Hermannstädter Zeitung, 2003 (36. évfolyam, 1810-1858. szám)
2003-01-10 / 1810. szám
Hermannstädter Zeitung Nr. 1810 / 10. Januar 2003 NACHRICHTEN UND BERICHTE Seite 2 Letzte Aufführungen Hermannstadt. - Die letzten zwei Aufführungen von Dürrenmatts Stück „Die Physiker" werden von der Theatergruppe der Brukenthalschule am Sonntag, dem 12. Januar, 19 Uhr und am Montag, dem 13. Januar, 14 Uhr in der Aula aufgeführt. Die Karten können in der Schulbibliothek und vor Beginn der Vorstellungen zu je 10.000 Lei gekauft werden. Für Mitglieder billiger Hermannstadt. - Das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt schließt im Namen der Astra-Versicherungsgesellschaft Versicherungen ab. Forumsmitglieder erhalten auf die genannten Versicherungen einen zehnprozentigen Preisnachlaß. Publikumsverkehr ist Montag, Dienstag und Freitag zwischen 10 und 14 Uhr, Dienstag und Donnerstag zwischen 10 und 17 Uhr. Lehrerwettbewerb Hermannstadt. - Das Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache in Mediasch schreibt einen Wettbewerb zum Thema „Das Deutsch unserer Kinder/Schüler" aus. Die Lelirer, die daran teilriehmen wollen, müssen bis Ende Januar ihre Beiträge an das Lehrerfortbildungszentrum (Piaţa Regele Ferdinand 25, 3125 Mediaş, zu Händen von Adriana Mariş) einschicken, die besten werden in der Februar-Nummer der hauseigenen Zeitschrift veröffentlicht. In den Beiträgen können sich die Lehrer zu Fragen wie: „Wie sieht es in Ihren Klassen/ Gruppen aus?", „Suchen Sie Lösungen oder haben Sie bereits die beste Methode entdeckt, um Sprachprobleme aus dem Weg zu räumen?" äußern. „David versus Saul" Hermannstadt. - Im Stuttgarter Kohlhammer Verlag ist soeben das Buch „David versus Saul" von Johannes Klein erschienen. Mit dieser Arbeit promovierte Klein (33) im Jahre 2001 an der Universität Bern zum Doktor der Theologie. Er hat in Hermannstadt, Bern und Jerusalem studiert und ist evangelischer Pfarrer in Fogarasch. Rumänisches Fernsehen in deutscher Sprache Dienstag, 14. Januar, 15.05-15.50 Uhr, TVR 2: Wölfe unter dem Königsstein; Kinder stellen im Schillerhaus aus; Europa aktuell. Mittwoch, 15. Januar, 16.00-17.00 Uhr, TVR 1: Johann-Strauß-Neujahrskonzert in Temeswar. Donnerstag, 16. Januar, 16.30-17.00 Uhr, TVR 1: Rückblick auf das Jahr 2002. (Fortsetzung von Seite 1) rückzukehren, wo er bald darauf starb. Gigi Kent hatte mehrere Gerichtsverfahren am Hals, aus denen er letztendlich als unschuldig hervorging. Er starb vergangenes Jahr und wurde unter (auch politisch) hochkarätigem Geleit beigesetzt. Ilie Alexandru wurde in Untersuchungshaft genommen und wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen Marcel Ivan wurde mehrere Jahre lang prozessiert, aber die Verfahren wurden letztendlich niedergeschlagen, weil die ihm angelasteten Straftaten entweder verjährt oder begnadigt waren. Drittes Beispiel: Bankcoop. Das war die 1990 mit dem Kapital der Konsum- und Handwerkergenossenschaften gegründete Bank; ihr Präsident war Alexandru Dinulescu. Als die Bank 1995 in Zahlungsschwierigkeiten geriet, kaufte der zwielichtige Geschäftsmann George Constantin Păunescu die Aktienmehrheit auf. Anfang 1997 kam es zum Krach zwischen den beiden, es gab gegenseitige Anschuldigungen; Dinulescu wurde festgenommen und drei Monate später wieder freigelassen. Er verschwand aus Rumänien, hält sich gerüchteweise in den USA auf, aber selbst Interpol hat seinen Aufenthaltsort angeblich nicht ermitteln können. Die Bankcoop soll 2.700 Milliarden Lei verloren haben, das sind zum Wechselkurs von Anfang Januar 2003, grob gerechnet, 79,5 Millionen Dollar (vor acht Jahren waren es wesentlich mehr). Viertes Beispiel: Bancorex. Die aus der staatlichen Außenhandelsbank BRCE hervorgegangene Bancorex galt als das Kronjuwel des rumänischen Bankenwesens nach 1989. Über sie wurden nicht nur Außenhandelsgeschäfte abgewickelt, sondern, wie Evenimentul zilei glaubt, auch die Geschäfte der Geheimdienste - hierher sollen die Gewinne aus dem Ölgeschäft mit dem mit Embargo belegten Ex-Jugoslawien geflossen sein -, und sie war auch die Geldquelle prominenter Politiker der damaligen wie heutigen Regierungspartei sowie ranghöher Polizeiund Armeeoffiziere, die bei Bancorex Kredite zu Vorzugsbedingungen aufnehmen durften. Unter dem Vorsitz von Răzvan Temeşan hat diese Bank zahllose faule Kredite vergeben. Der Schaden beziffert sich auf angeblich 2,5 Milliarden (!) Dollar. Temeşan wurde 1997, zur Zeit des Präsidenten Emil Constantinescu, festgenommen. Zeitweilig liefen gegen ihn 17 Gerichtsverfahren; aber nachdem im Jahr 2000 seine Parteifreunde die Wahlen gewonnen hatten, wurde er in allen Verfahren für schuldlos erklärt, und kürzlich hat er einen Gerichtsentscheid erzielt, welcher seine Absetzung von der Präsidentschaft der Bank für rechtswidrig erklärt. Die Liste der zusammengebrochenen Banken ist damit noch nicht zu Ende. Niemand weiß, wohin die Gelder der (mittlerweile von der österreichischen Raiffeisenbank aufgekauften) Banca Agricolă verschwunden sind. Niemand weiß, wer für den Bankrott der Internationalen Religionsbank (BIR), der Rumänisch-Türkischen Bank (BTR), der Rumänischen Volksbank (BPR) und anderer Banken verantwortlich ist, und auch nicht für den Zusammenbruch der Banken (BID, BRS) und Investmentfonds (Gelsor, FNI), die dem windigen Geschäftsmann Sorin Ovidiu Väntu gehört haben, dessen Berater kein anderer war als der ehemalige Premierminister (1992- 1996) und heutige Senatspräsident (seit 2000) Nicolae Văcăroiu. „Aber selbst wenn die Ermittler bis zu Väntu gelangen sollten", so Evenimentul zilei, „er stünde arm wie eine Kirchenmaus da", denn „alle seine Unternehmungen und Besitztümer hat er mittlerweile bei Verwandten und bei Freunden aus Kindheitstagen untergestellt". Väntus Vermögen beziffert die rumänische Ausgabe des Wirtschaftsblattes Capital in einer Aufstellung der einhundert reichsten Rumänen mit 250- 300 Millionen Dollar. H. W. Die Bankräuber Wieder Opfer der Berge Vier junge Menschen tödlich verunglückt Drei Männer und eine Frau aus Großwardein, alle zwischen 19 und 25 Jahre alt, sind kurz vor Jahreswechsel im Fogarascher Gebirge tödlich verunglückt. Die vier gehörten einem Verein von Hobby-Höhlenforschern an und wollten einige Tage in den Bergen verbringen. Am 27. Dezember machten sie sich von der Hütte am Buleasee zur Podragu-Hütte auf, wobei sie den größten Teil ihres Gepäcks in der Hütte ließen. Obwohl sie den Hüttenwart und auch ihre Eltern zu Hause davon verständigt hatten, daß sie am nächsten Tag schon zurückkehren würden, weil sie nur eine Nacht in der Notunterkunft „Fereastra Zmeilor" bleiben wollten, und sie am 29. November wieder in Großwardein sein wollten, wurde der Bergrettungsdienst erst am 2. Januar von den Eltern verständigt. Eine Mannschaft ging kurz darauf los, die Suche ging auch am 3. Januar mit mehreren Mannschaften weiter, insgesamt 16 Mann, obwohl das Wetter sich wieder verschlechtert hatte. In der Notunterkunft fanden die Bergretter Spuren von den vier, sie hatten wahrscheinlich eine Nacht dort verbracht. Am 4. Januar besserte sich das Wetter, und die Suche ging am Boden und auch aus der Luft - per Hubschrauber - weiter. Um die Mittagszeit wurde einer der Männer in zwei Meter Tiefe im Schnee im „Fundul Caprei"-Kessel gefunden. Die Suche nach den anderen drei mußte abgebrochen werden, weil die Situation lebensgefährlich für die Bergretter war. Der Mann war unter dem Schnee einer Lawine begraben, die höchstwahrscheinlich die Wanderer selbst losgetreten hatten. Die vier hätten auch einen Weg nehmen können, um von der Unterkunft auf die Transfogarascher Hochstraße zu stoßen. Außerdem waren sie von einem Bergretter gewarnt worden, daß die von ihnen gewählte Route im Winter sehr gefährlich sei. Am selben Tag, als das Bergopfer gefunden wurde und die Rettungsmannschaften nach Hause unterwegs waren, mußte eine der Gruppen umkkehren, weil im Buleakessel ein zweiter Unfall passiert war. Ein 34jähriger Kronstädter war mit seinem Snowmobil in eine etwa 100 Meter tiefe Rinne gestürzt, aber zwischen der Wand und dem Mobil festgeklemmt geblieben, was ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hat. Der schwerverletzte Mann wurde nach Bukarest geflogen. Deutschlehrbuch erschienen Hermannstadt. - Das Deutschlehrbuch für die VIII. Klasse und damit auch das letzte der neuen Lehrbücher für den Muttersprachenunterricht in der Allgemeinschule ist Ende des vergangenen Jahres erschienen. Erarbeitet wurde das Buch von einem Autorenkollektiv: Bianke Grecu, Christine Manta-Klemens, Ursula Mărginean, Lars Schneider, Alfred Wiecken, Rolf Willaredt und Gabriela Zaplanic. Für die Konzeption des im T. C. Sen-Verlag Hermannstadt-Konstanza erschienenen Buches zeichnet Rolf Willaredt, für die Koordination Christina Manta-Klemens und Rolf Willaredt. Der Druck des Buches wurde vom rumänischen Bildungsministerium und vom Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart finanziert. Pfarrer Andreas Funk verstorben Schönberg. - Eine Trauerfeier für den am 28. Dezember 2002 in Stuttgart verstorbenen langjährigen Schönberger Pfarrer Andreas Funk hat am Dienstag, dem Beisetzungstag, in Schönberg stattgefunden. Desgleichen läuteten in Funks Geburtsort Wassid die Glocken. Bezirksdechant Dietrich Galter würdigte den Verstorbenen, der seinen Dienst „treu und aufopferungsvoll" getan habe. Der am 16. Oktober 1939 geborene Bauernsohn arbeitete zunächst als Anstreicher auf Baustellen und studierte ab 1967 evangelische Theologie in Hermannstadt. 1972 wurde er ordiniert und wirkte bis 1978 in Kreisch und Peschendorf als Pfarramtsverweser. 1977 heiratete er die Stuttgarterin Sabine Doreck. Die Ehe blieb kinderlos, aber die Eheleute adoptierten im Laufe der Zeit 14 Pflegesöhne. 1978 wurde Funk zum Pfarrer von Schönberg gewählt. Ab 1990 betreute er insgesamt zehn Gemeinden im oberen Harbachtal und engagierte sich tatkräftig im sozialen Bereich. Im Frühjahr 2002 erkrankte er schwer und mußte sich in Deutschland einer Operation unterziehen. Er genas und kehrte im Oktober nach Schönberg zurück, wo er und seine Gattin am 23. Oktober Silberne Hochzeit feierten. Im November kam der Rückfall, Pfarrer Funk mußte wieder ins Krankenhaus nach Deutschland, wo er in den frühen Morgenstunden des 28. Dezember 2002 verstarb. Evangelisches Gemeindeleben in Hermannstadt und Umgebung Vom 10. bis 16. Januar Wochenspruch: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder." (Römer 8,14) Hermannstadt Samstag. 11. lanuar: 17 Uhr, Gottesdienst im „Dr. Carl Wölff"-Altenheim. Sonntag. 12. lanuar, 1, Sonntag nach Epiphanias: 10 Uhr, Hauptgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. 12 Uhr, Gottesdienst im Gemeinderaum in der M.-Weiß-Str. 38. 10 Uhr, Kinderstunde im Presbyterialsaal. 19 Uhrt, Jugendteestube im Klubraum neben dem Stadtpfarramt. Dienstag. 14. lanuar: 8 Uhr, Morgenandacht im Presbyterialsaal. 17 Uhr, Gespräch um die Bibel im Presbyterialsaal. 17 Uhr, Bibelstunde im „Dr. Carl Wolff"Altenheim. Mittwoch. 15. Tanuar: 16 Uhr, Bibelstunde im Gemeinderaum auf der Konradwiese. 16 Uhr, Bibelstunde im Gemeinderaum in der M.-Weiß-Str. 38. Kirchenbezirk Hermannstadt Gottesdienste am 12. lanuar Großau 9 Uhr, Agnetheln, Freck, Alzen, Kerz, Großscheuern, Heltau, Michelsberg, Neppendorf 10 Uhr, Hamlesch, Stolzenburg 11 Uhr, Mergeln 11.30 Uhr, Talmesch, Marpod 12 Uhr, Reußdörfchen 12.30 Uhr, Tomen, Probstdorf 13 Uhr, Hammersdorf 14 Uhr. Kirchenbezirk Mediasch Gottesdienste am 12. Tanuar Baaßen 9.30 Uhr, Mediasch, Reichesdorf, Kirtsch 10 Uhr, Elisabethstadt, Sankt Martin, Wurmloch 12 Uhr, Bogeschdorf 14 Uhr. ‘Wetterprognose Vom 10. bis 16. Januar Sonnenaufgang: 7.51 bzw. 7.49 Uhr Sonnenuntergang: 16.51 bzw. 16.58 Uhr Mond: Erstes Viertel am 10. Januar Meteorologe: Udo Reckerth Heute bewölkt, Schneeregen und Schnee. Ab Samstag frostig und veränderlich. Mittwoch und Donnerstag leichte Erwärmung, Regen und Schneeregen. Schwacher bis mäßiger Wind. Im Gebirge Schnee, Nebel und Rauhreif. Nachttief sttemperaturen -20 bis -15 bzw. -1 bis 2 Grad, Tageshöchstwerte -5 bis -2 bzw. 2 bis 5 Grad. Schneedecke: Buleakessel 92 cm, Hohe Rinne 13 cm.