Die neue Zeitung, Januar-März 1940 (Jahrgang 11, nr. 1494-1506)

1940-01-07 / nr. 1494

ur, | Der donaudeutsche Dichter Otto Alscher zu seinem 60. Geburtstage PDV. Am 8. Januar feiert das Donaudeutschtum den 60. Geburtstag eines seiner bedeutendsten Dichter und Volkstumskämpfer, Otto A­lscher. Er wurde in letzter Zeit von der deutschen Li­­teraturkritik mit voller Berechtigung als einer der besten Tierschilderer unseres gesamten Schrift­­tums herausgestellt, womit auch seine Bedeutung für die deutsche Dichtung selbst am treffendsten gekennzeichnet erscheint. Seine Tätigkeit als Schriftleiter des „Budapester Tageblattes“, des Kampforganes der deutschen Volksgruppen Vor­­kriegs-Un­garnse, und später als Geschäftsführer des „Deutschen Volksrates für Ungarn” lässt in Alscher den Volkstumskämpfer erkennen.Aber auch heute nimmt der Dichter Otto Alscher an der Gestaltung des Schicksals der Banater deutschen Volksgruppe tätigen Anteil. Otto Alscher wurde am 8. Januar 1880 in Perlass (einem gemischtsprachigen Banater Dörfchen an der Theiss-Donaumündung) geboren. Die Gross­­eltern stammen mütterlicherseits aus Freiwaldau in Schlesien, väterlicherseits aus dem ehem. öster. Schlesien. Nach Erledigung seiner Studien in Wien, liess sich Alscher in der Nähe von Ors­schowa nieder und lebte ganz seinem schriftstel­­lerischen Schaffen. 1907 erschien sein erstes Buch „Ich bin ein Flüchtling“. Roman. Diesem gelun­­genen Erstlinge-Wurf, der viel Beachtung gefun­­den hat, folgte bald eine Reihe anderer Erzählungen, die zum Grossteil im Reich herauskamen. So: „Mühselige und Beladene“ Novellen Berlin, 1908, „Gogan und das Tier“, Roman, Berlin, 1910, „Zi­­geuner“, Novellen Albert Langen, München, 1913, „Wie wir leben und lebten“, Erzählung, Deutsch­­banater Volksbücher, Temeschburg, 1914; „Die Kluft“, Rufe von Tieren und Menschen, Albert Langen, München, 1917; „Tier und Mensch“, Ge­­schichten, Albert Langen, München 1928 (das Buch erschien auch in holländischer Sprache); „Zwei Mörder in der Wildnis“, Roman, 1934, der 1939 abgeschlossene bisher unveröffentlichte Hei­­matroman „Die Versprengten“. Eine Reihe von Kurzerzählungen erschien in den „Karpathen“, „Von der Heide“, „ Banater Monatshefte“, „Kling­­sor , ferner in deutschen Tageszeitungen, ein grosser Teil davon kam auch im deutschen Rund­­funk zum Vortrag. Als Schriftleiter wirkte Al. Besuchen Sie Buk’ est! Neben dem­ Nordbahnhofe Hotel Imparatui Traiarı (mm) Eigentum der Bark „Ongin“ 8. A. Sibiu KA. Cales Grivitei 177 — Fexurul 35214 Einbettige Zimmer von Lei 88 °- aufwärts ‚Haus ersten Ranges, Aufzug, Zentralheizung, Fliessendes Kalt- und Warmwasser in jedem Zimmer, Bad Zuvorkommende Bedienung — Beliebter Treffpunkt der ‚Siebenbürger ‘ erwartet Sie am Nordbahnhof« Unser Hoteldiener (Wien), Ilse Lange (Staatsoper Berlin) und Erna Orth (ständiges Mitglied dieser Bühne) namhaft zu machen und mit Lob und Auszeichnung zu nennen. Im Stadttheater Plauen fand das Kam­­merspiel „Herbstrausch“­­ von Hellmut Bergmann bei seiner Uraufführung eine mus­­tergültige, gepflegte Wiedergabe­ im Zwickauer Stadttheater das Lustspiel „Aufregend — so eine Frau“ von Werner Böhland. Aus dem Dresdner Musikleben sei noch über ein grosses dänisches Konzert der Dresdner Philharmonie berichtet, das vom Sachsen­­kontor der Nordischen Gesellschaft in verdienstlicher Weise in die Wege geleitet worden war. Dirigent war Ebbe Hamerik, Soli­­stin Ingeborg Steffensen von der Kgl. däni­­­schen Oper in Kopenhagen. Der Abend vermittelte einen interessanten Querschnitt durch die teils nordisch, teils neuimpressionistisch orientierte dänische Musik der Gegenwart. Protektor des Abends war der Kgl. dänische Gesandte Kammer­­herr Zahle. Von sonstigen künstlerischen Ereignissen in Deutschland sei noch stichwortartig berichtet, dass in Kassel Verdis fast völlig vergessene Oper "Nabucco" unter Prof. Robert Heger zur wohl ersten deutschen Aufführung gelangte, dass die Frankfurter Oper mit grossem Erfolg in Bukarest gastierte (mit Wagners „Ring des Nibelungen“); und dass die bekannte Berliner Kammersängerin Emmi Leisner bei einer Kunstfahrt von Berlin in die Nordmark verunglückt ist, nach kurzem Aufenthalte­­ in einer Kieler Klinik aber zum Glück wieder her­­gestellt ist. ' Die res: Zeitung Vater und Sohn Der Vater benützte „DAKRYSOL“ während der Sohn hierfür „keine Zeit hatte.“ \ b AN­NEMEM | 5 waren... zum Feuer anzünden ...denn um so lange Vorrat reicht bei Die neue Zeitung Kleine Erde Nr. 3 I M­IT [I Haarnahrung Dakrysol «---. —-—lickel­ lohf­ungen u. für das neue Jahr Makulaturpapier werden sich Mitte 5 Kg la Lei 50.— Januar erfüllen. .... Mer heiratet seinen Chef? Wie eine französische Sta­­tistik über die Einihliegungen berufstätiger Personen er­­weis, gehen nur 007 P­rozent der Sekretärinnen die Ehe mit ihrem Bürgesehen ein. „Chef Heiraten” sind also sehr sehr selten ; in den meisten Fällen ereignen sie n­ in kleinen oder mildlizen Betriei­ben; da­­geoben fehlen sie fast gänzlich. ANUAHU­HLNRUNIDENNIN 15. und 18. Januar wird die Staatslotterie ca. 80.000.000 Lei verteilen. Schenken Sie daher keine Schachtel Bonbons, keinen Blumen­­lotterielos beizufügen. ZIEHUNGEN DER STAATSLOTTERIE am 19. und 48. Januar sirauss, ohne ein Staats- Sonntag, den 7. Januar 1940 — Nr. 1494 scher vorübergehend beim „Pester Lloyd“, „Buda= pester Tagblatt“, „Deutsches Tagblatt für Ungarn“, „Lugoscher Zeitung“, " Banater Tagblatt" und „Schwäbische Volkspresse“. Sein dichterisches Schaffen galt nicht, wie das der meisten donaudeutschen Dichter, der Schil­­derung bäuerlichen Lebens. Er hat auch dieses in drei Erzählungen „Der Türke stürmt“ (er­­schienen in dem von Adam Müller-Guttenbrunn herausgegebenen Sammelband donaudeutscher Dich­­tung „Schwaben im Osten“, Eugen Salzer, Heilbronn 1911), „Wie wir leben und lebten“ und in seinem letzten Roman , Die Versprengten“ meisterhaft dargestellt. Die Welt seiner Erzählungen ist das Banater Bergland, seine Menschen und seine Tiere, unter denen er sein Jäger- und Siedlerleben führt. Das dichterische Schaffen Otto Alschers hat in seiner Bedeutung den Rahmen des engeren Hei­­­matschrifttums weit überschritten. Wenn­­ die Volksgruppe der Donaudeutschen in ihm der deutschen Dichtung den besten Tiererzähler der Gegenwart geschenkt hat, so hat sie auch dadurch ihre­ tätige Anteilnahme am geistigen Leben der Nation bewiesen. REEL EEE HEERES HERE Wer seine Gesundheit liebt besucht das Dampfbad im Volksbad Die Siebenbürgische Bank A. G., Cluj, hat Einhundert Millionen Lei Schatzscheine für Heeresaufrüstung gezeichnet Hermannstadt, 5. Jan. 1940 Die Direktion der Siebenbürgischen Bank A.G. hat den Beschluss gefasst, für den Fond zur Aus­­rüstung der im Dienste der Landesverteidigung stehenden Truppen Schatzscheine im Nominalwert von bei 100 Millionen zu zeichnen. Die Direktion der Anstalt hat diesen Beschluss den kompetenten Kreisen zur Kenntnis gebracht und die Zeichnung des aussergewöhnlich hohen Betrages bereits voll­­zogen. Gegenwärtig ist diese Zeichnung der höch­­ste Beitrag zur Heeresausrüstung im ganzen Lan­­de, da kein einziges Geldinstitut Zeichnungen in dieser Fläche vorgenommen hat. Durch diesen beim spielgebenden Beitrag hat die Siebenbürgische Bank nicht nur ihre dem Staat gegenüber beste­­hende Pflicht erfüllt, sondern gleichzeitig die Entwicklung, Kapitalskraft und die bedeutenden Reserven "der" Anstalt unter Beweis gestellt, welche diese Zeichnung ermöglichten, ohne die auf breiter Basis stehende normale Geschäftstä­­tätigkeit der Bank zu beeinträchtigen. :S$umor Eine sehr vornehme Dame sagt im Restaurant zum Kellner: „Herr Ober, bringen Sie mir ein Kompoh." “ Dar­über: „Wünigen die Gnädige Ananah oder Apfel mab?* * „Wis kam das eigentlich, dab dein Autoreifen plahle ?" „So bin über eine Zlasche gefahren“. „Was, und die hast dis nicht gesehen ?* „Bewahre, der Mann hatte sie doch in der Tate”, * f Die Kehrerin erklärt den Unterjúied zwischen der folgen Rofe und dem bescheidenen Bellhen: „Also, Kinder, fiellt euch vor, da geht eine munderschöne elegante Dame die Straße einlang, aber sie ist sehr flotz und grüßt niemand. Aber hinter ihr da kommt ein kleines, un­­scheinbares Wesen mit gesenktem Haupt.“ 2 „30, Fräulein, ich weiß, ic weiß“, unterdrich Karl den eifrig, „das is ihr Mann !“ * Der Schuhmann versuchte die Neugierigen von der Brandstelle zu vertreiben. Wendet einer ein: „Aber der Mann da drüben ganz dicht am Feuer darf dbod and stehen bleiben !" „sa, Herr", ermindert der Polizist, „das ist ja and der Befiger. Wenn es bei Ihnen brennt, dürfen sie auch dabei fliehen bleiben.“ Herr und Frau Frieder flehen vor dem Postihalter. Der Beamte verkauft Briefmarken. Von Zeit zu Zeit feuchtet er an einem nassen Schwamm die Finger an. „St das nötig ?“ fragte Fran Frieder. Meint der Gatte: „Natürlich, das siehst du doch — damit seine Finger nit Heid laufen!“ E Bei Molldaars in der jüngste Sprößling erkrankt Fieber hat er und auch sonst manderlei. Der Arzt kommt und untersucht: „Hat er [don phantasiert?] fragt er so nebenbei.“ Frau Wollhaar und­ eifrig : „Jawohl, Herr Doktor, aber nur ganz dünn"

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