Die Woche, 1986. Januar-Juni (19. évfolyam, 942-967. szám)

1986-01-04 / 942. szám

Die Woche Nr. 942 / 4. Januar 1986 Gewinnbringende Nebenwirtschaft Betrieb für Weidewirtschaft zieht erfolgreich Zuchttiere Auf Weideflächen der LFGs in Hetzeldorf, Grosslasseln, Meschen und Klein­blasendorf wurden im vergangenen Jahr Grüninasseerträge zwischen 25 und 30 Tonnen pro Hektar erzielt, sagte in einem vor kurzem geführten Gespräch Dipl.-Agronom Toader Ivănuţiu, Chefingenieur im Unternehmen für Weide­­wirtschft. Die hohen Hektarerträge gehen auf die intensive und gediegene Arbeit dieses Betriebs zurück, die auf den Weiden der Volksräte und der I,PGs Jahr für Jahr durchgeführt wird. Ertragssteigernde Massnahmen, wie Neuansaat, Ubersaat, Düngen mit Stali­­und Mineraldünger wurden im ver­gangenen Jahr auf rund 25 000 Hektar bei Hetzeldorf, Alzen und Loamneş durchgeführt. In der Altau wurden bei Porumbacu de Sus, Kerz und Ra­­coviţa grosse Weideflächen gekalkt. In Staulagen leiteten die Werktätigen des Betriebs das Wasser ab, um parasitä­ren Krankheiten vorzubeugen. Arbeiten zur Erosionsbekämpfung führten sie ebenfalls durch, sie pflanzten Bäume und legten Grasstreifen zur Boden­verfestigung an. Doch auch uni Rück­gewinnung einstiger Grünlandflächen bemühte sich der Betrieb. Flächen, auf denen durch mangelnde Pflege Bäume und Sträucher überhandgenommen hat­ten, wurden durch Roden des Holz­bestandes zur landwirtschaftlichen Nut­zung zurückgewonnen — nahezu 2500 Hektar. In mehreren Ortschaften ging der Betrieb dazu über, Portionsweiden ein­zurichten, wie in Kleinblasendorf, Axente Sever, Hetzeldorf, Meschen, Törnen und Valea Viilor. Diese Weide hat sich im Lauf der Jahre als die günstigste und wirtschaftlichste erwie­sen. Die 58 Tränken und mehrere Un­terkünfte, sogenannte Sommerlager, trugen dazu bei, die Tierleistungen während des Weidegangs merklich zu steigern. , Die Betriebsleitung hat aber auch darauf geachtet, die Leistungen der ei­genen Farmen zu erhöhen, in denen Gras und andere Futterpflanzen haupt­sächlich zur Saatguterzeugung ange­baut werden. So ist es gelungen, den Bedarf an verschiedensten Samen für die Weidevevbesserung von den be­triebseigenen Schlägen zu decken. Der Gedanke, die anfallenden Nebener­zeugnisse — Gras und Heu, das nach dem Samendruscb anfällt, — im eige­nen Betrieb zu verwerten, lag nahe. Man begann daher, Tiere — beispiels­weise Arbeitspferde — zu halten. Di­rektor Alexandru Petruţa ging dabei von der richtigen Überlegung aus, dass sich dié-Haltung von Rassetieren dop­pelt lohnt: als Futterverwerter und die Jungtiere für die Zucht. So schaff­te der Betrieb für den eigenen Bedarf Pferde der Kaltblutrasse an. Gegen­wärtig sind es bereits über 60 Pferde. Sie eignen sieh vorzüglich für Dünger­und andere Transporte ebenso für die Pflege der Weiden und Wiesen. 12 Rassefohlen gehören ebenfalls zum Be­stand, und Absatzschwierigkeiten gibt es keine. Vor zwei Jahren begann man auch mit der -Aufzucht von Herdbuchbullen. Allein im Jahr 1985 übergab der Be­trieb dem Kreisamt für Tierzucht und Reproduktion 28 Zuchttiere der Klas­sen Eins und Elite und kassierte dafür pro Stück zwischen 16 000 und 30 000 Lei. Heuer beabsichtigt Direktor Pe­truţa 50 Tiere zu ziehen und an das zuständige Amt zu übergeben. Die Tie­re stehen bereits in den Ställen. Eine nennenswerte Leistung erzielte der Betrieb auch in der Schafhaltung. Eine Portionsweide, die man anlegte, ermögichte die Haltung von über 350 Jungböcken ohne nennenswerte Zu­fütterung. Die der Kommission zur Beurteilung vorgeführten 325 Jung­böcke waren im Schnitt 39,5 Kilo­gramm schwer und hatten einen Wolle­ertrag von 3,8 Kilogramm. Die Böcke erbrachten Einnahmen zwischen 1600 und 1850 Lei pro Tier. Im November vergangenen Jahres war auch die Milchrinderfarm betriebsbereit. Auch hier stehen lauter Rassetiere — Ru­mänisches Fleckvieh — mit über­durchschnittlichen Leistungen. Es soll eine Herdbuchzucht werden. Kurt DENGEL Tierliebe und Fachwissen Meister Friedrich Kraus in Leschkirch zählt zu den Besten im Land Mit einer Kalbungsrate von 88,6 Pro­zent im Jahr 1984 gehörte die Farm Nr. 3 des SLB in Leschkirch zu den besten im Land. Das Haupiverdienst daran, dass in dieser Farm Im Jahr 1984 4X1 Kälber zur Welt kamen, hat Friedrich Kraus (54). Er ist Tierzucht­meister und schon seit 23 Jahren in diesem Zweig in Leschkirch tätig. Aus Passion und weil Not an Leuten war, die Tiere lieben, wurde er Tierzueht­­brigadier. Weil er sieh dabei sehr gro­sse Mühe gab, fasste die Betriebslei­tung den Entschluss, Friedrich Kraus zum Fachmann ausbilden zu lassen. Sb kam zur Tierliebe dann auch ge­diegenes Wissen über die Tierhaltung hinzu, und Friedrich Kraus wurde zu einem geschätzten Fachmann. Ehe er nach Leschkirch in den Rin­derstall als Tierpfleger ging, hatte er als gelernter Maurer schon auf eini­gen grossen Baustellen des Landes ge­arbeitet. In Petroşani unter anderem, wo er für seine guten Leistungen mit dem Arbeitsorden dritter Klasse aus­gezeichnet wurde. Später kam er dann nach Victoria-Stadt. Hier arbeitete er am Kaufhaus und an der grossen Werkkantine. Dabei pendelte er zwi­schen Leschkirch und Victoria-Stadt. Keine leichte Sache. Daher musste ihm der damalige Chefingenieur des Be­triebs, Dipl.-Agronom Georg Scherer, auch nicht lange Zureden, das Pendeln aufzugeben, den Maurerberuf an den Nagel zu hängen und sich der Tier­zucht zu widmen. Kurze Zelt nachdem Friedrich Kraus seinen Tierzucht-Meisterbrief gemacht hatte, setzte er sich noch einmal auf die Schulbank, erlernte die Besa­mungstechnik und war sehr bald ei-ner der besten Besamungstechniker unseres Kreises. Er arbeitet immer sehr eng mit den Tierpflegern zusammen und beobachtet die Kühe sehr genau. Wenn jeder Pfleger seine Gruppe Kü­he gut kennt, so macht es sich- Fried­rich Kraus zur Aufgabe, jede Kuh der Farm gut zu kennen. Dass er dabei viel Freizeit darauf verwendet, ist ei­gentlich selbstverständlich. Bei ihm fielen aber das, was man heute- so gerne Hobby nennt, und Beruf zusam­men. Der Besamungstechniker geht am liebsten dann durch den Stall, wenn sonst niemand da ist-, die Tiere ungestört und ruhig sind. Dann, so behauptet er, merkt man auch die ge­ringsten Brunstzeichon, Voraussetzung für eine erfolgreiche -Besamung. Die hohe Kalbungsrate in dom von ihm betreuten Bestand geht aber auch dar­auf zurück, dass er sich sehr genau um den Kalbungsablauf der trächtigen Kühe kümmert, dass die Nachgeburt ausgestossen wird und sich die Kuh rasch erholen kann. Galtkühe gibt es in seinem Bestand keine. Geheimnisse gibt es im Beruf keine, meint Friedrich Kraus. Wer Tiere liebt, kann sich das dafür nötige Fach­wissen aneignen. Er selbst hat den jungen Leuten, die mit ihm gearbeitet haben, immer gern von seinen Ei-fah­­rungen mitgeteilt und sich an ihren Leistungen gefx'cut. Seinem Lehrmeister alle Ehre macht Wilhelm Konnerth, Tierzuchttechniker und Leiter des Milchrinderkomplexes in Marpod; 1200 Tiex-e sind hier un­­tei-gebraclit. Von 421 Milchkühen wa­ren dieser Tage 314 trächtig, 207 Fär­sen sind auch zum Kalben. Wilhelm Konnerth strebt eine Kalbungsi-ate von 90 Prozent an; er will seinen Lehr­meister übertrumpfen. Friedrich Ki'aus nimmt das nicht übel und meint: „Wenn es gelingt, dann freue ich mich.“ Karl DROTLEFF vereint Tierliebe und ge­diegenes Fachkön­nen . zeichnet. die beiden Männer aus. Rechts Frie­drich Kraus, links Willi Konnerth. Foto: Karl DROTLEFF Ratgeber AllZUCllt (ISf JllligpflaiUSI! Früher Gemüseanbau setzt eine rechtzeitige Jurigpfianzenzucht vor­aus, die je nach Pflanzenart und Anbauzeit auf unterschiedliche Wei­se erfolgen kann. Für den Frühge­müseanbau sind gedrungen gewach­sene, wüchsige Jungpflanzen, also pikierte Pflanzen, mit Erdbällen am besten geeignet. Pflanzen aus dem Saatbeet wachsen in der Regel langsamer an und haben Wachs­tumsverzögerung. Sämtliche frühen Anzuchten stel­len jedoch hohe Anforderungen an die klimatischen Bedingungen, an Licht, Temperatur und Wasser. Gün­stige Bedingungen bieten Kleinge­wächshäuser, Frühbeete oder Fo­lienzelte sowie Anzuchtbeete, auf denen die Jungpflanzen durch Fo­­lienabdeekung oder Frostschutzhau­ben geschützt werden. Als Anzucht­­gefässe eignen sich Schalen, Ton-oder Plasttöpfe, Topfpaletten oder Erdpresstöpfe sowie im Haushalt anfallende Verpackungsmittel wie Margarineschaien und Senfbecher. Die Unterseite dieser Plastgefässe Bauernregel: Tanzen im Januar die Mucken, muss der Bauer nach Futter gucken. ist zu durchlöchern, damit über­schüssiges Wasser abfliessen kann. Der Boden von Freilandzuchtbee­­ten, Gewächshäusern und Frühbee­ten kann durch organische Düngung (Kompost 10 kg/m2) verbessert wer­den, die etwa 10 cm tief einzuar­beiten ist. Für die Anzuchtgefässe wird gesiebte Komposterde ver­wendet. In die mit Anzuchterde ge­füllten Saatgefässe wird breitwür­­fig ausgesät, dann mit Erde abge­deckt und leicht überbraust. Die Gefässe sind mit einer Glasscheibe oder Folie zu bedecken. Die Tem­peratur muss 15 bis 20°C betragen. Von Beginn des Auflaufens an sind die Gefässe hell und kühl zu stel­len. Nach Ausbildung der Keim­blätter wird in Anzuchtgefässe pi­­kiei-t. Eine wenig platz- und material­aufwendige Methode, die ebenfalls einen haltbaren Wurzelballen ga­­rantiei’t, ist die Herstellung von Erdpresstöpfen. Dazu sind lediglich ein etwa 7 cm langes Rohr (Plast oder Metall) mit 6 cm Durchmesser sowie ein Rundholz ei-forderlich, das auf ein Brett genagelt ist und in das Rohr hineinpasst. Das Rohr­stück wird fest mit Komposterde gefüllt und der Sämling hineinpi­kiert. Anschliessend wird das Rohr­stück auf das Rundholz gesetzt und dar Erdbällen hei-ausgedrückt. Seite 3 Ein Leben im Dienste der Wissenschaft (Fortsetzung von Seite 1) behandelt worden, 6600 Lösungen wurden als Erfindungen anerkannt Die Anwendung der Lösungen führte unter anderem zu einem Produktions­zuwachs, der 38 Milliarden Lei über­steigt und ermöglichte Valuta-Einspa­rungen von mehr als 14 Milliarden Lei. Der Fonds der rumänischen Er­findungen ist gegenwärtig vierzehn­­mal grösser als im Jahre 1965. Diese Leistungen bestätigen das hohe schöpferische Potential, die techni­sche Begabung des rumänischen Vol­kes, seiner Jugend. An der Entwicklung der Wissen­schaft in Rumänien und an der Erhö­hung ihres produktionsfördernden Bei­trags hat Genossin Elena Ceauşescu einen massgeblichen Anteil. Bereits in ihrer Jugend fand sie den Weg zur revolutionären Bewegung und zählte schon in den Jahren ihres illegalen Kampfes zu den bedeutendsten jun­gen Vertretern der Rumänischen Kom­munistischen Partei. Nach dem Sieg der Revolution hat sich Genossin Elena Ceauşescu dem Studium und der wissenschaftlichen Forschung ge­widmet und bewiesen, dass ein ho­hes politisches Niveau, umfassende wissenschaftliche Kenntnisse und eine vielseitige Bildung in der schöpferi­schen Arbeit ihre Erfüllung findet. Sie wurde zu einer Wissenschaftlerin von hohem Rang, promovierte zum Doktor der chemischen Wissenschaften und wurde Mitglied der Akademie der So­zialistischen Republik Rumänien. Die aussergewöhnliche wissenschaft­liche Tätigkeit der Genossin Elena Ceauşescu, insbesondere auf dem Ge­biet der Chemie, hat der rumänischen Grundlagen- und Zweckforschung starke Impulse verliehen und neue Horizonte erschlossen. Ihr ist es zu verdanken, dass die rumänische Che­mie heute Weltniveau hat, Ihre reich­haltige wissenschaftliche Tätigkeit fand hohe Anerkennung auch auf in­ternationaler Ebene. Dafür sprechen unter anderem die zahlreichen Titel und Auszeichnungen, die Genossin Elena Ceauşescu von weltberühmten wissenschaftlichen Gremien und Hoch­schulanstalten verliehen wurden. Die Bücher, die ihre Forschungsergebnisse in der Chemie zusammenfassen, sind in zahlreiche Sprachen der Weit über­setzt worden. Genossin Elena Ceauşescu ist aber nicht nur eine Wissenschaftlerin von Weltgeltung, sie ist auch eine bedeu­tende politische Persönlichkeit. An der Seite des Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Partei und Prä­sident der Sozialistischen Republik Rumänien, hat Genossin Elena Ceauşescu verantwortungsvolle Funk­tionen in der obersten Partei- und Staatsführung inne und entfaltet vot­ier Hingabe eine reiche und frucht­bare Tätigkeit, wobei ihre eigenen Lebensideale mit denen der Partei und des Volkes, mit dem Wunsch nach Fortschritt und Freiheit aller Völker der Weit zusammenfallen. Für die künftige Tätigkeit ist die Rede der Genossin Elena Ceauşescu zum Abschluss des Kongresses der Wissenschaft und des Unterrichts von grosser Bedeutung. Die darin enthal­tenen Schlussfolgerungen weisen kon­krete Ausrichtungen zur weiteren In­tensivierung des Forschungswesens und der Kaderausbildung. Die Wissen­schaft wird den Hauptanteil daran ha­ben, dass Rumänien bis zum Jahr 1990 von dem Stadium eines Ent­wicklungslandes zu jenem eines Lan­des mittlerer Entwicklung übergehen wird, während bis zum Jahr 2000 alle Voraussetzungen eines vielseitig ent­wickelten sozialistischen Landes zu er­füllen sind. In unserem Kreis wurde im vergan­genen Planjahrfünft der Anwendung neuer Verfahren erhöhte Aufmerksam­keit geschenkt. Allein im Kreisvorort wurden 285 neue Technologien ange­wandt, davon 70 im Jahr 1985 Der Anteil der neuen und verbesserten Er­zeugnisse beläuft sich zur Zeit auf 66 Prozent des Ausstosses. All das hat dazu beigetragen, dass die In­dustriebelegschaften von Sibiu den Fünfjahrplan um eine zusätzliche Pro­duktion im Wert von 435 Millionen Lei überboten haben. Mediasch mel­dete 338 Millionen Lei über das Soll

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