Die Woche, 1977. Juli-Dezember (10. évfolyam, 498-524. szám)

1977-07-01 / 498. szám

Die Woche Nr. 498 I 1. Ju)i 1977 Wenn alle am selben Strang ziehen Vitrometan-Belegschaft will mehr produzieren und leichter arbeiten / Gemeinschaftssinn und enge Zusammenarbeit sind dabei ausschlaggebend Am 9. Juni meldet« die Belegschaft der Mediascher Hohlglasfabrik Vitrometan die Erfüllung der Exportaufgaben für das erste Semester. Kurz darauf warteten die Glasmacher mit zwei weiteren Leistungen auf: die geplante Bruttoproduktion ''und aienProduktion des verstrichenen Halbjahrs wurde 14 bzw. 15 Tage vor­fristig erfüllt. Die in dieser Periode erstellte Zusatzproduktion beläuft sich auf über 10.5 Millionen Lei. Das ist mehr, als sich die Belegschaft für das ganze Jahr vorgenonimen hatte. Die Kxport-Zusatzverpflichtungen für 1977 wurden sogar um das achtfache überbnten. Damit hält die Vitrometan-Belegschaft unter den Beleg­schaften der Industriebetriebe unseres Kreises bei der Planüberbietung die Spitze. Worauf aber beruhen diese guten Leistungen? „Wir sind wie eine grosse Familie, die zusammenhält und die versteht, dass nur durch den vollen Einsatz eines jeden Mitglieds das gesetzte Ziel — in unserem Falle Mehrproduktion —, erreicht wer­den kann“, erläutert Vasile Ciuban, Se­kretär des Betriebsparteikomitees. An­ders kann das auch nicht möglich sein. Beispielsweise ohne den Beitrag der Mei­ster Ilie Breha, Horia Trif, Constantin Moldovan und Vasile Ignat hätten die Brigaden der Glasbläser Andreas Lörenz, Hans Simonis, Krancisc Schwartz sowie die von Alexander Konnerth, Traian An­drea und Teodor Jecäsan kaum Plan­überbietungen von über 50 Prozent er­zielt. Ohne die Hilfe des Hauptmeisters loan Crişan hätten auch die Kristallma­cher Peter Compi, Eduard Schomm und Florea Ardeleanu ihre Leistungen nicht steigern können. Und wenn mit der Glasbläserpfeife nicht Zusatzproduklion erzeugt wird, können es auch die Glas­schleifer, Graveure und Maler nicht. Aber bei Vitrometan setzt sich jeder für jeden ein, wobei das Erzielte immer wieder Ausgangspunkt für weitere und höhere Leistungen ist. Nicht nur mehr produzieren, sondern auch leichter Arbeiten will die Beleg­schaft. Um dieses zu erreichen wurde und wird in der Mediascher Glashütte viel geknobelt und nach Lösungen ge­sucht. Die Erfolgsfaktoren heissen auch hier Mannschaftsgeist und enge Zusam­menarbeit der Ingenieure, Techniker und Betriebswirte, die sich besonders auf die Mechanisierung der Arbeitsgänge verlegt haben. Ausschliesslich diesem Zweck wird der Eigenbau unterstellt. Und wenn Glasmacher Maschinen und Ausrüstun­gen bauen, so tun sie das gründlich. „Entweder wir machen es richtig oder wir beginnen überhaupt nicht“, sagt Dipl.-Ing. Minerva Havriciuc, Chef des Büros für die Organisation der Arbeit und Produktion. Heute werden 40 Prozent der Rohstoffe für die Glasherstellung pneumatisch ab­geladen, gelagert und zu den Schmelz­öfen befördert^ Für die gänzliche Me­chanisierung dieser Arbeitsgänge sollen zwei weitere, im Eigenbau hergestellte Anlagen sorgen. Acht Arbeiter, die an­derswo wirtschaftlicher eingesetzt wur­den, ersetzt das Förderband zwischen Schmelz- und Glühofen in der Abteilung für. Glasembalagen. Ein Förderband soll noch in diesem Jahr in der Abteilung für Haushaltsglas anlaufen. Auffäche­rung der Produktion, Steigerung der Ar­beitsproduktivität und Erhöhung der Qualität der Kristallerzeugnisse gewähr­leistet die Anlage zum Pressen der Sten­gel für Kelchgläser. Das Schleifen der Stengel — ein «ufwendiger und an­spruchsvoller Arbeilsgang — wird somit ausgesehaltet, die Ausschussquote auf ein Minimum gesenkt. Wo aber das Schlei­fen nicht gänziicli beseitigt werden kann, will man dieses mindestens mechanisie­ren, was teilweise auch schon verwirk­licht wurde. Neue Ferligungstechnologien (wie bei­spielsweise das chemische Pollieren), mo­derne Produktionsorganisation, Senkung der Verbrauchsnormen und Wiederver­wertung der Scherben haben der Vitro­metan-Belegschaft ebenfalls dazu verhol­ten, ihre Arbeit leichter und wirtschaft­licher zu gestalten. Mechanisierung durch Eigenbau ist aber nicht das einzige Gebiet, auf dem die Vitrometan-Belegschaft von sich re­den gemacht hat. Gute Ergebnisse erziel­ten nämlich die Glasmacher auch bei der Aktion Importverzicht. Die Bilanz wies Ende des verstrichenen Halbjahres ein Aktiva von 70 000 Valuta Lei auf. Auf 18 000 Lei beläuft sich in dieser Periode der Wirtschaftsnutzen, den die Ingenieure, Techniker und Betriebswirte im Rahmen der Aktion „Jeder Ingenieur und Techniker soll ausserhalb seiner Dienstobliegenheiten im Laufe eines Jah­res mindestens eine technische Studie ausarbeiten, die einen messbaren Wirt­schaftsnutzen einbringt“ erwirtschaftet haben. Arnold SPECK Nachtscheue Lochstopfer in der Strumpffabrik (Fortsetzung von Seite 1) wird, dass genügend und qualitativ ent­sprechende Ersatzteile da sind, damit die Reparaturzeiten niedrig gehalten werden. Kommen die Instandhaltungsleute von 7 Noiembrie diesen Aufgaben nach? Ja, wenn man nach den im vergangenen Monat erzielten Auslastungsindex ur­teilt: Dieser beläuft sich nämlich bei den Strickmaschinen auf 92 Prozent und bei den Werkzeugmaschinen auf 85 Prozent. Nein, wenn man nach der Besetzung der drei Schichten mit Instandhaltungsperso­nal fragt: Die meisten arbeiten in der ersten Schicht. In der zweiten und drit­ten Schicht arbeiten nur je zwei Schlos­ser, ein Dreher und ein Fräser, wobei in der Nachtschicht die Abteilung für Baumwollstrümpfe ganz ohne Instand­­haltungspersonal auskommen muss. „Wir brauchen viele neue Ersatzteile, andere wiederum müssen ausgebessert werden. Deshalb die grosse Konzentration der In­­standhaitungsfachleute in der ersten Schicht. Denn in einem Textilbetrieb stolpern die nicht wie anderswo über das notwendige Material, und da einmal dies einmal das benötigt wird, die Versor­gung aber prompt sein muss, kann diese nur vormittags vollzogen werden“, be­gründet Victoria Giideanu. Sekretär des Betriebsparteikomitees, die Sachlage. „Und die eigentliche Instandhaltung der Maschinen fällt ja in den Aufgabenbe­reich der Hilfsmeister.“ Ob nun ln der ersten Schicht die In­­standhaltungsfachleute massiv und in der dritten Schicht nur dünn oder über­haupt nicht vertreten sind, scheint un­wichtig, zumindest nach der Durchsicht einiger Formblätter „U“ (das Spiegel­bild der Maschinenauslastung): Wenn in der Rubrik „Unvorhergesehene Maschi­­nenausfälle“ überhaupt Eintragungen vor­zufinden sind, dann meistens in der er­sten und zweiten Schicht und haupt­sächlich je acht oder noch mehr Stun­den. Nun dauern Reparaturen bei 7 No­iembrie zwar grundsätzlich länger als anderswo, dass sie aber durch die Bank das Vielfache einer Schicht dauern, ist sehr bedenklich und zeugt von der Nach­lässigkeit der Meister beim AUsfüllen dieser Formblätter oder aber von dem mangelhaften Einsatz des lnstandhal­­tungspersonals. So oder so, beides sind Mängel, für deren Beseitigung sich die Betriebsleitung mehr, als das zurzeit der Fall ist, einsetzen muss. Erhard BACKEN Von den Fachleuten hängt es ab Kann die Burgberger Milchwirtschaft ihre Leistung bis 1980 verdoppeln? / Die Milchfarm der LPG in Burgberg gehört zu den 34 Milchwirtschaften, die 197fi vom Molkereibetrieb „Sibiana“ für die im Vergleich zu 1975 erzielte Stei­gerung des Milcherträgs prämiiert wur­den. Die Burgberger erzielten eine be­sonders hohe Leistungssteigerung: 310 Li­ter pro Kuh. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass 1976 die Gesamtleistung pro Kuh trotzdem nur 1340 Liter erreichte und das ist herzlich wenig. Auch die für dieses Jahr geplanten 1500 Liter je ein­gestallter Kuh sind weif entfernt von der wirtschaftlichen Mindestgrenze, die die Fachleute mit 3000 Liter angeben und die laut Beschluss des Kreispartei­komitees in allen LPG-Milchwirtschaf­­ten bis I960 zu erreichen ist. Burgberg muss, um dieses Ziel zu verwirklichen, innerhalb der nächsten drei Jahre die durchschnittliche Milchleistung pro Kuli verdoppeln. Gibt es dafür Möglichkeiten? An Ort und Stelle sprachen wir dar­über mH Constantin Fanea, seit 17 Jah­ren Chefingenieur der LPG in Burgberg. Hier seine Meinung: „Ich denke wir kön­nen das Ziel dieses Planjahrfünfts in der Milchwirtschaft erreichen. Wenn ich das sage, so gehe ich von der Leistung im vergangenen Jahr aus, die mit ge­nügend und gutem Futter für die Kü­he und Färsen erzielt wurde. Heuer nun haben wir auf einer grösseren Fläche als im vergangenen Jahr Klee angebaut, das gleiche gilt auch für Futterrüben. Gegenwärtig haben wir bereits über 500 Tonnen Anwelksilage bester Qualität vorrätig und alle Futterkulturen verhei­­ssen heuer bessere Erträge als im ver-gangenen Jahr. Der Plan für 1977 kann also erfüllt werden und das ist eine er­ste Voraussetzung für die Erfüllung des Beschlusses des Kreisparteikomitees. Günstig ist auch die Kulturenstruktur in der Wirtschaft. Nahezu 50 Prozent des Ackerlandes sind mit Futterkulturen be­stellt. Unser Hauptanliegen ist es, die Hektarerträge zu steigern.“ Chefingenieur Constantin Fanea führte aber auch Schwierigkeiten an. Die Hutweide, vom Gemeindevolksrat verwaltet, habe in diesem Frühjahr kein Stäubchen Mine­raldünger erhalten, obwohl die Grün­masseproduktion je Hektar nur 7000 Ki­logramm beträgt. Die grösste Schwierig­keit aber sei die Lässigkeit des Farm­leiters, Tierarzt Ilie Nedelea, der in der Kreishauptstadt wohnt und pendelt. Da­durch ist er sehr oft in den frühen Mor­genstunden und am Abend abu'esend. Einige Melker nützen dieses aus und versehen ihren Dienst schlampig. Farmleiler Ilie Nedelea weist den Vor­wurf des Chefingenieurs zurück. Er fahre nur hie und da mal nach Sibiu. Der Reporter kann dazu nur sagen, dass er am 24. Juni um 7.30 Uhr per Bus ge­meinsam mit Farmleiter Nedelea in Burgberg ankam. Ob das nur Zufall war? Welche Möglichkeiten sieht der Farm­leiter, die Milchleistung bis 1980 auf 3000 Liter hochzuschrauben? „Der Rinderbe­stand wird bis 1980 nicht mehr anwach­­sen. Wir können die trockenstehenden Kühe ausmerzen und junge, leistungsfä­hige einstallen. Wir haben damit schon begonnen. 1976 hielten wir 43 Färsen aus eigener Zucht zurück, heuer bereits Eine Umfrage an Ort und Stelle 47, bis Jahresende werden noch 23 dazu kommen.“ Uber die Entwicklung der Jungtiere kann der Farmleiter keine ge­nauen Angaben machen, bloss dass sie dank der guten Pflege ihres Betreuers Georg Schieb gedeihen und 13 trächtig sind. Gewähr für die Erfüllung des Planziels ist auch die gewissenhafte Ar­beit der Melker Johann Törner, Simion Cristea, Werner Hientz, Johann Schuster, die von ihren Kühen Leistungen buchen, die weit über dem Durchschnitt stehen. Auch die Kalbungsrate von 75 Prozent ist ein Pluspunkt bei der Erfüllung der.. Zielsetzung. Gheorghe Coman, Sekretär des Ge­meindeparteikomitees, mit dem wir eben­falls sprachen, vertrat den Standpunkt, dass auch die Burgberger Milchwirt­schaft das Ziel des Planjahrfünfts errei­chen könne. „Doch“, so meinte er, „müs­sen die Fachleute, der Farmleiter Ne­delea, Veterinärtechniker Ion Şerbănuţ von der Veterinärkreisdienststelle und der Kreisarzt Constantin Dobrotä ihren Auf­gaben gewissenhafter nachkommen, denn die fachgerechte Betreuung der /Milch­kühe lässt viel zu wünschen übrig.“ Zum Thema Hutweide sagte der Parteisekre­tär: „Ein Plan zur Verbesserung von 246 Hektar wird jetzt ausgearbeitet und die Durchführung im nächsten Jahr in Ar­griff genommen. Der Grünmasseertrag je Hektar wird dadurch auf 19 000 Ki­logramm gesteigert. Die Arbeiten werden aus Staatsfonds bezahlt und vom Unter­nehmen für Weideverbesserung und -nutzung durchgeführt.“ * Karl DROTLEFF WIRTSCHAFT Wie fährt man auf den Acker? Feldwege und ihre Bedeutung —■ Gespräch mit Dipl.-Ing. Niculac Mocanu, Leiter des Amtes für Kataster und Organisation des Territoriums Sie haben sich am ersten Landessym­­posion über Fragen der Systematisierung und territorialen Organisation beteiligt, das am 18. und 19. Juni in Suceava slattgefunden hat. II as .stand zur De­batte? N. Mocanu: Feldwege, Festlegung ihres Verlaufs, ihre Anlage und Ausmasse. Das Thema überrascht.' Warum gerade Feldwege? N. Mocanu: In den vergangenen Jah­ren haben wir uns vornehmlich mit der Gruppierung des Bodens, Eigentum dec . sozialistischen Landwirtschaitseinheiten. in der Nähe des jeweiligen Verwaltungs­sitzes beschäftigt. Zu diesem Zweck wur­den Tausche vorgenommen, danach ar­beiteten wir neue Nutzungsbestimmun­gen für die Böden aus und legten kleine Parzellen zu grossen Schlägen zusam­men, um den Einsatz moderner Maschi­nen wirtschaftlich zu gestalten. Jetzt sind die Feldwege in den Vordergrund ge­rückt. So weit mir bekannt ist, sind die Fach­leute der Meinung, man habe die Be­deutung der Feldwege bisher unter­schützt! N. Mocanu: Das ist auch mein Stand­punkt. Zwei Dinge müssen dabei in nächster Zeit berücksichtigt werden: die optimale Wegdichte, um die Zufahrt aul die Schläge zu gewährleisten ohne dabei Ackerboden zü vergeuden; darauf muss man beim Festlegen des Wegverlaufs achten. Als zweites sind die Lasten zu berücksichtigen, die man auf der Strasse befördert. Diese nehmen bei den ständig steigenden Hektarerträgen zu, also müs­sen Unterbau und Fahrbahndecke daraul abgestimmt werden. Schlechte Strassen erhöhen ausserdem auch den Fahrzeug­­verschteiss. Wenn die Feldwege mit allem was da­mit zusammenhängt noch zu wünsche« übrig lassen, dann wohl auch deshalb, weil die Anlage noch sehr teuer ist. Was ergaben die Gespräche in Suceava dies­bezüglich? N. Mocanu: Um es kurz zu sagen, dia teuersten Wege sind noch immer die wirtschaftlichsten. Wir haben im Kreis Suceava Wege aller Arten gesehen, vorn unterbaulosen Feldweg bis zur betonier-) ten Strasse und mit ihren Nutzniessera gesprochen. Die Schlussfolgerung ergab, dass sich die Investitionen für Feldwega gehobener Qualität lohnen. Nachdem Sie die Feldwege im Kreis Suceava kennen, wie schätzen Sie die unseres Kreises ein? N. Mocanu: Sehr unterschiedlich. Im Kreis Sibiu sind während der letzten Jahre mehrere Obst- und Rebhalden mit den entsprechenden Wegen angelegt wor­den. Die SLBs haben in einigen Fälle« sogar die Zufahrten auf die Weiden in­standgesetzt, so dass sie unter jeden Be­dingungen befahrbar sind. In den LPGs aber auch im Feldbau der SLBs sind die Wege schlecht. Ende 1975 hat das von Ihnen geleitet« Amt die letzten Pläne für die Organi­sation des Territoriums der LPG aus­gefolgt. ln diesen Plänen ist auch di« Rückgewinnung von Ackerland durch Optimieren des Wegenetzes vorgesehen. Was wurde davon in die Tat umgesetzt? N. Mocanu: Genau 69 Hektar sind bis­her durch Auflassen von Wegen zurück­gewonnen worden. Das Exekutivkomitee des Kreisvolksrates schätzte diese Lei­stung anlässlich einer Analyse zu Recht als ungenügend Nein, wir müssen zukünf­tig die Durchführung der Pläne be­schleunigen. Das Gespräch führte Karl DROTLEFF Seite 3 Landesberatung über Almnutzung Am Montag und Dienstag dieser Wa­che fand in Sibiu eine Landesberatung über Almnutzung statt. Es beteiligten sich daran Vertreter der Akademie dep Wissenschaften für Land- und Forst­wirtschaft, Fachleute verschiedener For­schungsinstitute, Vertreter der SLB­­Trusts, der Landwirtschaftsdirektionen. Die Beratungsteilnehmer besichtigten auch die als Portionsweiden angelegten Almen auf dem Crinţ und auf der Ho­hen /linne, die in den letzten Jahren besonders von den SLBs mit guten Er­gebnissen ln der Jungiinderhaltung ge­nutzt worden sind.

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