Hermannstädter Zeitung, 1998 (31. évfolyam, 1556-1606. szám)

1998-01-09 / 1556. szám

n fxtb Nr. 1556 / 31. Jahrgang 9. Januar 1998 1 ‘a Der Kalender und seine Bedeutung im Wandel der Zeiten (Seite 6) Hermannstädter Zeitung Adressen für den Devisentausch auf Seite 8 |2?05 Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien 8 Seiten, Preis 1.000 Lei Verkauft, privatisiert Vitrometan in deutscher Hand / Westfirmen kauften am Jahresende mehrere Betriebe Seit kurzem ist DERU Glas Bamberg mit 52 Prozent des Gesell­schaftskapitals Hauptaktionär der Mediascher Glasfabrik Vitrome­tan. Das Unternehmen stellt Haushalts- und Kristallglas her. Der Besitzer von DERU Glas Bamberg, Dipl.-Ing. Horst Bauling, ist seit 35 Jahren Kunde von Vitrometan. Bauling plant Investitionen von 5,5 Millionen Mark, doch außer Geld bringt er auch seine Ge­schäftsverbindungen, die Exportaufträge und viel Erfahrung mit. Der schuldenschwere Buka- Prozent das Transportministeri­rester Maschinenhersteller IMGB ist Ende 1997 von der norwegischen Firma Kvaerner gekauft worden. Damit habe der Staatseigentumsfonds FPS zum erstenmal 90 Anteilpro­zente von einem staatlichen Un­ternehmen losgeschlagen, ver­merkt das Wirtschaftsblatt Capi­tal. Die amerikanische Firma Timken kaufte ebenfalls im De­zember von FPS 70 Prozent des Aktienpaketes der Kugellager­fabrik von Ploieşti. Der größte rumänische Hersteller von Küchenherden, Samus in Sath­­mar, ging ebenfalls noch vor Jahresende aus dem Besitz der Belegschaft in den des schwedi­schen Marktführers Electrolux über. Die rumänische Luftfahrtge­sellschaft Tarom ist in eine Ak­tiengesellschaft umgewandelt worden. Die Aktien hält zu 70 um und zu 30 Prozent der ehe­malige Privateigentumsfonds, heute Investmentfonds Mun­tenia. Zweck der neuen Ge­schäftsstruktur ist die Privati­sierung von Tarom. Außerdem wurde mit den alten sowjeti­schen Maschinen und dem nicht mehr entsprechenden Per­sonal aufgeräumt. * In eine Nationale Aktienge­sellschaft umgewandelt wird ab 1. Februar auch die Post, erklär­te der Kommunikationsmini­ster Sorin Pantiş. Ähnlich um­strukturiert werden sollen auch die Energielieferanten Renel und Romgaz, doch werde dieser Prozeß noch zwei Jahre in An­spruch nehmen und sei von ei­ner neuen gesetzlichen Rege­lung des Eigentumsrechts ab­hängig, erklärte Industriemini­ster Mircea Ciumara der Buka­­rester Presse. Auch Bäsescu mußte gehen Ciorbea verzichtet auf seinen tüchtigsten Minister Die Presse - könnte man über­spitzt formulieren - hat noch ei­nem Minister den Hals gebro­chen: Nachdem Außenminister Adrian Severin wegen einem Zeitungsinterview seinen Hut nehmen mußte, war am Jahre­sende Transportminister Traian Bäsescu dran. Er hatte ebenfalls in einem Zeitungsinterview die Regierung wegen ihrer schwa­chen Reformleistung kritisiert, ebenso den Staatspräsidenten, der für den „Antikorruptions­kampf" nicht verfassungs­gemäße Institutionen geschaf­fen habe, und die größte Regie­rungspartei PNŢCD, die heute „leider überholt" sei, weil sie sich zu sehr an der Vergangen­heit orientiere. Premierminister Ciorbea (PNŢCD-Vize), der erst Anfang Dezember gelobt hatte, die „Mediengier" seiner Minister nicht mehr dulden zu wollen, deutete die Kritik Bäsescus als Ungehorsam und zwang ihn abzudanken. Damit verzichtete (Fortsetzung auf Seite 7) Evangelische Kirche in Mardisch (Moardăş): Hier wird kaum wieder ein Gottesdienst stattfinden - die letzten evangelischen Sachsen aus dem Dorf sind vor kurzem in ein Altenheim gezogen. Das Gemeindeblatt des Mediascher Kirchenbezirks hat darüber berichtet, und wir haben diesen Bericht auf Seite 3 nachgedruckt. Foto: Hermann FABINI Unmut über König Mihai Der ehemalige König von Rumänien, Mihai I., gab am 30. Dezember 1997, dem Tag an dem er vor 50 Jahren hatte ab­danken müssen, für die rumäni­schen Spitzenpolitiker in Buka­rest ein Dinner. Zwei Äußerun­gen aus seiner bei dieser Gele­genheit gehaltenen Ansprache führten zu einer wahren Hyste­rie in den Bukarester politischen Kreisen: Seine Familie beabsich­tige, so viel Zeit wie möglich in Rumänien zu verbringen, und er habe zu seiner Nachfolgerin seine Erstgeborene, Prinzessin Margareta, erkoren. Der PDSR-Vorsitzende Ion Iliescu forderte Präsident Con­­stantinescu ultimativ auf, Stel­lung zu nehmen und Mihai ein schriftliches Loyalitätsgelübde auf die (republikanische) Ver­­(Fortsetzung auf Seite. 2) 1.000 oder 800 Lei? Wegen der allgemeinen Teue­rung sind wir gezwungen, mit Jahresbeginn den Zeitungspreis hinaufzusetzen, und zwar auf 1.000 Lei das Stück. Soviel ko­stet die Hermannstädter Zeitung aber nur am Kiosk. Im Abonne­ment ist sie billiger: Unseren Abonnenten liefern wir sie zum Preis von 800 Lei. Nur 15 wanderten aus Hermannstadt. - Die Her­mannstädter evangelische Kir­chengemeinde A. B. zählte zu Jahresbeginn 1.812 Gemein­deglieder. Das sind 33 weniger als Anfang 1997. Im Laufe des JaFires 1997 kamen durch Taufe zehn und durch Zuwanderung aus anderen Gemeinden acht dazu. Desgleichen verzeichnete man 16 Kircheneintritte. Es gab 62 Todesfälle, fünf Mitglieder wanderten in andere Gemein­den des Landes ab und 15 sie­delten in die Bundesrepublik Deutschland aus. 1996 hatte es noch 189 Aussiedler gegeben. Montag wieder Schule Hermannstadt. - Die Winter­ferien gehen dem Ende zu. Am Montag, dem 12. Januar, be­ginnt in den Schulen das zwei­te Trimester und an den Hoch­schulen die Prüfungszeit. Die Strampelhosen-Entführung Aus dem Kinderheim auf der Soldischbastei karrte das Personal deutsche Hilfsgüter in Taxis nach Hause Das Kinderheim auf dem Sol­­disch sorgt erneut für Schlag­zeilen. Ein Hilfstransport, am Abend des 28. Dezember von den Johannitern aus Lauf an der Pregnitz (Deutschland) hier ab­geladen, wurde, noch bevor die Transportfahrzeuge die Stadt verlassen hatten, zu einem Teil von den Mitarbeitern und Mit­arbeiterinnen des Heims unter sich aufgeteilt. „Vor dem Haupteingang stauten sich die Privatwagen und Taxis, und Ty­pen mit Vandalenmienen schleppten die größten Pakete heran - einige gingen zwei-, dreimal, um Nachschub zu ho­len, und sie füllten damit die Autos randvoll", berichtete Jó­zsef Derzsi, der Geschäftsführer des Vereins Convieţuirea, in ei­nem Brief an die HZ. Derzsi hatte im Namen seines Vereins den Hilfstransport ent­gegengenommen und wollte dafür sorgen, daß die rund 16 Tonnen Lebensmittel, Kleidung und Spielsachen, die in Her­mannstadt abgeladen wurden, den Heimkindern zugute kom­men. Doch seine 15minütige Abwesenheit (die er brauchte, um die ortsunkundigen deut-sehen Fahrer aus der Stadt hin­auszulotsen) wurde vom Heim­personal zum Hamstern auf Ko­sten der Heimkinder genutzt. Als Derzsi die Raffer zurecht­wies, „holte einer mit der Faust gegen mich aus und schrie mich an, mit welchem Recht ich ihm im Weg stünde, er habe schließ­lich nicht das meiste geklaut." Ein anderer, den er aufgefordert hatte, abzuladen, „was den hilf­losen Kinderchen gehört", habe versucht, ihn mit seinem schwarzen Dacia anzufahren. „In meiner Verzweiflung be­gann ich aus Leibeskräften zu schreien, daß die Polizei und das Fernsehen auf dem Weg sei­en. Nur so konnte ich den Rest der Schenkung retten." Derzsi sah der Entführung von etwa 50 Kartons zu. „Sie wogen zwi­schen zehn und zwanzig Kilo." (Fortsetzung auf Seite 3) Ein UFO über Hermannstadt? Hermannstadt. - In der Neu­jahrsnacht fiel im Hipodrom­ul-Viertel eine Stunde lang der Strom aus. Dortige Bewohner behaupteten, schuld daran sei eine fliegende Untertasse gewe­sen. Sie hätten sie selbst gese­hen, wie sie etwa eine Stunde lang in Wolkenhöhe am Him­mel geschwebt habe. Sie seien sogar auf die Dächer der Wohn­blocks gestiegen, um das UFO besser betrachten zu können. Zur Enttäuschung der UFO­­Gläubigen erklärten die Flug­lotsen vom Flughafen und von der benachbarten Hubschrau­berpilotenschule, sie hätten in jener Nacht auf den Bildschir­men ihrer Radargeräte nichts Ungewöhnliches beobachten können. Eine rationale Erklärung der Lichterscheinung versuchte der lokale Rundfunksender RTS zu geben: Die neue Diskothek Ex­taz - jenseits von Schellenberg gelegen - verfüge über eine starke Lichtanlage. Es wäre möglich, daß eine Wolke von ei­nem Scheinwerfer angeleuchtet worden und dadurch diese op­tische Illusion entstanden sei.

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