Die Woche, 1972. Januar-Juni (5. évfolyam, 211-236. szám)
1972-01-21 / 213. szám
Sitzung des Exekutivkomitees des ZK der RKP Am 18. Januar fand unter dem Vorsitz des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, eine Sitzung des Exekutivkomitees des ZK der RKP statt. An der Sitzung nahmen als Gäste Minister und andere Leiter von Zentralorganen teil. Das Exekutivkomitee überprüfte und billigte eine Grundsatz-Dokumentation über die künftige Regulierung des Alt-Flusses, ein Vorhaben von weittragender und vielschichtiger ökonomischer Bedeutung für zahlreiche Zweige der Volkswirtschaft. Es umfasst Fragen der Energetik, der Bewässerung, der Versorgung mit Trink- und Industriewasser, der Schiffahrt und Fischzucht und des Schutzes gegen Überschwemmungen. Das Exekutivkomitee überprüfte desgleichen Vorschläge betreffend einige Investarbeiten, die im Laufe des gegenwärtigen FUnfjahrplans in Angriff genommen werden sollen, und beschäftigte sich mit Fragen der laufenden Tätigkeit. Generalversammlungen der Belegschaften Eigentümer und Produzent Zwischen dem 20. Januar und dem 29. Februar finden in den Industriebetrieben, den Transport- und Handelseinheiten, auf den Baustellen sowie in den Entwurfs- und Forschungsinstituten die Generalversammlungen der Lohnempfänger statt. Im Rahmen der vielseitigen Massnahmenprogramme unserer Partei für eine bessere Organisierung und Leitung des gesellschaftlichen Wirkens, für eine weitere Vertiefung der sozialistischen Demokratie wurden auch diese Generalversammlungen zu einer gesetzmässigen Einrichtung, wodurch allen Werktätigen ohne Unterschied von Nationalität, Geschlecht, Alter und beruflicher Ausbildung, das Recht zugesprochen wird, sich an der Leitung der Volkswirtschaft zu beteiligen und auch mitzuuntersuchen, in welchem Masse die Betriebsleitungen, die Komitees der Werktätigen ihren Aufgaben nachgekommen sind. In diesem Sinne ist es die Pflicht der Gewerkschaften, jedem Angestellten die Teilnahme an den Erörterungen der Generalversammlungen zu gewährleisten. Die Generalversammlungen haben eine sozialpolitische Bedeutung, sie tragen zur Festigung Von Constantin Bota Vorsitzender des Kreisrates der Gewerkschaften der Arbeitsdisziplin und der persönlichen und kollektiven Verantwortung bei und fördern die Schaffenskraft der breiten Masse. So wird dem Werktätigen als kollektivem Eigentümer der Produktionsmittel und als Produzent von materiellen Gütern die Möglichkeit geboten, sich an der Erschliessung neuer Wege zur Steigerung der Produktivität zu beteiligen, Vorschläge für eine bessere Organisation und Leitung der Wirtschaftstätigkeit einzubringen. Aufgrund der Jahresbilanz 1971 sollen die Generalversammlungen technisch-organisatorische Massnahmen festlegen, um die Überschreitung der Planaufgaben für 1972 zu sichern. Die einzelnen Betriebsbelegschaften übernehmen auch Eigenverpflichtungen. Einer der Punkte der Tagesordnung ist die Erörterung und Genehmigung des neuen Kollektivvertrags: ein anderer die Wahl von Vertretern der Werktätigen, um die kollektiven Leitungsorgane zu ergänzen. Uber die Sitzungen im allgemeinen heisst es oft: wieder eine Versammlung, schade um die Zeit! Solche Bemerkungen sind aber nur dann am Platz, wenn die Sitzung als eine Formalität betrachtet wird, wenn sie nicht gut vorbereitet wurde. Eine Generalversammlung kann nur dann Arbeitscharakter haben, wenn sich die Werktätigen an der Diskussion beteiligen und diese Diskussion auf die Beseitigung der Mängel ausgerichtet ist. Die Mängel müssen aber zuerst aufgedeckt werden. Deshalb heisst es, die Ergebnisse des vergangenen Jahres, die Tätigkeit der Gewerkschaftskomitees und der Verwaltungsräte mit aller Verantwortung zu prüfen, besonders hinsichtlich der Vorbereitung der Produktion, der Materialversorgung und anderer technisch-organisatorischer Massnahmen. Wurden die Beschlüsse der Generalversammlungen des vergangenen Jahres, die Vorschläge der Werktätigen verwirklicht? Wurde der Kollektivvertrag beiderseits erfüllt? Wurden die Arbeitsbedingungen, der Arbeits (Fortsetzung auf Seite 3) Investarbeiten dulden keinen Aufschub • Pünktliche Übergabe der Bauunterlagen ist das Gebot der Stunde • Maschinenausstattung — ein Glied in der Verspätungskette • 25 Prozent im I. Trimester — Auftrag des Kreisparteikomitees Wer seine Investarbeiten nicht von Anfang an verspäten will, darf keinen Termin von heute auf morgen verschieben. Verlorene Zeit kann nicht wieder eingebracht werden. Das betrifft die Bereitstellung der Bauunterlagen, Einhaltung der Arbeitsphasen und die Materialbeschaffung sowie die Übergabetermine der Bauobjekte. Nur wenn die Arbeitsdiagramme auf der Baustelle Gesetz sind, können die Investvorhaben pünktlich verwirklicht werden — denn diese sind von Jahr zu Jahr grösser. Nehmen die neuen Wirtschaftseinheiten die Produktion nicht zum vorgesehenen Termin auf, so kann auch der eingeplante Warenausstoss nicht erzielt werden, weist die Volkswirtschaft eine Lücke auf, wird letzten Endes der Lebensstand der Bevölkerung beeinträchtigt. Die zeitgerechte Durchführung aller Investitionen ist ausschlaggebend für die Verwirklichung des grossen Entwicklungsprogramms unserer sozialistischen Gesellschaft. In unserem Kreis sind im Investbereich einige Fortschritte zu verzeichnen: In den vergangenen Jahren wurden nur 50 Prozent der Unterlagen den Bauunternehmen termingerecht zur Verfügung gestellt. Für 1972 sind schon 74 Prozent vorhanden! • Durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Projektant gelang es der Waagenfabrik „Balanţa“, der Mediascher „Automecanica“, den Independenţa-Werken und dem Betrieb in Mîrşa, die technischen Unterlagen den Bauunternehmen pünktlich zu übergeben. • Pünktlich beim Vertragsabschluss für Ausstattungen waren die Betriebe: Independenţa, das Forstkombinat CEIL? das Elektrizitätswerk IRES, IMIX Agnetheln. Hinter diesen Schrittmachern blieben zurück: • UPAS, das Werk für Autobestandteile, hatte bis Mitte Januar nur 57 Prozent der Bauunterlagen fertig. • Das Kleinkopischer Werk für Buntmetallurgie 38 Prozent, „Carbosin“ 60 Prozent. • „Firul roşu“ Talmesch, die Mecanica-Werke Sibiu und der SLB Agnetheln (für die Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Sibiu Nr. 213 / 5. Jahrgang Freitag, 21* Januar 1972 1 In dieser Ausgabe In Dobring: Mast statt Milch LPG-Jahresversammlungen ziehen Bilanz Seite 3 ... und eine Prise Initiative Eine Seite für die Jugend Seite 6 Worte dann und wann Werkstattgespräch mit Franz Hodjak Seite 7 Vom „Türkischen Sultan“ zum „Römischen Kaiser“ Seite 9 Einzelpreis 50 Bani Dieter Gierscher ist nicht nur einer der besten Tischler (Handwerkergenossenschaft „Munca timplarilor“), sondern auch einer der eifrigsten Schüler der Volkskunstschule, Abteilung Kunsthaycdwerk. Im Bild: Dieter Gier scher an einer Schnitzerei Foto: Horst BUCHFELNER Zweitschönste im Land Prämie der Landeskommission im Wettbewerb zur Stadtbewirtschaftung in Ocna Sibiului feierlich überreicht Am Samstag fand im Kulturhaus in Ocna Sibiului eine Festversammlung statt, auf der der Stadt das Diplom „Zweitbeste Stadt“ im Landeswettbewerb zur Bewirtschaftung und Verschönerung der Städte mit weniger als 10 000 Einwohnern überreicht wurde. Der Sekretär des Stadtparteikomitees und Bürgermeister der Stadt, Achim Falóba, legte einen kurzen Rechenschaftsbericht vor über die im Wettbewerb 1971 erzielten Erfolge auf dem Gebiet der Stadtbewirtschaftung und gab einen kurzen Überblick über die Vorhaben der Stadtbewohner zur weiteren Entwicklung und Verschönerung der Stadt. Seitens der zentralen Wettbewerbskommission überreichte Ion Gävozdea, Stellvertretender Vorsitzender des Staatskomitees für Lokalwirtschaft und -Verwaltung, das Ehrendiplom. Der Stellvertretende Vorsitzende des Kreisvolksrates, Simon Schorsten, beglückwünschte die Abgeordneten und die Bewohner der Stadt für die erzielten Erfolge. Die Teilnehmer der Festversammlung sandten ein Danktelegramm an Genossen Nicolae Ceauşescu. Abschliessend boten die Formationen des Kulturhauses ein künstlerisches Programm. RUTUE1LE wiRiecww I m BLITZLICHT Kuhstţjlle in Chirpăr) haben bis Mitte Januar keine einzige Unterlage für die geplanten Investarbeiten zur Verfügung gestellt. • Mit Verspätung wurden die technologischen Ausstattungen von UPAS, dem Mecanica-Werk Sibiu, den beiden Kleinkopischer Werken, von „Automecanica“ Mediasch, dem Molkereibetrieb und MAC.O Sibiu besorgt. Um weitere Verspätungen zu vermeiden und um die Rhythmik der Investarbeiten nicht zu gefährden, müssen diese Betriebe Sofortmassnahmen ergreifen, um von der Soll- auf die Haben-Seite zu gelangen. Heiterer Abendbummel durch Mediasch Giovanandrea Grdmo bezeich - nete im 16. Jahrhundert Mediasch als die „melancholischste“ Stadt Siebenbürgens. Dem heutigen Besucher erscheint sie freundlich und heiter. Vor allem heiter. Wenn er dem Zug entsteigt, grüsst ihn ein vertikales leuchtendes M DIAS, das ihm nur dann spanisch vorkommt, wenn er keinen Humor hat. Sofern er welchen hat, ist ihm das dunkel gebliebene E ein schelmisch zugekniffenes Auge, das ihn zu seiner Ankunft grüsst. Und heiter ist auch sein Abschied: Die Fahrplantafel lässt den Rapid Nr. 25 auf Gleis 1 .einfahren, die Auskunft behauptet: Gleis 3 (was auch stimmt) und erläutert: „Ach, die Tafel! Die stammt aus anno Schnee!“ Und 150 Meter weiter abermals ein heiter zugekniffenes Auge: Aus luftiger Höhe wirbt durch Leuchtschrift das „HOTEL ENTRAL“. Sieh mal an. denkt unser Freund, es gibt noch originelle Leute. Ein Hotel Central gibt es überall, sogar in Agnetheln, aber das da ist einzig! Und macht er sich die Mühe eines abendlichen Bummels, zwinkert ihm auf dem Markt ein heiteres „LIBR RIE“ entgegen und die Firma „Confecţii bărbaţi“ wird erst dadurch richtig interessant, dass dem einen i der Fuss, dem andern aber der Punkt fehlt. Der Fremde weiss allerdings nicht, wie viel ihm entgeht, weil die Leuchtfirmen am Restaurant, an Bar, Lotto-Agenturen und Jugendklub nicht leuchten. Dann blickt er in die Höhe, liest und murmelt erstaunt „Bar Bar“, den Namen, den TAPL der neuen Café-Bar mit unfreiwilligem Humor durch die Anordnung der Leuchtschrift gab und der sich eingebürgert hat. (Fortsetzung auf Seite 2) Am 30. Januar Urzelntag Agnetheln. — Das traditionelle Agnethler Urzelnfest findet in diesem Jahr afn 30. Januar statt. Es wird auch heuer mit grosser Beteiligung gerechnet: Zunftgruppen der Schuster, Schneider, Fassbinder, Kürschner und der „Hottentotten“ mit ihren Vereins- Symbolen werden am Aufmarsch teilnehmen. Da die Einschreibungen zurzeit laufen, ist die Zahl der Urzelnläufer noch nicht bekannt. 1971 waren es 32 Gruppen mit insgesamt 356 Urzelnläuferr. Schüler sind zum Urzelnlau? nicht zugelassen. Auszeichnungen für Stadtbewirlschaftung Sibiu. — 110 Bürger der Stadt wurden am Montag vom Munizipalvolksrat für besondere Verdienste in der Stadtbewirtschaftung ausgezeichnet. Bei der Festlichkeit, an der Abgeordnete und Bürger teilnahmen, wurde eine Analyse der Tätigkeit im Jahre 1970/1971 vorgenommen. Daraus ging hervor, dass in der Zeitspanne 1. September 1970 — 31. August 1971 im patriotischen Arbeitseinsatz über 10,5 Millionen Stunden geleistet und dabei Arbeiten im Werte von 38,7 Millionen Lei durchgeführt wurden. Somit erwirtschaftete jeder Einwohner des Munizipiums 320 Lei. Es wurden 125 Strassen geschottert, in 53 Strassen Geh steige betoniert, 15 Millionen Blumen gesetzt und gepflegt, 10 000 Bäume gesetzt und altes Eisen im Wert von 33 000 Lei gesammelt. Die drei ersten Plätze in der Stadtbewirtschaftung belegten die Wahlkreise Nr. 171 (Abgeordneter Michael Huber), 172 (Abgeordneter Ion Bischin) und 64 (Abgeordneter Oberstleutnant Nicolae Micu).