Hermannstädter Zeitung, 1969. július-december (2. évfolyam, 78-105. szám)
1969-07-04 / 78. szám
jdtung 78 Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Hermannstadt i'RA*1 U Worauf ©$ ankommt / Vier Fragen on drei Parteisekretäre (S??ite 3) Proletarier aller Länder, vereinigt euch ! taötßr 2. Jahrgang 4. Juli 1969 Einzelpreis 50 Bani 12 Seiten In dieser Ausgabe Tänze um den Kronenbaum Johannistag in Wurmloch Seite 6 Liedersammlungen erwartet Gespräch über das Volkslied mit Norbert Petri Seite 7 Reise und Erholung Diesmal: Das Mühlbachtal Seite 9 Der Streit um den „Affenfelsen” Seite 10 X.PARTEITAG In der seit dem IX. Parteitag verstrichenen Periode ist die Kraft unserer sozialistischen Ordnung noch mehr gewachsen, ist ihre unzerstörbare Dauerhaftigkeit mit aller Kraft zum Durchbruch gelangt; die Reihen der Arbeiterklasse sind gewachsen, und ihre Tätigkeit als führende soziale Kraft der Gesellschaft ist immer prägnanter zur Geltung gekommen; das Arbeiter-und-Bauerii-Bünd Schöpferische Initiative in allen Lebensbereichen nis, die eherne Grundlage unserer sozialistischen Gesellschaft, hat sich gefestigt. Die sozial-politische Einheit der Arbeiterklasse, der Bauernschaft und der Intelligenz, aller Werktätigen, ohne Unterschied der Nationalität, hat sich entwickelt und die Geschlossenheit unserer sozialistischen Nation hat sich gefestigt. des ZK der RKP zum X. Parteitag") fA. A /*n ' I Ti p „Chefmechaniker” hält Wort Ein Vorschlag der Independenţa-Belegschaft: Sortimentplan nicht mehr vom Ministerium Es gibt wohl kaum eine grössere Industrieanlage im Land, für die das Hermannstädter Independenţa-Werk nicht Ausrüstungen geliefert hätte, gleichviel ob es sich um das Hüttenwerk aus Hunedoara oder die neue Raffinerie in Piteşti handelt. Das Hermannstädter Werk wird darum in Fachkreisen auch „Chefmechaniker“ der Maschinenbauindustrie genannt. Aus dieser Sonderstellung aber erwachsen der Belegschaft grosse Verpflichtungen. Sie muss pünktlich liefern, damit die geplanten Neuanlagen rechtzeitig anlaufen können. Der Direktivenentwurf des X. Par tpitagc Stdîîî dă® rKftíiticlcnlil^Wiiv vor noch grössere Aufgaben. Wie diese zu erfüllen sind, besprachen die Parteimitglieder des Werkes vor kurzem auf einer ausserordentlichen Konferenz • der Werkparteiorganisationen, bei der auch die Genossen Aldea Militaru, Mitglied des ZK der RKP und Abteilungsleiter beim ZK der RKP, und Richard Winter, Erster Sekretär des Kreisparteikomiund tees vnlksrares Kreis-Vorsitzender des anwesend waren. In den vergangenen Jahren hatte die Belegschaft bedeutende Erfolge zu verzeichnen und konnte die Hauptkennziffern des Plans immer erfüllen. Auch in diesem Jahr gelang es, das Plansoll der Brutto- und Warenproduktion zu überbieten und die geplante Arbeitsproduktivität zu erreichen. Allerdings wurde der Sortimentplan nicht eingehalten und die Selbstkosten waren höher als vorgesehen. Das geht aus dem Bericht hervor, den das Becriebs-Parteikomitee vorlegte. In der Diskussion zu den Grundlagendokumenten für den X. Parteitag sagte Ing. Fulea Dorin II: „Die Thesen und der Direktivenentwurf bestätigen ein übriges Mal das hohe Verantwortungsbewusstsein unserer Parteileitung bei der Gestaltung der Zukunft unseres Vaterlandes.“ Der Redner begrüsste die im Direktivenentwurf vorgesehenen Massnahmen, durch die die Ausarbeitung und Begutachtung der technischen Dokumentation bei Investbauten vereinfacht werden sollen, denn dadurch werden diese Arbeiten zügiger vorankommen. Dann schlug er vor, dass (Fortsetzung auf Seite 2) Cibinium '69 Interview über die Hermannstädter Kulturwoche Wenige Tage vor Beginn der Cibinium ’69-Festwoche, besuchten wir Prof. Maria Fanache, Vorsitzende des Hermannstädter Kreiskomitees für Kultur und Kunst. Mit der bewundernswerten Energie, die sie auszeichnet, war sie gerade dabei, letzte organisatorische Massnahmen zu treffen. Über diese Vorbereitungen vor Eröffnung der Cibinium-Woche wollten wir Näheres wissen. Maria Fanache: Während die einzelnen künstlerischen Formationen proben, die Schauspieler, Regisseure und Bühnenbildner die Premieren „Alizuna“, „Egmont“ und „Richard III.“ vorbereiten, Chöre, Tanzgruppen und Orchester letzte Mängel zu beseitigen versuchen, gibt es eine ganze Reihe organisatorischer Fragen zu lösen. Besprechungen mit der Presse finden statt — alle Redak-tionen der Zentralpresse wurden aufgefordert, zu unserem Cibinium Vertreter zu schicken. Fernsehen und Rundfunk sind auch schon da. Ausserdem wurden an öffentliche Institutionen sowie an namhafte Künstler, Wissenschaftler usw. Einladungen geschickt. Da gilt es, für die Unterkunft zu sorgen. HZ: Auch in diesem Jahr finden einzelne Veranstaltungen nicht nur in Hermannstadt selbst sondern auch in Mediasch statt und vor allem werden die Folklorevorführungen in dem ihnen gemässen Rahmen abgehalten, ln Grossau, Gura Riului, Michelsberg und bei der Curmătură-Răşinari. Wie werden die Besucher dorthin gelangen? Maria Fan a c h e : Für jede dieser Ausfahrten sind Autobusse vorgesehen, die an dem betreffenden Tag zu bestimmter Stunde vom Hotel Bulevard abfahren. HZ: Weshalb wurde das diesjährige Cibinium-Festival auf das Theater ausgerichtet? Maria Fana c h e : Hermannstadt hat als ein altes kulturelles Zentrum unseres Landes in der Entwicklung (Fortsetzung auf Seite 2) Reussmarkt: Grosse Vorhaben Grosspolder LPG-Präses Hans Kirr: „Ackerbau intensiv betreiben“ / Bürgermeister Nicolae Bunea: „Gemeindebewirtschaftung noch besser ...“ Reussmarkt und Grosspold sind Ortschaften mit Ruf und Namen in unserem Kreis, in unserem ivreis, was auf den Fieiss und w'irischaftssinn ihrer Bewohner zurückzuführen ist. Guter Ruf verpflichtet. Und dessen sind sich die Kommunisten der Gemeinde bewusst. Dies wurde ersichtlich, als sie am Dienstag vormittag auf einer ausserordentlichen Vollversammlung Thesen und Direktivenentwurf besprachen. Es war ein Anlass, um Rückblick und Vorschau auf ihre Arbeit zu halten. Rückblick: Genosse Mihai Pienaru, Sekretär des Gemeindeparteikomitees, konnte anführen, dass die LPGs von Reussmarkt, Grosspold und Dobring im Vorjahr im Durchschnitt die geplanten Hektarerträge bei Weizen um 300 Kilogramm, bei Kartoffeln um 3 000 Kiloöx 2 800 Kilogramm und bei Mais um 250 Kilogramm überboten, ausserdem lieferten die Wirtschaften 9 Waggon Gemüse mehr als die Verträge vorsahen. Vorschau hielt Genosse Hans Kirr, Präses der Grosspolder LPG, in seiner Ansprache. Er sagte unter anderem: „Die Grundlagendokumcnte zum X. Parteitag kann ich nur gutheissen, sie sind auf eine rasche und vielseitige Entwicklung unseres Vaterlandes ausgerichtet, und der Landwirtschaft wird dabei eine bedeutende Rolle beigemessen. Intensiver Ackerbau ist ein Hauptziel. Der Direktivenentwurf gibt uns die Gewissheit, es erreichen zu können, denn die Landmaschinen- und die Kunstdüngerproduktion werden in den kommenden Jahren einen noch nie erreichten Ausstoss erlangen. Darum haben wir uns vorgenommen, im nächsten Jahr je Hektar Weizen mindestens 200 Kilogramm Superphosphat auszustreuen und 3 Tonnen Weizen je Hektar zu ernten. Je Hektar Weideland werden wir mindestens 100 Kilogramm (Fortsetzung auf Seite 2) Bauentwürfe am laufenden Band Hermannstadt (HZ). — 47 Ingenieure, Architekten, Projektanten und technische Zeichner sind in dem vor kurzem gegründeten Entwurfsbüro des Kreises (IPJ) tätig. Bisher wurden bereits die bautechnischen Unterlagen für 180 Wohnungen in der Ziegel-, gasse, für eine 16-Klassen-Schiule in Hermannstadt und Teilstudien zur Systematisierung der neuen Wohnviertel in der Ziegelgasse (5 000 Wohnungen) und in der Reşiţa-Strasse ausgeführt. Für den geplanten neuen Touristenkomplex Bilea (450 Hektar) hat das Büro eine Studienarbeit beendet. Dank der Gründung des Entwurfsbüros werden die Bauvorhaben auf Kreisebene pünktlicher als bisher ausgeführt werden können. Der dritte Block Mediasch (HZ). — Im Mediascher Neubauviertel Krähenwiese-Weberin ist kürzlich ein Wohnblock mit 40 Appartements — 20 Drei- und 20 Vierzimmerwohnungen — übergeben worden. Es ist der dritte Block, der in diesem Viertel seit Jahersanfang bezugsreif wurde. Ein weiterer Wohnblock befindet sich im Stadium der Ausfertigung. Festtagsstimmung verbreiteten auf den Strassen von Mediasch die malerischen rumänischen, ungarischen und sächsischen Trachten der Jugendlichen, die zu künstlerischem Wettstreit zusammentrafen. Im Bild: Mitglieder des sächsischen Fölkloreensembles aus Heltau. (Näheres über den Wettbewerb auf Seite 6) Foto: Horst BUCHFELNER Blumenfreunde Im Hermannstädter Lyzeum Nr. 3 steht der Festsaal voller Blumen. Es ist das Ergebnis des ersten Wettbewerbs der „Blumenfreunde“, dem in den kommenden drei Schuljahren noch weitere dieser Art folgen werden. Diesmal schmücken Pelargonien — sie werden im Volksmund auch „stinkete Liesel“ genannt — die Ausstellung. Im nächsten Jahr sind die Begonien an der Reihe, dann folgen Alpenveilchen (Zyklamen) und Zierpflanzen und zuletzt die Familie der Kakteen. Die Initiative ist dem Hermannstädter Munizipalrat der Pionierorganisationen zu verdanken, die Freude an der Beteiligung geht auf das Konto der Kinder. Der Wettbewerb wurde von den jungen Botanikern des ganzen Landes freudig begrüsst. Züchtung und Pflege der Pelargonie waren das Ziel ihrer Arbeit. Natürlich musste jeder Pionier, jede Gruppe, die sich am Wettbewerb beteiligte, ein Merkheft anlegen. Jeden zweiten Tag wurde die Höhe der Pflanze gemessen, Blätter und Knospen gezählt, Lichtverhältnisse, Temperatur und die Menge des Giesswassers angegeben. In der Blumenausstellung — es waren Prämien und Diplome ausgeschrieben — treffen wir Felician Miclea, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Botanischen Gartens in Klausenburg. Als Vorsitzender der Jury hat er es nicht leicht, die schönsten und gelungensten Exemplare für die Prämiierung auszuwähle/t. „Blumen ■vciuiidern sich. Was heute noch blüht, ist morgen welk und was heute Blätter und Blüten hängen lässt, kamt morgen schon wieder frisch sein. Ausserdem mussten viele Blumen von weither gebracht werden und tagelang ohne Licht und Wasser auskommen.“ Trotzdem konnten die besten Exemplare ausgewählt werden. Temesvár holte sich den ersten Preis, die „goldene“, Hermannstadt — die Pioniere der Allgemeinschule Nr. 18 — die „silberne“ und das Pionierhaus von Karansebesch die „bronzene Rose“. 9 weitere Prämien und 30 Anerkennungen werden individuell verteilt. Wolfgang Gabrin, Schüler der VI. Klasse der Hermannstädter Allgemeinschule Nr. 16, erhält den HZ-Preis— das Album „Blumen in Rumänien“ — für seine feuerrote Zwergpelargonie. Die Prämienverteilung für die Hermannstädter Pioniere wird in einigen Tagen stattfinden, die anderen Preise werden den einzelnen Städten zugeschickt. Die Blumen selbst kommen nach Schliessung der Ausstellung in den Garten des Hermannst'ädter Pionierhauses. Inge UNGUREANU Erntemaschinen einsatzbereit Mediasch (HZ). — In Grossprobstdorf fand am letzten Wochenende eine Arbeitssitzung der Belegschaft des Betriebs für die Mechanisierung der Landwirtschaft statt, an der auch Ing. Constantin Jurăscu seitens der Landwirtschaftsdirektion des Kreises teilnahm. Der Direktor des Unternehmens, Victor Cazacu, verlas einen Bericht über den Stand der Vorbereitungen für die bevorstehende Erntekampagne. Den 21 vom Grossprobstdorfer BML betreuten Genossenschaften stehen heuer insgesamt 230 Traktoren, 112 Mähdrescher, 40 Dreschmaschinen und 28 Strohpressen zur Verfügung. Alle Erntemaschinen — ausser 15 Traktoren, die noch überholt werden müssen — sind einsatzbereit.