Die Woche, 1987. Juli-Dezember (20. évfolyam, 1020-1046. szám)
1987-07-03 / 1020. szám
Die Woche Nr. 1020 I 3. Juli 1987 Der Ball gehört den Mädchen Zwei Kronen in Pretai / Kinder und Jugendliche machten begeistert mit Drei Tanzrunden für die Verheirateten Die ganze Gemeinde war an den Vorbereitungen beteiligt. Jeden Abend ab. 20 Ulii- übten Jugendliche und Kinder auf dem Platz vor der Kirchenburg, den Aufmarsch. Für das Schmücken der zwei Kronen wurden Eichenlaub und Blumen aus jedem Gärten herbei-geholt. Am Vorabend des Festes solite man dies alles an die Kronen binden. Alle waren schon versammelt, die zwei Kronen auf Bänke gestellt. Aus Eichenlaub und Blumen wurden Sträusschen - gebunden. Auf dem Tanzplatz hoben die „Knechte" Gruben für die Kronenbäume aus, und Mädchen, mit Hacken bewaffnet, entfernten das Unkraut. Da King aus heiterem Himmel <vn Platzregen nieder. Alles musste ins Trockene gebracht worden. Nach 20 Minuten konnte es dann weitergehen. Wichtigste Frage: Wird der Tanzplatz wohl bis zum nächsten Morgen trocknen? Es war aber nicht viel Zeit, um nachdenklich zu werden... Nach getaner Ariiéit bekamen die Knechte als Stärkung ein Glas Wein. Cristfna Schuster, Kindergärtnerin, erklärt: „Beim Ausheben der Gruben für die Kronenbäume spenden die Mädchen (die das lässt organisieren) zwei Liter Wein. Bim Liter Schnaps wird Sonntag um 7 Uhr gespendet, wenn die Kronenbäume aufgestellt werden." Da hat, wie man sieht, alles seine Ordnung. In diesem Jahr übernahmen fünf Mädchen die Organisation des Festes: Hildegard Morth und Renate Blaschka als die ältesten sowie von den jüngsten Ilse Neckel, Heidrun Krauss und Astrid Fein weber. Das Wetter am Sonntag beunruhigte. Trotzdem kamen schon um halb zwei Uhr viele Zuschauer. junge und alte, setzten sich auf die Bänke und warteten auf den Beginn des Festes. Pünktlich um 14 Uhr begann der Aufmarsch der Traehtenpaare unter der musikalischen Begleitung der Royal-Band. Als erstes Paar marschierten die Geschwister Maurer um den grossen Kronenbaum. Den Aufmarsch um den kleinen Baum führten Harald Leutschaft und Gerlinde Hann an. Die ganz Kleinen hatten vom Blasi her Erlerntes leider schon verschwitzt — bis zuletzt klappte es doch, und um jeden Kronénbáum stand • man im Kreis und sang das Siebenbürgen-Lied. Dann kam der Höhepunkt des Festes: das Besteigen der Kronenbäume. Den grossen sollte Christian Fekete bezwingen. Er kani aber nur bis zur Hälfte (der Stamm ist IO Meter hoch) und musste aufgeben. Erwin Schneider sprang ein. Er zog die Tracht aus, blieb nur in kurzen Hosen und „Adidas“ und kurz danach sass er auf der Krone. Inzwischen war Hermann Meitner den kleinen Kronenbaum hinaufgeklettert und wartete auf Erwins Ansprache, die auf den Sinn des Festes hinwies, ein Fest der Hoffnung und der Zuversicht, da alle, jung und alt. unter der Krone vereint sind, zu deren Schmückung jeder beigetragen hatte. Hermanns Ansprache war in Versform gehalten und der Zukunft' Pretai«, den Kindern, gewidmet. Als beide am Stamm heruntergerutscht waren und wieder Boden unter den Füssen spürten, durfte Jedos Mädchen mit ihnen tanzen. Das gab den Auftakt zum Tanz unter den Kronen. Da das Fest den Mädchen gehört, tanzte mart bis zum Abend nur nach Damenwahl. Den Verheirateten „genehmigte“ man auch drei Tanzrunden. Das traditionelle Knusperhäuschen gewann in diesem Jahr Anna Schneider, die es an die Kinder verteilte. Nach 20 U;hr wurde die Unterhaltung im Kulturheim fortgesetzt, das sich als zu klein erwies für die vielen Tanzlustigen, die auch aus Nachbargemeinden und aus Mediasch gekommen waren. Die Stimmung War auf der Höhe, und der Ausklang des Festes Hess alle, zwar etwas-müde, aber zufrieden und voller Hoffnung, beiirigehen. Text und Fo-tos: Beatrice UNGAR Beeindruckender Aufmarsch der Jugend Kronenfest in Grossscheuern — ein Fest der Gemeinschaft 75 Trachtenpaarc unter dem Kronenbaum Trotz brütender Hitze gestaltete sieb auch das diesjährige Kronenfest in Grossscheuern zu einem Fest der Gemeinschaft, der Besinnung und Freude. Am Freitag und Samstag wurden die letzten Vorbereitungen getroffen: Die Burschen brachten Eichenlaub und die Mädchen Garten- und Feldblumen für die Krone und die Kränze, die bei Altmagd Maria Hermann gebunden wurden. Am Sonntag morgen trugen sie die Jugendlichen durch die ganze Gemeinde in den Schulhof, wo der Krononbaum aufgestellt wurde. Mit einer Generalprobe hatte man den vorbereitenden Teil abgeschlossen. Nachmittags marschierten dann 75 Trachtenpaare — Jugendliche 'und Schulkinder — unter den aufmerksamen Blicken der zahlreichen Zuschauer in den Schulhof. Nach dem Aufmarsch folgten die Tänze „Reklich Mod“, Deutsches Menuett, Siebenschritt und Klapp- Polka, die die Jugendlichen unter der Anleitung von Lehrerin Katharina Stock vorbereitet hatten. Während das bekannte Lied „Af deser Ierd“ angestimmt wurde, kletterte Altknecht Horst Müller in die Krone, um seine Ansprache zu halten und die Belohnung für seine Mühe zu holen. Ein Hoch gab es für die Veranstalter des Festes — Lehrerin Katharina Stock und Kindergärtnerin fngeborg Auner —, für die Adjuvanten und ihren Kapellmeister Hans-Paul Fuss sen., für alle, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Ein Gruss wurde den Gästen aus dem Burzenland, vom Weidenbacher Gemeindechor, entboten, der sich mit einem Ständchen bedankte. Nach dem Altknecht erkletterte auch Jungaltknecht Holger Gierlich den Kronenbaum. Bis .in die Abendstunden dauerte sodann der Tanz unter dem Kronenbaum, zur Freude aller Mitwirkenden, aber auch der Zuschauer und Gäste. Fotos: .Horst BUCHFELNER Bekenntnis zum Brauchtum — Bekenntnis zur Heimat Unseres Wissens nach wurde am letzten Sonntag das Kfonenfest auch in Slimnic, Kotliberg, Valea Viilor, Kaiihtal, N.eudorf (Grosslassein) und Meschen gefeiert. Am kommenden Sonntag feiern Haimbach und Neustadt bei Agnetheln. Wir bitten unsere Leser und Korrespondenten aus jenen Ortschaften, wo wir nicht dabei sein konnten oder können, um kurze Berichte über die Feste. Zwei Jungen in der Krone 35 Trachtenpaáre marschierten in Kleinschelken auf / Zahlreiche in- und ausländische Gäste beim Fest Wie seit Jahren wurde auch heuer das Kronenfest am vergangenen Sonntag gefeiert. Unter den Klängen der hiesigen Adjuvanten (Dirigent Oskar Brantsch) versammelten sich 35 Trachtenpaare zum Aufmarsch unter der Krone. Den Zug eröffneten Georg May und Maria Schuller. Nach dem Aufmarsch wurde das Siebenbürgen-Lied angestimmt, während der 22jährige Arbeiter Andreas Traub den sieben Meter hohen Kronenbaum hinaufkletterte. Aus der Krone sprach er über die Bedeutung des Festes im Leben der Gemeinschaft. Gemeinsam sangen dann alle Anwesenden „Mer wällen bleiwen, wat mer sen" und „Af deser Ierd“. Sein Glück versuchte auch der Sechstklässler Martin Ziegler und kletterte — wie im Vorjahr — in die Krone. Worte des Dankes richtete Hans Jikeii an die Jugendlichen, die keine Mühe gescheut hatten, althergebrachtes Brauchtum zu pflegen. Johann Böhm wünschte Gesundheit, damit auch 1988 das Fest veranstaltet werden könne. Ein von Lisbeth Scheel geleiteter Chor brachte volkstümliche Weisen zu Gehör. Dem Fest, das bis in die späten Abendstunden dauerte, wohnten zahlreiche Gemeindebewohner, aber auch in- und ausländische Gäste bei. Man kann sicii nur wünschen, dass es beim nächsten Kronenfest ebenso klappt. Johann HERMANN Johannisbeeren für die Kleinen Mädchen gaben den Ton an Kronenfest in Haschagen Dem Brauch entsprechend versammelten sich die in Tracht gekleideten Mädchen am Sonntag bei Margaret«' Waltraud Sander, die zusammen mit Gudrun Linder das heurige Kronenfcst ausrichtete. Gemeinsam gingen dann die Mädchen die Burschen zum Fest abholen. Der aus 14 Paaren lie,stehende Zug marschierte durch die Gemeinde auf den Burgberg, wo der K ronenbaum aufgestellt worden war. Auf dem von Linden umstandenen Platz hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden. Nach dem Aufmarsch unter der Krone begann der Tanz. Während des Nachmittags erkletterte Friedrich Karniséi den Kronenbaum. Aus der Höhe hielt er eine Ansprache, nahm sich seine „Belohnung“ und beschenkte die Kinder“ mit Johannisbeeren. Später bestieg auch der Schüler Reinhold Sander den Baum. Am Abend wurde im Kulturhoim fortgesetzt. Für Musik und gute Stimmung hatte diesmal die Grossauer Musikgruppc „Atlantik“ gesorgt.