Hermannstädter Zeitung, 1998 (31. évfolyam, 1556-1606. szám)

1998-12-04 / 1603. szám

Wie man gesund durch den Winter kommt (Seite 6) Hermannstädter Nr. 1603 / 31. Jahrgang 4. Dezember 1998 8 Seiten, Preis 1.000 Lei Im Dezember schlachtet man das Schwein, sehr das Bäuerlein! Zeitung Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien Haushaltsplan 1999 noch vor Jahresende? Bukarest. - Noch vor Weih­nachten will die Regierung den Haushalt für das Jahr 1999 ver­abschieden. Finanzminister Re­­meş will das Haushaltsdefizit bei zwei Prozent halten, bei ei­nem geplanten Minuswachstum von ebenfalls zwei Prozent. U. a. durch die Erhöhung der Akzisen (etwa für Treibstoff) will das Fi­nanzministerium seine Einnah­men erhöhen. Rumänien wird 1999 das dritte Jahr in Folge ein Minus­wachstum haben. Neue Telefonzentralen Mediasch. - Vor einer Woche wurden in Mediasch vier digi­tale Telefonzentralen in Betrieb genommen, welche zusammen 15.000 neue Anschlüsse ermög­lichen. Die alten Nummer be­ginnen mit der Ziffer 8, die neuen mit der Ziffer 4. In kur­zer Zeit werden viele Haushal­te ins Digitalnetz übernommen. Bloß die Anschlüsse im Stadtzentrum würden noch ei­nige Jahre lang von der alten Zentrale bedient werden, er­klärte ein Romtelecom-Sprecher. Nationalisten populärer denn je Bukarest. -18 Prozent der Ru­mänen würden derzeit den Rechtsextremisten Comeliu Va­dim Tudor zum Landespräsi­denten wählen. Die Popularität des PRM-Führers ist seit Som­mer 1998 um 5 Prozent gewach­sen. Gefallen in der Gunst der Bevölkerung sind hingegen der jetzige Präsident Emil Constan­­tinescu (um 11%) und Premier­minister Radu Vasile (um 27%). Constantinescu bekäme immer­hin noch 34 Prozent der Wähler­stimmen, sein Vorgänger Ion Iliescu legt jedoch wieder Popu­larität zu, 22 Prozent der Befrag­ten würden ihn erneut zum Prä­sidenten wählen. Das ergab eine Umfrage des Klausenburger In­stituts Metro Media Transilvania. Shell in Hermannstadt: Das Gemeinschaftsprojekt „Shell"-Tankstelle und „McDonald's"-Imbißstube vor der Eisenbahnbrücke neben dem Neppendorfer Bus­bahnhofhat Gestalt angenommen. Die Tankstelle arbei­tet seit dem letzten Samstag, der Freßtempel wird am 11. Dezember eröffnet. Nachdem sowohl der Ölmulti als auch der Fastfood-Riese dem Stadtrat vergebens we­gen der Vergabe geeigneter Gelände hofiert hatten, ha­ben sie nun auf einem Grundstück gebaut, das dem Hermannstädter Autoteilehersteller „Compa" gehört. „Compa" ist an dem Unternehmen beteiligt und streicht Tantiemen ein, die Stadtkasse bleibt leer. Haushalt erneut herunterkorrigiert Gesundheitsfürsorge verliert 256 Milliarden, Militär bekommt 233 Milliarden Am Mittwoch beschloß die Regierung den zweiten Nachtrags­haushalt in diesem Jahr. Nachdem schon einmal, im September, die Staatsausgaben drastisch gekürzt werden mußten, wurden jetzt weitere Kürzungen notwendig. Sie sind allerdings relativ gering (insgesamt 26,3 Milliarden Lei laut Adevărul). Der neue Finanzminister De­­cebal Traian Remeş hat gegen­über seinem Vorgänger Daniel Däianu vielmehr die Ausgaben innerhalb der Ministerien dra­stisch verschoben. So kürzte er die geplanten Ausgaben des Gesundheitsministeriums bis Jahresende um 256 Milliarden Lei und schlug der Armee hin­gegen 233 Milliarden zu (für Kapitalausgaben und die Abfin­dungen für abzuwickelnde Ar­meeangehörige, laut Angaben des Finanzministeriums). Ver­lierer sind auch das Finanzmi­nisterium selbst (157 Mrd.), das Landwirtschafts- und das Justiz­ministerium (100 bzw. 21 Mrd.), der Ombudsman (1 Mrd.). Mehr Geld ausgeben dürfen hingegen außer der Armee noch das Bildungsministerium (70 Mrd.), die Verwaltung der Staatsreserven (99 Mrd.), das Innenministerium (55 Mrd.), die Staatsanwaltschaft (28 Mrd.), das Nationale Fernsehen (11 Mrd.), der Reformrat (3 Mrd.), das Transportministeri­um (2 Mrd.). Dem neuen Haushaltsplan gemäß werden die Ausgaben die erhofften Einnahmen nicht mehr als um fünf Prozent über­schreiten, und die Inflation des Jahres 1998 wird die 45 Prozent- Marke nicht überschreiten. N un mischt sich die Regie­rung auch in meinen Ter­minkalender ein. Ein paar Tage vor dem 1. Dezember, seit etli­chen Jahren Nationalfeiertag, stellt die Obrigkeit fest, daß die­ser Tag auf einen Dienstag fällt. Aufgrund der fragwürdigen Erfahrung, daß an Arbeitsta­gen, die zwischen freien Tagen Verplant! ••••••••••••••••••• stehen, nicht recht gearbeitet wird, beschloß man in Buka­rest: Montag, der 30. Novem­ber, ist arbeits- und schulfrei, und Samstag, der 5. Dezember, ist Arbeitstag. Punkt. Einfach so. Aber: Ist das so einfach? Für den 5. war bei mir ja schon langfristig einiges geplant wor­den: Basar des Frauenkreises, Fortbildungsseminar am Wo­chenende mit Gastreferent, Schweineschlachten, Kinderge­burtstag. Nun hieß es hastig umprogrammieren: Referent frisch einladen und Seminar verschieben, Schwein leben las­sen und beim Basar zittern, ob Käufer kommen, wenn Ange­stellte, Lehrer und Schüler ver­hindert sein werden. Immerhin, nicht alle Schulen holen den 30. November am 5. Dezember nach. Einige tun das erst am 12. Dezember. Andere hatten aber auch am National­feiertag Unterricht, weil sie noch einen Streik-Mittwoch vom Oktober nachholen muß­ten, als ob ein gestohlener Fe­rientag (der erste Samstag der Herbstferien) nicht genug (Fortsetzung auf Seite 2) Verkehrssituation höchstens noch fünf Jahre lang tragbar Die Hermannstädter Umgehungsstraße wird 16,5 Kilometer lang sein und 300 Milliarden Lei kosten In zweieinhalb Jahren könnte sie fertig sein / In Hermannstadt müssen drei Häuser abgetragen werden Hermannstadt liegt an der E 60 und der E 81. Die beiden Straßen treffen vor Veştem im Osten aufeinander, führen als eine einzige Straße durch Her­mannstadt und trennen sich wieder in Mühlbach im Westen. Der gesamte Durchgangsver­kehr zweier Europastraßen zwängt sich also durch die Stadt. Für die Bewohner der Straßen Rahova, Dima, Argeşului, Cristian, Maramureş und Alba Iulia, durch die der Schwerlastverkehr der E 60/E 81 fließt, ist das die reine Kata­strophe: Sooft einer der großen Fernlaster vorbeifährt, schep­pert das Geschirr im Schrank, bröckelt der Verputz von den Wänden, werden die Risse in den Mauern größer. Nicht bes­ser geht es denen, die in den Straßen Milea, Moldoveanu, Bâlea, Constituţiei, Teclu woh­nen; an ihnen rattert der Ver­kehr nach Mediasch vorbei. Auf Abhilfe wird seit Ceau­­şescus Zeiten gesonnen, doch geworden ist bisher nichts aus der Umgehungsstraße, die den Hermannstädtern den Durch­gangsverkehr ersparen und ihre Häuser vor noch größeren Bauschäden bewahren soll. Doch in den letzten Monaten war sie mehrfach im Gespräch, und jetzt scheint es, als werde doch noch etwas daraus: Der Kreisrat erwartet noch vor Jahresende einen Regierungser­laß, der die geplante Umge­hungsstraße genehmigt und ih­re Finanzierung garantiert. In frühestens zweieinhalb Jahren könnte sie fertig sein. Die Umgehungsstraße schlägt einen 16.520 Meter langen Bo­gen nördlich um die Stadt. Aus östlicher Richtung gesehen, wird sie an der Stelle von der Europastraße (Nationalstraße DN 1) nach rechts abzweigen, wo die Straße nach Heltau (Kreisstraße DJ 106D) zur lin­ken abgeht. Höhenversetzt wird sie die Eisenbahnlinie Her­­mannstadt-Podu Olt überque­ren und danach die Agnethler Landstraße (DN 106) unweit von Nicu's Molkerei kreuzen. Dann geht es von Osten nach Westen zwischen Zibin (rechts) (Fortsetzung auf Seite 3)

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