Die Woche, 1983. Juli-Dezember (16. évfolyam, 811-837. szám)
1983-07-01 / 811. szám
Die WocHe Mr. 811 / 1. Juli 1983 Plenum des ZK der RKP (Fortsetzung von Seite t) zipien der Arbeiterselbstleitung und Selbstverwaltung, der Vervollkommnung des ökonomisch-finanziellen Mechanismus, des Systems der Retribution der Arbeit und der Retributionserhöhung in diesem Planjahrfünft; 3. Das Landesprogramm zur Gewährleistung einer sicheren und stabilen Produktion durch die Erhöhung des Produktionspotentials des Bodens, die bessere Organisierung und einheitliche Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen, der gesamten Oberfläche des Landes, die Verwirklichung der Bewässerungsarbeiten auf circa 55—60 Prozent des Ackerbodens, der Entwässerungs- und Erosionsbekämpfungsarbeiten; 4. Der Bericht über die Moskauer Begegnung der Partei- und Staatschefs aus einigen sozialistischen Ländern. Am Plenum beteiligen sich Erste Sekretäre von Kreisparteikomitees, Führungskräfte aus Ministerien, Zentralinstitutionen, gesellschaftlichen und Massenorganisationen sowie Chefredakteure zentraler Presseorgane, die nicht Mitglieder des ZK der RKP sind. Der Bericht zum ersten Punkt der Tagesordnung wurde vorgelegt von Genossen Constantin Dăscălescu, Mitglied des Politischen Exekutivkomitees des ZK der RKP, Premierminister der Regierung. Bei Redaktionsschluss dauerten die Arbeiten den Plenums des ZK der RKP an. T reffen in Moskau (Fortsetzung von Seite 1) Tschechoslowakei, Präsident der Republik; die Deutsche Demokratische Republik durch Erich Honecker, Generalsekretär des ZK der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Vorsitzender des Staatsrates; die Polnische Volksrepublik durch Wojciech Jaruzelski, Erster Sekretär des ZK der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, Vorsitzender des Ministerrates; die Ungarische Volksrepublik durch János Kádár, Erster Sekretär des ZK der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei; die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken durch Juri Wladimirowitsch Andropow, Generalsekretär des ZK der KPdSU, Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR. Den Delegationen gehörten noch an die Regierungschefs, die Aussenund die Verteidigungsminister sowie andere offizielle Persönlichkeiten der betreffenden Länder. Die Teilnehmer an der Begegnung nahmen einen Meinungsaustausch vor über den Gang der internationalen Ereignisse in der letzten Zeit und verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung. Hohe Anerkennung Indische Auszeichnung überreicht Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien, ist vom Komitee für Nationale Einheit ganz Indiens eine höbe Auszeichnung verliehen worden. Das genannte Komitee, eine nichtstaatliche Organisation, deren Ehrenpräsident der indische Staatschef Giani Zail Singh ist, hat Genossen Nicolae Ceauşescu diese Auszeichnung — eine Elfenbeinstatuette — zugesprochen in Anerkennung seines unermüdlichen Wirkens für Frieden, Fortschritt und internationale Zusammenarbeit. Die Überreichung der Auszeichnung hat Ende vergangener Woche stattgefunden. Aus diesem Anlass sind aus dem ganzen Land Glückwunschtelegramme an Genossen Ni- I colae Ceauşescu gerichtet worden. Lieber Heilkräuter statt Medikamente Plafar-Geschäft in Sibiu besser versorgt als früher / „Albilong“ — ein natürliches Stärkungsmittel Plafar, die Heilkräuterapotheke, die jahrelang in einem bescheidenen dunklen Geschäftsraum in der Schmied-Gasse untergebracht war, verfügt nun über entsprechende Räume. Der Brooser Betrieb, dem dieses Geschäft gehört, hat ein halbes Erdgeschoss in einem der Blocks gekauft, die im vorigen Jahr in der Gheorghe-Gheorghiu-Dej-Strasse in Sibiu gebaut worden sind. Bedeutet dieser Umzug in eine dem Zentrum nähere, stark befahrene Strasse, dass traditionelle Heilpraktiken auch in unserer Kreisstadt zu ihrem Recht kommen? Die Geschäftsführerin, Apothekerin Doina Baciu, stellt seit einiger Zeit zufrieden fest, dass ihre Bestellungen in Broos prompter erledigt werden. Die derzeitigen Räume bieten ihr ausserdem die Möglichkeit kleine Vorräte anzulegen, so dass sie hofft nur selten Kunden nicht bedienen zu können. „Wir haben etwa 90 bis 95 Prozent der gefragten Hşilkrăuter“, schätzt sie ihr gegenwärtiges Angebot ein. „Das sind in erster Linie Heilpflanzen und Heilpflanzengemische, im ganzen etwa 120 Arten. Sie werden für die Behandlung vieler chronischer Leiden empfohlen.“ Und sie zählt einige dieser Leiden auf: Verdauungsstörungen, Magengeschwür, Gastritis, Erkrankungen der Leber, Nierenleiden, Herzleiden, Kreislaufstörungen. Rheuma. Sie hat Kräuter, die — als Tee zubereitet — den Blutdruck senken, die die Cholesterin-, Zucker- und Fettstoffkonzentration im Blut in normalen Grenzen halten, die sich bei Migräne bewährt haben. Zum Angebot des Plafar-Betriebs zählen verschiedene Fruchtsäfte und auch „Albilong“, eine Pille, die aus Weiselfutter hergestellt und als allgemeines Stärkungsmittel vor allem im Frühjahr für jung und alt empfohlen wird. Neu im Angebot des Plafar-Geschäftes werden demnächst verschiedene ätherische Öle sein, hofft Doina Baciu. Man gewinnt sie aus Pflanzen bzw. Pflanzenteilen und verwendet sie nicht nur zur Herstellung von Kosmetika, Aromen usw., sondern auch medizinisch. Fichtennadelöl ist z. B. gegen Prostata, Pfefferminzöl gegen Leberleiden, andere Oie gegen. Rheuma mit Erfolg anwendbar. Viel mehr Kranke, als es zur Zeit sind, müssten zu Heilkräutern anstatt zu chemischen Medikamenten greifen, meint die Apothekerin. Der richtige Tee gegen eine bestimmte Krankheit hat schon vielen Menschen geholfen. Horst BREIHOFER Weiterer Anwendungsbereich der Akupunktur in der Kinderpoliklinik Sibiu. — ln der Kinderpoliklinik hat Direktor Dr. Iosif Lulay begonnen, bei jungen Müttern, die ihren Säugling nicht stillen können, die Milchbildung durch Akupunktur anzuregen. Akupunktur ist ein bewährtes Mittel, um in der Stillzeit — wenigstens drei Monate lang — eine schwache Milcbbildung zu verstärken bzw beim Ausbleiben der Milch deren Bildung in Gang zu bringen. Dr. Iosif Lulay hat mit dieser Behandlung auch schon bei mehreren Patientinnen Erfolg gehabt Im allgemeinen genügen fünf Sitzungen in zehn Tagen; genügt eine Be-handlung nicht, erfolgt nach einer Pause eine zweite. Der Arzt ist davon überzeugt, dass Muttermilch in der Ernährung des Säuglings unentbehrlich ist, dass sie durch kein noch so gutes Milchpuiver vollwertig ersetzt werden kann. Denn; „Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Kind zum Wachsen braucht, ausserdem wichtige Schutzstoffe gegen Krankheiten. Und dann ist das StiUen eine innige Mutter-Kind-Beziehung, die für die Entwicklung des Kindes nicht ohne Bedeutung ist“ Dr. Iosif Lulay behandelt bekanntlich seit einigen Jahren Bettnässer mit Akupunktur. Interesse für Museumstürme Mediasch. — Seit Beginn der warmen Jahreszeit weist das Mediascher Museum steigende Besucherzahlen auf, was vor allem auf die Wiedereröffnung der Museumstürme zurückzuführen ist Von diesen wird vor allem der Forkeschgässer Turm mit seiner Wehr- und zunitgeschichtlichen Ausstellung besucht, so auch von Touristen aus Ungarn, aus der CSSR und der BRD. In Zusammenarbeit mit der Pionierorganisation und dem Schulinspektorat or-ganisierte das Museum Veranstaltungen für die Allgemeinschulen, so einen Wettbewerb mit dem Thema „Ltind der Väter“, den die Allgemeinschule Nr. 3 gewann. Zu erwähnen wäre noch die Zusammenarbeit mit dem Deltamuseum von Tulcea: Prof. Peter Weber wurde in ein Kollektiv von Fachleuten berufen, das einen Bildatlas der Fauna und Flora des Donaudeltas ausarbeiten soll. Pioniere markieren Gebirgspfade Sibiu. — Rund 250 Pioniere werden in diesem Sommer Wanderwege im Gebirge markieren und ältere Markierungen erneuern. Diese Aktion, die vielen Bergfi-eunden zugutekommt, wird vom Kreisrat der Pioniere organisiert und von OJT und Salvamont tatkräftig unterstützt. Laut Mitteilung von Prof. Mariana Protopopescu, Leiterin der Fachkommission für Sport und Tourismus des Kreisrates der Pioniere, bilden Schüler aus 22 Schulen des Kreises ebenso viele Gruppen, die 23 Trassen im Zibinsgebirge und im Fogarascher Gebirge markieren werden. ^ait dee (HedaÚtion Natalia Barmin, Abteilungsleiterin der Zeitschrift „Journalist“, Moskau, UdSSR. Schauspielerinnen gesucht Sibiu. — Die deutsche Abteilung des Staatstheaters Sibiu veranstaltet einen Wettbewerb zur Besetzung zweier Schauspielerinnenposten. Bewerben können sich Kandidatinnen im Alter von 17 bis 35 Jahren. Der Wettbewerb findet Samstag, den 2. Juli, 10 Uhr im Theater statt. NACHRICHTEN Sehe 2 Zu ihrer information Der erste Schwimmlehrgang in der Olimpia-Halle, den der ASK Sibiu veranstaltet, beginnt am 4. Juli 1. J.; die Einschreibungen für die zweite Serie finden zwischen dem 11. und 15. Juli beim Sportklub statt Viehmärkte im Juli im Kreis Sibiu: 1.7. — Burgberg; 2.7. — Dumbrăveni; 4.7. — Arpaşu de Jos; 9.7. — Mediasch; 10.7. — Alzen; 11.7. — Henndorf; 20.7. — Alämor, Törnen; 29.7. — Baassen. Unterhaltungsabende für die Jugend veranstaltet der Independenţa-Klub in Sibiu wieder jeden Samstag und Sonntag ab 18 Uhr auf der Klubterrasse. Ihr Recht im Alltag Herrenloser Wertgegenstand Unser Leser U. R. aus Sibiu möchte Aufschluss über den Begriff „herrenloser Wertgegenstand" haben; was ist darunter zu verstehen? Jeder Wertgegenstand (Gut), um den sich ein Jahr lang niemand kümmert, dessen Besitzer unbekannt oder abwesend ist, wird als herrenlos angesehen. Unternehmen auch der Gatte bzw. die Gattin, die Kinder des Besitzers oder andere Personen nichts zur Verwaltung oder Bewahrung des Wertes, dann ist dieser herrenlos. Als herrenlos wird auch alles bezeichnet, was in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Lokalen liegengelassen, was gefunden, dem Fundbüro oder der Miliz übergeben und innerhalb von drei Monaten nicht abgeholt wird, was länger als vorgesehen bei Unternehmen und Institutionen, z. B. in Reparaturwerkstätten oder anderen Dienstleistungseinheiten, bleibt, ferner Pakete aus dem Ausland, die aus Schuld des Empfängers nicht in der vom Gesetz festgelegten Zeitspanne verzollt worden sind. Der Fusslatscher als Herr der Strasse Lieber keine als schlechte Ampeln / Betrachtungen zum Fussgänger- und PKW-Verkehr in Mediasch „Jetzt erst sehe ich“, sagte sie aus dem Fond des Wagens heraus, „wie undiszipliniert wir als Fussgänger oft sind.“ Und ein Fahrer bekannte: „Zu Fuss bin ich nicht besser als die da.“ Wie „gut“ „die da“ tatsächlich sind, kann man an der Strassenkreuzung Rothgasse-Eminescustrasse feststellen, wo die Verkehrsampeln seit einigen Tagen wieder funktionieren: Am Sonntag waren sie anscheinend nur für die Autofahrer sichtbar, denn über 80 Prozent der Fussgänger gingen bei Rotlicht über den Zebrastreifen, ln Zukunft kann die Verkehrsmiliz hier, fast vor der eigenen Haustür, ihre „Sonntagsschüler“ rekrutieren. „Wir bemühen uns,“ erklärt Leutnant loan Popa, „die Fussgänger — zu ihrem eigenen Besten — mit den Verkehrsregeln vertraut zu machen.“ Wer gegen die Regeln verstösst, ertappt und bestraft wird, erhält eine Einladung für die Schulungsstunde am nächsten Sonntag. Die Einladungen wurden bisher vor allem an der Kreuzung bei der Eisenbahnüberführung und in der Hermann- Städter Strasse ausgeteilt, wo Verkehrsdichte und Unfallgefahr am grössten sind. Gefahr bedeutet indes noch nicht Unfall: Seit die neue Eisenbahnbrücke und die Strasse hinter dem Bahnhof dem Verkehr übergeben worden sind, hat es an dieser Kreuzung (bei Tag) nur einen Unfall gegeben — und den zur Zeit, als die Ampeln in Betrieb waren. Bei beiderseitiger Rücksichtnahme kommen hier Fahrer und Fussgänger gut voran. Wahrscheinlich wünscht keine der beiden Gruppen, dass die Ampeln wieder in Betrieb gesetzt werden — zumindest nicht nach dem alten System und im früheren Rhythmus. Bei Ampellicht brauchte der Fussgänger eine Minute mehr für die Doppelkreuzung, und die Fahrzeuge stauten sich an den Steigungen hinter dem Bahnhof und vor dem Gerichtsgebäude. Das ist nicht die einzige Stelle, wo der Verkehr in stiller Übereinkunft zwischen den Partnern verläuft, ln der Badergasse dürfen die Fahrzeuge in Richtung Gemüsemarkt fahren, doch die Fussgänger, für die die schmalen Gehsteige nicht ausreichen, machen sie zur Fussgängerzone. Trotzdem verliert kein Fahrer die Geduld. Dafür wird er eine halbe Minute später beim Gemüsemarkt tyranisiert: da können nicht vier Autos nacheinander durchfahren, die Fussgänger „zeigen“ es den Fahrern — ohne Rücksicht auf den erhöhten Benzinverbrauch durch unnötiges Bremsen dass sie in Mediasch noch Immer zwölfmal zahlreicher sind als diese. (Auch sonst fühlt sich der Fusslatscher als Herr der Strasse!) Dafür wird ihnen auf der Fussgängerbrücke demonstriert, dass es nicht auf die Zahl ankommt. Die Brücke und die Pappelallee zur Krähenwiese sind für Radfahrer durch Verkehrszeichen gesperrt. Trotzdem sitzen acht von zehn Radfahrern im Sattel — wenn auch mit schlechtem Gewissen. Sie fordern nicht freie Bahn für sich, sie schlängeln sich durch, so gut es geht Es ist freilich ärgerlich, 300 Meter zu schieben, aber der Weg ist schmal, und man müsste für die Radfahrer eine Lösung finden; vielleicht täten es asphaltierte Streifen zu beiden Seiten des Alleewegs. Die Stadionbrücke könnte man für Radfahrer freigeben, sie ist breit und weniger ■ begangen. Ab und zu sieht man Motorradfahrer ohne Sturzhelm. Fahrer unter Alkoholeinfluss sind weit häufiger anzutreffen; sie stellten mehr als ein Viertel jener, denen man seit Jahresbeginn die Führerscheine entzogen hat. Und der Alkohol war die Hauptursache bei drei .der vier grösseren Unfälle, die sich in diesem Jahr auf dem Stadtgebiet ereignet haben (je zweimal Auto- und Radfahrer — ein Toter, ein Sehwerund drei Leichtverletzte). Es bleibt noch einiges zu tun — für alle Verkehrspartner. Alfred FIELK