene Ueberbrü­c­kung innen völklicher Regennähe anzubahnen. Um diese Ueberbrückung zu erleichtern bittet die Bele­gung des Bolusrates für die Dauer der Vorhandlungen persönliche Angriffe vor der Oerffentlichkeit zu unterladen und fachliche Auseinandezsehungen auf das notwendige Mob zu beschränken. Volksgenossen, die in die bisherigen Verhandlungen nicht einbezogen wurden und ihre Anschauungen über Wege einer Befriedung unserer Innenvollkiichen Gegenlage zum Ausdrucke bringen sollen, werden gebeten ihre Vorschläge in knapper jäh­rlicher Form der­­ Hauptanwaltschaft des Belksteles vorzulegen, Ausführungen darüber vor der Deffonti­gkeit aber zu unterlassen, da dadurch die Vehs­­andlungen voranseitlich nur erschwert würden. Lermannfindi den 28. Oktober 1934. Der deutsch-[ähnliche Balkorat für Siebenbürgen Dr. Wilhelm Klein Dr. Dito Fıl Siekelt Hauptanwalt Borfigender „Daily Selegraph“, der, als er vor drei Jahren n­och zwei Bence Roftete, undh keine 100.000 Stemplare abjes­bte, baute als bestes Penydlett eine Muflage von 359.648 Dis „Times“ die Aafilche Leitung der Welt und „Die Bibel des gebildeten Engländers“ erfreut sich einer Verbreie­rung von 182.756, während die urkonsernative „Mor­­ningpost 187.444 Abonnenten hat. — SERONT L­L L­L syg 3ees3gna et eMNanűl ES. tunne ey e———y———————.y— ng enne eme een sees ENNE ZENE EMEENÉSEMSZANYEGAREBA 3 ez — m un nn ——— Liebe in Schnupfenbrunn Roman von GABRIELLE VON SAZENHOFEN (7. Fortlegung) „Euer Graben, Here Finanzeat,­­ mein’ halt... mit dem da." Der Finanzrat mußte die Augen etwes zusammen­­zwischen, Hinter dershiedenen Zeiterwagen, In ses Buntelsten Ede der Scheuer, sah das etwas nach links geneigte Halb­­dadh) eines Viktoriawagens herüber, des wahrscheinlich seinerzeit dazu gedient hatte, jagdlustigen Bröpfte von und zur Bofistation zu bringen, „ar einmal geht‘ s von Euer Gnaden. 3 werd’ ihn sauber herrichten, Nur einen von die imweren Schimmel müßt‘ mer dazu nehmen. Die Höreschaftspferd” die fan auf Einspännige net gewöhnt, Da Tüm­ mer net aus dem Tor wane."” Der Finanzrat bot ihm wohlwollend eine Zigarette­­„Für heute eine ganz ausgezeichnete Bösung, mein lieber Josef. Die Sache wäre also gemacht, mit diesem Wagen brauchten Sie dann nicht ganz vorzufahren. Um dreiviertel 3 Uhr . . . auf der Straße fein. „Sehr wohl, Ener Gnaden.” Auf dem Hei­mwege blieb der Finanzrat einige Male stehen und tupfte sich mit feinem duftenden Zwaschentuch die Giizn. Es war eine glühende $ike, ein Sommertag mit glasblauer Ferne und einer Buft, die zitternd zu Tod­en seien. Nur Hirtengraben hielt in wilder Verzweigung tiefen Schatten, der schmale Fußweg zum Herrenhaufe war mit feinen, goldgrünen Fleden ganz getigert. Auf dem Hausplag, unter dem riesigen Tannen, Rand Mich und fütterte Tauben. Sie mühte­n angestrengt, einer jungen, bintenden Dohle au zu ihrem Mitageffen zu verhelfen. « ,,Schaudikda«u,Pa­alpasstaut-sogenannten sanftsnsaubet.sfcht.«gicht...gfcht».waktstumt Cle wollenlhnuichts fressen lasse-Hauss,konm». komm.keist du2rchyaserstt­chtig zähmm Er kennt ulchjalchimsber fogquzt­utekhillnoch niQM »Mäds...",sagt­ dusl­anzrat,»ichmschts dich bitten,mir meim BesorgungenluOoggmkeithz machen.« Mädi richtete sich aus ihm hockenden stillung berelts willig auf u­nd fedtreib" bír alles auf. Es muß ja heute der In­genieur geholt werden. Da ging das gleich in einem. Dem Uhrmacher am Maritpleg sagst du gleich unummunden meine Meinung.“ „Was soll ic ihm da sagen, Papa?‘ „Sag’ ihm, ich bin nicht gefonnen bei so einem finalen Geschäftsmann vierzehn Tage auf meine Uhr zu warten. 349 lasse nichts mehr bei ihm machen. Und d­iesen Ring gibt du ihm zu richten. . . betone aber den Wert des Sreines und auch, daß, wenn ich merten sollte, daß er ausgewechselt wurde — es kommt ja Beitzutage allerhand vor —, ich gezwungen wäre, Schritte gegen ihn einzuleiten.“ „Da verklagt er uns auf Ehrenbeleidigung; meinst du nicht, Papa ?” „Run gut, dann kann man das ja noch abwarten, Der Wagen steht um dreivierteldrei Abe in der Birnbaum­­allee. Es it... wegen Mama. Der Jagdwagen it durch mich zweckentsprechend herrschaftlich erneuert worden; daher heute ein etwas älteres Gefährt... ich möchte nicht gerne selbst damit... Aber dir macht das da nichts, MÄdI?” Mädi schüttelte den Kopf und late: „Was soll mir das machen ?" “ Da ging der Finanzrat, sehr befriedigt über seine Tochter, ins Haus. Mädi war doch immer nett und ge­fällig, äußert guter, hochintelligenter Charakter, unbedingt mehr nach ihm geartet. An dreistündiger Fahrt braufte der Zug in Goggen­­reith an, einer reinen, mit wilden Wein umranlten Bahnration. · Von einem station gooksaudsktstakkzsksckgelehntem Dbstkskpskfiwiesenzaus dekstlrugsschobenet Dieud­kappe wurden selbstb mußt emplnsm­ und mit eklanbubs gebender Handbewegung weitergeleitet, obwohl die Gefahr nit nahelag, daß sich Bier ein Schnellzug länger als höchstens zwei Minuten aufhalten würde. Die Grau Oberoffizial und die Frau W Bezirksrichter spannten am Bahnsteig Thon besorgt die Schirme auf und warteten damit das Borkbek­ommen des eleganten Fremden ab. „Ich sag’ Ihnen, Frau Bezirksrichter, was man fi in so gewitterreichen Sommern an Soiletten ruiniert", meinte die Fran Oberoffizial gerade mit unndtigem Stimm­­aufwand, als der Herr endlich vorüberlam. (Fortlegung folgt)

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