Die Woche, 1982. Januar-Juni (15. évfolyam, 734-758. szám)
1982-01-08 / 734. szám
Die Woche Nr. 734 / 8. Januar 1982 PARTEIARBEIT / WIRTSCHAFT Seite 3 / ...Meister sein, dagegen sehr Simon Schneider ist der zuständige Mann für Überholungsarbeiten bei Balanţa I Jeden Morgen, spätestens 15 Minuten vor Schichtbeginn, ist der Schlossermeister Simon Schneider bereits in Arbeitskluft in der Halle. Nicht mit der Absicht, seinen Untergebenen ein Beispiel vorzuleben, auch nicht, um aufzupassen, ob der eine oder der andere verspätet, viel mehr, weil er die Probleme, die sich ab und zu ergeben, immer gleich an Ort und Stelle löst. Seine Leute haben sich diesem Arbeisstil längst angepasst. Und um 6.45 Uhr, dem offiziellen Arbeitsbeginn bei Balanţa, sind sie schon in ihre Reparaturen vertieft. Es ist bestimmt nicht leicht, 60 Arbeiter anzuleiten. Das sind sieben Mannschaften, die sämtliche Uberholungsarbeiten der Maschinen bei Balanţa I durchführen, begonnen mit den gelegentlichen und laufenden Reparaturen und bis zu den Generalreparaturen. Vor einigen Jahren noch kam es vor, dass ab und zu einer der guten Fachkräfte maulte, weil er ausbaden musste, was sein Vorgänger bei den Ubeholungsarbeiten verschlampt hatte. Heute verantwortet jede Arbeisgruppe für ganz bestimmte Maschinen. Schluderarbeit gibt es nicht mehr. Sie zahlt sich keinem aus, weil er sie selbst wieder in Ordnung bringen müsste. Diese Spezialisierung auf Maschinentypen bringt aber auch noch einen Vorteil mit sich: Man muss sich nicht bei allen Typen auskennen, kann das hingegen bei dem einen Typ umso gründlicher. Und alle Maschinen laufen zur Zeit einwandfrei, selbst die Josif-Rangheţ-Drehbânke, die schon gute 25 Jahre alt sind. Die Instandhaltungsschlosser, -fräser und -elektriker sind die Anonymen der Belegschaft. Nicht ihre Namen werden genannt, wenn von zusätzlichen Erzeugnissen, hervorragender Qualität aller Waagentypen oder von Exportlieferungen die Rede ist. Aber indirekt steckt in jedem Erzeugnis auch ihre Arbeit drin. Und das ist schon Grund genug, um mit der eigenen Leistung zufrieden zu sein. Ihrem Meister Simon Schneider ist es in kurzer Zeit gelungen, aus jeder Arbeitsgruppe ein gutes Kollektiv zu machen. An jedem Monatsanfang wird die Arbeit aufgeschlüsselt, und was beispielsweise Mathias Fleischer, Gruppenleiter bei den Drehbänken, oder Gheorghe Lichinţan, Gruppenleiter bei den Schleifmaschinen, anpakken, ist schon halb erledigt. Simon Schneider, bald 27 Jahre im Betrieb, gehört zu den Veteranen. Seine Berufslaufbahn ist typisch für die vieler Arbeiter. Nach Beendigung der Berufsschule arbeitete er als Schlosser, dann als Gütekontrolleur. Das Lyzeum absolvierte er im Abendkurs und wurde vom Betrieb auf die Meisterschule in Cugir geschickt. Seit fast 20 Jahren ist er Parteimitglied. Nach der Beendigung eines einjährigen Lehrgangs für Gewerkschaftsfunktionäre wurde er ins Gewerkschaftskomitee des Betriebs gewählt und ist -seither auch dafür zuständig, dass der sozialistische Wettbewerb immer wieder neue Impulse erhält. Fünf Initiativen werden zur Zeit im Betrieb angewendet, deren jährlicher Wirtschaftsnutzen sich auf mehr als 9 Millionen Lei beläuft. Nun soll der Wettbewerb nach neuen Kriterien mit ganz bestimmten Zielsetzungen an jedem Arbeitsplatz • aufgezogen werden. Doch das ist noch ein Problem der Zukunft. Gerhild ANTONI Aussprachen ad hoc sind vor Beginn jeder grösseren Überholungsarbeit in der Waagenfabrik Balanţa gang und gäbe. Im Bild (v. I. n. r.): der Meister Simon Schneider und vier seiner besten Schlosser — Hans Sift, der Gruppenleiter Gheorghe Lichtnţan, Michael Hann und Mathias Fleischer. Foto: Horst BUCHFELNER Heisse Abgase wirtschaftlich genutzt Carbosin Kleinkopisch geht systematisch vor / Grosse Vorhaben für 1982 Man kann die Dinge drehen, wie man will, der Kreis schliesst sich dennoch. Wer Brennstoff — welcher Natur er auch sei — einspart, der spart indirekt auch elektrische Energie ein, und umgekehrt. Abgesehen von den Hvdrozentralen wird elektrische Energie mit Hilfe von Brennstoffen erzeugt. Ohne elektrische Energie aber ist die Förderung oder die Produktion der Brennstoffe heute nicht mehr denkbar. So auch im Falle des Gases. Immer mehr Gassonden werden elektrisch betrieben. Auch wird für den Transport dieses hochwertigen Brennstoffes sehr viel elektrischer Strom verbraucht. Gas wird in den meisten Wirtschaftseinheiten des Kreises zu technologischen Zwecken gebraucht. Schmelzöfen, Härteöfen, Schmiedeöfen und die Dampfzentralen sind dabei sehr grosse Gasverbraucher. Wie wirtschaftlich oder unrentabel sie funktionieren, das kann an der Temperatur der Abgase gemessen werden. Zu den Grossverbrauchern zählt auch das Kleinkopischer Carbosin-Unlernelinien. Seit Jahren schon ist man deshalb hier bemüht, die bei der Gasrussherstellung entstehenden Abgase zu nutzen. Und doch sind der Chefingenieur loan Surdu und der Hauptenergetiker Dipl.-íng. Vasile Chmara der Meinung, es sei verfrüht, über die bisherigen Erfolge zu berichten, weil die Vorhaben bedeutend grösser sind. Tatsächlich können zur Zeit nur 15 Prozent dieser Gase als Sekundärenergie für das betriebseigene Wärmekraftwerk genutzt werden. Von fünf Kesseln sind drei in Betrieb, von den vier Turbinen dreht sich nur eine. 1980 erzeugte die Zentrale 1000 MWh, im vergangenen Jahr waren es 20mal mehr. Aber immer noch ein bescheidener Anfang. Nun liegt ein umfassender fundierter Plan auf, der mehrere grössere Arbeiten vorsieht. Schritt für Schritt sollen diese verwirklicht werden, wodurch bis 1983 die volle Auslastung der Zentrale (22 Megawatt) erzielt werden soll. Die nötigen Geldmittel wurden Ix-willigt, Termine und Verantwortungsbereiche sind festgelegt. Noch in diesem Trimester wird der vierte Kessel betriebsklar, ina II. Trimester auch der fünfte. Dann wird die Wasseraufbereitung und der Kesselschutz verbessert, die Enthärtungsanlage wird vergrössert und anderes mehr. Es ist verständlich, dass sich der Schwerpunkt auf die Verwertung der Abgase verlagert hat, die bei der Synthese des Gasrusses entstehen. Da werden nicht weniger als 70 000 Tonnen konventioneller Brennstoff im Jahr noch fast ungenutzt in die Luft verpufft. Erfreulicherweise werden aber auch die weniger ergiebigen Möglichkeiten, elektrische Energie und Jleizstoff zu sparen, nicht ungenutzt gelassen. Jede Abteilung, jedes noch so kleine Arbeitskollektiv wurde dazu angehalten, keine Maschine länger laufen zu lassen, als es unbedingt nötig ist, keine einzige Leuchtröhre oder Glühbirne länger als es sein muss brennen zu lassen. Sämtliche Dampfleitungen, und es sind recht viele, wurden entsprechend isoliert. Eine weitere Möglichkeit, Methangas einzusparen, sah man beim Verbessern einiger Rezepte und Herstellungsverfahren. Die Ausbeute des Hochofens für Gasruss ist viel besser, seit Rückstände des katalytischen Krackverfahrens als Sekundärrohstoffe mitverwendet werden. Nicht zuletzt achtet man darauf, die Uberholungsarbeiten der Anlagen besser zu organisieren und durch Qualitätsarbeit die unvorhergesehenen Stillstandzeiten zu verringern. Das Ergebnis all dieser Bemühungen: Das Produktionsjahr 1981 konnte mit Einsparungen von '9000 MWh elektrischer Energie und 18 000 Tonnen konventionellen Brennstoffes abgeschlossen werden. Aber wie gesagt: Die dafür Verantwortlichen betrachten das bloss als einen guten Beginn. Gudrun KLEIN Sparsam sem mit dem Saatgut Im vorigen Ratgeber führten wir einige Beispiele zur intensiven Nutzung des Hausgartens an, darunter auch Beispiele für den Anbau von gemischten Kulturen. Dabei ist zu beachten, dass sich die Pflanzen der verschiedenen Gemüsearten verschieden entwickeln. Deshalb müssen wir den Anbau so vornehmen, dass eine Kultur von der andern nicht unterdrückt werden kann. Beim Aufstellen eines Anbauplans sollte man auf die Gewürzkräuter nicht vergessen. Für einige braucht man nämlich überhaupt keinen gesonderten Platz. Dill kann beispielsweise ganz weitläufig auf Möhren- oder Gurkenbeete ausgesät werden. Petersilie kann man als Einfassung anderer Beete anbauen. Der Standort kann ruhig halbschattig sein. Ausdauernde Gewürze benötigen hingegen durchwegs sonnige und windgeschützte Standorte. In den nächsten Wochen sollten wir uns auch um Saatgut umsehen. Ratgeber Denn wer sich das Saatgut nur kurz vor dem Anbau beschaffen will, dem kann es passieren, dass die eine oder die andere Sorte nicht im Angebot ist. Doch ehe man neues Saatgut kauft, sollte man die noch vorhandenen Bestände aus dem Vorjahr durohsehen. Der Samen einiger Gemüse- und Gewürzkräuter bleibt nur kurze Zeit keimfähig. Die Samen von Poree, Zwiebeln, Schnittlauch, Dill und Bohnenkraut behalten ihre volle Keimfähigkeit nur ein Jahr lang, Tomaten, Rettiche, Kohlrabi und Radieschen hingegen zwei bis drei Jahre, während die Samen der Gurken und Kürbisse bis zu sechs Jahren keimfähig bleiben. Um die Keimfähigkeit des Samens zu erhalten, ist es notwendig, das Saatgut sachgemäss aufzubewahren. Am besten geschieht dies in luftdicht abgeschlossenen Einweckgläsern oder ähnlichen Behältern. Samen vertragen weder warme noch feuchte Luft. Die Raumtemperatur solltte daher 12 Grad Celsius nicht übersteigen. Um dem Anbau mit keimschwachem Samen vorzubeugen, empfiehlt es sich, bei der Nutzung vorjährigen Saatguts, eine Keimprüfung vorzunehmen. Wie dieses zu geschehen hat, darüber im nächsten Ratgeber, Neue Anreize für Agrarproduzenten Staatsrat legte Massnahmen zur Verbesserung der Lieferungen an den Staatsfonds fest Nachdem das Politische Exekutivkomitee des ZK der RKP vor kurzem beschlossen hatte, die Produzenten für Getreide. Kartoffeln, technische Nutzpflanzen, Gemüse, Obst, Trauben, Futtermittel und Saatgut, die an den Staatsfonds geliefert werden, durch progressive Prämienzuschläge zu stimulieren, verabschiedete in den letzten Dezembertagen der Staatsrat zwei Dekrete über die vertragliche Erfassung und Ankäufe landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Getreide, Gemüse, Obst, technische und Futterpflanzen, von Tieren und tierischen Produkten. Diese Massnahmen sind erneut ein Beweis dafür, dass die Partei- und Staatsführung, dass sich Genosse Nicolae Ceauşescu persönlich konsequent für die Verwirklichung des Programms zur Entwicklung und Modernisierung der Landwirtschaft einsetzen, die Erfüllung der Beschlüsse des XII. Parteitags auch in diesem Hauptzweig unserer Wirtschaft gewährleisten. Im Zuge der Agrarrevolution Die beiden Dekrete gehen davon aus, dass das System der vertraglichen Erfassung und der Ankäufe am wirksamsten zur Bildung des Staatsfonds an Agrarprodukten beiträgt; gleichzeitig stimuliert es die Bauernschaft zur Teilnahme an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, am gerechten Austausch von Erzeugnissen zwischen Stadt und Land und somit an der guten Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Die neuen Massnahmen fördern das Interesse der Agrarproduzenten aller Kategorien an vertraglich festgelegten Lieferungen an den Staatsfonds, indem sie sowohl die Erhöhung von Vertrags- und Ankaufspreisen bei einigen Produkten vorsehen wie auch Produktionsprämien, die sich nach den an den Staatsfonds gelieferten Mengen der Agrarprodukte richten. Welche Vorteile erwachsen nun den Agrarproduzenten durch die Neuregelung bei der vertraglich festgelegten Lieferung und dem Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen an den Staatsfonds? Ab 1. Januar gibt es für Getreide, Gemüse, Kartoffeln, Obst, technische Pflanzen, Futter und Saatgut ausser den Grundpreisen auch Produktionsprämien. Diese Produktionsprämien sind steigend, wenn pro Hektar grössere Mengen von Produkten an den Staatsfonds geliefert werden. Gezahlt werden die Prämien ab einer festgelegten Mindestlieferung (Grenzliefermenge), die das theoretische Leistungspotential der Agrarzonen des Landes berücksichtigt. So werden im Kreis Sibiu den LPGs, ihren Mitgliedern und anderen Einzelproduzenten bereits bei Lieferungen von 500 Kilogramm Weizen pro Hektar Prämien von 150 Lei pro Tonn« gezahlt. Bei 5000 Kilogramm pro Hektar madA die Prämie pro Tonne 350 Lei aus und steigt dann auf 400 Lei. Die progressiven Prämien zielen darauf ab, die Produzenten zu einer intensiven Landwirtschaft anzuregen, um so möglichst grosse Mengen von Agrarerzeugnissen pro Hektar zu erzielen und zu liefern. Das Dekret über die vertragliche Erfassung und Ankäufe von Tieren, Geflügel und tierischen Produkten sieht ab 1. Januar dieses Jahres um 26 bis 36 Prozent höhere Ankaufs- und Vertragspreise für Rinder, Schweine, Schafe, Kuh- und Schafmilch vor, während die Preise für Geflügel um annähernd neun Prozent höher liegen als im vergangenen Jahr. Ausser dieser Erhöhung, die allgemein gültig ist, gibt es weitere Preiszulagen für Tiere, die im Zeitabschnitt 1. Dezember bis 30. April geliefert werden. Da die Tierzucht bei der Versorgung der Bevölkerung mit tierischen Erzeugnissen eine besondere Rolle spielt, ebenso aueh bei der Belieferung der Industrie mit Rohstoffen, legt das Dekret auch Massnahmen für die weitere Entwicklung der Tierbestände, für die Verbesserung der Auslese und der Rasseveredlung fest. Karl DROTLEFF