Die Woche, 1972. Januar-Juni (5. évfolyam, 211-236. szám)

1972-01-14 / 212. szám

Die Woche Nr. 212/14. Januar 1972 Von der Gesellschaftsprognose des X. Parteitags für die Gestal­tung des vielseitig entwickelten Sozialismus in Rumänien ausge­hend, nehmen immer mehr Werk­tätige aktiv an der Vorbereitung der Zukunft unseres Landes teil. Aus der Sicht der so gewonne­nen Erkenntnisse planen und ge­stalten sie das System des Sozia­lismus. Dies zukunftsorientierte Denken und Handeln, ein Be­standteil des sozialistischen Be­wusstseins, fand in den Richt­werten des Fünfjahrplans 1971— 1975 einen fruchtbaren Nieder­schlag. Die Beteiligung der brei­ten Massen der Werktätigen beim Ausstecken der neuen Ziele, lässt die schöpferischen Impulse der Politik unserer Partei erkennen, die Bemühungen um die Vertie­fung der Demokratie in unserer Gesellschaftsordnung. Investfonds im Steigen . Der Kreis Sibiu wird sich in der Zeitspanne 1971—1975 nun nicht gerade von Grund auf ver­ändern, doch sind für alle Be­reiche der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens neue höhere Ziele ausgesteckt worden. Investfonds, die um fast 3 Mil­liarden Lei grösser sind als die des vergangenen Fünfjahrplans, sind vor allem für die Moderni­sierung ' und den Ausbau der bestehenden Betriebe und Werke sowie für die Einführung von modernen technologischen Ver­fahren vorgesehen. Das Industrie­zentrum von Kleinkopisch wird eine beeindruckende Entwick­lung erfahren. In Sibiu entsteht für die Independenţa-Werke eine neue Abteilung für Warmbear­beitung, deren Leistung dem Be­darf sämtlicher Maschinenbau­betriebe des' Kreises angepasst wird. Die Waagenfabrik „Ba­lanţa“ baut eine modern einge­richtete Abteilung für hydro­­pneumatische Geräte. Das Me­chanische Werk Mîrşa, das Auto­­mecanica-Werk in Mediasch, die UPAS-Werke in Sibiu und an­dere Betriebe werden ausgebaut und neu ausgestattet. In Me­diasch entsteht eine neue Möbel­fabrik und bei „Vitrometan“ lief, in einer neuen Abteilung die Produktion von Bleikristall an. Im laufenden Planjahrfünft wird die moderne Datenverar­beitung auch in unserem Kreis zum Zuge gelangen. In Sibiu soll ein territoriales Rechen­zentrum eröffnet werden. Damit wird den Leitungskadern der Wirtschaftseinheiten eine präzise Analyse und Programmierung der Tätigkeit ihrer Einheiten ge­währleistet und die Beschluss­fassung erleichtert. Produktivität ist ausschlaggebend Das sind nur einige Abschnitte aus dem grossen Entwicklungs­programm, das unter anderem vorsieht, die Maschinenbaube­triebe so auszubauen, dass ihr Produktionsanteil am Gesamt­­ausstoss des Kreises 1975 um rund 10 Prozent ansteigt. Bedeu-tende Zuwachsraten siná auch für die Leicht- und Lebensmit­telindustrie, für die holzverarbei­tende Industrie und die übrigen Zweige der Wirtschaft geplant. Die jährliche Zuwachsrate der Industrieproduktion unseres Krei­ses wird grösser sein als die Richtwerte, die den Landesdurch­schnitt bestimmen. Die Ausstat­tung der Betriebe mit technisch hochentwickelten Maschinen so­wie ihre bessere Auslastung und der rationelle Einsatz der Ar­beitskraft werden dazu führen, dass rund 80 Prozent der im Ver­gleich zu 1970 geplanten Zusatz­produktion aufgrund der erhöh­ten Arbeitsproduktivität erzielt werden. Die Landwirtschaft wird eben­falls einen raschen Aufschwung erleben. Welches Ausmass die Entwicklung in diesem Zweig annehmen wird, geht wohl am besten daraus hervor, dass der bereitgestellte Investfonds um etwa 50 Prozent grösser ist als in der vergangenen Fünfjahres­spanne. Es soll hier noch erwähnt wer­den, dass die Zahl der Lohn­empfänger in unserem Kreis von Jahr zu Jahr ansteigen wird. Die im Staatshandel jährlich ab­gesetzten Warenkontingente wer­den um mehr als ein Drittel grösser sein als die von 1970. Deshalb sind auch wesentliche Produktionserhöhungen in der Lebensmittel- und Gebrauchsgü­terindustrie eingeplant. Der Wohnbau In den nächsten Jahren wird vor allem der Verbesserung der Wohnbedingungen Rechnung ge­tragen: aus staatlichen Mitteln sollen über 5000 neue Wohnun­gen und mit staatlichem Kredit 6800 Eigenheime gebaut werden. Im Laufe des Fünfjahrplans wird sich das Gesicht der Kreis­hauptstadt weiter verändern. Nachdem im Stadtkern das Haus der Armee fertiggestellt wurde, richten sich nun die Blicke der Einwohner auf das neue Kultur­haus der Gewerkschaften, das im Rohbau steht und auf den Ab­bruch der alten „Manutanţa“, wo bald eine neue Baustelle pulsie­ren wird. Dieses sind die ersten Schritte zum systematisierten Umbau des Unirii-Platzes. In den kommenden Jahren sollen auch die umwälzenden Arbeiten am Bahnhofsplatz beginnen. Aus dem Systematisierungsplan der Stadt halten wir fest: Strassenüber­­gänge, Ringverkehrsstrasseil, Aus­bau des Strassenbahnnetzes zwi­schen den Wohn- und Industrie­vierteln usw. Im Neubauviertel Hippodrom wohnen zurzeit mehr als 10 000 Menschen, nun wurden die Bauetappen Hippodrom II und III in Angriff genommen. Das Wohnviertel wird sich im Laufe des Fünfjahrplans an der alten Strasse gegen Cisnädie entlang und gegen Schellenberg zu aus­dehnen. In seiner Endphase wird es 30 000 Menschen Wohnraum bieten. Maschinenbau rückt an die Spitze Wenn zurzeit im Kreis Sibiu die Leichtindustrie den grössten Teil des Gesamtwarenausstosses bestreitet, so wird sich das bis Ende des Fünfjahrplans geändert haben. Der Maschinenbau näm­lich wird durch massive Invest­­spritzen an die Spitze rücken. Die Waagenfabrik „Balanţa“, „Automecanica“ Mediasch und die Mechanischen Werke Mîrşa sind ausser den Independenţa-Werken nur einige der elf Haupt­­träger dieser Entwicklungsrich­tung. Das Independenţa-Werk ist die alte Industrie-Hochburg am Zi­­bin. Der Grundstein dieses Be­triebes wurde schon im vergan­genen Jahrhundert gelegt. Hier werden jährlich 1500 Industrie­ausrüstungen, zum Grossteil Uni­kate, für die metallurgische, che­mische und Leichtindustrie er­zeugt. „Independenţa“ ist der einzige Hersteller von Rollketten, von Luftdruck- und hydropneu­­matischen Werkzeugen, von hoch­modernen Öfen zur thermischen Behandlung der Stähle im Land. Die Kesselschmiede dieses Werkes haben im ersten Jahr des Planjahrfünfts das grosse Druckrohr für das Lotru-Kraft­­werk vorfristig fertiggestellt: 214 Rohrstösse von 4 Meter Durchmesser und einem Stück­gewicht von rund 30 Tonnen er­geben eine Gesamtlänge von über einem Kilometer. In über 20 Länder der Erde werden die Erzeugnisse von In­dependenţa ausgeführt. 1975 wird die Warenproduktion des Wer­kes ungefähr doppelt so gross sein als sie 1970 war, die Arbeits­produktivität wird erheblich an­sleigen. ' Die Programmierung der Pro­duktion übernimmt eine elektro­nische Datenverarbeitung; da­durch kann die Anzahl des tech­nisch-administrativen Personals fast die gleiche bleiben, während sich die Produktion erhöht. UPAS, das Werk für Autobe­standteile und Federn, ist eines der vielen grossen Industrie­werke, die in dieser Stadt auf eine fünfzigjährige Vergangen­heit zurückblicken können. Zur Zeit beläuft sich der Jahresaus­­stoss des Werks auf 30 000 Ton­nen Autobestandteile und Fe­dern; 1975 werden es 65 000 Ton­nen sein. In der Zeitspanne 1965—1970 betrug hier der jähr­liche Zuwachs 20,1 Prozent, bis Jahresende 1975 soll er 23,6 Pro­zent ausmachen. UPAS ist das Kernstück des neuen Industrieviertels in Sibiu und das Werk, das am schnell­sten wächst. Hier werden 17 000 verschiedene Federn sowie Be­standteile für den rumänischen PKW Dacia und für den neuen Dieselkraftwagen, der in Braşov gebaut wird, erzeugt. Bezeichnend für dieses Werk sind die Bemühungen um die Selbstausstattung. Im ersten Jahr des neuen Planjahrfünfts wur­den im Eigenbau Anlagen im Werte von 10 Millionen Lei auf­gestellt. Im Fünfjahrplan sind 70 Millionen Lei für weitere Selbstausstattungen vorgesehen. Cisnädie im Ausbau Uber 10 Prozent des Landes­­ausstosses an Textilwaren wer­den im Kreis Sibiu hergestellt. Cisnädie, das Weberstädtchen am Silberbach, ist nicht nur die Hochburg des rumänischen Plüschteppichs, sondern auch in Streichgarn, Seidenwebe und Baumwollgarn tonangebend und bestreitet einen Grossteil der im Kreis erzeugten Textilien. Im letzten Trimester des ersten Jahres des Fünf jahrplans wurden in der Teppichfertigung Plan­überschreitungen von rund 10 000 Quadratmetern Teppich je Monat erzielt. In der Abteilung für Tournai-Plüschteppiche werden jährlich um 35 000 Quadratmeter Plüschteppiche mehr erzeugt als 1965, dazu kommen noch eine halbe Million Quadratmeter Tufting-Auslegeware. Mit 90 Tagen Vorsprung lief die neue Streichgarnspinnerei an, dadurch konnte eine Zusatzpro­duktion von 350 Tonnen Streich­garn erzielt werden. In der Buchhaltung des Textil­Schon in den ersten Tagen des neuen Jahres meldeten viele Industriebetriebe unse­res Kreises beachtliche Pro­duktionserfolge. Unsere Bil­der: Stahl und Erdgas im Produktionsprozess Fotos: Horst BUCHFELNER werkes wird kaum noch zum Bleistift gegriffen. Die Buchun­gen werden maschinell ausge­führt: Lohn- und Lagerbuchhal­tung, Kundenkarten und das Journal. Neben den Buchungs­maschinen gibt es noch Faktu­riermaschinen, eine Prägeanlage und eine kleine Druckerei. Lohn­listen und -tüten, Stempelkarten, Arbeitsanweisungen und unzäh­lige andere Formulare werden hier im Handumdrehen bedruckt. Zu den Buchungsmaschinen ge­sellte sich nun auch ein elektro­nischer Rechner. Neubauten in Cisnädie: Im lau­fenden Planjahrfünft werden weitere Wohnblocks errichtet, das Strassennetz wird überholt — zurzeit sieht die ganze Stadt wie eine einzige Baustelle aus. 13 Millionen Lei wurden für die Kanalisierung der Stadt vorge­sehen und auch die Trinkwasser­zufuhr wird weiter ausgebaut. Wir haben hier nur einen kur­zen Einblick in die umfassenden Vorhaben des laufenden Fünf­jahrplans geben können, haben die Zielsetzungen soweit Um­rissen, dass sich jeder das Zu­kunftsbild unseres Kreises, die weitere Gestaltung des vielseitig entwickelten Sozialismus veran­schaulichen kann. Mit den Direktiven zum Fünf­jahrplan liegt ein umfangreiches, auf das Wohl des Menschen aus­gerichtetes Programm vor uns. Seine Hauptaufgabe: weitere Er­höhung des materiellen und kul­turellen Lebensniveaus des Vol­kes auf Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozia­listischen Produktion, des wissen­schaftlich-technischen Fort­schritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivität. Es ist ein reales, konstruktives, optimisti­sches Programm — die 1971 er­zielten Erfolge bestätigen es —, das sich an die guten Entwick­lungen des vergangenen Jahr­fünfts anschliesst. Alfred HATZACK Die Brücke in die Zukunft Kreis Sibiu im neuen Planjahrfünft — ein beeindruckender Zahlenspiegel Wirtschaft Im Kulturhaus begann Innenausfertigung Sibiu. — Vor dem neuen Kulturhaus der Gewerkschaft ebnen Nivellierraupen das Gelände ein. Das Bau- und Reparaturunter­nehmen (IRC) hat die Vorfahrt und die Neugestaltung der Revo­­luţiei-Gasse unter Auftrag genommen. Der Beginn der Strassen­­bauarbeiten ist dem Umstand zu verdanken, dass die Baugruppe zurzeit mit der Innenausfertigung des Rohbaus beschäftigt ist. Allein das Bühnenhaus ist noch nicht fertig. Es wird voraussicht­lich in diesem Vierteljahr unter Dach gebracht. 85 Prozent der Metall-Bauteile wurden einmontiert, in den Klubräumen wird verputzt. In einigen Tagen können Fayence-Leger und Mosaik- Arbeiter eingesetzt werden. Das Foyer im ersten Stock, das auch für Ausstellungen und Tanzunterhaltungen dienen soll, wird in der zweiten Hälfte des Monats Facharbeitern aus Simeria übergeben: diese haben die Auskleidung des Saals mit Marmorplatten übernommen. Im Lo­kalindustriebetrieb AMET werden inzwischen die Stühle für den grossen Vorstellungssaal angefertigt. Seite 5

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