Die neue Zeitung, Juli-September 1935 (Jahrgang 6, nr. 1151-1228)

1935-07-02 / nr. 1151

Br. 1151 Tageblakk für die deutsche Bevölkerung Rumäniens schriftleitung und Verwaltung:sibiu-Hermannstadt,Gen.mosciugalle(l­leine Erde)nk.4 fernsprechernnLSZ(schriftleitung),307(Verwaltung)Poltfektekkonii:Bukarest 62.139, Leipzig 8937, Wien 93133, Prag 79629. Bezugspreis für ein Monat 58 Lei, mit Zustel­­lung 65 Lei, Einzelnummer 3 Lei Bezugspreis fürs Ausland 110 Lei monatlich­­­­ 6% Anzeigen übernehmen unsere für bestimmte Unverlangte Verschleißstellen und alle Anzeigenagenturen des In- und Auslandes. Plätze und Termine kann keine Verantwortung übernommen werden. Manuskripte werden auf keinen Fall zurückgeschickt. 6. Jahrgang annftadf, Dienstag, den 1. Juli 1985 E ee EEE TEE 21954 Verwendung der Sperrguthaben in Deutschland Als Sperrguthaben sind zu verstehen: 1. die vor dem 16. Juli 1931 ausländischen bei Deutschen erwachsenen sogenannten Altguthaben in Reichsmark oder Goldmark ; 2. die vor ihrer Auswanderung aus dem Deutschen Reiche entstandenen Forderungen­­ Ausgewanderter, welche Or­­derungen Auswandererguthaben benannt werden; 3. die als Kreditsperrguthaben bezeichneten Linien für auslän­­dische Gläubiger (Tilgungen fallen nicht darunter); 4. die aus dem Verkauf oder der Einlösung von Wertpapieren fällig gewordenen Zahlungen, welche als Wertpapier­­sperrguthaben bezeichnet werden. Die ersten drei genannten Sperrguthaben können dem Kontoinhaber zu fester Veranlagung freigegeben werden. Auch der Käufer solcher Guthaben kann diese Freigabe erhalten. Wertpapiersperrguthaben können verlangt wer­­den, insoweit sie schon vor dem 15. April 1932 bestanden haben. Später entstandene Erwerbungen scheiden aus. Die Veranlagung der anderen Sperrguthaben unterlie­f verschiedenen Bedingungen. Über ein Viertel des­­ 1. April 1952 bestandenen Altguthabens hinaus, ist der Veranlagung nur unter ausdrücklicher Zustimmung­­ betreffenden Banken möglich; ohne diese kann nach 6 Monaten immer wieder die Genehmigung zur Be­­­anlagung von je weiteren 25 v. 5. — angesucht werden. Aus den Allguthaben können Hypotheken erworben, weiters mit einer ab dem Tage dieser Erwerbung durch mindestens 5 Jahre laufenden, womöglich auf Reichsmark laufenden und bhöchstens mit 45 v. 5. zu verzinsende­n Kredite gegeben oder Beteiligungen daran erworben, dann Liegenschaften gekauft und auf deutsche Währung laufende Bereicherungsbeträge bezahlt werden. Der Inhaber des Sperrguthabens kann sie die Veranlagung seiner Kredite auf die 5 Jahre hinaus durch eine­­ Ver­tragsklausel sichern, welche die selbsttätige Verlängerung des Kredites vorsieht. Wenn der Kreditvertrag auf eine außerdeutsche Währung lautet, muß er auf­­ mindestens 8 Jahre abgeschlossen werden und die Bedingung ents halten, daß die Rückzahlung in Reichsmark zum Tages­kurs erfolgt. Die K Kreditfähigkeit des K­reditnehmers wird auf Grund ausreichender Unterlagen amtlich über­­prüft, so daß für den ausländischen Gläubiger Sicherheit gegeben ist. Für den Ankauf von Grundstüchen, Möbel, Maschinen und Geräten darf höchstens die Hälfte des Sperrgut­­habens verwendet werden, der Relt if mit freien Reichs­­mark oder Devisen an die Reichsbank zu bezahlen. Ein aus Sperrguthaben erworbener­­ Grundbejig kann nur mit Genehmigung der Devisenstellen wieder verkauft werden; der Erlös ist dann so anzulegen, wie das Guthaben vor dem Kauf angelegt war. Ausbesserungs­­arbeiten und Erweiterungsbauten können zur Gänge aus Sperrguthaben bezahlt werden. Schulden auf L­iegen­­haften können auch nur zur Hälfte mit Sperrguthaben, zur anderen Hälfte mit freien Mark oder Devisen abge­­löst werden. Für die Zahlung von Verficherungsbeträgen aus Sperrguthaben wird die Genehmigung nur erteilt, wenn der­ Berficherte zustimmt, daß Berficherungsleistungen auf ein gleichartiges Konto im Verhältnis der Zahlung aus dem Sperrkonto zur Gesamtprämie eingezahlt werden. Diese Zahlung kann zur Scadensbehebung verwendet werden. Für die Bezahlung von Roten aus Sperrkonten gelten analoge Bestimmungen. Ueber diese Bedingnisse hinaus können die Devisen­­stellen auch andere Anlagen bewilligen, wenn diese volks­­wirtschaftlich nüßlic sind. Sibiu-Berm Friß Sabritius, Präsident der Deutschen Rumäniens Sonnabend wurde in Bukarest Fri Fabritius von den Bertreiern aller deutschen­­ Siedlungsgebiete zum Präsidenten des Verbandes der Deutschen Rumäniens gewählt. Diese Wahl hat in den breitesten Schichten des Volkes frohe Freude und begeisterte Zustimmung ausgelöst. Keine Krise, aber Umbildung Nach den aufwühlenden politischen Ereignissen der zwei letten Tage is­t um die Ferienslimmung wieder eingetreten. Dinu Brah­anu und Tatarescu haben si versühnt und die von mancher Seite sehnsüchtig erwartete Regierungskrise ist vermieden worden, Dinu Brafianu und Talarescu nahmen gemeinsam Abendmahl ein, was in politischen Streifen lebhaft kommentiert wird. Die politische Rage wird als konsolidiert betrachtet, Ser A att­actam milch Ik. Ab August Bahnverkehr mit Rußland Sweks Wiederaufnahme der Eisenbahnverbindung zwischen Rußland und Rumänien wird vom 8. bis 10. Juli in Adella eine Konferenz abgehalten, an der die Vertreter der beiden Eisenbahnverwaltungen teilnehmen werden. Man ist sich­­ bereits darüber einig geworden, den ganzen Verkehr über Tighina—Tiraspol mit Anflug an das ganze russische Verkehrsneß zu leiten. Der Ver­­kehr mit Ausland wird im August aufgenommen werden Zitwinow als Zeuge nad Romänien vorgeladen Der Prozeß gegen Prof. Constantinescus Sasi ist von Sasi nach Chisinau verlegt worden. Interessant ist, daß wie negierungpiitonvuig Tagen erfolgen. POLITISCHE UMSCHAU wurfte fújúit ul Erstigels unter den vorgeladenen 800 Zeugen sich auch der Sowjet­­kommissär für Aeußeres, Litwinow, befindet. Der jugoslawische Außenminister wird Präsident der Kleinen Entente Außenminister Zitulescu wird in nächster Zeit mit dem neuen jugoslavischen Außenminister Stotadinovic mehrere Unterredungen haben, da der jugoslavische Außenminister für das laufende Jahr zum Präsidenten der Kleinen Entente gewählt werden dürfte. Präsidentenwahlgeieg im Sejm angenommen Aus Warschau wird gemeldet: Der Sejm hat in zweiter und dritter gesung nach dem Entwurf des Regierungsblocks das Gefeß, betreffend die Bestimmungen über die Wahl des Präsidenten der Re­­publik, angenommen. Wie bekannt, ist auf Drängen Japans der größte Teil der chinesischen Truppen aus Peking abgezogen worden. Die abziehenden Truppen waren aber über das Vorgehen der Japaner aufs äußerste erbittert. Ein Teil der Truppen entschloß sich, entgegen den erhaltenen Be­­fehlen nach Peking zurückzukehren, die Stadt zu bes­iegen und sie gegen die Japaner zu verteidigen. Die regulären Truppen und die japanischen Abteil­ungen wurden von dem Nahen der aufständischen Truppen verständigt. Die Aufständischen hatten einen Panzerzug mit Ji und versuchten überraschend mit diesem Zuge bis Peking vorzustoßen.­­ Die Japaner sprengten aber die Eisenbahnlinie. So kam es sechzehn Kilometer vor Peking zu blutigen Auseinandersegungen. Die Aufständischen wurden in die Flucht geschlagen. } sál esne WERE­NE SEE TEIBESERESE ESENESEBETEUONKEN EEE BE­EBEBENEWENGE PIE OTENENET NEN sa a ——t —— ej Wenn zwei [ich zanken... Eine Sportreportage Bei dem Radrennen „Giro d’Italia“ is ein­ bedauerlicher Zwischenfall zwischen den beiden Favoriten Guerra und Olmo vorgefallen, und zwar hat Guerra seinen Rivalen am Stiel durch das Greifen mit der Hand an sein Trikot am Siege behindert. Beide Fahrer wurden vom Schiedsgericht mit einer Geldstrafe und Distanzierung belegt. Der Schub ging los, und die 60 Fahrer begaben sich auf die lange Etappe der „Giro d’Italia“. Sie unter­­hielten sich miteinander, laden und scherzten. Nur zwei unter ihnen sprachen und lachten nicht. Sie fuhren beide hintereinander und betrachteten sich gegenteilig mit bösen Blicken. Der eine von ihnen ein junger, jämmiger Bursche, it ein aufsteigender Stern am­­­adsporthimmel, einer der besten jungen Straßenfahrer, Olmo. Der andere, der mehrmalige Italiene und­­Weltmeister, der in vielen Kämpfen erprobte und schlaue Fahrer Guerra. Es sind die Favoriten des Rennens. Beide fahren ein Rennen für sich. Sie haben nur Augen für­einander und beob­­achten sich scharf. Keiner von beiden unternimmt etwas. Während im Felde einige Fahrer davonzustürmen vers­­uchen, überlassen diese beiden die Verfolgung der Aus­­reißer den anderen. Sie selbst jagen nicht nach und folgen immer nur einer dem anderen. Die Sonne brennt nie barmherzig. Sämtliche Fahrer sehen abgespannt und fichlich von der Sonne geplagt aus. Olmo fährt ruhig mitten im Felde, von seinem Schatten Guerra gefolgt. Der Fahrer dreht sich mehrmals um, und jedesmal sieht er das grinsende Gesicht seines Rivalen, der ihm dicht folgt. „Ach wäre ich bloß bdiesen Kerl los! Nun find es schon sechs Etappen, daß er mir immer im Nacken fibt. Dieser alte Zuhl? Wie er mir auf die Nerven fällt! Heute endet die CElappe in meiner Heimatstadt, und die will ich gewinnen. Könnte ich bloß diesen Schatten von meinem Hinterrad loswerden! Ich würde ihm schon zeigen, was ich Olmo, imstande bin, zu machen. Ac, brennt die Sonne, und keine Wolke am Himmel zu sehen. Na, warte mal, alter Freund? Bei der ersten Gelegenheit verlierst Du mich aus der Sicht, und dann kannst Du mir nachjagen, soviel Du willst! Cinholen wirst Du mich doch nicht!“ Der Fahrer dreht sich noch einmal um, wieder sieht er das grinsende Gesicht seines Rivalen, Plögli kommt Bewegung ins Feld. Einer ist da vorne ausgerissen. Die Meute zieht sich in die Ränge, und alle jagen nach. Auch Olmo, gefolgt, jagt. Mehrmals dreht er sich um, und immer wieder sieht er das lachende Gesicht des Weltmeisters. Auf einmal hört man einen lauten Anall. Alle Fahrer drehen sich um, auch Delmo, immer von Guerra. ee ee een er m­as Ki

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