Die Woche, 1972. Juli-Dezember (5. évfolyam, 237-262. szám)

1972-07-07 / 237. szám

Genosse Richard Winter, Vorsitzender des Exekutivkomitees des Kreisvolksrates, überreicht Prof. Gerhard Hutter, Stellvertreten­der Direktor des Stephan-Ludulig-Roth-Lyzeums, Mediasch, den Arbeitsorden III. Klasse. (Lesen Sie auf Seite 4 unseren Bericht) Foto: Horst BUCHFELNER Operativ sein ist alles • Emtebeginn auch bei uns • Das Sensenschwingen nicht verlernt • Zweitfrucht diesmal Futterquelle Nummer eins Für den Nichtfachmann: Noch wird uns die kühle Regenwelle nicht zum Verhängnis. Noch zeichnet sich fast überall ein überdurchschnittlich reicher Ern­teertrag ab, bei den gut und rechtzeitig gehackten Hackfrüch­ten ganz besonders. Sogar die Tomaten werden sich röten. Denn immer häufiger blickt die Sonne hinter dem Wolkenvor­hang hervor und einmal muss ja auch wahr werden, was wohl­meinende Wettermacher prophe­zeiten: Juli —trocken und warm. Aber: Noch ist die Ernte an vielen Orten in Gefahr — das Heu, wo nicht gemäht und nicht rasch genug eingefahren wurde; das Halmgetreide, wo es von Sturm und Wolkenbrüchen (Ko­kelau) zu Boden gedrückt wurde; der Mais und andere' Kulturen, wo dem Unkraut nicht Dauer­schach geboten wurde. Die Ernte ist gut. Je grösser die Schwierigkeiten bei ihrer Sicherstellung, desto energischer der Einsatz aller verfügbaren Kräfte! Den Anfang in unserem Kreis machten . am Sonntag die bewährten Genossenschafts­bauern von Miercurea Sibiului. Mit einer allgewaltigen „Gloria“ fuhr Gheorghe Balaş ins Ger­stenfeld und holte an einem Vormittag verlustlos 220 Kilo­gramm über den Plan vom Hekt­ar heraus. Ihm folgten, gut abgedichtet, die anderen Kom­binen. Und am nächsten Tag war die LPG im Besitz der Quit­tung Nummer 1 für das auf Konto SML-Arbeitslohn abgelie­ferte Getreide. Doch seither war mit Maschinen nichts mehr aus­zurichten. Der Boden ist zu nass. In der LPG Rothberg sind sie­ben Speicher sauber und auf­nahmebereit. Da aber viel mehr Gerste als in anderen Jahren an­­gebaut wurde (Spezialisierung: Schweinemast), musste noch zu­sätzlich Lagerraum für 600 Ton­nen Getreide geschafft werden. Was denn auch geschehen ist. Für die dortige „Gloria“ wurde ein LKW abgedichtet, um das Schüttgut ohne jeden Körnerver­lust aufzunehmen, und für je­den Mähdrescher älteren Typs liegen 150 Leinwandsäcke bereit. Wie in Miercurea und Roth­berg, so auch in Meschen, Ja­kobsdorf und am Alten Berg: überall ist alles am Start, und das Startzeichen gibt der Inge­nieur je nach der Wetterlage. Doch weiss jeder Fahrer, jeder Erntehelfer den günstigen Au­genblick sofort zu nützen. Wo die Maschine machtlos bleibt, greifen Männer und Frauen zu Sense und Sichel, und Tausende Schüler und Studenten schalten sich mit ein. 9900 junge Ernte­helfer sind in den VKJ-Brigaden unseres Kreises angetreten. „Das Schnitterhandwerk ist wohl aus der Mode gekommen, aber ganz verlernt haben wir’s noch nicht“, sagen die Alten. In diesem Sommer sind die Bedingungen für massiven Zwi­schenfruchtbau auch bei uns günstiger denn je. Doch gelingt auch dieses für jede Wirtschaft äusserst wertvolle Auffüllen der Futterreserven nur durch Opera­­tivität im Einsatz. Warum ist der Zwischenfruchtbau manch­mal nicht gelungen? Aus dem einzigen Grunde, weil man ihn verzögert hat. Es sollte klar sein: Diese Som­merkampagne hat nicht nur die drei Komponenten Ernten — Transportieren — Lagern, son­dern eine vierte, gleichbedeu­tende: die Aussaat der Zwischen­frucht. Eines darf das andere nicht behindern! Keines hat, wie man so sagt, Vorfahrt! Denn die Zweitfrucht beansprucht, wie jede Ackerkultur, ein gutes Saat­bett, und das kann sie nur ha­ben, wenn am zweiten Tag nach dem Schnitt kein Stroh mehr auf dem Feld liegt und der Pflug gleich dem Erntewagen folgt. Operativ sein — das ist in' diesen schwierigen Erntetagen die ganze Kunst. Für Operati­­vität und zügigen Einsatz aller Kräfte, für pausenloses Ernten, soweit dies die Witterung er­laubt, sorgen jetzt die Fachleute und Verantwortlichen der Land­wirtschaft unter der direkten Anleitung des Kreisparteikomi­tees und der Parteiorgane und -Organisationen in den Gemein­den und Dörfern. Ewalt ZWEIER Zu Ehren der Landeskonferenz der RKP und des 25. Jahrestages der Republik Industrie Uberbot Halbjahrsoll Zusätzliche Warenproduktion im Wert von 193 Millionen Lei Arbeitsproduktivität je Lohnempfänger stieg um 1343 Lei an Der Aufruf, den Fünfjahrplan in nur vier Jahren und sechs Monaten zu erfüllen, fand Widerhall in einem landesweiten Wettbewerb. Die Belegschaften der Industriebetriebe und Bau­stellen unseres Kreises, die Werktätigen der Landwirtschaft er­höhen ihre zu Jahresbeginn eingegangenen Verpflichtungen und verlegten die Übergabetermine der neuen Objekte vor. Um diese Vorhaben auch einlösen zu können, bemühten sie sich, neue Be­­ti iebsreserven zu erschliessen und unverzüglich nutzbar zu ma­chen. Dies gibt dem Wettbewerb zu Ehren der Landeskonferenz der RKP und des 25. Jahrestags der Republik neue Impulse. Ein Beleg dafür ist die Bilanz des ersten Halbjahrs, das Spie­gelbild der bisherigen Bemühun­gen. Die für sechs Monate geplante Bruttoindustrieproduktion wurde zu 102,8 Prozent erfüllt, das ent­spricht einer Zuwachsrate von 11,8 Prozent verglichen mit der gleichen Periode des Vorjahrs. Die zusätzliche Warenproduktion beträgt bereits 193 Millionen Lei. (Die Verpflichtung unseres Kreises lautete, bis zur Landes­konferenz Waren im Wert von 180 Millionen Lei zusätzlich zu erstellen.) Das ist ein Beweis da­für, dass die vorhandenen Pro­duktionskapazitäten intensiv aus­gelastet werden. Bei der Kenn­ziffer Warenproduktion haben die Industriebetriebe der Muni­­zipien Sibiu und Mediasch einen Zuwachs von 13,5 bzw. 13,7 Pro­zent verzeichnet. Der Richtwert für die Arbeitsproduktivität wur­de um 1,8 Prozent überboten, das sind 1343 Lei je Lohnemp­fänger. Die verkaufte Waren­produktion beträgt 192 Millionen Lei; über 60 Prozent davon ent­fallen auf die Betriebe von Si­biu. In den vergangenen sechs Mo­naten wurden unter anderem über den Plan geliefert: 107 Ton­nen legierter Stahl, 2260 Tonnen Buntmetall, Maschinen und Aus­rüstungen für die metallurgische Industrie, den Maschinenbau und die Nahrungsmittelindustrie im Wert von 14 Millionen Lei, 35 Kippanhänger 237 Tonnen Me­­tallkonstruktionén, 2800 Tonnen Schwefelsäure, 1156 Kubikmeter Schnittholz, Möbel im Wert von 2,4 Millionen Lei, Konfektionen im Wert von 7 Millionen Lei, 164 000 Quadratmeter Webwaren, 39 000 Stück Trikotagen, 74 000 Paar Schuhe, 172 Tonnen But­ter, 77 Tonnen Käse. Besondere Produktionserfolge erzielten folgende Betriebe: Das Buntmetallwerk und „Carbosin“ in Kleinkopisch, das Mechani­sche Werk für Erdgasausrüstun­gen, „Automecanica“, die Schuh­fabrik „8 Mai“ und „Salconserv“ in JYfediasch, die Tuchfabrik „Li­bertatea“, die Strumpffabrik „7 Noiembrie“, die Wirkwarenfa­brik „Drapelul roşu“, „Flamura roşie“ und die Schuhfabrik „13 Decembrie“ in Sibiu, die Textil­werke und „Mătasea roşie“ in Cisnădie, die Glasfabrik „Sticla“ in Avrig und die Leder und Schuhfabrik FIPA in Agnetheln. Independenţa-W erk Knobler helfen sparen, „Kein Gramm Metall zuviel, kein Gramm vergeudet“, heisst die Losung. Zahlreiche Be­legschaftsmitglieder reihten sich in die Neue­rertätigkeit ein, einige unterbreiteten sogar Vorschläge für Erfindungen. Dadurch konnte nach und nach auf den Import von Spezialma­schinen verzichtet werden. Ing. Wilhelm Breit z. B. ist der Autor einer Erfindung, durch die technologische Änderungen bei der Fertigung eines Förderbandes vörgenommen werden konn­ten. Metalleinsparungen im Wert von 26281 Lei werden dadurch erzielt. Durch eine Än­derung an den Pappetrocknern, eine Neuerung von ihm, wird jährlich Metall im Wert von über 40 000 Lei gespart. Die Techniker Ion Stoica und Ion Hanea verbesserten ein Auf­hängesystem, wodurch ebenfalls Metall ge­spart wird (Sparwert: 111475 Lei). Kurst berießiei Morgen, den 8. Juli 1972, 12 Uhr, werden die Einschrei­bungen für die Aufnahmeprü­fung an den beiden Fakultäten in Sibiu abgeschlossen. Die Prü­fungen finden zwischen dem 10. und 20. Juli statt. Für das Haupt­fach Deutsch sind 20, für Eng­lisch 30 und für Geschichte 25 Flätze zu belegen. Die Fakultät für Wirtschafts- und Verwal­tungswesen verfügt über 100 Plätze, - davon. 70 für Tageskurs und 30 für Fernstudium; Bei Re­daktionsschluss waren für das Hauptfach Deutsch 26, für Eng­lisch 36, für Geschichte 27 und für Verwaltungswesen 39 Kandi­daten eingeschrieben. Münzen und Banknoten aus der Feudalzeit und in Sieben­bürgen geprägte Geldstücke wa­ren am 2. und 3. Juli in einer Ausstellung im Kulturhaus Dum­brăveni zu sehen. Die Exponate gehören den Mitgliedern der Numismatik-Gesellschaft Tirgu Mureş. SE* Von einer DDR-Gastreise ist Prof. Franz Xaver Dressier zu­rückgekehrt. Er war zu den Hän­­del-Festspielen in Halle (2.—5. Juni) eingeladen worden, betei­ligte sich dann als Beobachter1 am IV. Internationalen Johann- Sebastian-Bach-Wettbewerb und anschliessend am 47. Bach-Fest in Leipzig. Eine Ausstellung mit Torten und Kleingebäck organisierten vergangener Tage die Zucker­bäcker von IAPL „Cofetarul“ Sibiu in der Konditorei „Tran­dafirul roşu“. Diese Ausstellung wurde im Rahmen des Wettbe­werbs der Köche und Zucker­bäcker veranstaltet. 9928 Schüler unseres Kreises sind seit Ende des Schuljahres in VKJ-Brigaden zusammenge­fasst worden, die in der Land-Wirtschaft mithelfen. Der Ein­satz dauert bis zum 26. August. Allein in der letzten Juniwoche leisteten die VKJ-Brigaden Ern­tehilfe und andere Arbeiten im Wert von 307 000 Lei. Auf eine 20-Tage-Tournee ins Ausland begeben hat sich die bekannte Tanzgruppe „Junii Sibiului“. Ein Volksmusikor­chester und zwei Gesangssoli­sten werden ihre Darbietungen ergänzen. Das Ensemble tritt beim internationalen Volkskunst­festival in Bitburg (BRD) auf, beteiligt sich zwischen dem 14. und 18. Juli an der internationa­len Trachtenschau in Brunssum (Holland) und gibt sechs Vor­stellungen in Amsterdam. TT Die Besten zur Landeskonferenz / Delegierte unseres Kreises eite 3) Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Sibiu Nr. 237 / 5. Jahrgang Freitag, 7 Juli 1972 in dieser Ausgabe 3000 neue Abonnenten an die Strippe Seite 2 Die Glut der Schmelze im funkelnden Schliff Kristallglas von „Vitrometan“ Seite 5 Brunnenlaube, Nepomuk oder beide? Seite 6 Hier sind Wunderkinder rar Gespräch mit Hans Liebhardt Einzelpreis 50 Bani Seite 7 Unterwegs zur Venus Seite 9 Strumpffabrik’ „7 Noiembrie“ Qualitätsindex verbessert Seit drei Jahren gibt es hier keine Zurück­weisungen mehr wegen nichtentsprechender Qualität. Zu Ehren der Landeskonferenz lau­tete das Ziel: Prozentsatz der Erzeugnisse der Güteklasse I erhöhen! Bei Baumwollstrümpfen und -socken tragen statt 88,5 Prozent heute bereits 89,6 Prozent das Gütezeichen I, bei synthetischen Strümpíen sind es um 11,6 Pro­zent mehr als eingeplant. Allein bei letz­teren wurde auf diesem Weg der Wert der Warenproduktion um 600 000 Lei erhöht. Da­durch konnte im Juni der Exportplan um 18 Prozent und der Exportplan des I. Semesters um 9,2 Prozent überboten werden. Bestarbei­terinnen wie Elena Tatu, Isolde Walmen, Ju­­stina Häbeanu, Erna Marpozan und Virginia Haşegan sind für Qualitätsarbeit besonders zu erwähnen. Dokumente der RKP auch deutsch Die ersten zwei der thema­tisch geordneten Sammelbände mit Dokumenten der Rumäni­schen Kommunistischen Partei sind nun im Politischen Verlag auch in deutscher Sprache er­schienen. Es handelt sich um die Bände „Die Partei und die Jugend“ und „Die ideologische und politisch-erzieherische Tä­tigkeit“. In der nächsten Zeit werden auch die anderen der bisher 23 Sammelbände in deut­scher Übertragung erscheinen. Kooperation Kunst—Industrie Cisnădie. — Hier trafen sich am vergangenen Samstag die bilden­den Künstler unseres Kreises zu einer Aussprache über ihre Gra­­phikausstellung; die im Weber­städtchen gezeigt wurde. Man kam dabei einstimmig zum Schluss, dass der in diesem Frühjahr eingeführte Ausstel­lungsmodus (Graphikschau ge­trennt und unabhängig von Ma­lerei und Skulptur) erfolgver­sprechend ist und weiterhin bei­behalten werden soll. Die bildenden Künstler berie­ten auch über eine praktische Zusammenarbeit mit ihren Kol­legen in der Modellentwurfs-Ab­­teilung der Textilwerke von Cis­nădie. Es wird erwartet, dass die zuriändigen Stellen, die bei dieser Besprechung nicht anwe­send waren, — die lokalen Be­hörden und die Leitung der Tex­tilwerke — die Vorschläge der Künstler doch noch wahrneh­men werden. Zweite deutsche Schauspielerklasse Beim Bukarestéi- Theaterinsti­tut (IATC) „Ion Luca Caragiale“ wird beginnend mit dem Schul­jahr 1972/1973 .eine zweite deutsche Schauspielerklasse, mit drei Plätzen für männliche und zwei für weibliche Darsteller, gebildet. Wenn die fünf Plätze nicht bei der jetzt laufenden Aufnahmeprüfung besetzt wer­den, findet im Herbst eine zweite Aufnahmeprüfung statt. Diavortrag Mediasch. — Am Wochenende hielt Prof. Sara Mild im Kleinen Saal des Kulturhauses des Mu­­nizipiums einen Vortrag in deut­scher Sprache über eine Reise auf der Route Kiew—Moskau— Leningrad sowie über Badeorte an der Schwarzmeerküste. Der interessante Vortrag war auf Farbdias aufgebaut.

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